Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Schmetterling40

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#371 Beitrag von Schmetterling40 » 08.10.2017, 19:06

Überzeugende Gründe, Nicht aus der NAK auszutreten..
wenn man sich z. B. auch auf eine Stelle bewerben möchte :wink:

http://www.nak-sued.de/
Stellenangebote im VDZ

Sechs Stellen sind im Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum (VDZ) der Gebietskirche Süddeutschland in Stuttgart, Heinestraße 29, neu zu besetzen: Architekt/-in im Projektmanagement, Werkstudent/-in Architektur, Sachbearbeiter/-in in der Buchhaltung, HR-Spezialist/-in und Personalsachbearbeiter/-in, Assistenz (m/w) Öffentlichkeitsarbeit, Assistenz (m/w) für den Bezirksapostel.

Sverdrup

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#372 Beitrag von Sverdrup » 08.10.2017, 20:53

Bezirks-Elster hat geschrieben:Kaum ist man den Tag im Garten, überschlagen sich hier die Beiträge. Wenn auch der Faden weitergesponnen ist, will ich auf einiges eingehen...
..................

@ centaurea / Mir geht es darum, dass hinterher niemand sagen kann: - ich wusste doch von nichts, bin doch dort hineingeboren / - ich war doch nur unwissender Mitläufer, bin doch dort sozialisiert / - es war doch so schön in der Jugend und in der Gemeinschaft, im Kreis der Lieben und beim Kaffekränzchen. Mir geht es darum den Verführten die Möglichkeit zu geben, sich zu informieren. Mir geht es darum ihnen Mut zu machen, im Bedarfsfall aufzustehen und in eine selbst gewählte, bewusst gelebte, aber auch selbst verantwortete Freiheit zu gehen. Wir alle, die gesamte Gesellschaft wird davon profitieren.
Die Kritiker haben doch keine andere Datenquelle wie die Gläubigen. Detlef Streichs Schneiderpredigtauszüge kann doch jeder andere auch in der UF oder in nactoday nachlesen (OK, an die Kugelschreiberpredigt kommt man wahrscheinlich nur als Anwesender mit nem Diktiergerät ran, niemand wird wird sowas im offiziellen Organ veröffentlichen ... )
Wenn man in die NAK hineingeboren ist empfindet man einen Gottesdienst / das Kirchenleben doch im Grunde gleich wie ein Kritiker. OK, ich gebe zu dass man als Hineingeborener oft blinde Flecken hat und dass ein Psychologiestudium, wenn man solches hat, einige Dinge deutlicher sehen lässt...
Aber man sollte auch nicht irren. Meiner Meinung nach sehnt sich ein Großteil der Gesellschaft nach einer starken Schulter. Selbst verantwortete Freiheit ist meiner Ansicht nach nur was für Wenige. Man wünscht sich einen "Retter". So lässt sich der Erfolg von Trump, von der AfD usw. erklären. … Es gibt viele Arbeitnehmer, die ihr ganzes Leben "nur" bei Aldi hinter der Kasse sitzen. Nicht jeder ist ein Daniel Düsentrieb...
........................


