Bild des Tages

Was sonst nirgends reinpassen würde
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Franke

Re: Bild des Tages

#101 Beitrag von Franke » 29.09.2012, 10:31

Sorry, liebwerter Centaurea,
du hast natürlich vollkommen Recht. Offensichtlich ging meine poetische Ader wiedermal mit mir davon. Vielleicht war es aber auch nur die Begeisterung über die Haarpracht des neuordinierten Diakonen, welche mich von einer kritischen inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem von mir verfassten Gedicht abhielten.
Wie dem auch sei, es tut mir leid! Eine Verunglimpfung von Amtsgaben jeglicher Art lehne ich selbstverständlich strikt ab.

Damit mein guter Wille dazu auch hier erkennbar wird, werde ich kurzerhand diesen beanstandeten Vierzeiler in ein, für die lieben Diakone besseres Licht rücken:

Apostaten und Proleten,
Wichtigtuer und Propheten.
dienstbefliss´ne Diakone,
streiten für den Gottessohne.

@maximin,

hab herzlichen Dank für deinen wohlwollenden Kommentar ;-)

Wohlan, lasst uns nach vorne schauen!
Beste Grüße vom
Franken

Schneider

Re: Bild des Tages

#102 Beitrag von Schneider » 29.09.2012, 11:55

Der gute alte Steinweg ....... :wink:
Maximin hat geschrieben:
Maximin hat geschrieben:diese Gnadenlosigkeit und Brutalität
....... Schade…! Denn am Ende seines Lebens lief Arno Steinweg nachts verwirrt durch seinen Garten. Was hat diesen Mann in Wahrheit nach seiner Zurruhesetzung so schwer deprimiert…?
Vermutlich die frühe Ahnung, dass sein Nachfolger der Sache nicht gewachsen ist. Man kann über Steinweg denken, was man will. Eins muss man ihm jedoch lassen: Er hatte seine Kirche im Griff und einen ausgeprägten Machtinstinkt. Er konnte die Haltung eines Mitarbeiters früh genug erkennen. Vielleicht ahnte er, dass es mit seinem Nachfolger nicht gut gehen wird.

Und was die kurzen Haare und das ganze Äußerliche betrifft: Welche geistigen Wurzeln kann man bei Steinweg vermuten? In der NAK hatte er dafür kein Vorbild. Andere Bezirke waren schon in den sechziger und siebziger Jahren wesentlich liberaler. Die Beschreibung von Loreley
Loreley 61 hat geschrieben:Ob das jetzt für ganz Rheinland-Pfalz gegolten hat, oder nur ganz regional, weiß ich nicht, aber lange Haare und Bart bei AT`s war schon vor 35 Jahren hier kein Problem
trifft auch für andere Bezirke zu. In Baden-Württemberg gab es in den siebziger Jahren ebenfalls schon Langhaarige und Raucher vor der Kirche etc.

Das Überbetonen von Äußerlichkeiten war Steinwegs Sonderweg. Die damaligen Stammapostel waren in Bezug auf Äußerlichkeiten nicht so streng. Speziell in der Schweiz sahen die jungen Leute schon damals anders aus. Ich erinnere mich auch an die Ordination des schweizer Apostels Luigi Albert durch Stammapostel Streckeisen. Der Mann hatte einen kleinen Schnauzbart. Skandal!! Für jeden Niedersachsen mit der festen Überzeugung, dass Gottes Wille in einem glattrasierten Gesicht am besten zur Geltung kommt, ein Schlag in ebendieses. Steinweg konnte die Causa Albrecht auch nie erklären. Und by the way: Steinwegs Nachfolger Klingler ist mit diesem bärtigen Apostel Albert gemeinsam Ski gelaufen und hat anschließend dafür gesorgt, dass es sich rumspricht. Nein, Klingler war wohl nicht Steinwegs Mann.

Lieber Maximin, als Berliner hast Du eigene Erfahrungen mit Steinweg gemacht. Vielleicht kannst Du z.B. folgende Beobachtung bestätigen: Arno Steinweg hatte auch einen Instinkt für wirkungsvolle Massenveranstaltungen, ein Händchen für den "würdigen Rahmen", einen Sinn für feierliches Gemeinschaftserlebnis, für Choreographie und vor allem für Uniformierung.[*] Bei Euch war es die Deutschlandhalle, bei uns die Stadthallen in Hannover und Braunschweig. Ich erinnere mich an Jugendtage. Diese Großereignisse waren streng durchorganisiert. Die Jugendchöre der einzelnen Ältestenbezirke saßen z.B. nachmittags in Blöcken getrennt voneinander und präsentierten nacheinander wie in einem Sängerwettstreit neuapostolisches Liedgut. Alle Jugendlichen waren schwarz-weiß uniformiert, die Jungs mit raspelkurzem Haar, selbstverständlich bartlos, die Mädels adrett frisiert mit hinreichend langen Röcken. Zwischen den Liedern präsentierten sich Amtsträger der Unterbezirke mit Wortbeiträgen. Der Atmosphäre dieser Veranstaltungen konnte man sich kaum entziehen. Auch die hannoverschen Stadtgemeinden veranstalteten dreimal pro Jahr solche Sängerwettstreite. Sie hießen Schulchorsingen. Uniformierung und Choreographie waren ähnlich. Steinweg war immer dabei und gab diesen Festen die höheren Weihen.

