NAK Süddeutschland untersagt Vorträge zur Aufarbeitung ihrer Geschichte

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Heinrich

NAK Süddeutschland untersagt Vorträge zur Aufarbeitung ihrer Geschichte

#1 Beitrag von Heinrich » 30.10.2018, 20:12

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http://ezw.kjm6.de/nlgen/tmp/1539756755.html
Der neuapostolische Bezirksapostel Michael Ehrich hat im Laufe des Jahres 2018 mehrere öffentliche Gemeindevorträge zu historischen Themen untersagt. Sein NAK-Bezirk Süddeutschland (Bayern und Baden-Württemberg) ist der bei Weitem größte der deutschen NAK.

Örtliche Vertreter des apostolisch-ökumenischen Netzwerks Apostolische Geschichte (vgl. MD 11/2013, 424-427) hatten die Vortragsreihe geplant. Angekündigt waren Beiträge von Peter Münch, Günter Törner und Dominik Schmolz. Peter Münch, der u. a. evangelische Theologie studiert hat, sollte über den Propheten Heinrich Geyer sprechen, eine schillernde Gestalt aus der Gründungsphase der NAK. Günter Törner war für September 2018 mit einem Vortrag zur Geschichte der NAK in der DDR eingeladen worden, worüber der Mathematikprofessor 2017 ein umfangreiches Buch publiziert hatte, das bei allen heiklen Befunden unter anderem zur IM-Tätigkeit von Amtsträgern von einem gnädigen Umgang mit Personen und von Loyalität zur NAK gekennzeichnet ist.

Der Historiker Dominik Schmolz, bekannt durch seine „Kleine Geschichte der Neuapostolischen Kirche“ (2013), sollte über die „Botschaft“ des Stammapostels Johann Gottfried Bischoff sprechen, der 1950 als Achtzigjähriger die Wiederkunft des Herrn zu seinen Lebzeiten verkündet hatte. Bischoffs „Botschaft“ ist seit langem als sensibles Thema etabliert, und offenbar ist dieses Kapitel trotz einer klärenden Stellungnahme des ehemaligen Stammapostels Wilhelm Leber im Jahr 2013 (vgl. MD 7/2013, 270f) in manchen neuapostolischen Kreisen noch immer zu provokativ, um öffentlich in der Gemeinde darüber zu sprechen. Das Thema NAK in der DDR hingegen war bislang ein weitgehend unbeschriebenes Blatt.

Diese und ähnliche Vorträge hatten zuvor mehrfach in anderen NAK-Bezirken stattgefunden und wurden auch in Süddeutschland von hochrangigen Amtsträgern gefördert. Als jedoch der Bezirksapostel als letztzuständige kirchliche Obrigkeit von der Vortragsreihe Wind bekam – offenbar war die entsprechende Information versehentlich nicht nach oben weitergereicht worden, woran allerdings die Organisatoren keine Schuld trugen –, untersagte er ohne Rücksprache ihre Durchführung in kirchlichen Räumen. In Falle der Veranstaltung zu Heinrich Geyer kam es zu einer kurzfristigen Verschiebung, die beiden nachfolgenden Vorträge wurden abgesagt.

Das Netzwerk Apostolische Geschichte zeigte sich in einer Stellungnahme enttäuscht: „Wir halten es für ein falsches Signal, wenn durch die Intervention leitender Gremien die Sacharbeit vor Ort gehindert wird, zumal dann, wenn Entscheidungen einseitig getroffen werden und es an einer fundierten Begründung mangelt“ (http://apostolische-geschichte.de/zu-ab ... -netzwerks). Man legt dort aber diplomatisch Wert darauf, keine Brücken abzubrechen und die Tür für künftige Kooperation offenzuhalten.

Die deutlich kritischere Berichterstattung über den Vorfall auf der unabhängigen kirchenkritischen neuapostolischen Webseite Glaubenskultur (glaubenskultur.de) führte zu vehementen Diskussionen und erbitterten Reaktionen unter den Lesern. Tatsächlich erinnert das Ganze an die verunglückte kirchenoffizielle Stellungnahme zur Aufarbeitung der Spaltungen aus den 1950er Jahren (vgl. MD 3/2008, 106f) und das spätere Verbot einer fertig vorliegenden unabhängigen Publikation zum selben Thema (vgl. MD 7/2015, 260f).

