Lieber Curato,
bei unserer Ansicht über die NAK Finanzen werden wir vermutlich tatsächlich nicht auf einen Nenner kommen - geschenkt...
Was ich aber auch noch ergänzen möchte, damit sich mein Bericht nicht allzu weichgespült liest: mir fällt auf, dass es gerade in der Generation 65+ erstaunlich viele NAKler gibt, die resigniert und enttäuscht sind. Gerade Amtsträger in Ruhe, die zu ihrer Zeit wirklich ihr Herzblut für die Kirche und den Glauben gegeben haben, und die heute erkennen müssen, dass das meiste, woran sie geglaubt haben, heute nicht mehr relevant ist. Sie haben auf so vieles verzichtet, sie haben so vieles gelehrt und dafür von innen und außen viel Prügel einstecken müssen - alles für die Katz! Dafür aber haben sie ihre Jugend, ihr Leben, ihr berufliches Fortkommen, ihre Familie geopfert!
144.000? Abgeschafft!
Der Herr kommt in einer Kürze? Abgeschafft!
Heil nur in der NAK? Abgeschafft!...zumindest relativiert...
Tanzen ist vom Teufel? Abgeschafft. Selbst der Stammapostel (Leber) hüpft ausgelassen herum!
Die Vollendung des Werkes erkennt man am Wachstum der Gemeinden? Abgeschafft!
Die Heimatgemeinde, die man mit eigenen Händen aufgebaut hat? Abgeschafft!
Nicht nach irdischen Gütern streben? Abgeschafft!
Keine höhere Bildung anstreben? Abgeschafft!
Gerade ab Bischof aufwärts sieht man heute, dass der Segen Gottes scheinbar doch finanziell messbar ist. Kaum einer der höheren Amtsträger ohne akademischen Abschluss.
Aus den Fischern der Urkirche sind Rechtsanwälte, Wirtschaftsfachleute und Großunternehmer geworden!
Wer sich hingegen immer brav an die geschriebenen und an die ungeschriebenen Gesetze gehalten hatte, der steht heute mit zweifach leeren Händen da: Kleine Rente und k(l)eine Gemeinde. Und dazu die Schamesröte im Gesicht, wenn man hört, dass man sich den Weg durch die Gebötlein ja hätte freigrasen können (Fehr)...
Diesen ehemaligen Amtsträgern fehlt heute oft die Kraft, aufzubegehren. Zu bitter ist die Erkenntnis, dass man sein Leben für ein Hirngespinst geopfert hat. Um dieser Ekenntnis nicht ins Gesicht sehen zu müssen, flüchten sich viele in Sprachlosigkeit und Depression. Mit wem sollten sie auch darüber sprechen? Die Jungen in der Kirche verstehen sie nicht. Und "draußen" in der Welt hat man niemandem, dem man sich anvertrauen könnte...außerdem hat man sie dieses gelehrt: Wir schweigen und gehen unseren Weg! Bis zum traurigen Ende.
Auch das ist eine Seite der NAK.
Gute Nacht allerseits.