Maximin, wo könnte Arno Steinweg sich das abgeguckt haben?

Grüsse mit Gänsehaut
Schneider

[*]Selbst die Kirchengärten waren uniformiert. Der Spiegel hat es einmal so beschrieben: "..... die Neuapostolische Kirche, die dort 1957 einen Neubau von praktischer Häßlichkeit bezogen hat, letztere noch betonend durch ein Rasenstück mit grabstättenhaft flachwachsenden Koniferen." (s. 108, rechte Spalte unten) In diesem Sinne hat er auch seine Gemeinden und Mitarbeiter zurechtgestutzt. Er wollte das so.
"Grabstättenhaft flachwachsend .... " Das war sein Ding. "An der Pflege des Kirchengartens erkennt man die Herzenseinstellung des Vorstehers." Das war sein Spruch.

chorus

Re: Bild des Tages

#103 Beitrag von chorus » 29.09.2012, 12:36

Zitat: "Nein, Klingler war wohl nicht Steinwegs Mann."

Wessen Mann dann? Immerhin hat er Klingler in rasender Geschwindigkeit vom Braunschweiger Diakon beinahe im Jahrestakt durch sämtliche Amtsstufen bis zum BÄ befördert und dann auch sehr rasch (immerhin noch von Urwyler) zum Apostel machen lassen. Das war eine Blitzkarriere. Wer sollte sie inszeniert haben, wenn nicht Steinweg selbst?

Allerdings weiß ich aus persönlichen Gesprächen mit Steinweg-Junior, daß die Steinwegs Klingler sehr kritisch sahen und immer noch sehen. Der Junior ist absolut eingeschworen auf seinen Vater und von dessen (seiner Meinung nach) außergewöhnlichen Fähigkeiten (aus dem Apostelamt heraus) überzeugt.

Wessen Mann war Klingler?

Gesamtkirchlich scheint er Fehr´s Mann gewesen zu sein, aber der kann ihn kaum "entdeckt" haben. Inzwischen ist er wohl niemandes Mann mehr. Auch nicht der von Leber oder Schneider (dem Franzosen).

Schneider

Re: Bild des Tages

#104 Beitrag von Schneider » 29.09.2012, 12:47

chorus hat geschrieben:Wessen Mann dann? Immerhin hat er Klingler in rasender Geschwindigkeit vom Braunschweiger Diakon beinahe im Jahrestakt durch sämtliche Amtsstufen bis zum BÄ befördert und dann auch sehr rasch (immerhin noch von Urwyler) zum Apostel machen lassen. Das war eine Blitzkarriere. Wer sollte sie inszeniert haben, wenn nicht Steinweg selbst?
Bis zur Ordination als Apostel 1987 wird Steinweg wohl der Treiber gewesen sein. Danach dürfte es aber Differenzen zwischen den beiden gegeben haben. Klingler hat wohl selbst nicht damit gerechnet, dass er der Nachfolger wird. Einer meiner früheren Vorsteher, der Klingler mehrfach auf Missisonreisen begleitete, erzählte mir, dass Klingler im kleinen Kreis mitgeteilt habe, dass die Entscheidung zugunsten von BAP Karnick gefallen sei. Das muss um 1992/93 gewesen sein. Karnick wäre wahrscheinlich auch Steinwegs Favorit gewesen. Wer die Entscheidung letztlich zu verantworten hat, weiß ich allerdings nicht.

Karnick hatte übrigens auch
chorus hat geschrieben:außergewöhnlichen Fähigkeiten (aus dem Apostelamt heraus)
Er konnte im Geiste des Weibes Schrei hören.

Schneider (der andere)

chorus

Re: Bild des Tages

#105 Beitrag von chorus » 29.09.2012, 13:01

Schneider hat geschrieben:Bis zur Ordination als Apostel 1987 wird Steinweg wohl der Treiber gewesen sein. Danach dürfte es aber Differenzen zwischen den beiden gegeben haben. Klingler hat wohl selbst nicht damit gerechnet, dass er der Nachfolger wird. Einer meiner früheren Vorsteher, der Klingler mehrfach auf Missisonreisen begleitete, erzählte mir, dass Klingler im kleinen Kreis mitgeteilt habe, dass die Entscheidung zugunsten von BAP Karnick gefallen sei. Das muss um 1992/93 gewesen sein. Karnick wäre wahrscheinlich auch Steinwegs Favorit gewesen. Wer die Entscheidung letztlich zu verantworten hat, weiß ich allerdings nicht.
Da Klingler 1993 BAP wurde, wird es wohl Fehr gewesen sein. Steinweg hatte seinen Ruhestand ja lange genug hinaus gezögert. Schlußfolgernd würde das bedeuten, daß Steinweg Klingler zunächst "gemacht" hat und später als Irrtum erkannte. Hatte ihn erst-, ein-, und letztmalig der Machtinstinkt verlassen?