Die beschönigende interne Geschichtsbetrachtung und der rüde Umgang selbst mit unabhängigen externen Experten schien in den letzten Jahren unter anderem durch die Arbeit des Netzwerks Apostolische Geschichte zunehmend der Vergangenheit anzugehören. Denn die Organisation gilt eigentlich als gut vernetzt und auch in offiziellen NAK-Kreisen und bei der Leitung als seriöse und förderungswürdige Laieninitiative einer Kirche, die voraussichtlich 2019 als Gast in die ACK aufgenommen werden soll. Die NAK-Führung unterstützt die Arbeit des Netzwerks seit Jahren auf verschiedene Weise und räumt ihm auch Raum bei kirchlichen Großveranstaltungen wie dem Internationalen Jugendtag ein.

Umso deutlicher zeigt die kurzfristige Absage in Süddeutschland, dass in Teilen der NAK noch immer ein obrigkeitlicher Geist herrscht, der zentral kontrollieren und zu viel Eigeninitiative des Kirchenvolkes zurückdrängen will.

Bezirksapostel haben eine weitreichende Autonomie bei der Leitung ihres jeweiligen Bezirks, dadurch ergeben sich erhebliche regionale Unterschiede in der Gestalt der NAK. So wird der Referent Günter Törner etwa in anderen Bezirken von Aposteln als wichtige Stimme geschätzt und seine Arbeit begrüßt.

In dem ganzen Vorgang werden also auch interne Spannungen im Apostelkollegium sichtbar. Bezirksapostel Ehrich hat seine drastische Maßnahme in diesem Fall nicht inhaltlich begründet, sondern sich vor allem auf sein Hausrecht bei der Vergabe kirchlicher Räume berufen.

Auf Rückfrage wird deutlich, dass er grundsätzliche Probleme mit unabhängigen Initiativen bei der kirchengeschichtlichen Forschung hat und prinzipiell einer kircheneigenen Geschichtsschreibung den Vorzug gibt. Diese sieht er aber durch die „zeitlichen Möglichkeiten der beauftragten Historiker“ begrenzt. (E-Mail Ehrichs an den Verf., 5.10.2018). Offen bleibt, welche Forscher derzeit womit beauftragt worden sein sollen. (Die Publikation der letzten bekannten Auftragsarbeit wurde 2015 verboten, s. o.). Unabhängigkeit und Laieninitiative scheinen für ihn eher externe Störfaktoren zu sein und haben keinen rechten Platz, denn „[f]ür kirchliche Zwecke kommen die von der Kirchenleitung herausgegebenen Publikationen zum Einsatz“ (ebd.).

Speziell beim Thema „NAK in der DDR“ hat Ehrich Schwierigkeiten mit der Unabhängigkeit des Referenten. Er habe dessen Vortrag auch deswegen untersagt, „weil wir bislang keine adäquate Selbstrecherche der Neuapostolischen Kirche in der DDR danebenstellen können“ (ebd.). Von einer laufenden Selbstrecherche seitens der NAK zu diesem Thema ist allerdings nichts bekannt – abgesehen von der Frage, was von solchen Forderungen nach hauseigener Geschichtsschreibung grundsätzlich zu halten ist. Es scheint hier doch eher darum zu gehen, das Thema überhaupt zu vermeiden. Ehrich lässt dementsprechend auch nicht erkennen, dass er die abgesagten Vorträge in absehbarer Zeit zuzulassen gedenkt.

Dr. Kai Funkschmidt

Quelle:
Die Rechte der in diesem Newsletter verbreiteten Meldungen und Beiträge liegen bei der EZW.
Sie können jedoch unter Angabe der Quelle (EZW-Newsletter 10/2018) und des Internetlinks www.ezw-berlin.de/html/103 zitiert und weiter verbreitet werden.

