Gründung einer progressiven Basisbewegung in der NAK

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Sverdrup

Re: Gründung einer progressiven Basisbewegung in der NAK

#21 Beitrag von Sverdrup » 06.12.2017, 22:12

Mr. X hat geschrieben:Ich hatte gestern eine sehr angenehme Unterhaltung mit meinem ehemaligen Vorsteher, er ist auch Öffentlichkeitsbeauftragter in unserer Gemeinde, sowie mit einem Pfarrer. In einigen Teilen Deutschlands ist die NAK sehr weit, was Ökumene betrifft. In anderen Gebieten allerdings ist es nach wie vor sehr konservativ. Ich denke, die Oberen können sich vor Veränderungen nicht mehr verschließen. Also könnte es mit der Idee von "gläubiger" durchaus was werden. Wenn viele mitmachen und sich nicht nur aufregen.
werter Mr. X,
ich kann nicht wissen, was Sie oder der von Ihnen erwähnte Pfarrer verstehen unter der Aussage "sehr weit in der Ökumene". Was die Ökonomie / Ökumönie betrifft ist die NAK in der Tat weiter vorangekommen als alle anderen Denominationen ( außer der RKK ): die BAps sind "alleinvertretungsberechtigt" und können mit dem sog. Vermögen schalten und walten wie sie wollen. In der EKD gibt es noch Mitbestimmungsmerkmale, diese sind offenbar - zumindest auf dem allerdings auch völlig nebensächlichen Finanzsektor - in der NAK nicht erwünscht.
Das ist allerdings kein Grund um sich aufzuregen, sondern sollte allen Voll-, besonders aber den Halb-Napostolen ( StAp Fehr lässt grüßen ) eher eine Motivation sein, sich umso mehr einzu(b)ringen, der DENNOCH-Glaube ( an die NAKI ) ist mehr denn je gefragt. Angenehme Unterhaltung ist apostolut angesagt.

R/S

Re: Gründung einer progressiven Basisbewegung in der NAK

#22 Beitrag von R/S » 28.12.2017, 16:40

Mister Bean: Eine Organisation, die nur den sogenannten Glaubensgehorsam gegen die Oberen kennt, wird NIE die kritische Masse an Mitgliedern hervorbringen, die genug Gestaltungswillen und Eigeninitiative besitzt, um als Avantgarde dem ganzen Laden eine neue Richtung zu geben.
Jetzt, bei dramatischer personeller Ausdünnung, rächt sich dieses Führerprinzip. Jahrzehntelang hat man Ja-Sager und Konsumenten produziert und beklagt nun das Fehlen von Unternehmern und Ja,aber-Sagern. Die Apostelherren werden dich freundlich lächelnd abtropfen lassen solange du keine Machtbasis hast.
Im Grunde wird in der NAK wie im kirchlichen Umfeld allgemein das Aufklärungsprinzip, wie es seit Kant versucht, den Menschen frei und selbstbestimmt zu machen, mit Füßen getreten:
Gleich in den ersten markigen Sätzen der Kantschen Schrift zeigt sich der Unterschied von Mendelssohns weicherer Art, indem der Nachdruck nicht auf die Verstandes- oder gar Gefühls-, sondern auf die Willensseite gelegt wird. "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit." Faulheit und Feigheit, Mangel an Entschlußkraft sind die Ursachen, die den größten Teil der Menschheit zeitlebens und sogar "gern" in geistiger Unmündigkeit verbleiben lassen. "Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!" lautet dagegen der Wahlspruch der Aufklärung.
Doch die Befreiung aus jenem schmachvollen Zustand ist nicht so leicht, wie manche es sich denken. Nicht bloß ist Selbstdenken den meisten unbequem und beschwerlich, sondern unberufene Vormünder haben auch dafür gesorgt, dass der bei weitem größte Teil der Menschen, darunter "das ganze schöne Geschlecht", den Schritt zur Mündigkeit für — sehr gefährlich hält. Einen entschiedenen Fortschritt erwartet der Philosoph — fünf Jahre vor 1789! — nicht von einer gewaltsamen Revolution, die für den gedankenlosen großen Haufen bloß neue Vorurteile statt der alten schaffen würde, sondern allein von der "Freiheit, von seiner Vernunft in allen Stücken öffentlichen Gebrauch zu machen".
Vor allem im "Hauptpunkte" der Aufklärung: "in Religionssachen", da die Unmündigkeit auf diesem Gebiete am schädlichsten und auch am entehrendsten ist. Als "Geschäftsträger" seiner Kirche und Angestellter seiner Gemeinde ist allerdings der Geistliche die offizielle kirchliche Lehre vorzutragen verpflichtet; wenn auch nur in der Form, dass er sagt: Unsere Kirche lehrt dieses oder jenes, bedient sich der und der Beweisgründe, und so dann daraus zieht, was er für praktisch nützlich hält. Übrigens nur, solange er darin nichts "der inneren Religion Widersprechendes" antrifft; in welchem Falle er sein Amt niederlegen müßte. Dagegen muß er als theologischer Gelehrter volle Freiheit haben zu schreiben, was er will. Auch darf er durch keine Kirchenversammlung oder Synode eidlich auf ein unveränderliches Symbol verpflichtet werden. Ein solcher Vertrag, der alle weitere Aufklärung verhindern würde, ist "schlechterdings null und nichtig", ja, sollte er auch durch Reichstage und feierliche Friedensschlüsse bestätigt sein, ein "Verbrechen wider die menschliche Natur". Denn auf die Aufklärung sogar für die Nachkommenschaft Verzicht tun, hieße "die heiligen Rechte der Menschheit verletzen und mit Füßen treten".

