Geht Christsein ohne Konfessionszugehörigkeit und wie sähe ein Bekenntnis dazu aus?

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Jakobgutbewohner
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Re: Geht Christsein ohne Konfessionszugehörigkeit und wie sähe ein Bekenntnis dazu aus?

#21 Beitrag von Jakobgutbewohner » 13.02.2023, 04:54

Andreas Ponto hat geschrieben:
27.01.2023, 14:10
Für mich ist daraus die einzig konkrete, greif- und haptisch fassbare Form der Begegnung im Gegenüber:
Deutung A: Die einzige persönlich als zugänglich erlebte Form der Begegnung (mit Gott) sei die konkrete, greif- und haptisch fassbare Form im Gegenüber
Deutung B: Als speziell greif- und haptisch fassbare Form der Begegnung mit Gott wird eine im Gegenüber gesehen.

Grundsätzlich könnte gesagt werden, daß die in diesem Zusammenhang gezeichneten liebenden Begegnungen einen gewissen Alltagssakramentalen Charakter haben würden? Vielleicht wurde es daher auch so benannt, weil hier Nähe Gottes nicht im Rahmen eines Treffens von Christen mit religiösen Absichten (heute fast immer konfessionell ausgerichtet, siehe Titel des Themas) gesehen würde.

Holger F.
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Re: Geht Christsein ohne Konfessionszugehörigkeit und wie sähe ein Bekenntnis dazu aus?

#22 Beitrag von Holger F. » 19.02.2023, 14:58

Interessante Frage, Andreas!

Jeder, der sich als Christ sieht, hat dieses Christsein in der Regel von seinen Eltern und in - mehr oder weniger intensivem - Kontakt mit einer christlichen Kirchengemeinde gelernt. Insofern wäre die Antwort klar: Ohne Konfessionszugehörigkeit ist zumindest der Beginn des Christseins nicht möglich. Wie man das dann als Erwachsener weiterführt, ist eine andere Frage…

Was bei der Fragestellung stört, ist der Begriff „Konfessionszugehörigkeit“. Stellen wir uns vor, es gäbe nur EINE christliche Kirche, der jeder angehört, der an Jesus Christus glaubt. Dann würde sich die Frage erübrigen, ob Christsein ohne Kirchenzugehörigkeit möglich ist. Aufgrund seines Glaubens würde man automatisch zu dieser einen Kirche gehören…

Ich denke, dass ein gläubiger Christ einerseits die Gegenwart Gottes spüren möchte und andererseits das Verlangen hat, Gott zu loben und zu preisen. Beides geht besser mit Gleichgesinnten. Und hier kommt m.E. die konfessionelle Ausrichtung ins Spiel. Die Vergegenwärtigung Gottes im gottesdienstlichen Vollzug ist dann eine Frage der liturgischen Gestaltung. Eine einseitige Ausrichtung auf eine „Liturgie des Wortes“ wäre mir zu wenig…
Zuletzt geändert von Holger F. am 19.02.2023, 22:59, insgesamt 3-mal geändert.

Jakobgutbewohner
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Re: Geht Christsein ohne Konfessionszugehörigkeit und wie sähe ein Bekenntnis dazu aus?

#23 Beitrag von Jakobgutbewohner » 19.02.2023, 16:52

Holger F. hat geschrieben:
19.02.2023, 14:58
Jeder, der sich als Christ sieht, hat dieses Christsein in der Regel von seinen Eltern und - in mehr oder weniger intensivem - Kontakt mit einer christlichen Kirchengemeinde gelernt. Insofern wäre die Antwort klar: Ohne Konfessionszugehörigkeit ist zumindest der Beginn des Christseins eigentlich nicht möglich.
Es soll da auch noch anderes geben, ich meine manche nennen z.B. einen Punkt darunter "Missionierung".

Holger F.
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Re: Geht Christsein ohne Konfessionszugehörigkeit und wie sähe ein Bekenntnis dazu aus?

#24 Beitrag von Holger F. » 19.02.2023, 17:18

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
19.02.2023, 16:52
Es soll da auch noch anderes geben, ich meine manche nennen z.B. einen Punkt darunter "Missionierung".
Hallo Jakobgutbewohner,

das Missionieren ist in unseren Breitengraden etwas aus der Mode gekommen 😉 Für gerade missionierte, erwachsene Christen würde sich die Frage „Geht Christsein ohne Konfessionszugehörigkeit“ überhaupt nicht stellen…

Gruß

Simplizissimus
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Re: Geht Christsein ohne Konfessionszugehörigkeit und wie sähe ein Bekenntnis dazu aus?

#25 Beitrag von Simplizissimus » 03.03.2023, 14:17

Andreas Ponto hat geschrieben:
17.01.2023, 08:19
Geht Christsein ohne Konfessionszugehörigkeit und wie sieht ein solches Bekenntnis dazu aus?
Ich gehe nicht davon aus, dass aus göttlicher Sicht eine irgendwie geartete Forderung besteht, sich als Christ bekennen oder einer Konfession zugehörig sein zu sollen.

Jakobgutbewohner
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Re: Geht Christsein ohne Konfessionszugehörigkeit und wie sähe ein Bekenntnis dazu aus?

