NAK Spirit Johanning-Interview: Demografie oder Desinteresse? Von leerer werdenden Gemeinden.
NAK Spirit Johanning-Interview: Demografie oder Desinteresse? Von leerer werdenden Gemeinden.
Hallo Centraurea,
dazu gibt es ein passendes Interview von Johannig in Spirit.
Ich weiß nicht, ob ich das einscannen und hier reinstellen darf?
Es wäre auf jeden Fall beredenswert!
Herzlichst Jinn
dazu gibt es ein passendes Interview von Johannig in Spirit.
Ich weiß nicht, ob ich das einscannen und hier reinstellen darf?
Es wäre auf jeden Fall beredenswert!
Herzlichst Jinn
Zuletzt geändert von Andreas Ponto am 08.06.2019, 16:54, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Titel ergänzt um "NAK Spirit Johanning-Interview: ".
Grund: Titel ergänzt um "NAK Spirit Johanning-Interview: ".
-
- Site Admin
- Beiträge: 2343
- Registriert: 18.03.2010, 17:55
Re: Kirchenaustritte weiter auf hohem Niveau - Kirchen reden sich die Zahlen schön?!
Hallo Jinn,
vielen Dank für die Info.
Nein, scannen und hier einstellen ist leider nicht (Urheberrecht).
Aber du kannst zitieren und besprechen. Das kostet allerdings etwas Mühe und Zeit.
LG
Centaurea
vielen Dank für die Info.
Nein, scannen und hier einstellen ist leider nicht (Urheberrecht).
Aber du kannst zitieren und besprechen. Das kostet allerdings etwas Mühe und Zeit.
LG
Centaurea
Re: Kirchenaustritte weiter auf hohem Niveau - Kirchen reden sich die Zahlen schön?!
Auf Anregung von Centaurea nun zum Beitrag in Spirit (1. Teil)
Meine Gedanken zum Thema in blau!
In Spirit, diesem neuen Jugendmagazin, das mich sehr stark immer wieder an die Jugendzeitschriften erinnert, die zu meiner aktiven Zeit herausgegeben wurden, gibt das Sprachrohr der NAK ein Interview unter der Überschrift
Demografie oder Desinteresse?
Von leerer werdenden Gemeinden.
Ein beliebter Kunstgriff der heutigen Journaille: Bereits mit der Headzeile gibt man vor, wie der geneigte Leser zu denken hat. Schließlich ist Peter Johanning mal so in etwa etwas wie ein „Journalist“ gewesen.
Man führt dann weiter aus …
Spirit im Gespräch mit dem Kirchensprecher der Neuapostolischen Kirche, Bischof Peter Johanning, über den Zusammenhang zwischen zurückgehen dem Gottesdienstbesuch und Bindung an die Kirche.
spirit: Es hieß lange Zeit, die Neuapostolische Kirche habe weltweit zehn Millionen Mitglieder. Nun liest man nur noch von neun Millionen. Gab es einen solch starken Rückgang?
Bischof Peter Johanning: Nein, wir haben keinen so starken Rückgang der Mitglieder. In einigen Ländern, vor allem in Afrika, sind über Jahre hinweg zu wenige Sterbefälle erfasst worden. Das haben wir anhand von Analysen der offiziellen Sterbequoten in den betreffenden Ländern festgestellt. Viele Sterbefälle sind offenbar gar nicht bekannt geworden, vor allem dann, wenn die betreffenden Mitglieder keinen Kontakt mehr zur Gemeinde hatten. Das Wachstum der Kirche durch Neumitgliedschaften wurde dagegen korrekt erfasst. Diese Ungenauigkeiten haben wir nun korrigiert, und daraus resultiert die niedrigere Zahl von neun Millionen. Tatsächlich ist die Mitgliederzahl auf dem afrikanischen Kontinent immer noch steigend.
Der Leser reibt sich hier dann doch verwundert die Äuglein. Kein Rückgang der Mitglieder?
Auch hier ist der Johanniging'se Kunstgriff leicht zu erklären: Man wird ja in der NAK sehr schnell „Mitglied“, ohne es richtig zu merken. Aber man bekommt richtig Probleme, wenn man sich z. B. auf den Standesämtern wieder aus dieser Glaubesgemeinschaft austragen lassen will. Mir sagte seinerzeit der Standesbeamte lachend: „Wieso wollen Sie bei mir 30 Euro für eine Bestätigung über einen Austritt aus etwas bezahlen, in das sie offiziell laut Standesregister nie eingetreten sind?“
spirit: Und wie sieht die Entwicklung in Deutschland aus?
