NAK: Begründung bei frühem Tod - dass sie drüben gebraucht werden um Zeugnis zu geben

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
tosamasi
Beiträge: 2157
Registriert: 24.11.2007, 15:56
Wohnort: tief unten

#11 Beitrag von tosamasi » 05.03.2008, 18:31

Lobo hat geschrieben:
tergram hat geschrieben:... Wer solche "Seelsorger" hat, braucht wahrlich keine Feinde mehr.
Und davon gibt es einfach noch zu viele. Allgemeinplätze verbreiten, ohne sich über deren Wirkung ernsthaft Gedanken gemacht zu haben. Nein, danke! Hinzu kommen ja noch die "netten" Geschwister, die ähnlich "tröstende" Worte finden. :evil:

Gruß
Lobo
Jetzt würden mich deine Trostworte aber mal interessieren. Ich bin da nämlich auch etwas hilflos. Kondolenzen sind für mich das Schwierigste überhaupt. Ich lerne gerne dazu.
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

uhu-uli

#12 Beitrag von uhu-uli » 05.03.2008, 19:37

Hallo Tosamasi,

ich glaube zuhören, ist der beste Trost ... oder das Schweigen ertragen und die Klage aushalten...

In Zusammenhang der Sterbebegleitung hörte ich mal den Satz "nur leere Hände können Sterbende halten" - das ist natürlich einerseits missverständlich, anderseits für mich zutiefst zutreffend.

Gerade am Sterbebett oder beim Besuch eines Trauernden kommt es darauf an, dass ich seine Gefühle nicht mit meinen Lösungen zutexte und ihnen damit den Raum nehme, den sie brauchen ...

Vielleicht ist dieser Link etwas nützlich ... er beschreibt Trauerphasen die von jedem anders durchschritten werden.

Es wäre wünschenswert, dass alle die als Seelsorger beauftragt werden mehr Rüstzeug bekämen, für die Dinge denen sie begegnen. Oft leiden auch mit, weil ihnen eine psychologische Grundausrüstung fehlt.

Hier könnte man von der Schulung bei der Telefonseelsorge oder im Bereich des Hospizdienstes stattfindet, sicherlich einiges lernen.

Alles Liebe
Uli

Engelchen

#13 Beitrag von Engelchen » 05.03.2008, 20:00

Schön finde ich auch diese Seite:

http://www.trauerkreis.de/news.php

Tatyana

#14 Beitrag von Tatyana » 06.03.2008, 10:29

Okay. Da hat EIN neuapostolischer AT vor Urzeiten in der Trauerbegleitung eines Kindes einen Fehler gemacht. Nett übrigens auch, daß der übriggebliebene Elternteil/Verwandte, etc. nicht eingegriffen haben, selber versucht haben, zu erklären. Daraus jetzt zu schließen, alle neuapostolischen ATs seien unfähig, "richtigen" (was immer das sein mag) Trost zu spenden, halte ich doch für etwas gewagt. Einem Trauernden gegenüber Worte zu finden, das Unerklärliche erklären zu wollen, ist immer schwer. Zumal einem Kind gegenüber. Ich habe da auch noch keinen evanelischen oder katholischen Geistlichen getroffen, der sich letztlich schlüssig und tröstlich für alle geäußert hätte. Nicht, als ich noch ein Kind war, und als Erwachsener auch nicht. Also sind das auch alle unfähige Seelsorger mit abstrusen Ideen?

Ich lasse das jetzt einfach mal so im Raum stehen...

Dieter

#15 Beitrag von Dieter » 06.03.2008, 10:52

Nein Tatyana,

das war nicht EINER. Solche Aussagen habe ich selbst auch schon gehört. Und bin sicher nicht der Einzige ausser Loreley.

Und die unsägliche Geschichte, bei der eine Mutter sagte, ihr Kind hätte nicht mehr in die Gottesdienste gewollt und wenn es nun bei einem Unfall verstorben ist, so hätte es Gott vor weiterem Schaden bewahrt, habe ich selbst auch schon im Gottesdienst gehört. Und nicht nur im Internet bei den schlimmen Schreiberlingen gelesen.

Dasselbe gilt für die Geschichte von einem Hirten, der seinem Schaf, das ständig davonlaufen wollte, ein Bein gebrochen habe. Auch dies kenne ich nicht nur aus dem Internet, sondern aus dem Gottesdienst.

Aber wahrscheinlich bin ich der bedauerliche Einzelfall. :roll: (neben Loreley)

Und mir ist einer, der keine Worte findet und einfach mitleidet, viel lieber, als einer der versucht zu erklären wo es keine Erklärung gibt. Der erste ist meist ehrlicher und der zweite einfach ein Schwätzer. So einfach sehe ich das.

