Holger F. hat geschrieben: ↑05.10.2022, 22:30
Wenn ich es recht sehe, war am vergangenen Sonntag Ri 5, 7 Grundlage der Gottesdienste in den NAK-Gemeinden:
«Starke fehlen, in Israel fehlten sie, bis du, Debora, aufstandest, bis du aufstandest, eine Mutter in Israel.»
Sehe ich das richtig? Was wurde gepredigt? Hat jemand Zugang zu den entsprechenden Leitgedanken?
Da dieses "Textwort" ja schon Monate vor JLSs Ansprache zur Frauenordination festgelegt worden sein müsste, hätte man daraus auch schon die Entscheidung für die Frauenordination ablesen können. Die - wie ja meistens - platte Übertragung von Bibelversen auf die NAK wäre ja hier einmal ein starkes Statement...
Gute Frage. War das Textwort wirklich schon Anfang 2022 für genau diesen Sonntag gegeben? Sein eigener GD in Frankreich hatte soviel ich weiss ein anderes Thema und überhaupt kam das Debora-Zeug vielerorts erst gestern bzw. kommt heute Abend, weil am Sonntag Erntedank war.
Ob man das schon ex-ante hätte erahnen können, würd ich mir selbst jetzt nicht zutrauen, zumal er es dann ja schon für den 25. September hätte auf den Plan nehmen können. Ex-Post kann man natürlich wieder leicht erkennen, wie alles feinsäuberlich zusammenläuft und ziemlich offensichtlich auch geplant wurde. Es spricht auch für sich, dass sich die Führung schon damals überlegt haben muss, mit welchem biblischen Beispiel man gleich als erstes auf klassisch-passive NAK-Weise hintenrum in die Offensive gehen will. Genau wie damals nach der Botschaft wird dem Thema realistischerweise eine hohe geistliche Bedeutung und Umstrittenheit zugeordnet. Wäre man von grossem Konsens oder zumindest schweigender Zustimmung der Mehrheit ausgegangen statt von realem Diskussionsbedarf, hätte es sich die KL aber ganz sicher erspart, jetzt extra noch ein Fass deswegen aufzumachen.
Zum Predigtinhalt: was ich vernommen habe, ziemlich "straightforward" wie der Ami sagen würde: Wenn Gott in den Reihen seines Regiments auf einmal Frauen braucht, dann holt er die sich mit einem Fingerschnips - wenn nötig auch ganz nach vorne. Glaub der treudoofste NAK-Trance-Zuhörer wird kapiert haben, was damit gemeint ist. Mehr Details kenn ich nicht, hängt aber bekanntlich auch vom Prediger ab. Interessant finde ich die mögliche Parallele zwischen der Debora-Geschichte und der (absichtlich?) insinuierten Situation der NAK heute: Wenn es die Männer nicht
mehr können oder wollen, krämpeln sich jetzt halt auch die Frauen die Ärmel hoch. Falls diese Parallele wirklich so gemeint war, wären wir wieder beim Orwellschen "Doppeldenk": Heute haben wir berichtigt, was früher schon richtig war. A ist das Gegenteil von B, aber beide sind wahr, abhängig vom geschichtlichen Kontext...