Johanning: Hier werden die Gemeinden kleiner. Wir haben deutschlandweit mehr Sterbefälle als Taufen, demografisch bedingt gibt es einen Rückgang von ungefähr einem bis 1,25 Prozent pro Jahr. Das klingt nicht dramatisch, aber langfristig und vor allem regional kann das ein Problem werden. ln den Großstädten weniger, aber auf dem Land, da spürt man das. Das hat zur Folge, dass Gemeinden fusioniert werden müssen. Dann sind es schon mal 30, 40 Kilometer bis zur nächsten Gemeinde.
Und wieder dieser Kunstgriff um die treuen Schäfchen zu blenden: Nicht die profitoptimierende Geschäftsführung der NAK trägt Schuld daran, dass ihre, meist alten Schäfchen, ohne KfZ oder Möglichkeit andere Verkehrsmittel benutzen zu können. läppische 30, 40 Kilometer (einfache Strecke) nicht mehr in den oft mit den eigenen Händen aufgebauten Kirchenlokalen die Gottesdienste besuchen können. Nein, die Sterberate dieser verdienten Geschwistern ist schuld daran, dass man gezwungen ist, ihre Kirchen gewinnoptimiert zu verhökern.
spirit: Gibt es zusätzlich eine nennenswerte Zahl von Austritten?
Johanning: Nein, Kirchenaustritte sind in der Neuapostolischen Kirche marginal, die Zahl ist vernachlässigbar. Wenn Menschen austreten, dann weil sie konvertieren wollen. Wer konvertieren will, muss austreten, weil es Doppelmitgliedschaften in Deutschland grundsätzlich nicht gibt. ln anderen Kirchen ist einer der Gründe für den Austritt die Kirchensteuer. Das betrifft uns nicht, weil wir keine Kirchensteuer haben. Es ist eher so, dass man nicht mehr in den Gottesdienst kommt, aber Mitglied der Kirche bleibt.
Man bleibt also nach Johanning „Mitglied“, schmückt die Mitgliederzahlen der NAK, obwohl man gar nicht mehr kommt. Es wäre an dieser Stelle einfach im Sinne von Transparenz ehrlicher die Zahlen von aktiven und nichtaktiven „Mitgliedern“ zu nennen. Schließlich musste man früher sogar als Unterdiakon bei jedem Gottesdienst die Schäfchen durchzählen und akkurat ins Büchlein eintragen. Geht man wirklich von Johannings oben genannten 30% aus, die überhaupt noch einigermaßen regelmäßig die Kirche besuchen, dann hat die NAK heute bestenfalls noch weltweit 3 Millionen "Mitglieder".
Ich bin z. B. nie ein/ausgetreten (siehe oben Standesamt) und in keinem anerkannten behördlichen Verzeichnis als neuapostolisch geführt. Wer sollte mich da hindern in eine andere Kirche einzutreten, ganz ohne Bruder Johanning das weiß?
Fortsetzung folgt - wenn gewünscht!
Meine Gedanken zum Thema in blau!
In Spirit, diesem neuen Jugendmagazin, das mich sehr stark immer wieder an die Jugendzeitschriften erinnert, die zu meiner aktiven Zeit herausgegeben wurden, gibt das Sprachrohr der NAK ein Interview unter der Überschrift
Demografie oder Desinteresse?
Von leerer werdenden Gemeinden.
Ein beliebter Kunstgriff der heutigen Journaille: Bereits mit der Headzeile gibt man vor, wie der geneigte Leser zu denken hat. Schließlich ist Peter Johanning mal so in etwa etwas wie ein „Journalist“ gewesen.
Man führt dann weiter aus …
Spirit im Gespräch mit dem Kirchensprecher der Neuapostolischen Kirche, Bischof Peter Johanning, über den Zusammenhang zwischen zurückgehen dem Gottesdienstbesuch und Bindung an die Kirche.
spirit: Es hieß lange Zeit, die Neuapostolische Kirche habe weltweit zehn Millionen Mitglieder. Nun liest man nur noch von neun Millionen. Gab es einen solch starken Rückgang?
