NAK Afrika: Massive Proteste in Afrika gegen Frauenordination und Homosexualität

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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arminius21
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Re: NAK Afrika: Massive Proteste in Afrika gegen Frauenordination und Homosexualität

#51 Beitrag von arminius21 » 08.10.2022, 19:17

Das System schlägt zurück - Teil 1

Nach dem die Gegnerfront zur Frauenordination nun lange genug getobt hat und es aus meiner Sicht absehbar wurde, dass die Opposition zwar riesig ist, aber keine Mehrheit der Mitglieder in irgendeinem der afrikanischen Länder aktuell zu aktivem Ungehorsam gegen die Kirchenleitung motivieren kann, geht die Gegenseite langsam aber wuchtig entschlossen in die Offensive über. Einige Beispiele:

(1) Apostel Leibfried (FRA) verurteilt Gewaltakte

Der französische Apostel Jeannot Leibfried hat sich bei einem Gottesdienst in Frankreich - vermutlich als erster Apostel ausserhalb Afrikas überhaupt - auf die Geschehnisse in Kinshasa bezogen und die Gewalttaten wenig überraschend mit Nachdruck verurteilt. Eine Quelle kann ich zu diesem Zeitpunkt leider keine zur Verfügung stellen, da ich selbst nur über einen kurzen Video-Auszug auf Whatsapp verfüge, der unter kongolesischen Mitgliedern herumgereicht wird.

Die Stellungnahme, die inhaltlich wenig überraschendes liefert und der man absolut zugutehalten darf, dass sie ohne NAK-typischen Gefühlsvorgaben, Drohungen, Verdrängung und Appellen zum Glaubensgehorsam auskommt, ist aus verschiedenen Gründen bedeutend - oder bedeutender als irgendeines anderen Apostels. Zum einen war Frankreich, als es noch eine unabhängige Gebietskirche unter JLS als Bezirksapostel war, für den östlichen Teil des Kongo zuständig. Andererseits sind viele der 12'000 der französischen NAK-Mitglieder selbst kongolesischer Abstammung, was auch für eine nicht unerhebliche Zahl der dortigen Amtsträger gilt.

Für mich stach heraus, dass der Apostel über diese Geschehnisse emotional aufgewühlt war und das auch nicht verheimlicht hat. Des Weiteren versuchte er in einem bekannten Duktus die Wichtigkeit sozialer Medien und des Internets für NAK-interne Diskussionen indirekt herunterzuspielen, sagte aber frei heraus, dass er viele Zuschriften aus den Reihen der Mitglieder mit diesen Inhalten erhalten habe und hält dies trotz mehrfach betontem Desinteresse an sozialen Netzwerken scheinbar für legitim. Etwas kryptisch war die Bemerkung neben dem betonten feierlichen Treueschwur zum Stamm- und Bezirksapostel, dass er stets predige, was sie ihm auftragen. Eigentlich ja eine NAK-Selbstverständlichkeit, aber es schien Leibfried wohl wichtig genug, um die Brücke nach ganz oben zu schlagen und entsprechend Verantwortung "aufzuteilen".

(2) Kongolesische KL warnt vor fehlendem Glaubensgehorsam

Weit ähnlicher zum von früher bekannten Stil reagiert die Kirchenleitung in Kongo-Ost. In der 37. Ausgabe der periodischen Publikation "Das Apostolat spricht zu mir" holt (nominell) Apostel Sanki Kaula zum allgemeinen Rundumschlag aus. In seiner Streitschrift zum Thema "lebendiger Glaube" bezieht er sich, wie man es von klassisch-neuapostolischem Konfliktmanagement kennt, kein einziges Mal auf konkrete Geschehnisse oder Vorbehalte der Opposition. Klar sind dafür seine Bezüge zu Glaubensgehorsam, Willen zur Einheit und zu scheiternden Werken ohne Glaube. Eindrücklich auch wieder hier, dass man in "schwierigen Momenten", wenn man denn einen lebendigen Glauben pflegt, das Gebet zu Gott suche und sich dort insbesondere verinnerlicht, dass sein Wille geschehe. Man lebe nun mal in der "Zeit Laodizäas", wo innerhalb der Kirche immer mehr Menschen ihren Glauben auf eigenen Wünschen und Ideen bauen würden und dadurch ihr Glaubensleben gefährdeten.