Werter BezElster,
natürlich haben die "Kritiker" andere Quellen als nur das, was ein braves, schlichtes Geschwist von einem 110% mit dem Stapst verbundener AT im GD zu hören bekommt, oder was es in den einschlägigen NAK-Medien lesen kann. Wurde z.B. über den 10 Mio-Unfall von Bringman in allen Gemeinden berichtet ? Die NAK-Leitung schreckte vor keinem noch so unglaubwürdigen Argument zurück, nur um sich selbstbildgerecht ( Danke shalom ) darzustellen. ( vergl. die "Planänderung Gottes" nach dem Tode des GröStaZ ). Dies entgegen den Hinweisen von Christen mit Format, die sich ihre Denkfähigkeit bewahrt hatten (Schreckenberger). Die NAK war auf jeden Fall ein totalitäres System, und ist es in gewissen Bereichen heute noch.
Das Verständnis für die RKK und für die NAK-Führung, welches Sie offenbar gemeinsam mit vielen anderen aufbringen, kann ich nicht nachvollziehen. Es gibt zunächst nach meiner Kenntnis des NT keinerlei Hinweise, dass Jesus ein Amt ( in dem Sinne der späteren heutigen Amtsinhaber ) überhaupt gestiftet hat. Vom Kirchenfolg bezahlte Päpste, Kardinäle, Stapste, Apostel sind für mich ähnlich anti-christlich wie Ablasshandel, Peterspfennig, Ämterkauf, Jus primer noctis usw. usf. Auch Rom schreckte vor keinem Betrug zurück, z.B. die Konstantinische Schenkung.
Bitte beachten Sie, dass vor Luther die meisten (nicht-italienischen) Christen nicht einmal prüfen durften / konnten, was denn im NT über Christus geschrieben ist. Die RKK ist eines der ältesten und überaus erfolgreichen Geschäftsmodelle; sie war/ist über Jahrhunderte eine poltitisch-religiöse Gewaltherrschaft. Man muss nicht Deschners „Kriminalgeschichte des Christentums“ lesen, (habe ich auch nicht ), aber was mir aus dem Geschichtsunterricht und in den letzten Jahrzehnten aus den Medien begegnete, ist für mich eindeutig. Dagegen kann und wird auch kein Franziskus klüngeln können - mit oder ohne Nakechismus. Um es mit dem „Maßstab“ Christus zu sagen: von einem faulen Baum, egal ob Vatikan oder Nakiclan, können ohne massive Eingriffe von außen keine guten Früchte geerntet werden. Für diese Erkenntnis war zu keiner Zeit eine Glaskugel und eine „2017er-Future-Brille“ notwendig.
Wenn Franziskus das immense Vatikan-Vermögen allen Gemeinden in einem transparenten Verfahren angemessen auf- und zuteilen würde, wenn alle Kinderschänder rücksichtslos aus dem Amt entfernt würden, Empfängniskontrolle möglich, wenn wenn... usw. dann wäre vielleicht eine Erneuerung möglich. Ähnliches gilt für die NAK, welche sich vom "Amtsverständnis" ( übrigens gerade wieder in höchst-bezirksapostolischer Erneuerung und Erweiterung ) her der RKK sehr verbunden fühlt ....
centaurea trifft genau den Kern: die von Ihnen ersehnte "starke Schulter" im Glauben kann doch nur Gott und Christus sein, aber doch niemals eine Institution Kirche, welche sich als vermeintlich beauftragte VOR den Schöpfer stellt.

Bezirks-Elster

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#373 Beitrag von Bezirks-Elster » 08.10.2017, 21:13

Na, diese Assistenzstelle (s. Schmettering40) wäre doch direkt was für Sie, lieber Heinrich!!
...Die Stelleninhaberin / der Stelleninhaber muss aktiv neuapostolisch sein, sich mit der Lehre identifizieren und die kirchlichen Strukturen und Umgangsgepflogenheiten bestens kennen. ....
Die Gepflogenheiten im Süden kennen Sie bestens. Und an Ihrer Indentifizierung können Sie noch etwas arbeiten .... :wink:


@ R/S & Detlef Streich
Danke für die umfassenden Antworten. Ich würde das nicht so negativ sehen. Die heiligen Schriften - und damit manch Wundergeschichte - wurden mündlich weitergetragen, irgendwann aufgeschrieben. Das Machtmonopol der Kirchen kam meines Wissens erst später. Die Rollen von Qumran hatten doch auch gezeigt, dass die Datenübertragung damals schon erstaunlich wahrheitsgetreu wahr.
Ich hab bis jetzt noch kein Problem, die Geschichten der Bibel soweit zu glauben, also auch manch Wundergeschichte, die Unberührtheit Marias, Jesu Auferstehung und Himmelfahrt .....
Und die angegebenen Zitate (Mst. Eckardt, Tillich...) sind schon harte Kost. Teilweise kann ich mitgehen, dann setzt es bei mir aus. Ich müsste mich ganz tief darin versenken und Zeit investieren, um die Aussage so zu verstehen, wie sie vom Autor gemeint ist.
Und, wenn ich jetzt auf meine Herkunftsgemeinde schaue, da war ich der einzige, der in diesem Metier gegraben hat und interessiert an theologischen Fragestellungen war. Glaube muss was einfaches sein, was Oma Müller in der ersten Reihe anspricht und ihr Herz warm macht....
PS. wurde nicht auch Meister Eckardt der Häresie angeklagt und starb noch während des Verfahrens?

