Cemper,Cemper und nochmals Cemper

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Schneider

Re: Cemper,Cemper und nochmals Cemper

#171 Beitrag von Schneider » 09.05.2012, 17:11

centaurea hat geschrieben:Es geht nicht um die früher verbotenen Gepflogenheiten, die heute weitgehend "erlaubt" sind und damit ist jetzt alles viel besser.
Es geht um die Argumentationsweise. Um die Verknüpfung von bestimmten Tun oder einer Unterlassung mit damit angedrohten Konsequenzen.
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Es geht nicht um die früher verbotenen Gepflogenheiten, die heute weitgehend "erlaubt" sind und damit ist jetzt alles viel besser.
Es geht um die Argumentationsweise. Um die Verknüpfung von bestimmten Tun oder einer Unterlassung mit damit angedrohten Konsequenzen.
Das sehe ich etwas anders: Die Gefahr besteht nicht in der Lehre an sich. Man mag über die Lehre denken, wie man will. Entscheidend sind aus meiner Sicht die persönlichen Beziehungen, in denen sich diese Lehren auswirken. Positive oder negative Emotionen entstehen in der Regel durch Erlebnisse und in der NAK waren/sind diese Erlebnisse mit persönlichen Begegnungen verküpft. Wenn jemand von seinen Eltern autoritär ständig mit solchen Regeln erzogen wurde, hat das eine andere Wirkung, als wenn jemand, mit dem ich persönlich nicht eng verbunden bin, solche Dinge verkündet. Wenn der alte Vorsteher Onkel XY oder ein Sonntagsschullehrer, zu denen ich als Kind eine besondere Nähe habe, mir diverse "Empfehlungen" mit auf den Weg gibt, kann das etwas völlig anderes sein, als wenn mir irgend ein x-beliebiger Mensch etwas verkündet. Das Abhängigkeits- oder Vertrauensverhältnis ist aus meiner Sicht das Entscheidende. Und da dürfte Cemper recht haben: Insoweit handelt es sich um Einzelfälle. Zwar um eine hohe Zahl von gleichgelagerten Einzelfällen. Aber immerhin: Man muss unterscheiden, wie jemand eine Botschaft emotional aufnimmt.

Ein Beispiel aus meiner Kinderzeit: Ich bin Anfang der 60'er Jahre geboren worden. Meine Mutter hat mir sehr früh die verhängnisvolle Geschichte von STAP Bischoff erzählt. Es fehlte aber die negative Emotion. Ich habe sie jedenfalls nicht wahrgenommen. Ihre Erzählungen waren für mich völlig nüchtern. Ich habe diese Sache nie als besondere Katastrophe empfunden. Da ist mal was schief gelaufen, kann passieren, Leben geht weiter. So empfinde ich die Sache bis heute, obwohl mir natürlich (rational) klar ist, dass sich damit Lebenskatastrophen verbinden. Aber eben nicht für mich. Für mich ist das bis heute nicht mehr als eine mehr oder weniger komische Geschichte ohne emotionalen Bezug.

Und so geht es vermutlich anderen in anderen Zusammenhängen. So erklärt sich dann auch, weshalb einige sich in dieser Kirche unbefangen tummeln, andere dagegen verzweifeln.

Schneider

Laura1

Re: Cemper,Cemper und nochmals Cemper

#172 Beitrag von Laura1 » 09.05.2012, 19:17

centaurea, hat in seinem letzten Eintrag etwas angeführt, was ich bestätigen kann.

Ich kann hier mal ein kleines Beispiel nennen aus dem Jahr 2012. Ein Amtsträger(Diakon) und Familienvater von drei kleineren Kindern, findet nachdem er ein Jahre arbeitslos war, 1OOKm von seinem Wohnort entfernt einen neuen Arbeitsplatz. Voller Freude berichtet er seinem Vorsteher die Neuigkeit. Aber sein Vorsteher äußert Bedenken, ob diese neue Stelle wohl von Gott gewollt sein könnte, ob sie wohl Segen bringen würde. Vor allem weil die Abeitszeit dieser neuen Arbeitsstelle sich nicht mit dem Wochengottesdienst und dem Besuch der Singstunde vereinbaren lässt. Als besonderen Rat- und als kleine Hilfe die richtige Entscheidung zu treffen, bekommt der Diakon folgendes mit auf den Weg: Trachte zuerst nach der Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit, so wird Dir alles andere zufallen.