Bischof Peter Johanning: Nein, wir haben keinen so starken Rückgang der Mitglieder. In einigen Ländern, vor allem in Afrika, sind über Jahre hinweg zu wenige Sterbefälle erfasst worden. Das haben wir anhand von Analysen der offiziellen Sterbequoten in den betreffenden Ländern festgestellt. Viele Sterbefälle sind offenbar gar nicht bekannt geworden, vor allem dann, wenn die betreffenden Mitglieder keinen Kontakt mehr zur Gemeinde hatten. Das Wachstum der Kirche durch Neumitgliedschaften wurde dagegen korrekt erfasst. Diese Ungenauigkeiten haben wir nun korrigiert, und daraus resultiert die niedrigere Zahl von neun Millionen. Tatsächlich ist die Mitgliederzahl auf dem afrikanischen Kontinent immer noch steigend.
Der Leser reibt sich hier dann doch verwundert die Äuglein. Kein Rückgang der Mitglieder?
Auch hier ist der Johanniging'se Kunstgriff leicht zu erklären: Man wird ja in der NAK sehr schnell „Mitglied“, ohne es richtig zu merken. Aber man bekommt richtig Probleme, wenn man sich z. B. auf den Standesämtern wieder aus dieser Glaubesgemeinschaft austragen lassen will. Mir sagte seinerzeit der Standesbeamte lachend: „Wieso wollen Sie bei mir 30 Euro für eine Bestätigung über einen Austritt aus etwas bezahlen, in das sie offiziell laut Standesregister nie eingetreten sind?“
spirit: Und wie sieht die Entwicklung in Deutschland aus?
Johanning: Hier werden die Gemeinden kleiner. Wir haben deutschlandweit mehr Sterbefälle als Taufen, demografisch bedingt gibt es einen Rückgang von ungefähr einem bis 1,25 Prozent pro Jahr. Das klingt nicht dramatisch, aber langfristig und vor allem regional kann das ein Problem werden. ln den Großstädten weniger, aber auf dem Land, da spürt man das. Das hat zur Folge, dass Gemeinden fusioniert werden müssen. Dann sind es schon mal 30, 40 Kilometer bis zur nächsten Gemeinde.
Und wieder dieser Kunstgriff um die treuen Schäfchen zu blenden: Nicht die profitoptimierende Geschäftsführung der NAK trägt Schuld daran, dass ihre, meist alten Schäfchen, ohne KfZ oder Möglichkeit andere Verkehrsmittel benutzen zu können. läppische 30, 40 Kilometer (einfache Strecke) nicht mehr in den oft mit den eigenen Händen aufgebauten Kirchenlokalen die Gottesdienste besuchen können. Nein, die Sterberate dieser verdienten Geschwistern ist schuld daran, dass man gezwungen ist, ihre Kirchen gewinnoptimiert zu verhökern.
spirit: Gibt es zusätzlich eine nennenswerte Zahl von Austritten?
Johanning: Nein, Kirchenaustritte sind in der Neuapostolischen Kirche marginal, die Zahl ist vernachlässigbar. Wenn Menschen austreten, dann weil sie konvertieren wollen. Wer konvertieren will, muss austreten, weil es Doppelmitgliedschaften in Deutschland grundsätzlich nicht gibt. ln anderen Kirchen ist einer der Gründe für den Austritt die Kirchensteuer. Das betrifft uns nicht, weil wir keine Kirchensteuer haben. Es ist eher so, dass man nicht mehr in den Gottesdienst kommt, aber Mitglied der Kirche bleibt.
Man bleibt also nach Johanning „Mitglied“, schmückt die Mitgliederzahlen der NAK, obwohl man gar nicht mehr kommt. Es wäre an dieser Stelle einfach im Sinne von Transparenz ehrlicher die Zahlen von aktiven und nichtaktiven „Mitgliedern“ zu nennen. Schließlich musste man früher sogar als Unterdiakon bei jedem Gottesdienst die Schäfchen durchzählen und akkurat ins Büchlein eintragen. Geht man wirklich von Johannings oben genannten 30% aus, die überhaupt noch einigermaßen regelmäßig die Kirche besuchen, dann hat die NAK heute bestenfalls noch weltweit 3 Millionen "Mitglieder".
Ich bin z. B. nie ein/ausgetreten (siehe oben Standesamt) und in keinem anerkannten behördlichen Verzeichnis als neuapostolisch geführt. Wer sollte mich da hindern in eine andere Kirche einzutreten, ganz ohne Bruder Johanning das weiß?
