Der gute alte Steinweg .......
Maximin hat geschrieben:Maximin hat geschrieben:diese Gnadenlosigkeit und Brutalität
....... Schade…! Denn am Ende seines Lebens lief Arno Steinweg nachts verwirrt durch seinen Garten. Was hat diesen Mann in Wahrheit nach seiner Zurruhesetzung so schwer deprimiert…?
Vermutlich die frühe Ahnung, dass sein Nachfolger der Sache nicht gewachsen ist. Man kann über Steinweg denken, was man will. Eins muss man ihm jedoch lassen: Er hatte seine Kirche im Griff und einen ausgeprägten Machtinstinkt. Er konnte die Haltung eines Mitarbeiters früh genug erkennen. Vielleicht ahnte er, dass es mit seinem Nachfolger nicht gut gehen wird.
Und was die kurzen Haare und das ganze Äußerliche betrifft: Welche geistigen Wurzeln kann man bei Steinweg vermuten? In der NAK hatte er dafür
kein Vorbild. Andere Bezirke waren schon in den sechziger und siebziger Jahren wesentlich liberaler. Die Beschreibung von Loreley
Loreley 61 hat geschrieben:Ob das jetzt für ganz Rheinland-Pfalz gegolten hat, oder nur ganz regional, weiß ich nicht, aber lange Haare und Bart bei AT`s war schon vor 35 Jahren hier kein Problem
trifft auch für andere Bezirke zu. In Baden-Württemberg gab es in den siebziger Jahren ebenfalls schon Langhaarige und Raucher vor der Kirche etc.
Das Überbetonen von Äußerlichkeiten war Steinwegs Sonderweg. Die damaligen Stammapostel waren in Bezug auf Äußerlichkeiten nicht so streng. Speziell in der Schweiz sahen die jungen Leute schon damals anders aus. Ich erinnere mich auch an die Ordination des schweizer Apostels Luigi Albert durch Stammapostel Streckeisen. Der Mann hatte einen kleinen Schnauzbart. Skandal!! Für jeden Niedersachsen mit der festen Überzeugung, dass Gottes Wille in einem glattrasierten Gesicht am besten zur Geltung kommt, ein Schlag in ebendieses. Steinweg konnte die Causa Albrecht auch nie erklären. Und by the way: Steinwegs Nachfolger Klingler ist mit diesem bärtigen Apostel Albert gemeinsam Ski gelaufen und hat anschließend dafür gesorgt, dass es sich rumspricht. Nein, Klingler war wohl nicht Steinwegs Mann.
Lieber Maximin, als Berliner hast Du eigene Erfahrungen mit Steinweg gemacht. Vielleicht kannst Du z.B. folgende Beobachtung bestätigen: Arno Steinweg hatte auch einen Instinkt für wirkungsvolle Massenveranstaltungen, ein Händchen für den
"würdigen Rahmen", einen Sinn für feierliches Gemeinschaftserlebnis, für Choreographie und vor allem für Uniformierung.[*] Bei Euch war es die Deutschlandhalle, bei uns die Stadthallen in Hannover und Braunschweig. Ich erinnere mich an Jugendtage. Diese Großereignisse waren streng durchorganisiert. Die Jugendchöre der einzelnen Ältestenbezirke saßen z.B. nachmittags in Blöcken getrennt voneinander und präsentierten nacheinander wie in einem Sängerwettstreit neuapostolisches Liedgut. Alle Jugendlichen waren schwarz-weiß uniformiert, die Jungs mit raspelkurzem Haar, selbstverständlich bartlos, die Mädels adrett frisiert mit hinreichend langen Röcken. Zwischen den Liedern präsentierten sich Amtsträger der Unterbezirke mit Wortbeiträgen. Der Atmosphäre dieser Veranstaltungen konnte man sich kaum entziehen. Auch die hannoverschen Stadtgemeinden veranstalteten dreimal pro Jahr solche Sängerwettstreite. Sie hießen Schulchorsingen. Uniformierung und Choreographie waren ähnlich. Steinweg war immer dabei und gab diesen Festen die höheren Weihen.
Maximin, wo könnte Arno Steinweg sich das abgeguckt haben?
Grüsse mit Gänsehaut
Schneider
[*]Selbst die Kirchengärten waren uniformiert. Der
Spiegel hat es einmal so beschrieben:
"..... die Neuapostolische Kirche, die dort 1957 einen Neubau von praktischer Häßlichkeit bezogen hat, letztere noch betonend durch ein Rasenstück mit grabstättenhaft flachwachsenden Koniferen." (s. 108, rechte Spalte unten) In diesem Sinne hat er auch seine Gemeinden und Mitarbeiter zurechtgestutzt. Er wollte das so.
"Grabstättenhaft flachwachsend .... " Das war sein Ding.
"An der Pflege des Kirchengartens erkennt man die Herzenseinstellung des Vorstehers." Das war sein Spruch.