gläubiger

Re: Gründung einer progressiven Basisbewegung in der NAK

#23 Beitrag von gläubiger » 26.02.2018, 11:05

Eine aktuelle Information zum Thema:

Nachdem sich bei mir hier im Forum aufgrund dieses Threads keine progressiven Basis-NAKler mehr zusätzlich gemeldet haben, ist dieser Kommunikations-Kanal offensichtlich für den Moment hinreichend "gebraucht" worden.

Der Stand der Gründung einer Basisbewegung ist, dass es mittlerweile rd. 30 Reformwillige gibt, die sich gebietskirchenübergreifend zu einem zunächst virtuellen Netzwerk zusammengeschlossen haben. Da die Diskussion über die Findung einer geeigneten Organisationsform, über die Definition der Visionen und konkreten Ziele und die Kommunikation mit der NAK-Leitung noch Zeit benötigt, wird voraussichtlich im Sommer diesen Jahres die Basisorganisation offiziell gegründet. Es herrscht Einigkeit darüber, dass es ein eigene interne Kommunikationsplattform geben wird. Diese wird zur Zeit eingerichtet.

Wir bedanken uns für den Moment bei centaurea ganz herzlich, der als Erster sofort die Unterstützung hier im Forum zugesichert hatte. Ohne ihn wäre unser Kreis (im Moment) um 5 Menschen kleiner...

Ich werde weiterhin persönlich hier im Forum aktiv bleiben, unsere Bitte um aktive Unterstützung gilt für alle weiterhin.

Was ich hier noch anmerken möchte ist folgende Beobachtung: Es haben sich zunächst einige aktiven NAK-Mitglieder und AT's gemeldet und ihre Unterstützung vage angedeutet. Dies gab auch mir Grund zur Hoffnung, HIER mehr Unterstützer gewinnen zu können. Als es dann "ernst" wurde, haben sich erstaunlicherweise einige komplett zurückgezogen und nicht mehr reagiert. Es gibt sicher verschiedene Gründe, die hinter diesem Verhalten vermutet werden könnten. Augenscheinlich ist die Angst vor Repressionen oder Sanktionen durch die Kirche aber immer noch sehr verbreitet. Und zusätzlich haben sicher einige Angst, ihre wahre Identität im Rahmen einer Basis-Bewegung zu bekennen oder sich gar zu "outen". Auch das ist nachvollziehbar. Ich gebe denjenigen nur zu bedenken, dass sie dann mit ihrem Verhalten im Grunde nichts ändern können und ihre Zeit und Beiträge hier im Forum im Sinne einer wirklichen Bewegung für die Gemeinschaft sinnlos waren.

Nur zum Nachdenken: "Alle Menschen haben eine Wirbelsäule. Viele haben kein Rückgrat!"


