Blackcat hat geschrieben: ↑05.12.2019, 07:28
Naja. Mit Blick auf die Ordination ist das zwar dumm und diskriminierend, aber kein Ausdruck von grundlegender Frauenfeindlichkeit oder Antifeminismus
Gerne erkläre ich es dir nochmal im Detail: Frauen und Männer sollen die gleichen Changen, Möglichkeiten und Rechte haben, Punkt. Es ist Diskriminierung, wenn Frauen einzig aufgrund ihres Geschlechts den Männern schlechter gestellt sind. Das will ich dir damit sagen. Frauenfeindlichkeit äussert sich in kleinen, oft unbewussten Diskriminierungen. Dabei wird oftmals Unbewusst impliziert, dass Frauen eben etwas nicht so gut können sollen wie Männer. Lass mich dir ein Beispiel geben. Sicher hast du schon oft den Satz "Auch Schwestern können im Werk Gottes ....". Allein diese Aussage ist an sich sehr Frauenfeindlich. Impliziert es doch, dass Frauen trotz ihres Geschlechts, ausnahmsweise in der Lage sein sollen etwas zu können, was im Normalfall eigentlich den Männern vorbehalten ist.
Blackcat hat geschrieben: ↑05.12.2019, 07:28
Wird keine gezielte Ubgleichberechtigungspolitik verfolgt. Die Forderung, Frauen sollten Heim und Herd pflegen, nicht wählen und kein eigenes Konto habe, wird wirklich nicht verfolgt.
Doch eine gezielte Ungleichheitspolitik wird verfolgt. Natürlich wirst du heutzutage auch in der NAK keine Chauvinisten mehr finden die solche Aussagen laut herausbrüllen. In den Köpfen ist aber sicher noch präsent, wie auch Fridolin bestätigt. Die Ungleichheit wird heute stiller, leiser und weniger direkt gepredigt. Aber sie ist immer noch so hart zu Bischoffs Zeiten. Spätestens sobald ein Mann ein Amt kriegen soll, ist eigentlich klar was die Kirche von beiden erwartet.
Als Priester soll man möglichst in jeden Gottesdienst. Dann noch 2-3 Seelsorgebesuche pro Woche. Weiter kommen Versammlungen und eventuell noch Chor oder andere Kirchenaktivitäten dazu. Die Kirche erwartet das von den Amtsträgern. Und genauso erwartet Sie von den Frauen, dass diese ihre Männer im Amt unterstützen. Das wird nach wie vor so kommuniziert. Die Konsequenz daraus ist, dass die Frau sich um Haushalt und Kinder kümmern darf, wärend der Mann an 4-5 Abende pro Woche sowie Sonntags für die Kirche unterwegs sein soll.
Die Diskriminierung ist jetzt eben, dass die Kirche Vorgibt, was die Rolle des Mannes ist. Der Frau macht die Kirche natürlich keine direkte Vorgabe. Aber es wird die Unterstützung des Mannes im Amt erwartet und so direkt kommuniziert. Weiter wird ja impliziert, dass die Anfrage zum Amt von Gott käme und dadurch eine gewisse Konsequenz in der Ablehnung dessen Anfrage liege. Wäre die Frau gegen das Amt ihres Mannes, wäre Sie ja gegen Gott. Was für eine Wahl hat eine Gläubige Frau in der NAK also noch? Sie kann nur Ja zu Gott sagen und somit Ja zu ihrer Rolle als Mutter und Hausfrau....
Blackcat hat geschrieben: ↑05.12.2019, 07:28
Umso schizophrener erscheint mir allerdings die Verweigerung der Frauenordination.
Frauenordination ist eine Frage der Gerechtigkeit. Und Gerechtigkeit für Frauen wirst du in der NAK nicht finden. Seit gut 30 Jahren wird davon gesprochen dass Frauen und Amt ein Thema sein würde, aber bis heute kommen immer neue Ausreden wieso nicht. Der Grund ist dass die NAK Apostel das einfach nicht wollen. Wenn sie wollten würden sie schon längst. Andere Erklärungen gibt es einfach keine.
Blackcat hat geschrieben: ↑05.12.2019, 07:28
Aber vllt ist das auch einfach nur das Bild, das ich vor Ort habe. Dennoch ist hier der Kern des Übels in meinen Augen immer noch nicht eine explizite Frauenfeindlichkeit, sondern generell die negative Einstellung gegenüber Partizipation der Mitglieder.
Ich hoffe ich konnte dir die Augen etwas öffnen. Die gesamte Organisation der NAK baut auf einer Ungleichheit zwischen den Geschlechter auf. Die NAK pflegt und fördert starre, ungerechte Rollenmodelle und verlangt von Ihren Mitglieder dass diese sich dazu bekennen. Sie tut das nicht direkt und nicht offen, sondern über eine perfide Weise in der sich die Kirche hinter Gott versteckt und versucht die Verantwortung von sich zu weisen.
Heidewolf hat geschrieben: ↑04.12.2019, 21:21
Fridolin, was in den Köpfen eingehämmert ist, wird niemand so schnell herausbekommen, auch das tapfere Schneiderlein nicht.
Nur wenige merken, dass sie sich auf einem Irrweg befinden.
Genau Heidewolf, du sagst es. Und deshalb ist es umso wichtiger, dass sich andere für diese Leute einsetzen. Denn selber können Sie nicht gegen die Ungerechtigkeit, die Ihnen getan wird, ankämpfen.