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Beitrag
von Heidewolf » 21.02.2020, 19:56
Ich wünsche euch allen einen schönen Abend.
Allerdings hat dieser Beitrag über die Aufarbeitung der NAK in der DDR bei mir zu einer Haarsträubung geführt.
Ich habe den Vortrag von Prof Törner 2x gehört und auch das Buch von ihm punktuell gelesen. Es ist natürlich sehr umfangreich und meiner Meinung nach ganz gut geschrieben. Wobei Prof Törner schon weitgehend auf Bewertungen verzichtet hat.
Der Gebietspräsident Nadolny versucht meiner Meinung nach, die aktuelle Stimmungslage in den neuen Bundesländern für seine Zwecke zu instrumentalisieren. (der böse, böse Westen) Schon ganz schön clever.
Bei den in dem Buch aufgeführten Fakten und Erlebnisberichten geht es ja zum einen um die schwierigen Verhältnisse in der damaligen DDR. Dass sich dabei Apostel der DDR durch Wohlverhalten gegenüber den Behörden gewisse Freiheiten und Vorteile (Reisen in den Westen, Kaffee, Bananen usw) genehmigt haben, mag ich ja noch mit einem Schmunzeln hinnehmen. Ja man hat sich wie vielerorts damals mit dem Regime, dem Mangel arrangiert.
Aber wirklich schmerzlich ist doch, und geradezu unchristlich, dass von höheren Amtsträgern Geschwister an die Stasi ausgeliefert wurden, und dieses auch bis hinunter auf Gemeindeebene geschehen ist.
Das ist zum Einen der Grundhaltung der NAK geschuldet, dass, wer nicht Linientreu ist, bestraft werden muss. Und zum Anderen der Haltung, für sich selber Vorteile zu erlangen oder Strafen zu entgehen.
Und ein Muster ist auch mindestens seit JGB zu erkennen, wenn es um Macht geht, werden Skrupel und Tugenden über Bord geworfen.
Und die Aufarbeitung in einigermassen objektiver Form wird auch auf den Skt. Nimmerleinstag verschoben, weil daran von der KL überhaupt kein Interesse besteht. Stattdessen kommt evtl. irgendwann ein weichgespültes Pamphlet.
Und kommt irgendwann auch mal eine Entschuldigung????
Da kann man den Bruder Nadolny nur fragen, haben Sie ein Gewissen, ein christliches Gewissen??
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.
Friedrich Rückert