Dieter

Benutzeravatar
tosamasi
Beiträge: 2157
Registriert: 24.11.2007, 15:56
Wohnort: tief unten

#16 Beitrag von tosamasi » 06.03.2008, 11:01

uhu-uli schrieb:
Gerade am Sterbebett oder beim Besuch eines Trauernden kommt es darauf an, dass ich seine Gefühle nicht mit meinen Lösungen zutexte und ihnen damit den Raum nehme, den sie brauchen ...
Mutiges Schweigen muss man üben, und es ist eine Mentalitätsfrage. Wünschenswert wäre natürlich die immer richtige Verhaltensweise, aber dazu haben die wenigsten eine Naturbegabung.
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

Tatyana

#17 Beitrag von Tatyana » 06.03.2008, 11:05

Dieter,
du magst für dich Recht haben. ABER: wenn dus besser kannst, machs besser!
Wie schon erwähnt, ich habe noch KEINEn Geistlichen, gleich welcher Konfession getroffen, der mir bei Trauer wirklich hätte Trost spenden können. Oder wollen?

Und was der Einzelne als Seelsorger empfindet, ist IMMER individuell. Was dem Einen dummes und hohles Geschwätz, ist dem Anderen vielleicht geistliche Offenbarung. Deshalb das eine oder das andere auf die gesamte Geistlichkeit einer Kirche zu übertragen und verbal abzuqualifizieren, halte ich für, gelinde gesagt, gewagt.

tergram

#18 Beitrag von tergram » 06.03.2008, 11:20

Tatyana, wir haben hier doch 2 Problemkreise:

1.) Die fehlende Ausbildung der Laienseelsorger in der NAK für schwierige Grenzsituationen; Stichwort "Seelsorge für Seelsorger".

und

2.) Den nicht biblisch belegbaren Jenseitsglauben der NAK, der sich u.a. in den Handlungen in Entschlafenengottesdiensten zeigt. Stichwort durch Dr. Leber: "Wir wissen es nicht, aber es gibt schöne Hinweise."

Beide finden ihre Verknüpfung im Einzelfall, der im Zusammenhang mit dem Tod immer dramatisch und grauenvoll ist. Aus Unwissen, Überforderung und Hilflosigkeit wird dann ein unhaltbares Konstrukt gebastelt, mit dem man angesichts des Unbegreifbaren irgendwie zurechtzukommen meint, das aber beim Empfänger der Botschaft eine seelische Katastrophe auslöst.

Dass dies in der NAK über Jahrzehnte hinweg geschah und leider immer noch geschieht - das ist das eigentlich Problem.

Benutzeravatar
tosamasi
Beiträge: 2157
Registriert: 24.11.2007, 15:56
Wohnort: tief unten

#19 Beitrag von tosamasi » 06.03.2008, 11:47

tergram schrieb:
mit dem man angesichts des Unbegreifbaren irgendwie zurechtzukommen meint, das aber beim Empfänger der Botschaft eine seelische Katastrophe auslöst.

Dass dies in der NAK über Jahrzehnte hinweg geschah und leider immer noch geschieht - das ist das eigentlich Problem.
Ein Trauerfall ist immer ein Ausnahmezustand. Die Empfänger der Botschaft sollten aber sehr wohl selektieren können, ob eine Aussage qualifiziert ist, oder nicht. Auch evtl. mit einem Kopfschütteln: Er/sie meint es ja gut...aber...
Das muss man dann ggf. auch dem Kind vermitteln.
Ansonsten stimme ich voll zu. Eine Schulung wäre vonnöten.
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

Lobo

#20 Beitrag von Lobo » 06.03.2008, 12:35

tosamasi hat geschrieben:...Jetzt würden mich deine Trostworte aber mal interessieren...
Hallo tosamasi,
da gibt es bestimmt kein Patentrezept. Ich möchte nur auf den schlimmen Ausspruch - in der Ewigkeit wird sie/er gebraucht...- hinweisen. Damit trampelt man auf die Gefühle der Trauernden herum. Woher weiß die-/derjenige denn, dass genau die verstorbene Seele in der Ewigkeit gebraucht wird. Das ist eindeutig wieder NAK-Arithmetik.

Der Schlüssel liegt meiner Meinung nach in dem verborgen, was uhu-uli dazu hier geschrieben hat.
uhu-uli hat geschrieben:...ich glaube zuhören, ist der beste Trost ... oder das Schweigen ertragen und die Klage aushalten...
Ich kenne Lebenssituationen, in denen auch mir um Trost bange war.

Ein kleiner Trost.
Aber wie schwer sind mir Gott, deine Gedanken...
Psalm 139, aus 17

Gruß
Lobo

Zurück zu „NAK - Neuapostolische Kirche“