comment,
vielen Dank für diese für mich deutlichere Ausführung. Das macht Ihre Position klarer.
Comment hat geschrieben:
curato,
Sie sehen bei mir einen Widerspruch, wo keiner ist. Selbstverständlich steht der Begriff 'Apostel' in der Bibel. Doch in den Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas, Johannes), die über das Wirken (Reden) Jesu berichten, steht in der Tat nirgendwo, dass Jesus die Verwendung des Begriffs, des Wortes 'Apostel' in seiner Kirche zwingend fordert oder gar von seiner Verwendung irgend etwas heilsgeschichtlich abhängig macht.
Nun, dass sehe ich etwas anders. Und ich höre Sie schon innerlich stöhnen, da Ihnen sicher diese Stellen auch bekannt sind.
Mt 10, 40 Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat - bezieht sich auf das Apostelamt.
Ich sehe auch den Zusammenhang zwischen der Vollmacht Sünden zu vergeben und dem Apostelamt (Joh 20,23), Weiterhin wurde der sog. Missionsbefehl schon erwähnt.
Natürlich heisst es nicht explizit: Dem Apostelamt übertrage ich... - aber: sie waren die Empfänger und damit die Bevollmächtigten in diesen Punkten. Und nein - es geht auch nicht um den Titel. Dieser legitimiert sich dadurch, dass die Apostel den apostolischen Dienst vollziehen.
Der Auszug aus der Apostelgeschichte, den Sie bringen, zeigt ebenso wenig auf, dass Jesus Christus die Bezeichnung 'Apostel' für diejenigen erwartet, die in seinem Namen das Evangelium verkünden, taufen etc. Wenn Sie aber die Bibelstelle anders verstehen, dann sollten Sie aber auch beachten, dass Petrus die Übertragung des Amtes nur auf eine Person für möglich hielt, die Zeuge Jesu Wirken war!
Ja, das stimmt. Dem Wortsinne nach war es so. Mit Paulus bricht dann aber etwas anderes an. Er war Apostel - aber er war kein Zeuge des Wirkens Jesu.
Ansonsten scheinen Sie zu übersehen, dass das aus dem Griechischen stammende Wort 'Apostel' einfach nur eine Bezeichnung ist, es bedeutet, wie Sie wissen, Botschafter. Jesus hat auch keine Heiligung des Wortes 'Apostel' vorgenommen.
Ich habe oben versucht schon darzulegen, dass die schlichte Übersetzung "Botschafter" nicht vollkommen treffend ist.
Dass Jesus keine "Heiligung des Begriffes" vorgenommen hat, darüber können wir auch streiten.
In Joh 17 betet Jesus: 17 Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.
18 Wie du mich gesandt hast in die Welt, so habe auch ich sie in die Welt gesandt.
19 Ich heilige mich selbst für sie, auf dass auch sie geheiligt seien in der Wahrheit.
20 Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden
In meiner Betrachtung betet Jesus zunächst für die Apostel, dann für die gesamte und zukünftige Christenheit. Hier kommt aber auch der Heiligungsaspekt zum tragen.
Es ist einfach nur Etikett.
Ein Etikettenapostel hat sich selbst zu einem gemacht. Er hat sich dieses Etikett aufgeklebt und so benannt. Ich kenne keinen neuapostolischen Apostel, der sich selbst ernannt hätte.
Es kann vernünftigerweise nur darauf ankommen, was eine Person, die sich in den Dienst Jesu stellt, tatsächlich tut! Wie sie handelt!
Das ist richtig. Dass alleine ist am Ende entscheidend. Die Bewertung obliegt aber dem Herrn selbst. In meinen Augen legitimiert sich ein Apostel durch verschiedene Aspekte. Sind diese vorhanden, kann ich in Betracht nehmen, dass es sich wirklich um einen Apostel handelt.
Und es ist völlig belanglos, wie diese Person durch eine Kirche benannt wird. Was wäre das für ein Gott, der das Handeln nach dem Evangelium danach bewerten wollte, wie der Handelnde kirchenorganisatorisch benannt ist? Das wäre doch totaler Unsinn!
Es geht nicht um die Benennung und nicht um Titelfetischismus. Ich sagte ja: der Apostolat legitimiert sich durch seinen Dienst.
Im Übrigen, werter curato, sehe ich in der NAK, deren Theorie Sie ja hier vertreten, kein konkludentes Verhalten. Wenn sie schon alles von einem Amt abhängig machen will, das die Bezeichnung 'Apostel' trägt, weil man meint, alleine diese Namensverwendung bringe Authenzität, Vollmacht usw., dann sollte die NAK aber auch ihre Ansicht für andere apostolische Gemeinschaften gelten lassen, die 'Apostel' in ihren Reihen kennen. Das aber tut sie NICHT, wie Sie wissen. Schlitzohrig, nicht wahr?
Es ist nicht die Namensverwendung, es ist der Dienst. Alles andere wäre Etikettenschwindel. Wenn ein Mensch Apostel genannt wird, muss er keiner sein.
Und ich sehe bei wenigen apostolischen Gemeinschaften die Legitimation des Apostelamtes bei deren Gemeinschaften vorhanden. Bei einigen grüble ich, ob sie es sein könnten. Letztendlich ist es für mich aber irrelevant, da sie in meinem Leben keine Rolle spielen.