https://m.facebook.com/story.php?story_ ... o0&paipv=0

Sein Chef und Bezirksapostel Tshisekedi stiess heute im wohl ersten grossen Gottesdienst seit der Ankündigung zur Frauenordination in Kabinda in ein sehr ähnliches Horn, wurde in der Sache aber noch weitaus deutlicher und härter. Motto des Gottesdienstes: "Lasst uns die Werke des Bösen mit Jesus zerstören".

In einer sehr düsteren Wortführung ging es bei ihm um Zweifel, Lüge, Zwietracht, die "Händler der Angst" und letztlich um den geistigen Tod, in den uns der Teufel über die vorhergenannten Tätigkeitsfelder führen möchte. Den Mitgliedern aus der ländlich und von Landwirtschaft geprägten Region schärfte er gleich vorweg mit Bezug zum Erntedankfest ein, dass der Böse im Werk Gottes um sich gehe und Unkraut auf den Feldern des Glaubens zu sähen versuche, um die Ernte zunichte zu machen.

https://m.facebook.com/story.php?story_ ... ne&paipv=0

(3) Erste Amtsenthebungen

In halböffentlichen Chaträumen haben sich bereits erste Männer gemeldet, die wegen ihrer klaren Anti-Haltung zur Frauenordination (angeblich) schon vom Amt enthoben oder dispensiert worden seien. Aufgrund des Persönlichkeitsschutzes möchte ich keine Angaben machen, die einem unserer fleissigen Leser einen eineindeutigen Rückschluss ermöglichen würden. Aber in einem aus meiner Sicht glaubwürdig geschilderten Fall sei ein afrikanisch stämmiger Priester, der bisher in einer europäischen Gemeinde unter deutscher Gebietskirchenführung tätig war, vom Amt enthoben worden.

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Loreley 61
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Re: NAK Afrika: Massive Proteste in Afrika gegen Frauenordination und Homosexualität

#52 Beitrag von Loreley 61 » 08.10.2022, 19:47

... Man lebe nun mal in der "Zeit Laodizäas"...
Hä, ich dachte, das wird schon seit über 20 Jahren nicht mehr gepredigt. Oder doch? Wissen die (Apostel) in Afrika eventuell nicht, dass es da schon lange eine Lehränderung gab? Das wäre seltsam, denn selbst die allermeisten Aussteiger wissen davon. :shock: :roll:
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arminius21
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Re: NAK Afrika: Massive Proteste in Afrika gegen Frauenordination und Homosexualität

#53 Beitrag von arminius21 » 08.10.2022, 20:00

Loreley 61 hat geschrieben:
08.10.2022, 19:47
... Man lebe nun mal in der "Zeit Laodizäas"...
Hä, ich dachte, das wird schon seit über 20 Jahren nicht mehr gepredigt. Oder doch? Wissen die (Apostel) in Afrika eventuell nicht, dass es da schon lange eine Lehränderung gab? Das wäre seltsam, denn selbst die allermeisten Aussteiger wissen davon. :shock: :roll:
Der sogenannte "Dispensationalismus" wurde bei einer internationalen Apostelversammlung 1999 in Toronto von Stapst Fehr tatsächlich das Klo runtergespült.

Mit Sicherheit wissen das viele nicht, auch bei uns nicht. Zu diesem theologischen Konzept gehört nämlich auch die "Verkürzung der Zeit", die meines Wissens sogar von JLS vor nicht allzu langer Zeit nochmals explizit abgeschrieben wurde. Und trotzdem hört man diese Gebets-Formulierung immer wieder. Die diesbezüglichen Änderungen unter Fehr und Leber (da gab es 2005/6 sogar noch ein Zusatzheft zum F&A-Buch für alle Konfirmanden) wurden jetzt auch nicht breit herausposaunt.