Fortsetzung folgt - wenn gewünscht!
Re: Kirchenaustritte weiter auf hohem Niveau - Kirchen reden sich die Zahlen schön?!
Lieber Jinn,
Danke für Deine Mühe und gerne mehr davon.
Sprach Johanning nicht in einem anderen Interview von einem glaubensmüden Publikum das nicht mehr zu begeistern wäre?
Die Mitgliederzahl der mittlerweile geschlossenen Gemeinde der ich bis zu meinem Abschied von der NAK angehörte zählte auf dem Papier ca 50 Mitglieder, an den GD nahmen am Ende noch 10-15 teil.
Danke für Deine Mühe und gerne mehr davon.
Sprach Johanning nicht in einem anderen Interview von einem glaubensmüden Publikum das nicht mehr zu begeistern wäre?
Die Mitgliederzahl der mittlerweile geschlossenen Gemeinde der ich bis zu meinem Abschied von der NAK angehörte zählte auf dem Papier ca 50 Mitglieder, an den GD nahmen am Ende noch 10-15 teil.
Re: Kirchenaustritte weiter auf hohem Niveau - Kirchen reden sich die Zahlen schön?!
Danke für Deine Anerkennung lieber Wolf!
Wenn es mir zeitlich reicht, werde ich heute noch den Rest einstellen.
Ich denke bei der ganzen Sache, dass die NAK niemals vorhatte, in irgendeiner Art und Weise glaubensmäßig und vom Menschlichen her auf ihre Mitglieder zuzugehen, und die immer und immer wieder geäußerten Kritikpunkte wirklich anzugehen.
Schon allein wenn Johanning schreibt, dass es keine nennenswerten "Austritte" geben würde, zeigt, dass sie die Realität unter ihren "Geschwistern" schlicht nicht anerkennen und akzeptieren wollen.
Herzlichst Jinn
Wenn es mir zeitlich reicht, werde ich heute noch den Rest einstellen.
Ich denke bei der ganzen Sache, dass die NAK niemals vorhatte, in irgendeiner Art und Weise glaubensmäßig und vom Menschlichen her auf ihre Mitglieder zuzugehen, und die immer und immer wieder geäußerten Kritikpunkte wirklich anzugehen.
Schon allein wenn Johanning schreibt, dass es keine nennenswerten "Austritte" geben würde, zeigt, dass sie die Realität unter ihren "Geschwistern" schlicht nicht anerkennen und akzeptieren wollen.
Herzlichst Jinn
-
- Beiträge: 3036
- Registriert: 05.02.2011, 20:10
Re: Kirchenaustritte weiter auf hohem Niveau - Kirchen reden sich die Zahlen schön?!
Spirit: Wir verwenden dafür häufig den Begriff „Migration“, was verbirgt sich dahinter?
Johanning: Ursprünglich meint Migration den Wechsel von einer aktiven Rolle innerhalb der Gemeinde hin zu einer inaktiven. Mittlerweile wird der Begriff innerkirchlich oft verwendet, wenn Mitglieder die Gottesdienste nicht mehr besuchen.
Das stellen sich mir die Nackenhaare bei solch einer schäbigen Interpretation!
Es würde bedeuten, dass „ursprünglich“ zum Beispiel Glaubensgeschwister, die z. B. nicht mehr im Chor mitgesungen haben, zu (abwertend!) „Migranten“ wurden. Oder verdiente Amtsträger, die ihr Amt nicht ausübten. Und streng genommen, sind dann alle, die eben „nur“ die Gottesdienste besuchten und still zuhörend auf den Bänken saßen, „Migranten“ gewesen.
Immer wieder schimmert nach meinem Empfinden das tatsächliche menschenverachtende Wesen dieser Sekte durch. Worte können so verräterisch sein!
Verpflichtet sein
spirit: Wie ist denn die Relation zwischen Kirchenmitgliedern und Gottesdienstbesuchern?