So weit die Ausführungen des von mir sehr geschätzten Dr. Kai Funkschmidt von der evangelischen Kirche.

Und nun, Herr Ehrich? Sie haben die NAK-Millionen in einer eigenen Stiftung gebunkert,
Quelle: http://www.naktalk.de/stiftung-neuapost ... utschland/

Sie handeln wie alle NAK-Geschichtsverächter und warum - wir haben 2018 - lassen Sie es nicht zu, die düsteren Jahre der NAK endlich aufklären zu lassen? Haben Sie hier im NAK-Süden Angst davor, dass auch hier so einiges an die Oberfläche kommt, was dem gemeinen Kirchenvolk besser nicht bekannt sein soll?

Das fragt sich mal wieder Heinrich!
Uns allen eine gute Woche aus dem nicht nur wettermäßig stürmischen Süden!
Zuletzt geändert von Andreas Ponto am 01.11.2018, 16:21, insgesamt 1-mal geändert.

Martha

Re: NAK Süddeutschland untersagt Vorträge zur Aufarbeitung ihrer Geschichte

#2 Beitrag von Martha » 31.10.2018, 08:05

Wenn das raus kommt, was da drin stehe,
dann gehen die Geschwister raus und gehen nicht wieder rein...

Man oh man man müssen die ne Angst haben.

Schweigen ist aber auch eine Antwort!!!!!

"Schweigen ist die unerträglichste Erwiderung" Gilbert Keith Chesterton

"Besser schweigen und als Narr scheinen, als sprechen und jeden Zweifel beseitigen." Abraham Lincoln

"Sprechen heißt urteilen. Schweigen heißt geurteilt haben." Hans Lohberger

Bezirks-Elster

Re: NAK Süddeutschland untersagt Vorträge zur Aufarbeitung ihrer Geschichte

#3 Beitrag von Bezirks-Elster » 31.10.2018, 09:12

Martha hat geschrieben:
31.10.2018, 08:05
Man oh man man müssen die ne Angst haben.
Ja, große Verlustängste. Und mangelndes Vertrauen in Gott.

Irgenwie kommt mir vor, das die Charismen des Apostelamtes sich besonders in juristischer Hinsicht zeigen.

Im Süden macht das Amt der Versöhnung von seinem HausRECHT Gebrauch. In der Hauptstadt schreibt es:
„Die Entscheidung wurde auf der Grundlage der Verfassung der Neuapostolischen Kirche
Berlin-Brandenburg K.d.ö.R. gefällt und ist damit rechtskonform.“
(siehe Nachbarthread, Schöneberg)

fridolin

Re: NAK Süddeutschland untersagt Vorträge zur Aufarbeitung ihrer Geschichte

#4 Beitrag von fridolin » 31.10.2018, 09:18

Meiner Ansicht nach ein heikles Thema, was Dr. Funkschmidt anmahnt. In evangelischen Kreisen wird der
Artikel sicherlich gelesen und in NAK Kreisen wird er nun auch gelesen. Dank des Internets werden sich sicherlich nun auf beiden Seiten Gedanken gemacht werden. Die Brüder und Schwestern auf der evangelischen Seite hegen vielleicht nun den Gedanken Sekte bleibt Sekte. :D
Und viele auf der neuap. Seite, dass haben wir alles nicht gewusst, wie schrecklich. :D
Was war und ist los mit unserer Kirche und werden sich vielleicht zurückziehen.
Vielleicht für immer. :?:

Wie hat Fehr schon vor ca. 20 Jahren angemahnt. Wir müssen unsere Geschichte einwandfrei auf arbeiten, sonst werden es andere tun. Andere haben es bisher getan, weil die NAK bisher kaum Resonanz zeigte dem Auftrag von Stammapostel Fehr Folge zu leisten. :D

Die Webseite naktalk hat kürzlich einen bemerkenswerten Artikel über die damals gegründete uneffizienteste „Spezialeinheit“ geschrieben. Sie befände sich seit 19 Jahren im Schlafmodus. :D
https://www.naktalk.de/hallo-aufwachen/