Für Afrika kann ich nur wiederholen, was ich bisher wahrgenommen habe: Es war hier offensichtlich nicht die NAK selbst, die die Grundlagen des christlichen Glaubens in diesen Menschen geschaffen hat, sondern eher die Zeugen Jehovas, Pfingstbewegung und Adventisten, die durchaus noch in "Gottes Haushaltsperioden" denken oder die Sendschreiben der Offenbarung als zeitgenössische Warnungen auffassen.

Holger F.
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Re: NAK Afrika: Massive Proteste in Afrika gegen Frauenordination und Homosexualität

#54 Beitrag von Holger F. » 09.10.2022, 14:40

arminius21 hat geschrieben:
08.10.2022, 20:00
Loreley 61 hat geschrieben:
08.10.2022, 19:47
... Man lebe nun mal in der "Zeit Laodizäas"...
Hä, ich dachte, das wird schon seit über 20 Jahren nicht mehr gepredigt. Oder doch? Wissen die (Apostel) in Afrika eventuell nicht, dass es da schon lange eine Lehränderung gab? Das wäre seltsam, denn selbst die allermeisten Aussteiger wissen davon. :shock: :roll:
Der sogenannte "Dispensationalismus" wurde bei einer internationalen Apostelversammlung 1999 in Toronto von Stapst Fehr tatsächlich das Klo runtergespült.
Hallo Loreley 61 und arminius21,

meinen Artikel zum Drave-Vortrag findet man hier:

https://www.apostolische-geschichte.de/ ... odisierung

Dass man, wie arminius21 richtig feststellt, davon ausgehen kann, dass Mitglieder/ Apostel die "theologische" Lücke, die die NAK-Lehre lässt, durch die Rezeption anderer Anschauungen - bewußt oder unbewußt - schließen, betrifft nicht nur die afrikanischen Gebietskirchen. Auch in der Geschichte der NAK in Deutschland/ Schweiz täuschen die einheitlichen schwarzen Anzüge oft darüber hinweg, dass es ganz erhebliche Beeinflussungen in den (damals noch zahlreichen) Gebitskirchen durch die christliche Umwelt gab. Das ist bisher viel zu wenig erforscht, scheint mir aber offensichtlich zu sein. So scheint mir Süddeutschland stark pietistisch, die Schweiz dagegen eher reformiert beeinflusst zu sein. Und dass die "evangelischen/ reformierten Elemente" der neuapostolischen Glaubenspraxis durch Menkhoff/ Schwarz und die katholischen Elemente durch Krebs in die NAK eingeführt wurden, ist ja allseits bekannt...

Die unterschiedliche christliche Sozialisation der ersten indischen NAK-Apostel (katholisch, methodistisch, anglikanisch, freikirchlich) dürfte ebenfalls nicht neu sein... Vielleicht war auch das der Grund, warum 20% der bisher 70 indischen Aposteln ihres Amtes enthoben wurden oder ihr Amt niedergelegt haben. Der Rückgang der indischen Mitgliedszahlen um 97% zeigen IMHO, wie ernst die zukünftige Entwicklung der NAK sein könnte...

(vgl. meinen Artikel https://www.apostolische-geschichte.de/ ... tle=Indien)


Gruß

Holger

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Loreley 61
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Re: NAK Afrika: Massive Proteste in Afrika gegen Frauenordination und Homosexualität

#55 Beitrag von Loreley 61 » 14.10.2022, 10:37

Danke für eure Erläuterungen. Mir war nicht bewußt, das die Menschen in Afrika durch andere Religionsgemeinschaften derart geprägt wurden. Bleiben denn solche Ausrutscher (Laodizäa) von der Kirchenleitung ohne Reaktion? Erlaubt man eine NAK-Zugehörigkeit und Amtsträgerschaft nach dem Baukastenprinzip – von allem ein bißchen?

Als diese Sachen (Laodizäa) und anderes damals ins Klo geschmissen wurden war ich noch NAK-Mitglied. Ich meine mich zu erinnern, dass wir damals einen Gemeindeabend hatten wo uns das erläutert wurde. Gab es den denn nicht überall? Für viele Mitglieder war damit auch die Naherwartung Schnee von gestern. Aber man hat es hingenommen. Aufstände gab es meines Wissens hier nicht.