Johanning: Weltweit besuchen ein Drittel der Mitglieder regelmäßig die Gottesdienste. In Deutschland gibt es Gegenden, da liegen wir unter 30 Prozent und es gibt Gegenden, da liegt die Gottesdienstbesucherzahl an einem Sonntag bei 50 Prozent. Darauf können wir eigentlich stolz sein, aber wir hätten gern 100 oder wenigstens 70 Prozent. Jetzt liegen wir bei 30 und die Tendenz ist sinkend und wir fragen uns, was hat das mit meiner Kirche zu tun, was hat das mit meiner Gemeinde zu tun? Der Vorsteher, der Bezirksvorsteher fragt sich, was hat das mit mir zu tun? Wir nehmen das persönlich und sehen nicht, dass sich in Wirklichkeit das gesellschaftliche Leben in andere Richtungen entwickelt. Die Menschen sind mobiler. Die Menschen wollen mal ein Wochenende frei haben, wenn sie die ganze Woche unter Strom standen. Eltern mit Kleinkindern kommen nicht mehr selbstverständlich zu jedem Gottesdienst in die Kirche, wenn es für sie und die Kinder zu viel Stress bedeuten würde. Alle diese gesellschaftlichen Entwicklungen berücksichtigen wir nicht genügend.
Das ist ja ein ganz neuer Tenor! Ich habe nie erleben dürfen, dass sich ein Vorsteher fragte, ob es vielleicht mit seiner Person, und damit, wie er gegenüber seinen Schäfchen aufgetreten ist, zu tun hatte, dass sie nicht mehr in die Kirche gingen. Erst recht nicht in der Elite ganz oben.
Wenn Johanning dann ausführt, dass es daran liege, dass die Menschen heute mobiler wären, dann spricht das doch eher dafür, dass die Schäfchen dann gerne 30, 40 km Wegstrecke für einen Gottesdienstbesuch in Kauf nehmen würden. Tun sie aber nicht.
Er schiebt die Schuld auf die „gesellschaftlichen Entwicklungen“, trägt dann aber nicht Rechnung, dass die Menschen eben aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung von einer offenen, transparenten und ehrlichen Glaubensgemeinschaft etwas völlig anderes erwarten, wie es ihnen seitens der NAK vorgesetzt wird.
Spirit: Gibt es bestimmte Altersklassen, bei denen die Migration ausgeprägt ist?
Johanning: In der Altersklasse von 18 bis 35 Jahren verlassen uns sehr viele Gläubige. Viele Jugendliche verlieren nach der Konfirmation den Bezug zur Kirche und besuchen immer seltener die Gottesdienste. Das geschieht vor allem, wenn sie keine Freunde in der Gemeinde haben beziehungsweise nicht durch Aufgaben in die Gemeinde eingebunden sind.
Auch hier verdreht Johanning m. E. die Ursache und die Wirkung: Wenn Jugendliche nach der Konfirmation diese Kirche verlassen, dann deswegen, weil ihnen zuvor schon nicht das glaubensmäßig gegeben wurde, was sie benötigten, um sich langfristig an diese Kirche zu binden.
Auf die Entwicklung bezogen kann man sicher auch sagen, dass ein Mensch im Konfirmationsfähigen Alter von ca. 14 Jahren beginnt mehr und mehr selbstständig und kritischer zu denken. Zuvor, so ist es jedenfalls zu meiner Zeit fast in allen neuapostolischen Elternhäuser gewesen, wurde man „gezwungen“ in die Kirche zu gehen. Gar nicht auszudenken, wenn man seine eigenen Wege gegangen wäre, oder gar an einem Sonntag mal die böse Konkurrenz, die Evangelischen oder Katholiken besucht hätte.
Spirit: Gilt das auch für Geschwister im mittleren Alter? Gibt es Ansätze, wie man sie noch besser einbinden kann?
Johanning: Für die 35- bis 50-Jährigen macht unsere Kirche aus meiner Sicht die wenigsten Angebote. Wir kümmern uns sehr um unsere Kinder, um die Jugendlichen, die Senioren, aber für diese Altersklasse gibt es kaum etwas. Der Mann ist vielleicht im Amt, aber für die Frau bietet die Kirche nichts Adäquates. Zudem gibt es keine außergottesdienstlichen Angebote. Für die Jugendlichen haben wir Jugendfreizeiten, Jugendevents, für die Senioren gibt es ohnehin viele Angebote, das heißt, da wird die Verbindung untereinander auch außerhalb des Gottesdienstes gefördert. Das ist in dieser Altersgruppe nicht der Fall.
Ja, guter Johanning: Die Kirche bietet der Frau nicht Adäquates! Noch immer lautet die neuapostolische Eheregel Nummero 1: Der Mann ist die 1, die Frau ist die 0. Ohne die Frau bleibt dem Mann (dem Amt) immer noch der Wert erhalten. Ohne Mann (Amt) ist die Frau eine Null.