#26 Beitrag von Jakobgutbewohner » 04.03.2023, 10:58

Simplizissimus hat geschrieben:
03.03.2023, 14:17
Ich gehe nicht davon aus, dass aus göttlicher Sicht eine irgendwie geartete Forderung besteht, sich als Christ bekennen
Es geht hier aber um Christsein?

Stefan_
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Re: Geht Christsein ohne Konfessionszugehörigkeit und wie sähe ein Bekenntnis dazu aus?

#27 Beitrag von Stefan_ » 21.07.2023, 14:41

Andreas Ponto hat geschrieben:
17.01.2023, 08:19
Geht Christsein ohne Konfessionszugehörigkeit und wie sieht ein solches Bekenntnis dazu aus?

Auf Quellen, Ansichten, Meinungen dazu freue ich mich.

LG
Andreas
Hallo.
Mein Glaube ist, dass was geht oder nicht geht von der Vorsehung Gottes bestimmt wird und dass Gott, der unsere Gedanken kennt noch bevor wir sie denken, sich von gesprochenen Bekenntnissen nicht blenden lässt. Letzteres wirft die Frage nach dem Zweck von Bekenntnissen auf.

Gmix
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Re: Geht Christsein ohne Konfessionszugehörigkeit und wie sähe ein Bekenntnis dazu aus?

#28 Beitrag von Gmix » 26.07.2023, 19:20

Christ sein kann jeder. Dazu braucht man keiner Konfession beizutreten. Ein Fussballspieler braucht ja auch nicht in einer Manschaft zu spielen. Das geht, ist aber nicht sonderlich sinnvoll. Christ zu sein bedeutet eben auch, Gemeinschaft mit Gleichgesinnten einzugehen, denn es geht gleichermaßen um den Einzelnen wie um die Gemeinschaft. Wenn sich also Gleichgesinnte zusammenfinden, werden sie sich Regeln geben, und schon ist eine Konfession geboren.

Jakobgutbewohner
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Re: Geht Christsein ohne Konfessionszugehörigkeit und wie sähe ein Bekenntnis dazu aus?

#29 Beitrag von Jakobgutbewohner » 27.07.2023, 10:17

Gmix hat geschrieben:
26.07.2023, 19:20
Wenn sich also Gleichgesinnte zusammenfinden, werden sie sich Regeln geben, und schon ist eine Konfession geboren.
Nein.
Jakobgutbewohner hat geschrieben:
18.01.2023, 00:07
Für mich wäre eher die Frage, wie es mit Bekenntnissen zu "Konfessionszugehörigkeiten" aussieht. "Spaltungen" sind ja laut NT "Werke des Fleisches"?

Stefan_
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Re: Geht Christsein ohne Konfessionszugehörigkeit und wie sähe ein Bekenntnis dazu aus?

#30 Beitrag von Stefan_ » 31.07.2023, 12:04

Gmix hat geschrieben:
26.07.2023, 19:20
Wenn sich also Gleichgesinnte zusammenfinden, werden sie sich Regeln geben, und schon ist eine Konfession geboren.
Dagegen ist aus sozialwissenschaftlicher Sicht nichts zu sagen, denn genau so wird es sein. Bleibt die Frage, ob "Regeln" eine angemessene Charakterisierung ist und dazu bedarf es einer Definition oder einer Begriffserläuterung zu "Konfession":
Als Konfession (lateinisch confessio ‚Geständnis‘, ‚Bekenntnis‘, ‚Beichte‘)[1] wird im heutigen Sprachgebrauch eine Untergruppe innerhalb einer Religion (ursprünglich nur der christlichen) bezeichnet, die sich in Lehre, Organisation oder Praxis von anderen Untergruppen unterscheidet.https://de.wikipedia.org/wiki/Konfession
Bzgl. des bloßen Sprachgebrauches lässt sich zu "Organisation oder Praxis" durchaus "Regeln" assoziieren.
Der im Christentum entstandene Begriff bedeutete in der christlichen Theologie ursprünglich eine Zusammenfassung von Glaubenssätzen. https://de.wikipedia.org/wiki/Konfession
Was Glaubenssätze angeht, so habe ich Probleme damit "Regeln" zu assoziieren. Wenn Christenmenschen sich zusammentun wollen, weil sie den Glauben an Jesus Christus teilen, dann leuchtet mir auf den ersten Blick nicht ein, warum sie das, woran jeder einzelne von ihnen im Detail glaubt, zusammenfassen wollen sollten. Jeder einzelne von ihnen ist doch als Einzelner dem Herrn gegenüber verantwortlich, welche Funktion sollte da eine "Zusammenfassung von Glaubenssätzen" haben können (?) ... außer eben eine bloß soziale, welche aber den Einzelnen von seiner Verantwortung dem Herrn gegenüber nicht entbindet und also bzgl. seines Heils irrelevant ist.
Daher wird der Ausdruck Konfession für eine christliche Richtung verwendet, die sich durch ein gemeinsames Bekenntnis von anderen christlichen Richtungen unterscheidet; in weiterem Sinn umfasst der Begriff christliche Richtungen allgemein, also die unterschiedlichen christlichen Kirchen und Gruppierungen. https://de.wikipedia.org/wiki/Konfession
Dient also bloß der weltlichen Identitätsstiftung, welche bzgl. des Heils des Einzelnen bestenfalls psychologisch unterstützend, schlechtestenfalls jedoch hinderlich ist, wenn Weltliches mit Gott verwechselt wird.

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