Bezirks-Elster

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#374 Beitrag von Bezirks-Elster » 08.10.2017, 21:40

Lieber Sverdrup,
ja, ~70% Ihrer Aussagen stimme ich zu. Es gab wohl auch schon den Nachweis, dass an GD-Berichten etwas geschraubt wurde. In der UF stand wohl ein etwas anderes Wording, als wie es im GD wirklich gesagt wurde (habe jetzt aber keine Quelle parat).
Es bedarf einer Opposition, die bei der Regierung hin und wieder den Finger in die Wunde legt, ja.

Die Frage ist, wenn der ideale Glaube / die ideale Glaubensgemeinschaft so einfach zu bewerkstelligen ist, warum gab es sie bisher noch nicht? Warum ist jede Gemeinschaft defizitär? Oder ist die Summe aller Glaubensgemeinschaften der ideale christliche "Nominalwert"? Sind von mir aus die Zeugen Jehovas das schechte Gewissen gegen zuviel Laissez-fair in den Volkskirchen?

Ich sehe an den etablierten Kirchen (der NAK als meiner Herkunftsgemeinschaft, der RKK als Konstante im Zeitgeschehen, natürlich auch die Ev.K.) trotz aller ihrer Defizite das Gute, dass sie den christlichen Glauben mit Leben füllen und auf Dauer angelegt sind. Das, was Jesus damals in die Welt gebracht hat, konnte mit wenigen Abstrichen bis heute überdauern.
Negativ könnte man auch "Systemerhalt" dazu sagen.

Ich habe nämlich familiär das "Problem", dass wir der NAK den Rücken gekehrt haben, aber uns noch keiner anderen Gemeinschaft angeschlossen haben. Die Heimat ist weg, die Verwundungen noch zu groß bzw. der Bedarf nicht ausreichend groß, sich einer "besseren Gemeinschaft" anzuschließen. Für mich ist das in Ordnung, aber ich denke, meinen beiden Kindern im Grundschulalter könnte es nicht schaden, eine "institutionalisierte starke Schulter" bzgl. Herausbildung einer Gottesbeziehung zu haben.
Wenn jetzt jeder seinen Glauben nur noch im Privaten lebt, kann das Christentum es schaffen, dass es in 100 Jahren, also 3 Generationen, noch existiert?

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Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#375 Beitrag von Andreas Ponto » 08.10.2017, 23:35

Bezirks-Elster hat geschrieben:...
Ich habe nämlich familiär das "Problem", dass wir der NAK den Rücken gekehrt haben, aber uns noch keiner anderen Gemeinschaft angeschlossen haben. Die Heimat ist weg, die Verwundungen noch zu groß bzw. der Bedarf nicht ausreichend groß, sich einer "besseren Gemeinschaft" anzuschließen. Für mich ist das in Ordnung, aber ich denke, meinen beiden Kindern im Grundschulalter könnte es nicht schaden, eine "institutionalisierte starke Schulter" bzgl. Herausbildung einer Gottesbeziehung zu haben.
Wenn jetzt jeder seinen Glauben nur noch im Privaten lebt, kann das Christentum es schaffen, dass es in 100 Jahren, also 3 Generationen, noch existiert?
Liebe Bezirks-Elster,

genau das habe ich mich vor meinem Austritt auch so ähnlich gefragt. Und ich wusste nicht, wie ich mit meiner Familie (Frau und Kinder) ins Gespräch kommen sollte (Austritt und so...).

Dann hat meine Tochter kurz vor ihrer Konfirmation beim Abendessen aus heiterem Himmel offen gefragt, ob sie denn nach der Konfirmation noch in die Kirche gehen müsse.
Jetzt war es raus. Wir haben uns vielleicht dumm angeschaut...

Dann habe ich sie gefragt, wieso sie das fragt. Und dann kam eins aufs andere.
Schließlich habe ich meine Gedanken auf den Tisch gelegt. Meine Frau und die Kinder haben nicht schlecht gestaunt.

Die nächsten Wochen haben wir darüber viel gemeinsam geredet und überlegt.