Es wird eng werden, manche Fehler sind oft nicht mehr auszubügeln. :D

Lulo

Re: NAK Süddeutschland untersagt Vorträge zur Aufarbeitung ihrer Geschichte

#5 Beitrag von Lulo » 31.10.2018, 13:02

Lasst mal raten: Eine Aufarbeitung wird niemals stattfinden. Was da zutage käme, würde der NAK den letzten Stoß versetzen. Da ist es allemal besser, eine Pseudo-Arbeitsgruppe genannt Geschichte der Neuapostolischen Kirche (GNK) zu gründen und das Thema auszusitzen in der Hoffnung, dass irgendwann kein Hahn mehr nach den alten Kamellen kräht.

Doch egal, was die NAK tut oder eben nicht tut, es wird ihr früher oder später auf die Füße fallen. Systeme wie dieses erledigen sich von selbst.

Lulo

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Re: NAK Süddeutschland untersagt Vorträge zur Aufarbeitung ihrer Geschichte

#6 Beitrag von Andreas Ponto » 31.10.2018, 23:30

Und man zünde Nebelkerzen, um abzulenken:

Fr 02.11.2018 19:30 - 21:00 Neuapostolische Christen jüdischer Herkunft in der NS-Zeit
Titel: Neuapostolische Christen jüdischer Herkunft in der NS-Zeit
Datum: 02.11.2018
Uhrzeit: 19:30 - 21:00 Uhr
Rubrik: Vortrag
Raum: Großer Saal
Leitung / Referent: Dr. Karl-Peter Krauss, Historike
Beschreibung:
„Sie nehmen mir Ehre, Weib und Kind; laß fahren dahin, das Himmelreich muß mir doch gehören.“ Neuapostolische Christen jüdischer Herkunft in der NS-Zeit Der Vortrag befasst sich mit einer völlig unerforschten Thematik. Im Mittelpunkt stehen Fallbeispiele neuapostolischer Christen jüdischer Herkunft. Ihre Lebenswege wurden anhand von Akten aus mehreren Archiven verschiedener Länder rekonstruiert. Es handelt sich um dramatische Schicksale. Manche der Verfolgten überlebten die schwere Zeit, andere fanden den Tod in den Vernichtungslagern eines verbrecherischen Regimes. Doch gleichzeitig geht es um die Frage: Wie verhielt sich „die Kirche“ zu den Ausgegrenzten? So stehen im Mittelpunkt des Vortrags nicht nur die Akteure, die Verfolgten, sondern auch kirchliche Autoritäten. Der Vortrag wird durch eine Präsentation mit vielen bislang unbekannten Dokumente visualisiert.
So ähnlich bereits auf youtube abrufbar:
Herbsttagung des Netzwerk Apostolische Geschichte e.V. 2018 in Pößneck: Neuapostolische Christen jüdischer Herkunft in der NS-Zeit
Und an anderer Stelle so oder so ähnlich vorgetragen:
NAK Dortmund: Neuapostolische Christen jüdischer Herkunft in der NS-Zeit
NAK Lünen: Neuapostolische Christen jüdischer Herkunft in der NS-Zeit
"... Neben den detaillierten, angenehm sachlichen und auf gründlicher Quellenforschung basierenden Darlegungen der Lebens- und Leidenswege der drei Glaubensbrüder Harry Fränkel, Ernst Kaufmann und Simon Peritz hat Dr. Krauss deutlich den herausragenden Einsatz dieser helfenden Gemeindemitglieder hervorgehoben – verborgene Helden.
... Wie verhielt sich „die Kirche“ zu den Ausgegrenzten? ...
Mit dieser Frage wird impliziert, es werde untersucht wie sich die Kirche verhalten habe.
Wobei hier ja schon durch die gesetzten Anführungszeichen eine Relativierung vorgenommen wird.