Es grüßt

ein Gläubiger

Boris

Re: Gründung einer progressiven Basisbewegung in der NAK

#24 Beitrag von Boris » 27.02.2018, 11:27

Lieber Gläubiger,

ich persönlich würde mich nicht an Ihrer Bewegung beteiligen wollen.
Trotzdem wünsche ich Ihnen dabei Erfolg.

Ein persönlicher Rat von mir:
Ihr Beitrag drückt Ihren Frust und Ihre Enttäuschung aus. Das ist gut zu verstehen.
Allerdings haben Sie dann einen, nach meinem Empfinden, drängelnden und vorwurfsvollen Ton drauf.
An dieser Stelle wäre für mich Schluss, falls ich am Überlegen wäre, ob ich mich beteilige.

Solches Drängen mit anschließenden Vorwürfen, wenn es nicht wie vorgesehen läuft, hatten alle NAK-ler zur Genüge.
Hier sind Menschen mit Empfindungen und Gefühlen unterwegs.

Hiermit bringe ich allerdings nur mein Empfinden beim Lesen Ihres Beitrages zum Ausdruck.
Wenn ich als Führungskraft aber etwas Neues einführen möchte und Freiwillige suche, sollte ich in der Lage sein, dies zu beachten.


Hinweisende Grüße vom Boris

Angela

Re: Gründung einer progressiven Basisbewegung in der NAK

#25 Beitrag von Angela » 08.07.2018, 19:59

....... es ist schon viel geschafft - lasst uns miteinander weitergehen.......

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Re: Gründung einer progressiven Basisbewegung in der NAK

#26 Beitrag von Andreas Ponto » 08.07.2018, 21:29

Gibt es aktuelle Infos?

gläubiger

Re: Gründung einer progressiven Basisbewegung in der N

#27 Beitrag von gläubiger » 31.08.2018, 14:38

Ja. Der kleine Kreis hat sich gefunden und tauscht sich rege aus, Als ein erster Erfolg ist zu bemerken, dass div. Mitmacher der Gruppe sehr aktiv an die Verantwortlichen (bis nach Zürich) herantreten. Der Austausch der Mitmacher findet zum Beispiel in der Form statt, dass ein persönlich geführter, schriftlicher Dialog durch einen Kommunikationsprofi (" Supervisor") begleitet werden kann. Damit werden dann z.B. nak-typische Vorgänge (Aussitzen, mit geistlichen Argumenten organsatorische Befindlichkeiten regeln, usw,) unterbunden. Ausserdem wird eine Eskalation einer zumächst sachlichen Auseinandersetzung hin zu einer emotionalen Diskussion vermieden. Auch steht eine übergeordnete "Kontrollfunktion" in Form eines neutralen Mediators zur Verfügung, z.B. um die Einhaltung von Fristen im Auge zu behalten oder in Gesprächen helfend zur Verfügung zu stehen.
Glücklicherweise steht uns ein qualifizierter theologischer Berater zur Verfügung, der in den beispielhaft angeführten Kommunikationsprozessen einen sehr fundierten Hintergrund vermitteln kann (argumentativ von grossem Wert) und auch die typischen Argumente kirchenseitig, ins richtige Licht rücken kann.
Kurz: Es bedarf im Moment gar keiner "äusseren, formellen, offiziellen" Organisationsform. Dadurch wird vermieden, dass die KL von vornherein eine Dialog ablehnt ("Es kommt schon wieder einer von der XXX-Gruppe"). Es ist im Moment viel besser, progressiv und ganz gezielt einzelne Probleme auf der persönlichen Dialogsebene anzugehen. Dies allerdings mit qualifizierter Unterstützung.
Jeder der möchte, kann sich dem offenen Kreis anschliessen und wird auf Wunsch gezielt unterstützt.