Mein Entschluss stand fest: Ich wollte eben keine "bessere Kirche/Gemeinschaft" finden. Sondern eine ehrlichere, eine, die mitten im Leben steht, die mitten im Dorf für alle offen und da ist. Eine, die jedem seinen Glauben lässt, ohne beliebig zu sein. Sondern, die trotzdem Hilfestellung gibt, aber eben auch Konträres aushält. Eine Gemeinschaft, in der jeder seinen Glauben und seine Frömmigkeit leben darf und trotzdem dazugehört. In der niemand prüft, ob du zum Gottesdienst kommst oder nicht. In der du dich von dir aus engagieren kannst, einfach so, oder eben nicht. In der theologisch kontrovers diskutiert wird und es eben nicht die eine absolute Wahrheit gibt, sondern das Leben und der Glaube bunt sein dürfen.

Darum sind wir schließlich ganz bewusst in die Evangelische Landeskirche eingetreten. Und beide Kinder wurden dort auch konfirmiert. Ein riesen Druck ist von ihnen gefallen.
Heute gehen beide von sich aus gerne in die Gemeinden, wo sie gerade sind und die Gottesdienste (sind beide seit kurzem aus dem Haus).
Aber sie haben auch überhaupt kein Problem zu sagen: da oder dort is es mir zu eng oder gefällt es mir nicht und gehen dann in die nächste.

h.e.

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#376 Beitrag von h.e. » 09.10.2017, 09:10

Ich sehe an den etablierten Kirchen (der NAK als meiner Herkunftsgemeinschaft, der RKK als Konstante im Zeitgeschehen, natürlich auch die Ev.K.) trotz aller ihrer Defizite das Gute, dass sie den christlichen Glauben mit Leben füllen und auf Dauer angelegt sind. Das, was Jesus damals in die Welt gebracht hat, konnte mit wenigen Abstrichen bis heute überdauern.
Negativ könnte man auch "Systemerhalt" dazu sagen.
Ohne die Christologie eines Apostel Paulus gäbe es das Christentum in der heutigen Form nicht. Von den Worten und Taten Jesus würde heute wahrscheinlich keiner mehr reden. Dafür war die Person Jesus einfach zu unbedeutend, um im Streitgespräch der Lehren der damaligen Zeit geprägt durch die griechische Philosophie bestehen zu können. Die römisch-katholische Kirche ist die einzig wahre Kirche, die aus den verschiedenen Lehrmeinungen des Urchristentums hervorgegangen ist.
Detlef Streich,
Sie wissen mit Sicherheit über die schranken- und grenzenüberwindende Wirkung von Musik- Beispiel Barenboim im Konflikt zwischen Juden und Palästinensern. Warum sind Sie bei Ihren Fähigkeiten kein "neuapostolischer Barenboim" geworden, der im zwischenkirchlichen Dialog einen Beitrag für das friedliche Miteinander zwischen den Konfessionen sorgt. Ihre musikalischen neuapostolischen Mitstreiter in Ihrer Religion waren doch keine Menschenfresser- mit ihnen hätte man doch etwas machen können in Richtung Dialog und Abbau von exklusiven Vorstellungen. Ich kenne mich ein Bisschen in den lokalen Gegebenheiten Ihrer Heimat aus. Ein Großteil meiner Verwandtschaft war und ist in neuapostolischen Chören und Orchestern in Süddeutschland engagiert. Es gibt doch mittlerweile sehr schöne Beispiele auf hohem Niveau über das segensreiche Wirken von musikalischen Fachleuten und neuapostolischen Laienspielern.

Sverdrup

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#377 Beitrag von Sverdrup » 09.10.2017, 21:26

Bezirks-Elster hat geschrieben:Lieber Sverdrup,
ja, ~70% Ihrer Aussagen stimme ich zu. Es gab wohl auch schon den Nachweis, dass an GD-Berichten etwas geschraubt wurde. In der UF stand wohl ein etwas anderes Wording, als wie es im GD wirklich gesagt wurde (habe jetzt aber keine Quelle parat).
Es bedarf einer Opposition, die bei der Regierung hin und wieder den Finger in die Wunde legt, ja.

Die Frage ist, wenn der ideale Glaube / die ideale Glaubensgemeinschaft so einfach zu bewerkstelligen ist, warum gab es sie bisher noch nicht? Warum ist jede Gemeinschaft defizitär? Oder ist die Summe aller Glaubensgemeinschaften der ideale christliche "Nominalwert"? Sind von mir aus die Zeugen Jehovas das schechte Gewissen gegen zuviel Laissez-fair in den Volkskirchen?