In Pößneck wurden im Gegensatz zu Lünen vier Schhicksale von Neuapostolischen jüdischer Herkunft beschrieben.
Krauß spricht von Handlungsebenen und konspirativer Unterstützung aus dem Kreis der Geschwister und von leitenden Amtsträgern.
Aber eben auch von der Aufforderung das Amt niederzulegen, um der Kirche nicht zu schaden oder vom Rat zur Emigration.
Durch sein in einem gewissen Sinn "nicht Sagen", sagt der Vortrag eigentlich alles.

Mit Untersuchung und Aufarbeitung zum Verhalten der NAK hat der Vortrag meiner Ansicht nach nichts zu tun.
Schade, dass der Historiker sich mit seinem durchaus gelungenen Vortrag dafür hergibt.

Ohne Frage sind die berichteten Einzelschicksale berührende Zeugnisse aus der NS-Zeit.
NAK-spezifisches kann ich nicht erkennen - menschliches gleichwohl.
Bedrückend ist, dass offensichtlich auch im NAK-Umfeld Gesellschaft und Institution versagt haben.
Ausgesprochen wird dies nicht.

Bei der am Ende des Vortrags positionierten und kolportierten "Wundergeschichte" zur Schokolade kommt mir dann jedoch leider fast der Würgreiz.
Der Priester hat die Heimkehr "prophezeit", darum konnte der gepeinigte "David" heimkommen und kurz vorher noch die versprochene Schokolade für den Enkel in Empfang nehmen.
Für die persönlich betroffene(n) Person(en) vielleicht ein ungeheures Erlebnis.
Ist das aber in einem Geschichtsvortrag eines Historikers in diesem Kontext angebracht?
Was wurde den anderen Personen zu ihrer Deportation vom jeweiligen Priester mit auf den Weg gegeben?
Wie hat sich dies erfüllt oder eben nicht?
Hat das der Historiker Krauß ebenfalls untersucht?

Der Gedankenaustausch im Nachgang zum Vortrag ist dann bzgl. NAK doch etwas interessanter.

Dort trifft Krauß eine bemerkenswerte Feststellung:
Krauß hat geschrieben:"... Die Neuapostolische Kirche ist eine ahistorische Kirche. ..."
Das sollte Ehrich sich zu Gemüte führen und bedenken.
Es könnte der Anlass sein den gegenüber Funkschmidt erhobenen Anspruch, dass er "...prinzipiell einer kircheneigenen Geschichtsschreibung den Vorzug gibt. ..." fallen zu lassen.
Ehrich macht sich und die NAK damit einfach unglaubwürdig und lächerlich, denn der NAK-eigene Historiker Krauß überführt ihn nahezu zeitgleich mit seiner Feststellung zur ahistorischen NAK.

Folgende Behauptung, "... Diese sieht er aber durch die „zeitlichen Möglichkeiten der beauftragten Historiker“ begrenzt. ..." offenbart dann vollends, dass Ehrich die ACK für blöd verkaufen möchte.
Warum werden dann angesetzte Vorträge von Historikern mit Verweis auf das Hausrecht unterbunden?
Und warum werden vorliegende Forschungsberichte unter Verschluss gehalten?

Funkschmidt widerum verkennt die Macht von Ehrich im NAK-System und tut diese als regional begrenzt ab, wenn er schreibt: "... , dadurch ergeben sich erhebliche regionale Unterschiede..." Das ist weit gefehlt. Im Prinzip spielt die NAK mit der ACK und der Öffentlichkeit Katz und Maus, verbunden mit dem einzigen Ziel und Zweck einer Gastmitgliedschaft in der ACK auf Bundesebene.

Nachdem die Weltanschauungsbeauftragten der Landeskirchen nicht mitgespielt haben, dürfen es nun Funkschmidt und die verschiedenen ACK-Kreise richten.

Krauß gibt im weiteren Verlauf zu, dass die NAK sehr großzügig Akten vernichtet und sich damit aber auch selbst sehr geschadet habe.
Die Frage aus dem Publikum, ob die NAK denn wie die vielen anderen Kirchen ebenfalls ein Schuldbekenntnis abgegeben habe, kann Krauß lediglich mit nein beantworten.