LG Laura1

verbindlich

Re: Cemper,Cemper und nochmals Cemper

#173 Beitrag von verbindlich » 09.05.2012, 21:02

@ laura1: die Geschichte ging so: der Diakon war arbeitslos, der Vorsteher sagt: Trachte zuerst ..... der Bruder bekommt den Job, er ist total dankbar, obwohl er 100 km fahren muss. Das Wort vom Vorsteher hat sich erfüllt; ist das nicht großartig?
WochenGD und "Singstd. sind kein Problem, der Bruder ist 18.30 Uhr zu Hause. Ich glaube, so ist die Geschichte richtig....

Löwe

Re: Cemper,Cemper und nochmals Cemper

#174 Beitrag von Löwe » 09.05.2012, 21:23

Herzlichen Dank für die Verdrehung/Umkehrung so mancher Schilderung im Forum.
verbindlich = Cemper :!: :wink:

verbindlich

Re: Cemper,Cemper und nochmals Cemper

#175 Beitrag von verbindlich » 09.05.2012, 21:38

Was ist Wahrheit?

Comment

Re: Cemper,Cemper und nochmals Cemper

#176 Beitrag von Comment » 09.05.2012, 21:43

centaurea schreibt:
Es geht um die Argumentationsweise. Um die Verknüpfung von bestimmten Tun oder einer Unterlassung mit damit angedrohten Konsequenzen.
Schneider entgegnet u.a.:
Das sehe ich etwas anders: Die Gefahr besteht nicht in der Lehre an sich.
Ich wiederum sehe die Dinge eher so wie centaurea. Unter 'Lehre' verstehe ich nicht ausschließlich das Glaubensbekenntnis und auch nicht allein die Inhalte von 'Fragen und Antworten' oder des künftigen Katechismus, sondern die Predigten der leitenden Kräfte der Kirche, insbesondere die in der NAK hoch geachteten Predigten des Leiters der Kirche.

In diesen Predigten kommt nämlich die 'Verknüpfung von bestimmtem Tun oder einer Unterlassung mit damit angedrohten Konsequenzen' deutlich zum Ausdruck. Ich bringe ein Beispiel aus einer Predigt des Stammapostels Leber:
Im Zusammenhang mit Aussaat und Ernte predigte er:
Unter Aussaat im Geistigen verstehe ich, ..., das Gute zu tun, das Gott gefällt, nämlich das Gebetsleben zu pflegen, die Gottesdienste aufzusuchen, Gemeinschaft zu haben, zu opfern und zu bekennen. So sät man unentwegt etwas Gutes aus. ... Jetzt ist die Zeit des Säens, irgendwann werden wir ernten. Den Zeitpunkt bestimmt Gott. ... Wann diese große Ernte kommen wird, also wann der Herr seinen Sohn sendet, das wissen wir nicht. ... Aber solange der Herr noch nicht gekommen ist, besteht immer noch die Möglichkeit auszusäen. ... Solange wir noch Zeit haben, lasst uns Gutes tun. Wir wollen so handeln und keinen Tag versäumen, nicht dass wir uns hinterher Vorwürfe machen müssten. Lasst uns also dem Herrn treu bleiben, nicht müde werden, gerne uns immer vor dem Herrn beugen in herzlicher Demut und tun, was ihm gefällt. So bleiben wir weiterhin verbunden miteinander, bis der Herr sein Werk vollendet.
Quelle