Ich sehe an den etablierten Kirchen (der NAK als meiner Herkunftsgemeinschaft, der RKK als Konstante im Zeitgeschehen, natürlich auch die Ev.K.) trotz aller ihrer Defizite das Gute, dass sie den christlichen Glauben mit Leben füllen und auf Dauer angelegt sind. Das, was Jesus damals in die Welt gebracht hat, konnte mit wenigen Abstrichen bis heute überdauern.
Negativ könnte man auch "Systemerhalt" dazu sagen.

Ich habe nämlich familiär das "Problem", dass wir der NAK den Rücken gekehrt haben, aber uns noch keiner anderen Gemeinschaft angeschlossen haben. Die Heimat ist weg, die Verwundungen noch zu groß bzw. der Bedarf nicht ausreichend groß, sich einer "besseren Gemeinschaft" anzuschließen. Für mich ist das in Ordnung, aber ich denke, meinen beiden Kindern im Grundschulalter könnte es nicht schaden, eine "institutionalisierte starke Schulter" bzgl. Herausbildung einer Gottesbeziehung zu haben.
Wenn jetzt jeder seinen Glauben nur noch im Privaten lebt, kann das Christentum es schaffen, dass es in 100 Jahren, also 3 Generationen, noch existiert?
Lieber Bezirks-Elster,
ich habe hier deutlich zu machen versucht, dass es für mich zum einen die Institution Kirche gibt mit ihrer Ämterhierarchie, Riten und allen damit verbundenen Nachteilen und Entwicklungen. Jedoch zum anderen werden Sie wohl in der Mehrzahl dieser Gemeinden gläubigen und aktiven (auch ehrenamtlich tätigen) Christen begegnen können. In diesem Forum wurde bereits von einigen bestätigt, dass ein Besuch z.B. eines protestantischen GD sehr gute Anregungen im Glauben vermitteln kann. Das würde ich Ihnen empfehlen und versuchen sich selbst und Ihren Kindern einen weiteren Blick auf das Christentum zu vermitteln als nur durch die neuapostolische Brille. Stammapostel-Worte (sinngemäß): wer das Boot verlässt, der ertrinkt. Selbst die NAK-Leitung musste anerkennen, dass diese überzogene Haltung weder zu begründen noch zu vermitteln ist im Internet-Zeitalter. Wenn Ihre Kinder einmal eine andere Gemeinde und einen anderen Ablauf erleben, sie dort vielleicht mehr gleichaltrige sehen als in der NAK, können Sie vielleicht mit ihnen leichter in ein Gespräch darüber kommen. Ich wünsche es Ihnen und Ihrer Familie.
Zu Ihrer Frage: Christentum in hundert Jahren erhebt sich natürlich auch die Frage "NAK in 2100" ?

Sverdrup

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#378 Beitrag von Sverdrup » 09.10.2017, 21:40

h.e. hat geschrieben: 3) Ohne die Christologie eines Apostel Paulus gäbe es das Christentum in der heutigen Form nicht. Von den Worten und Taten Jesus würde heute wahrscheinlich keiner mehr reden. 1) Dafür war die Person Jesus einfach zu unbedeutend, um im Streitgespräch der Lehren der damaligen Zeit geprägt durch die griechische Philosophie bestehen zu können. 2) Die römisch-katholische Kirche ist die einzig wahre Kirche, die aus den verschiedenen Lehrmeinungen des Urchristentums hervorgegangen ist.
......
Nummerierung von mir Sverdrup

Werter h.e.,
1) Jesus, der Sohn Gottes war als Person „zu unbedeutend“ ? Gott der Allmächtige hätte mit Seinem Sohn ohne die RKK bei uns Menschen sozusagen „keine Chance gehabt ?“. Wir beide haben wahrscheinlich unterschiedliche Auffassungen über Christus.
2) Dann wäre Ihr Beitrag unter „aus der NAK auszutreten“ besser aufgehoben und Sie selbst wahrscheinlich auch in der RKK statt der NAK.
3) das sind mit Verlaub Spekulationen. Sie verkennen wohl auch, dass es neben Paulus aus Tarsus später viele andere „Kirchenväter“ gab. Die östlichen Kirchen haben die Evangelien-Schriften als heilig angesehen ( Stichwort Peshitta, NT in englischer Übersetzung direkt aus dem aramäischen ), über 250 Jahre lang bemühten sie sich, diese Evangelien zu erhalten gegen den erbitterten Widerstand Roms, weil diese Lehre und die Gleichnisse Jesu unvergleichlich sind. Die Römer verbrannten die Rollen und Kodizes, wo sie nur konnten. Erst als Kaiser Konstantin erkannte, dass er wie viele andere zuvor das Christentum in seinem Reich nicht würde beseitigen können, musste er es halt tolerieren. Rom hat dem Christentum viele heidnische Kulte übergestülpt. Aber wie gesagt, wer die RKK für die beste aller Kirchen hält, sollte dort hingehen.