Liebe ACK,

setzen Sie die von der NAK und nicht zuletzt von der NAK Süddeutschland massiv und mit Nachdruck eingeforderte ACK-Gastmitgliedschaft bis auf Weiteres aus.

Begründung:
Die NAK benötigt nach aktuellem Stand noch mindestens 15-20 Jahre, bis sie Zeit findet den fertig erstellten Forschungsbericht zu den Zeitzeugen zu veröffentlichen, unabhängige Historiker frei arbeiten, publizieren und auftreten zu lassen, Sonderlehren wie das Entschlafenenwesen abzulegen und ihre Exklusivität zu Grabe zu tragen.

Geben Sie der NAK Zeit sich ohne Termindruck von einer Sekte zu einer christlichen Kirche zu entwickeln.

Aktuell hat sie offensichtlich nicht die dafür notwendigen theologischen Kapazitäten im eigenen Haus.

Verbindlichen Dank!

Centaurea

gläubiger

Re: NAK Süddeutschland untersagt Vorträge zur Aufarbeitung ihrer Geschichte

#7 Beitrag von gläubiger » 01.11.2018, 07:27

Was u.a. centaurea inhaltlich beschreibt ist richtig, begründet und auch in der Sache gegen ME gerechtfertigt. Ich möchte nur zu bedenken geben, dass es auf lokaler Ebene etliche Mitglieder gibt, die für die Ökumene kämpfen. Die im Dialog und schwesterlichem/brüderlichen Kontakt zu anderen Kirchen stehen. Dies hat in vielen Fällen zu einer erheblichen Entspannung der oft über Jahrzehnte (oft von der NAK gewollten) gewachsenen angespannten Situation des christlichen Miteinanders geführt. Wenn ich mitbekomme, dass Pfarrer in Eigeninitiative Einladungen zu besonderen Gottesdiensten an neuapostolische Vorsteher versenden, in denen sie explizit die „neuapostolischen Christen“ erwähnen und einen intensiveren Dialog auch mit den Gemeindemitgliedern der lokalen NAKs wünschen, finde ich dies durchweg positiv und bemerkenswert.

Dies alles wegen des Fehlverhaltens eines Gebietskirchenpräsidenten wieder kaputt zu machen, wäre m.E. sehr bedauerlich. Eine positives Signal an die an der Basis nach Ökumene strebenden NAK Mitgliedern und Verantwortlichen wäre eineweitere Verzögerung des Gast-Ststus im ACK sicher nicht! Ein ME bekommt durch seine Aussagen kirchenintern und -extern erheblich Druck. Vielleicht muss er unter diesem auch seine Aussagen korrigieren? Nebeneffekt ist in jedem Fall das durch seine Aussagen deutlich gesteigerte Interesse an den Vorträgen („Was muss deren Inhalt sein, dass ME diese in NK-Gebäuden untersagt?“) und damit trägt er ungewollt und wieder einmal zur Beschleunigung eines unaufhaltsamen Aufklärungsprozesses der Kirchenbasis bei.

Gibt ein
Gläubiger
zu bedenken

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Re: NAK Süddeutschland untersagt Vorträge zur Aufarbeitung ihrer Geschichte

#8 Beitrag von Andreas Ponto » 01.11.2018, 09:41

Lieber gläubiger,

das ist nicht ddas Fehlverhalten eines BezAP.
Das ist das System NAK.

Und sobald die Gastmitgliedschaft in der Bundes-ACK, nach Kühnle das beanspruchte Gütessiegel, eingenommen ist, wird sich im System NAK überhaupt nichts mehr ändern.
Dann können alle reformerischen Kräfte einpacken. Denn dann gibt es nach Definition des NAK-Systems nichts mehr zu reformieren.

Die Mitgliedschaft in der Bundes-ACK muss aus meiner Sicht unbedingt und ohne wenn und aber verschoben werden.
Ungeachtet dessen kann und wird auf regionaler Ebene weiterhin passieren was jetzt auch schon gelebt wird.