LG, Lory
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arminius21
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Re: NAK Afrika: Massive Proteste in Afrika gegen Frauenordination und Homosexualität

#56 Beitrag von arminius21 » 14.10.2022, 13:58

Loreley 61 hat geschrieben:
14.10.2022, 10:37
Danke für eure Erläuterungen. Mir war nicht bewußt, das die Menschen in Afrika durch andere Religionsgemeinschaften derart geprägt wurden. Bleiben denn solche Ausrutscher (Laodizäa) von der Kirchenleitung ohne Reaktion? Erlaubt man eine NAK-Zugehörigkeit und Amtsträgerschaft nach dem Baukastenprinzip – von allem ein bißchen?
Fragen wir mal anders rum: wieso sollte hier die KL in Europa intervenieren? Es ist ja nicht wirklich so, dass sie eine solche Lehre gefährdet. Wenn überhaupt regt sich vielleicht Schneider auf, weil er das Geblubber von den "Zeichen der Zeit" mit COVID ein für alle Mal begraben wollte. Aber kaum wird er mehr machen als damals zu Ostern 2020 und seine Sicht der Dinge mit maximaler Reichweite festhalten. Ober sticht Unter. Mit Sicherheit wird niemand deswegen ermahnt, vor allem wenn die NAK damit verteidigt wird.

Würde man etwas anderes in Sachen Heilsnotwendigkeit der Apostel oder Versiegelung lehren, dann wäre das natürlich ganz was anderes...
Loreley 61 hat geschrieben:
14.10.2022, 10:37
Als diese Sachen (Laodizäa) und anderes damals ins Klo geschmissen wurden war ich noch NAK-Mitglied. Ich meine mich zu erinnern, dass wir damals einen Gemeindeabend hatten wo uns das erläutert wurde. Gab es den denn nicht überall? Für viele Mitglieder war damit auch die Naherwartung Schnee von gestern. Aber man hat es hingenommen. Aufstände gab es meines Wissens hier nicht.
Ich will es nicht ausschliessen aber selbst wenn es bei uns so was gab, sind da nicht viele hin. Das war schon bei Uster 2006 oder auch dem AG Geschichte-Abend 2007 dasselbe. Wie Du ja schon selbst sagst haben sich damals bestimmt schon viele Gedacht, mit der Naherwartung ist jetzt eigentlich Schluss und trotzdem ist mir kein einziger Fall bekannt, wo es deswegen zu einem Konflikt kam. Gleichzeitig haben Leber und Schneider trotz weitreichender Relativierungen die Naherwartung beibehalten, teilweise die Rhetorik sogar wieder verschärft, und trotzdem ecken die mit diesem Thema kaum an.

Auch hier wieder Orwellscher Doppeldenk: Alle wissen, dass die Naherwartung innerhalb der NAK unverhandelbar ist und vorerst bleibt und stützen das, wenn man sich grad von Predigten, NAK-Liedern oder Rothers blumigen Gutnachtgeschichten berauschen lässt. Und gleichzeitig wird diese Naherwartung überhaupt nicht mehr so gelebt, dass sie ernsthafte Einwirkungen auf die Bestimmung des Alltags hat wie noch in die späten Jahre des letzten Jahrhunderts. Man hat sich halt damit abgefunden, dass man ausserhalb der NAK-Mauern auch einfach nicht daran glaubt, dass die Welt tatsächlich bald in ein neues (für die meisten düsteres) Zeitalter eintritt. Dafür weiss man zu gut, dass es Weltuntergangsfanatiker schon immer gab und die Prophezeiungen der katholisch-apostolischen Gemeinde lange auf ihre Erfüllung warten. Wenn überhaupt runzelt man selbst die Stirn über Verschwörungstheoretiker, Zeugen Jehovas, Evangelikale und andere Gestalten, die sogar im "echten Leben" an die Apokalypse glauben. Und um diesem inneren Konflikt der Existenz in zwei parallelen Realitäten nicht aus den Fugen geraten zu lassen, kam halt der Oster-GD 2020...