Wieso Frauen das überhaupt mitmachen, habe ich ehrlich gesagt nie verstanden.
Gibt es auch Senioren, die migrieren?
Johanning: Eher wenige. Es gibt Unzufriedene, die vielleicht mit der Lehre, mit der Entwicklung der Kirche nicht mehr zurechtkommen. Bei den meisten von ihnen kann man im Gespräch Verständnis für notwendige Veränderungen wecken.
Und wieder dieses Abwertende, Verächtlichmachende! „Es gibt Unzufriedene“, die „vielleicht“ mit der Lehre und der Entwicklung der Kirche nicht zurechtkommen.
Herr im Himmel! Dass diese Sekte daran schuld ist, dass es für die alten Geschwister, wie etwa meinen Eltern, nie, niemals nie nicht eine Alternative gab, dass diese Sekte sich über viele Jahrzehnte für unfehlbar hielt, und aufgedeckte Fehler um jeden Preis mit Brachialgewalt, teils mit existenzvernichtenden Maßnahmen unter den Teppich kehrte, darüber denkt der gütige Bischof nicht nach.
Wäre ich heute noch aktive Mitglied dieser Sektenkirche und würde diese vielen Kehrtwendungen miterleben müssen, ich würde mich fragen: Für was braucht die Welt „auch noch“ eine Neuapostolische Kirche? Keine Sau braucht diese Firlefanzsekte!
Spirit: Es gibt wohl noch weitere Gründe für Migration - bei einer Mitgliederbefragung in Nordrhein-Westfalen im November 2012 (siehe spirit 04/13] wurde zum Beispiel das Verhalten leitender Amtsträger genannt. Hat die Kirche auf diese Kritik reagiert?
Johanning: Wir versuchen den Amtsträgern Konfliktmanagement beizubringen. Da, wo Menschen zusammenkommen, treten auch Konflikte auf, und man geht garantiert nicht gut damit um, wenn man sie kleinredet und unter den Teppich kehrt.
Mann, Mann, Mann! Da kann man doch nur noch den Kopf schütteln, über so viel Blind- und Taubheit! Wie wär’s denn einfach mal mit Ehrlichkeit, Herr Johanning? Wie wäre es, wenn die „Wirs“, also diese neuapostolischen Konfliktmanager, von denen er redet, sich an die eigenen Nasen fassen würden, und mal all die grandiosen Fehlleistungen, Irrungen und Wirrungen, die sie ihren unteren Amtsträger vorgelebt und einbetoniert haben, zuallererst einmal offen und ehrlich eingestehen würden, und die vielen Glaubensopfer dieser Sekte um Verzeihung bitten würden?
Wo bleibt der Untersuchungsbericht der Bischof-Ära? Wieso wird auch heute noch eine offene Diskussion, z. B. über die NAK in der DDR und der Nazizeit unterdrückt? Warum werden die Finanzen den Mitgliedern gegenüber nicht ehrlich offen gelegt? Warum erfahren die wenigsten Mitglieder überhaupt von dem derzeitigen Profitierungsgehabe der NAK? Viele Fragen, keine Antworten seitens der „Konfliktmanager“ darauf!
Kein Patentrezept
spirit: Die Befragung ergab auch, dass 70 Prozent der inaktiven Mitglieder immer noch eine Verbindung zur Kirche empfinden. Wie erklären Sie sich das?
Johanning: Das hat damit zu tun, dass sie weiterhin an elementaren kirchlichen Angeboten interessiert sind: Taufe, Konfirmation, Heirat, Beerdigung und so weiter. Auch wenn sie nur an Ostern oder Weihnachten in die Gottesdienste kommen, an den kirchlichen Hochfesten, weil sie das Bedürfnis haben, dann freuen wir uns darüber.
Zu diesem Thema hatte ich vor Kurzem eine Unterredung mit einem – noch ganz offiziellen! NAK-Mitglied, einem sogenannten „Migranten“, der halt nur noch sporadisch in die Kirche geht, auch, weil ihm ohne nichts fehlt. Er sagte mir, dass man sich überhaupt nicht „freut“, wenn „Migranten“ kommen, und eine Hochzeit, ein Begräbnis oder Taufe u.a. einfordern. Oft bekommen die Vorsteher dann kaum einen angemessenen Chor zusammen. Und last, but not least: Money makes the NAK go round
Spirit: Gibt es Konzepte, wie man der Migration begegnen kann?