Es wächst was :)

Gläubiger

Theologie 2019

Re: Gründung einer progressiven Basisbewegung in der NAK

#28 Beitrag von Theologie 2019 » 12.03.2019, 17:40

Vielleicht von mir einige hilfreiche Hinweise,
sich auszutauschen mit Gleichgesinnten wäre ein erster Schritt, dann über Themen zu diskutieren ein zweiter. Das aber haben wir nicht gelernt. Die Akzeptanz eine andere Meinung zu hören, oder anzunehmen, fällt, aufgrund unserer Ausrichtung auf die NAK schwer. Empfehlenswert ist die Zuziehung von Konkordanz -Bibeln, da nach jedem Kapitel die Bedeutung einzelner Passagen, aus den griechischen Übersetzungen erklärt wird, (Beispiel: das Wort .ist`, hat im Original mehrfache Bedeutung), es ist mir klar das das Lesen nicht einfacher wird, aber vielleicht klarer. Das gibt es online, oder als Download.
Bei den Zusammenkünften, kann einer, oder mehrere, nach der Festlegung des Tagestextes, darüber vortragen, was, wie er es versteht, oder welchem Gedanken er folgt, Vielfalt wäre nicht schlecht. Gesang, Liedtexte, als Auflockerung, wären sicher willkommen, Gebet oder Fürbitte einzugliedern sicher auch.
Nun zu einem schweren Thema, dem Abendmahl. Ursprünglich war es als Sättigungsmahl, in Verbindung an das Leiden und Sterben Christi gefeiert worden, auch als ein Mahl im Hinblick auf das Hochzeitsmahl im Himmel, im Original genannt Agape. Ich verweise auf die Apostelgeschichte, als Witwen der Griechen bei der Agape übersehen wurden, was den diakonischen Auftrag, aus der Gemeinde heraus nötig machte. Sieben wurden gewählt (von der Gemeinde), der bekannteste ist Stephanus.
In der katholisch-apostolischen Gemeinde wurde nicht verlangt, das Mitglieder aus ihren Landeskirchen austreten, doch viele Geistliche weigerten sich, die Kommunion bzw. Abendmahl an Mitglieder der Kath.-Apostolischen Gemeinde auszuteilen. In der Ausgabe 100 Jahre NAK war das noch zu lesen, ob es in der neuen Ausgabe noch steht, weiß ich nicht. Den Empfang der Hostie, als konsekrierte Vergebungshinnahme, so meine Information ist in freien evangelischen Gemeinden, zumindest möglich. Empfehlen kann ich es nicht. Ich hoffe es hilft beste Grüße Theologie 2019

Heinrich

Re: Gründung einer progressiven Basisbewegung in der NAK

#29 Beitrag von Heinrich » 12.03.2019, 22:06

Nun ja, Sie haben eine gute Idee.

Nur, wenn ich mal wieder versuche, Christ und Christsein zu verstehen, nehme ich ein ererbtes, sehr altes Buch zur Hand:

Hand-Konkordanz M. Gottfried Büchner, 29. Auflage/Leipzig 1927

Und dieses Buch (erschienen bei Eger & Sievers eben 1927) ist besser als jede Veröffentlichung der NAK.

Gruss aus dem mittlerweile sehr stürmischen Süden,
Heinrich

Theologie 2019

Re: Gründung einer progressiven Basisbewegung in der NAK

#30 Beitrag von Theologie 2019 » 13.03.2019, 15:52

Ja, lieber Heinrich, das ist richtig,
die hatte Fehr sicher auch, als er dem NAK-Volk mitteilte, das das Wort Kritik in der Bibel nicht vorkommt, wobei er sicher die Aussagen der Propheten übersehen hatte.
Empfehlenswert ist auch der Duden, besonders beim Lernen der Deutschen Sprache, nehmen sie es nicht krumm. Die konkordanten Bibeln, werden teilweise nicht alle von Privatverlagen, oder Theologen selbst herausgegeben, denen es auf wissenschaftliche, genaue Übersetzungen ankommt, bei manchen Übersetzungen, steht der Autor mit seinem ganzen wissenschaftlichen Verständnis dahinter. Da ich als gelernter Schriftsetzer weiß, dass eine erste Korrektur erfolgt, mit dem Hintergrund das der Setzer die Urform kennt, war es immer sehr interessant, welche Korrekturen vorgenommen wurden, oder die nicht vorgenommen wurden weil der Autor sich weigerte.
Der Verlag wird das Risiko, eine komplette Ausgabe einstampfen zu müssen, nicht eingehen. Nur mal so als Gedanke. Vielleicht ist es hilfreich im Impressum nachzusehen, welcher Verlag federführend ist. Kirchlich, unabhängig, selbstverlegt.

Grüße in den stürmischen Süden, hier ist auch nicht besser.

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