diegedankensindfrei
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Re: NAK Afrika: Massive Proteste in Afrika gegen Frauenordination und Homosexualität

#57 Beitrag von diegedankensindfrei » 14.10.2022, 18:31

Loreley 61 hat geschrieben:
14.10.2022, 10:37
Als diese Sachen (Laodizäa) und anderes damals ins Klo geschmissen wurden war ich noch NAK-Mitglied. Ich meine mich zu erinnern, dass wir damals einen Gemeindeabend hatten wo uns das erläutert wurde. Gab es den denn nicht überall? Für viele Mitglieder war damit auch die Naherwartung Schnee von gestern. Aber man hat es hingenommen. Aufstände gab es meines Wissens hier nicht.

LG, Lory
Ich weiß nicht ob das meinem damals noch jugendlichen Leichtsinn geschuldet war, aber an mir ist das komplett vorbeigegangen.
Ich habe mich dafür 20 Jahre lang gewundert, warum in meiner Gemeinde kaum vom Kommen des Herrn gepredigt wurde, während das zuvor (bin 1998 umgezogen) immer ein wichtiges Thema war.
Wir haben zwei Leben - das zweite beginnt, wenn wir erkennen, dass wir nur eines haben. - Konfuzius

Holger F.
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Re: NAK Afrika: Massive Proteste in Afrika gegen Frauenordination und Homosexualität

#58 Beitrag von Holger F. » 14.10.2022, 21:30

Loreley 61 hat geschrieben:
14.10.2022, 10:37
Danke für eure Erläuterungen. Mir war nicht bewußt, das die Menschen in Afrika durch andere Religionsgemeinschaften derart geprägt wurden. Bleiben denn solche Ausrutscher (Laodizäa) von der Kirchenleitung ohne Reaktion? Erlaubt man eine NAK-Zugehörigkeit und Amtsträgerschaft nach dem Baukastenprinzip – von allem ein bißchen?
Hallo Loreley 61,

1 Der Einfluss anderer konfessioneller Richtungen ist wirklich nicht zu unterschätzen. Vor allem nicht in außereuropäischen Gebietskirchen. Das dortige schnelle Wachstum ist auch anders kaum zu erklären. Aus dem Stand wurden Gemeinden gegründet und Amtsträger eingesetzt. Im deutschsprachigen Bereich plapperten die Amtsträger meist das nach, was sie jahrelang in den NAK-Gottesdiensten gehörte hatten. Was sollten denn die Amtsträger, die über keine neuapostolische Sozialisation verfügten, zu Gehör bringen? Zumindest zu Beginn doch das, was sie aus ihrer spezifischen christlichen Sozialisation kannten. Als Beispiel für die christliche Sozialisation von neuapostolischen Leitungskräften dieser Länder kann man sich einmal auf der HP des "Netzwerkes Apostolische Geschichte" die Kurzbiographien der indischen Apostel anschauen...

https://apostolische-geschichte.de/wiki ... le=Apostel

2 Du nennst den Hinweis auf "die Zeit Laodizeas" von Apostel Sanki Kaula einen Ausrutscher und fragst nach einer Reaktion der internationalen Kirchenleitung. Dazu will ich zweierlei festellen:

2.1 Auch Jean-Luc Schneider hat den Verweis auf die "Zeit Laodizeas" in seinem Repertoire, z.B.:

"Dieser Gedanke stehe immer wieder in der Bibel, auch in der Offenbarung, wo der Herr seiner Gemeinde Laodizea schreibt: „Du sagst, du bist reich, dir mangelt nichts und du weißt gar nicht, dass du arm, elend und blind bist“ (vgl. Offenbarung 3,17). Dazu der Stammapostel: „Das stimmt mich nachdenklich. Warum können wir so blind sein?"

https://nac.today/de/a/843562

2.2 Die Verabschiedung von der kirchengeschichtlichen/ periodischen Deutung der Offenbarung bedeutet nicht, dass das Sendschreiben an die Gemeinde Laodizea (Offenbarung 3,14-22) nicht mehr für eine Predigt taugt. Allerdings ist es so, dass ein traditionell neuapostolisch sozialisierter Hörer (z.B. meiner Generation) hier "getriggert" wird: Laodizäa = Volkes Wille = Endzeit = Lauheit im Glaube = mangelnde Nachfolge/ mangelnder Gehorsam den "Gesandten des Herrn" gegenüber = Nichtteilnahme an der 1. Auferstehung ...