Hier haben wir genau den Sachverhalt, den centaurea anspricht. Leber fordert dazu auf, 'Gutes' zu tun und beschränkt das bewusst auf Kirchliches, 'das Gott gefällt': gepflegtes Gebetsleben, die (!) Gottesdienste besuchen, Gemeinschaft haben, opfern und bekennen. Und er vereinnahmt dann alle seine Zuhörer mit den Worten 'wir wollen' so handeln und keinen Tag versäumen' und dann spricht er indirekt die Konsequenzen an, wenn Zuhörer hier nicht mitmachen, indem er als Folge solchen Unterlassens die Gefahr an die Wand malt, 'wir müssten uns hinterher Vorwürfe machen' m.a. Worten: wir werden sonst nicht an der 'großen Ernte' = Kommen des Herrns beteiligt sein. Um seinen Erwartungen an die unter dem Fürwort 'uns' zusammengefaßten Zuhörer noch besonderen Nachdruck zu verleihen, schreibt er ihnen mit mahnenden Worten in die Seele 'Lasst uns also (!) dem Herrn treu bleiben, nicht müde werden, gerne uns immer vor dem Herrn beugen in herzlicher Demut und tun, was ihm gefällt.' Und jeder neuap. Zuhörer kennt aufgrund jahrelanger Konditionierung in dem Stil selbstverständlich die Kurzfassung dieser Predigt: 'Geschwister, wir wollen stets und vollständig tun, was die Apostel uns heute sagen, weil wir sonst am Tag des Herrn von ihm nicht angenommen werden.'

Lieber Schneider, die entsprechende Predigt ist noch recht frisch (Veröffentlichung im Nov. 2011), sie liegt aber genau auf der Linie dessen, was auch heute den Kirchenmitgliedern permanent gepredigt wird. Ich denke, das wissen Sie auch.
Es wird weiter gefordert und in mehr oder weniger geschickten Worten 'gedroht' mit gefährlichen und ewig währenden negativen Konsequenzen für den Fall, das nicht so gehandelt werde. Und wenn der örtlich zuständige Vorsteher oder Priester in die von ihm zu betreuenden Familien kommt, dann wird er diesen - die Worte des Stammapostels unterstreichend - ganz persönlich und 'ganz liebevoll' ans Herz legen: 'Ihr lieben Geschwister, wir wollen alles treu und ergeben das Gute tun, was der Stammapostel uns rät, alle Gottesdienste besuchen, an allem uns beteiligen, was in der Gemeinde geschieht, dem Herrn geben, was ihm gehört, innigst beten für den Stammapostel, die Apostel und die Brüder und alle Geschwister, damit wir alle, Ihr Lieben, zusammen am Tag des Herrn nicht vor verschlossener Tür stehen, sondern von IHM angenommen werden und unsere Lieben wiedersehen können'. Oder meinen Sie, lieber Schneider, die örtlich zuständigen Amtsträger würden ihre Gemeinschaft mit den zugeteilten Geschwistern der Gemeinde locker und ohne jede Verbindlichkeit und dazu noch fern von Leber's Predigten 'pflegen'?

So entstehen, wenn auch nicht immer nach außen getragen, Ängste in den Herzen von Kirchenmitgliedern vor etwaigen Folgen eines nicht predigtkonformen Verhaltens. Das ist m.E. das Klima, in welchem seit eh und je die hier angeprangerten und kritisierten Auswüchse innerhalb der Kirche wachsen konnten und auch heute noch wachsen. Und das flächendeckend. Man mag von 'Einzelfällen' reden, wiewohl der Begriff hier nicht zutrifft (s.Wikipedia), doch alle Fälle weisen gleiche oder ähnliche Charakteristiken auf, weil die Quelle gleich ist. Damit ist gesagt, dass sehr wohl die Lehre Grund und Ursache für Vorkommnisse ist, die m.E. zu Recht der Kritik unterzogen sind.

