Mich wundert das Curato dazu nichts sagt.
@fridolin - ich habe dazu etws gesagt

Aber in diesem Forum wird oftmals zu wenig gelesen..
Curato,
das Problem zwischen uns beiden scheint mir Aristoteles schon mit den Begriffen Substanz und Accidentien beschrieben zu haben. Wenn ich von Gott rede, der das excessiv Gute in dieser Welt darstellt, dann ist die Gutheit Gottes die Substanz, von der sich alles ableitet. Diese Gutheit wirkt auch im Jenseits excessiv. Wir brauchen dort daher keine strafenden Gott und keine Gerichte mehr, weil die Sünde durch das Ursakrament Jesus mit dem Tod abgewaschen wurde und die Seele dort nur noch excessiv gut sein kann. Was sollen da noch Gerichte. Sie argumentieren von der ecclesiologischen Seite, was für mich aber nur Accidens im aristotelischen Sinn ist.
(...)
Ich gebe zu, dass die Beschreibung Gottes als das excessiv Gute in dieser Welt ein gewisses Rosemarie-Pilcher-Feeling hervorrufen kann. Wenn man aber genau über Gott nachdenkt, macht eine solche Annahme Sinn und die ganzen Foltervorstellungen im Jenseits wenig Sinn bei einem Gott, der die absolute Gutheit versinnbildlicht.
h.e.,
Sie haben Recht, aber ich glaube, dass die Akzidens auch immer von Gott gegeben ist, damit Menschen dadurch die Substanz erreichen. Wir finden Akzidenzien bei allen Sakramenten und da die Kirche das Grundsakrament ist, auch bei derselben. Selbst das Ursakrament erscheint uns "im Fleisch" oder vielmehr: erschien, damit der Mensch es greifen kann.
Deshalb ist es legitim auch so zu argumentieren - ja vielmehr da ich in die Akzidentia auch eine gottgewollte Ebene sehe, vgl. Joh 1.
Ich musste lachen, als Sie das Rosa-Munde-Pilcher-Feeling selbst ansprachen, denn ähnliches dachte ich wenige Sätze vorher schon beim Lesen. Sie haben ein Gottesbild, dass von meinem abweicht.
Es ist in meinen Augen ein wenig, entschuldigen Sie das, bei allem Respekt, den ich vor Ihren Aussagen habe, ein Kuschel-Jesus.
Ja, Gott ist Liebe. Unfassbar weite Liebe. Er ist aber auch die reine und lautere Wahrheit. Er ist Güte und Strenge. Er ist gerecht.
Zu Ihren Ergebnissen kann man nur kommen, und das sagte ich ja bereits, wenn man entsprechende "harte" Aussagen Christi oder der Apostel in den Episteln negiert.
Sie entfernen sich auch mit Ihren Aussagen vom christlichen Konsens:
So heißt es bspw. im Athanasium:
"Er ist aufgestiegen zum Himmel, er sitzt zur Rechten des allmächtigen Vaters,
von wo er kommen wird, um die Lebenden und die Toten zu richten.
Bei seiner Ankunft werden alle Menschen mit ihren Leibern auferstehen
und über ihre Taten Rechenschaft ablegen.
Und die Gutes getan haben, werden ins ewige Leben eingehen,
die hingegen Böses [getan haben], in das ewige Feuer."
Im Apostolicum, Nicaeum, sowie im Nicaeno-Konstantinopolitanum finden wir die Passage:
"und wird wiederkommen, um die Lebenden und die Toten zu richten;"
Jesus ist auch Richter. Das darf man als Christ m.E. nicht vergessen.
In etlichen Gleichnissen warnt uns der Herr vor falscher Sicherheit! Eindrücklich in Lk 13: Von der engen Pforte und der verschlossenen Tür. Dort wird deutlich gemacht, dass auch die, die Jesus gekannt haben, also eine Jesusbegegnung hatten (sic!), nicht gerettet sind.
Wie, werter h.e., interpretieren Sie das weg? Steht Schillebeeckx höher als Christus? Oder sind die Evangelien falsch?!