Centaurea

Lulo

Re: NAK Süddeutschland untersagt Vorträge zur Aufarbeitung ihrer Geschichte

#9 Beitrag von Lulo » 01.11.2018, 10:46

centaurea hat geschrieben:
31.10.2018, 23:30
setzen Sie die von der NAK und nicht zuletzt von der NAK Süddeutschland massiv und mit Nachdruck eingeforderte ACK-Gastmitgliedschaft bis auf Weiteres aus.
Eine Mitgliedschaft in der ACK dürfte m. E. aktuell gar nicht zur Diskussion stehen, solange die NAK massive interne Probleme hat. Sie ist nur damit beschäftigt ihre Gläubigen klein zu halten, geht berechtigte Forderungen nach Aufarbeitung nicht mit der nötigen Transparenz an oder zieht diese möglicherweise gar nicht ernsthaft in Erwägung und untersagt mit Hinweis auf Ausübung des Hausrechts Vorträge zum Thema.

Davon abgesehen ist sie von vielen in der Charta Oecumenica (verbindliche Orientierung der inhaltlichen Arbeit der ACK) gefassten Leitlinien meilenweit entfernt. Ich verstehe ohnehin nicht, was die NAK in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher KIRCHEN zu suchen hat, wo sie doch eindeutige Merkmale einer Sekte aufweist (Elitebewusstsein, Führungspersönlichkeit mit nicht hinterfragbaren Aussagen, hoher Missionierungsanspruch, Regulation für alle Lebensbereiche, hohe zeitliche und finanzielle Inanspruchnahe der Mitglieder, familiäre Konflikte bei Austritt eines Mitgliedes).

Lulo

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Re: NAK Süddeutschland untersagt Vorträge zur Aufarbeitung ihrer Geschichte

#10 Beitrag von Andreas Ponto » 01.11.2018, 11:30

...
Auf Rückfrage wird deutlich, dass er grundsätzliche Probleme mit unabhängigen Initiativen bei der kirchengeschichtlichen Forschung hat und prinzipiell einer kircheneigenen Geschichtsschreibung den Vorzug gibt. ...
Wird Geschichte von den Siegern geschrieben?

Ehrich entblöst seine geistige Haltung auch in dieser Hinsicht ohne Scham.
Er beansprucht die Deutungshoheit für sich und die NAK exklusiv, ist sich nicht zu schade dafür alle Mittel einzusetzen und bekennt sich offen dazu.

Im Prinzip müsste nun jeder rechtschaffene Wissenschaftler sich der Zusammenarbeit mit dem NAK-System verweigern.

Die Erfahrung um den unter Verschluss gehaltenen Forschungsbericht zu den Zeitzeugen und den damit gebrochenen Vertragsvereinbarungen zur Veröffentlichung desselben,
sowie das Vorschieben des Hausrechts, um anerkannte Wissenschaftlern das Wort zu verbieten, sollten Mahnung genug an alle im Umgang mit der NAK sein.

Das hat nichts mit regionalen Unterschieden zu tun!
Oder hält Ehrich den Forschungsbericht zurück?

"...
Schreiben von Frau Dr. phil. Almut Leh an die interviewten Zeitzeugen: "Leider können wir Ihnen unseren abschließenden Forschungsbericht, nicht wie im September vergangenen Jahres in Aussicht genommen, zukommen lassen. Die Kirchenleitung der NAK, in deren Auftrag, wie sie wissen, die Forschung betrieben wurde, hat uns inzwischen ihren Beschluss mitgeteilt, unseren Forschungsbericht nicht zu veröffentlichen. Auch eine Weitergabe an die Interviewpartner wurde uns untersagt."
..." Quelle: naktalk.de zuletzt abgerufen 2018-11-01

Ein riesiges Dilemma für Leh, da seriöse Wissenschaft Interviewpartnern idR immer zusichert, dass sie die Ergebniss in jedem Fall erhalten.

Vielleicht aus gegebenen Anlass nochmals aufgewärmt:
Petition NAK Forschungsbericht jetzt! und
Geschichtsaufarbeitung: NAK untersagt Veröffentlichung.

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