Einzuräumen ist indes, dass es Kirchenmitglieder gibt, denen solche Predigten absolut nichts ausmachen, vielleicht, weil sie ein dickes Fell oder 'die Ohren auf Durchzug geschaltet' haben und dass es einige Kirchenmitglieder gibt, die sich unter solchen Worten, wie L. und seine Mitapostel sie bringen, selig und glücklich fühlen (was mir allerdings sehr suspekt ist). Wie lange noch?

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Re: Cemper,Cemper und nochmals Cemper

#177 Beitrag von Andreas Ponto » 09.05.2012, 21:45

@verbindlich
so redet jemand, dem die Argumente ausgehen...

@comment
danke

verbindlich

Re: Cemper,Cemper und nochmals Cemper

#178 Beitrag von verbindlich » 09.05.2012, 21:56

ich schweige lieber und denke mir mein Teil..... weil ich keinen Bock habe, einfach nur rum zu sülzen...
Ich glaube ich schreibe ein Buch mit dem Titel:" Warum steigen Aussteiger nicht aus?"

dietmar

Re: Cemper,Cemper und nochmals Cemper

#179 Beitrag von dietmar » 10.05.2012, 03:15

verbindlich hat geschrieben:ich schweige lieber und denke mir mein Teil..... weil ich keinen Bock habe, einfach nur rum zu sülzen...
Ich glaube ich schreibe ein Buch mit dem Titel:" Warum steigen Aussteiger nicht aus?"
Es ist einfach notwendig immer wieder darauf hinzuweisen, dass die NAK immer noch eine Sekte ist. Je mehr die Verharmloser und "Fassadengestalter" an die Öffentlichkeit gehen, um so mehr ergibt sich die Notwendigkeit eine gegensätzliche Sichtweise aufzuzeigen.

Nicht wegen dir verbindlich oder gegen dich, sondern wegen den anderen.

Kristallklar

Re: Cemper,Cemper und nochmals Cemper

#180 Beitrag von Kristallklar » 10.05.2012, 05:37

Danke comment, dass Du uns bzw. vornehmlich hier auch Herrn Cemper eine nach aussen herrlich harmlos erscheinende Rede des Stammapostels mal in seiner ganzen Pracht neuapostolisch übersetzt hast.

Ich denke, da sind wir an dem Punkt, an dem Herr Cemper als Nichtinsider passen muss.
Für Sie Herr Cemper hört und liest es sich grösstwahrscheinlich doch so wunderbar freundlich und nett wohlfühlhaft, aber nur, weil Sie die wahren Botschaften dieser Aussage nicht erkennen, geschweige verstehen können.
Jedes GOtteskind, das sie hört, weiss genau, dass es um das Seelenheil und um den Platz im Hochzeitssaal geht, wenn sie nicht gehorsam Folge leisten.

Und richtig, mir ist es auch suspekt, wie die Mitläufer nach permanenter Berieselung Sonntag für Sonntag so ruhig ihrer Wege ziehen können. Sie klappen wohl doch ganz offensichtlich ihre Seelen und Ohren zu, das hilft, ein schlechtes Gewissen bei ihren Sünden und dem Glaubensungehorsam zu vermeiden. Oder gehen es leicht und beschwingt an, weil doch sowieso jeden Sonntag die Sünden vergeben werden.
Ist doch praktisch, wenn aus dem Glauben das brauchbare wahrgenommen wird und alles andere einfach fallengelassen und aus dem Gedächtnis gestrichen wird. Nach dem Motto: "Das gilt nur für die anderen, aber doch nicht für mich."

Glücklich in der NAK, das sind wirklich die, die sich selbst absolut kein Hinterfragen erlauben und keinen Zweifel zulassen.
Ich habe jedoch berechtigte Zweifel, dass diese Menschen heute in der NAK wirklich glücklich sind.
Das geht nur, wenn sie Herz und Ohren ganz fest verschliessen allem, was von 'draussen' kommt.

Auch wenn das wieder einmal als Hetze gegen die NAK ausgelegt werden sollte, genau so sieht es aus.

Kristallklar.

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