Bezirks-Elster

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#379 Beitrag von Bezirks-Elster » 09.10.2017, 22:32

Hi Sverdrup,
zum besseren Verständnis. Bei uns wurde der Bogen etwas überspannt. Ich hätte a) früher auf die Signale meiner Familie achten sollen, b) besser bei mir sein sollen und in der Gemeinde mal mit der Faust auf den Tisch hauen sollen oder c) früher vom NAK-Schiff abspringen sollen.

Meine Frau hat irgendwann mal gesagt, "So, ich gehe mit den Kindern nicht mehr zur Kirche". Da stand ich wie ein begossener Pudel und musste ich mich entscheiden. Kirche oder Familie. Ich habe mich für meine Familie entschieden.

Wir haben eine familiäre Übereinkunft, die monatlichen Kindergottesdienste der evangelischen Kirche in unserem Ort zu besuchen. Wenn die Kinder da sind, ist es OK, im Vorfeld haben SIe natürlich keinen Bock. Dort sind auch einige ihrer Freunde und Schulkameraden.

Gerne würde ich meine Familie auch mit in die katholische Messe nehmen, bei der ich quartalsweise "die Orgel trete". Die Messe geht aber schon um 9:00 Uhr los, und das geht gar nicht.

Tja, ich würde gern Gott, Glauben und Kirche mehr in meine Familie einbauen - aber ohne Zwang ist mehr momentan nicht machbar. :(

Sverdrup

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#380 Beitrag von Sverdrup » 10.10.2017, 05:43

Bezirks-Elster hat geschrieben:Hi Sverdrup,
zum besseren Verständnis. Bei uns wurde der Bogen etwas überspannt. Ich hätte a) früher auf die Signale meiner Familie achten sollen, b) besser bei mir sein sollen und in der Gemeinde mal mit der Faust auf den Tisch hauen sollen oder c) früher vom NAK-Schiff abspringen sollen.
Meine Frau hat irgendwann mal gesagt, "So, ich gehe mit den Kindern nicht mehr zur Kirche". Da stand ich wie ein begossener Pudel und musste ich mich entscheiden. Kirche oder Familie. Ich habe mich für meine Familie entschieden.
Wir haben eine familiäre Übereinkunft, die monatlichen Kindergottesdienste der evangelischen Kirche in unserem Ort zu besuchen. Wenn die Kinder da sind, ist es OK, im Vorfeld haben SIe natürlich keinen Bock. Dort sind auch einige ihrer Freunde und Schulkameraden.
Gerne würde ich meine Familie auch mit in die katholische Messe nehmen, bei der ich quartalsweise "die Orgel trete". Die Messe geht aber schon um 9:00 Uhr los, und das geht gar nicht.
Tja, ich würde gern Gott, Glauben und Kirche mehr in meine Familie einbauen - aber ohne Zwang ist mehr momentan nicht machbar. :(
Lieber Bezirks-Elster,
ich kann Ihre frühere und jetzige Situation aufgrund eigener Erfahrungen gut nachvollziehen. In der Smartphone- und WhatsApp-Generation Begeisterung für Religion und Christus zu erwecken ist eine anspruchsvolle Aufgabe. "Ohne Zwang" ist m.E. richtig. Ich bin sicher, Ihre Entscheidung pro Familie und contra Institution NAK ist richtig. Der Bogen wird immer öfter überspannt, gerade die gewissenhaften Charakter sind gefährdet, sich zu verausgaben, sodass für die Familie kaum noch Zeit und manchmal nur wenig Energie bleibt. Ihre Familie sind Ihre Nächsten, nicht der Vorsteher, Ap oder Bap.

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