Gruß Holger

arminius21
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Re: NAK Afrika: Massive Proteste in Afrika gegen Frauenordination und Homosexualität

#59 Beitrag von arminius21 » 28.10.2022, 10:58

Liebe alle,

es gäbe viel zu sagen zu den Entwicklungen in Afrika, die alles andere als abgenommen haben. Es gab wieder Demonstrationen vor Zentralkirchen, Apostel-Gottesdienste die "verhindert" wurden, formelle Anträge an lokale Sicherheitsbehörden für ein ausserordentliches Polizei-Dispositiv, Fake-News-Kampagnen gegen einzelne Apostel, die zu JLS halten, etc. Lokale Medien berichteten (https://www.africa-press.net/congo-kins ... ucharistie). Im Moment komme ich nicht dazu, dass alles hochzuladen und auch noch halbwegs zu übersetzen. Vor 2 Wochen ist mir das Forum schon mal wegen eines Links abgestürzt, als ich ein Update durchgeben wollte. :roll:

Einen Hammer will ich Euch aber nicht vorbehalten:

In der folgenden Stellungnahme hat sich Apostel Kantu Christophe Kabongo (https://www.apostolische-geschichte.de/ ... h._Kabongo) öffentlich gegen die internationale Kirchenleitung und die Frauenordination ausgesprochen: https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=bUacKVjIZGQ. Sein Chef ist der Bezirksapostel (Kongo-West) und Kanadier Michael Deppner, der vor einigen Tagen offiziell angekündigt haben soll, alle Amtsträger, die sich mit der Gegenbewegung solidarisieren - die vermehrt einheitlich unter dem Namen "église néo-apostolique authentique" auftritt - in einem schnellen Durchzug zu suspendieren. Von seiner uneindeutigen Formulierung und dem starken Akzent ist mir nicht ganz klar, wie es Kabongo mit der NAK weiter halten möchte...dass er sich aber zu einem solchen exponierenden Schritt entschlossen hat, lässt mich vermuten, dass er kaum der einzige aus dem erlauchten Zirkel ist.

Ausserdem habe ich in Kleingruppen auf Whatsapp glaubwürdige Nachrichten darüber gelesen, dass afrikanisch stämmige Diakone und Priester in europäischen Ländern, die sich ebenfalls gegen die Frauenordination geäussert haben, bereits suspendiert worden sind.

Alex_Bln
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Registriert: 05.10.2022, 15:17

Re: NAK Afrika: Massive Proteste in Afrika gegen Frauenordination und Homosexualität

#60 Beitrag von Alex_Bln » 28.10.2022, 13:15

Hallo, ihr Lieben,

Ich bin ehrlicherweise total schockiert, was hier in einigen Teilen in Afrika aufgrund des Themas Frauenordination abgeht. Ich selbst verstehe leider kein Französisch, kann daher die Informationen nicht aus erster Hand sichten, aber es klingt echt dramatisch. Da man sonst wenig darüber im Internet liest - ganz herzlichen Dank an alle, die hier regelmäßig neue Infos zu dem Thema rein stellen!
arminius21 hat geschrieben:
28.10.2022, 10:58
Ausserdem habe ich in Kleingruppen auf Whatsapp glaubwürdige Nachrichten darüber gelesen, dass afrikanisch stämmige Diakone und Priester in europäischen Ländern, die sich ebenfalls gegen die Frauenordination geäussert haben, bereits suspendiert worden sind.
Hallo arminius21!

Hast du bei deinen Quellen auch Infos über Amtsträger, die suspendiert wurden und NICHT "afrikanisch-stämmig" sind? Ich fände es seltsam, wenn man hier in Europa zwischen "coloured" und "non coloured" unterscheiden würde... das sollte ja unerheblich sein, wenn man das vom Inhalt abhängig macht...

Liebe Grüße
Alex

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