Schneider

Re: Bild des Tages

#106 Beitrag von Schneider » 29.09.2012, 13:17

chorus hat geschrieben:Hatte ihn erst-, ein-, und letztmalig der Machtinstinkt verlassen?
Das weiß ich nicht. Machtinstinkt bedeutet ja nicht, dass man von Anfang an erkennt, ob jemand gefährlich ist, sondern Entwicklungen zu erkennen. Siehe Helmut Kohl. Der hat auch einige Leute abgesägt, die er zuvor selbst gefördert hatte, wenn sie ihm zu nahe kamen oder unbequeme Ideen vertraten. Dass Klingler und Steinweg nicht gerade eins im Geiste waren, konnte selbst jeder Unbedarfte zum Ende der Steinwegschen Amtszeit sehen. Es gibt viele Möglichkeiten, z.B. verletzte Eitelkeit. Klingler kam bei den Jugendlichen und vielen jüngeren Amtsträgern besser an, als Steinweg. Du schreibst
Allerdings weiß ich aus persönlichen Gesprächen mit Steinweg-Junior, daß die Steinwegs Klingler sehr kritisch sahen und immer noch sehen.
Betrifft das auch schon die Zeit vor 1987? Dann würde es mich wundern. Denn bis dahin hatte Steinweg die Hoheit über Klinglers Karriere. Im übrigen ist meines Wissens Frau Klingler mit Familie Steinweg irgendwie verwandt. Ich schätze, dass Wilfried Klingler ohne diese Verwandtschaftsbeziehung von vornherein nicht diesen Aufstieg hingelegt hätte. Möglicherweise haben sich da Interessen vermischt. Vielleicht hatte Steinweg die Illusion, über die verwandschaftlichen Kanäle Einfluss zu behalten. Funktioniert im Süden ja angeblich auch.

Schneider

chorus

Re: Bild des Tages

#107 Beitrag von chorus » 29.09.2012, 13:38

Schneider hat geschrieben:Betrifft das auch schon die Zeit vor 1987? Dann würde es mich wundern. Denn bis dahin hatte Steinweg die Hoheit über Klinglers Karriere. Im übrigen ist meines Wissens Frau Klingler mit Familie Steinweg irgendwie verwandt. Ich schätze, dass Wilfried Klingler ohne diese Verwandtschaftsbeziehung von vornherein nicht diesen Aufstieg hingelegt hätte. Möglicherweise haben sich da Interessen vermischt. Vielleicht hatte Steinweg die Illusion, über die verwandschaftlichen Kanäle Einfluss zu behalten. Funktioniert im Süden ja angeblich auch.
Ich sprach über dieses Thema mehrfach mit Steinweg-Junior in 2003, als Fehr bereits durchblicken ließ, daß er einigermaßen pünktlich abtreten werde. Neben Leber wurde auch Klingler als neuer StAp "gehandelt". Steinweg-Junior sagte damals, wenn sein Vater noch wäre, würde Klingler es niemals werden, da zu progressiv. Der Junior äußerte sich ablehnend gegenüber Klingler. Diese Haltung hat er bis heute. Insofern mag für die Zeit vor oder bis 1987 deine Einlassung zutreffend sein. Wie heißt Helga mit Mädchennamen?

Das schließlich Leber StAp wurde, ist ja wohl auch nur der "Segenslinie" (hier hatte Fehr ein ganz besonderes Faible) zu verdanken, denn Leber wurde ja klar und eindeutig von Fehr zum StAp "gemacht". Klingler war schon Apostel, als Leber noch BE in Bremen war. Der Zeitraum bis zum Thron (alle Beförderungen durch Fehr) war auch nicht sonderlich groß.

Schneider

Re: Bild des Tages

#108 Beitrag von Schneider » 29.09.2012, 13:42

chorus hat geschrieben:Wie heißt Helga mit Mädchennamen?
Bin mit nicht ganz sicher: Ich meine "Thies".

chorus

Re: Bild des Tages

#109 Beitrag von chorus » 29.09.2012, 14:31

Stimmt. Hab ich gecheckt. Aber nen verwandtschaftlichen Zusammenhang krieg ich nicht hin. Zuviele Zweitehen, Spinti´s, Ernst´s usw. weiter vorhanden. Hauptsache: Segenslinie. Oder ostpreussisch. Immer gute Kriterien... ;-)

Cemper

Re: Bild des Tages

#110 Beitrag von Cemper » 29.09.2012, 18:20

Gute Kriterien wären auch gute Bezüge zum Kirchenamt der EKD in Hannover.
Der Vizepräsident und Leiter der Hauptabteilung „Kirchliche Handlungsfelder" heißt auch Thies.
Aber leider nur mit Vorname.

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