Johanning: Allgemeingültige Konzepte gibt es nicht. Es geht ja auch nicht darum, Menschen in der Kirche zu halten, sondern es muss darum gehen, sie für ihren Glauben zu begeistern. Das kann man nicht strategisch am grünen Tisch planen. Jedoch haben die europäischen Gebietskirchen Strategien entwickelt, die der abzusehenden Entwicklung sowohl quantitativ als auch qualitativ Rechnung tragen. In erster Linie geht es hierbei darum, die Attraktivität der Gemeinden zu fördern. Das kann zum Beispiel bedeuten, kleine, nicht mehr lebensfähige Gemeinden zu fusionieren oder in größeren Gemeinden das musikalische oder unterrichtliche Angebot auszuweiten. Zusätzlich gibt es in einzelnen Gemeinden oder Bezirken Ansätze, die wegweisend sind. Da kommen Geschwister an einem Abend um 8 der Woche zusammen und sprechen miteinander über ihren Glauben. Oder Eltern aus mehreren Gemeinden treffen sich regelmäßig und unterhalten sich darüber, wie sie ihre Kinder im christlichen Glauben erziehen können. Wenn ich als Bischof solche Initiativen mitbekomme, dann finde ich das großartig und unterstütze sie.
Ich kann dazu nur aus meiner eigenen Erfahrung etwas betragen: Ich denke, dass ich im Grunde genommen eher ein spiritueller Mensch bin, bzw. zumindest gewesen bin.
Die Kirche hat mir durch ihre vielen Lügen, durch die unzähligen, unterm Strich wirklich mich schädigenden Verhaltensweisen und „Lehren“ meine Spiritualität geraubt. Ich weiß, dass es höchst ungerecht ist, wenn ich heute jeder anderen Religion und Glaubensrichtung zuallererst mit höchstem Misstrauen gegenüber trete. Aber diese Sekte hat bei mir – und vielen Aussteigern, die ich persönlich kenne – so tiefe Narben hinterlassen, dass ein Mensch nur noch sehr schwer zurück zum Glauben finden kann.
Mir ging es nie um die „Attraktivität der Gemeinde“, um Events, die ja heute reichlich vor allem für die Jugend, bis hin zu Tanzveranstaltungen etc. pp. geboten werden. Mir ging es – für mich ganz allein – um „meinen Glauben“. Dieser Glaube wurde pe a peu zerstört.
Und auch hier ist die Sprache des Herrn Johanning wieder sehr verräterisch: „Das kann zum Beispiel bedeuten, kleine, nicht mehr lebensfähige Gemeinden zu fusionieren oder in größeren Gemeinden das musikalische oder unterrichtliche Angebot auszuweiten.“
Dieser Mann vergisst: Zu meiner Zeit gab es noch Gemeinden, da wurde in der guten Bauernstube am Sonntag und Mittwoch Gottesdienst gehalten, und dazu kam noch der Chor zusammen. Da waren manchmal bestenfalls 10-15 treu glaubende Geschwister, nicht etwa Alte, Gebrechliche, sondern querbeet durch die Familiengenerationen zusammen. Niemand wäre auf die Idee gekommen, sie zu „fusionieren“, ihnen ihren „heiligen Ort“, an dem sie zu Gott beten gelernt hatten, wegzunehmen. Niemand aus dieser Sekte hätte zu dieser Zeit jemals gesagt: „Was? Ihr seid nur 15 Leute? Das lohnt sich nicht.“
Wenn diese Kirche überhaupt noch zu retten wäre, was ich schlicht bezweifle, dann müsste es für sie heißen: Back to the roots! Zurück zur Demut „vor Glauben“. Zurück zu der reinen Jesuslehre, die predigt, dass es ganz egal ist, wie viel oder wie wenig sich in seinem Glauben zusammenfinden, „Gott“ und „der Heilige Geist“ wirkt überall dort, wo sie an ihn glauben.
Es ist doch ein Armutszeugnis, und die Offenbarung der gesamten Religions- und Glaubensunfähigkeit der NAK-Amtsträger, wenn Johanning sich darauf beruft, dass Geschwister außerhalb der Kirche zusammenkommen und über ihren Glauben sprechen. Dazu braucht es keine NAK.
Frei werden
spirit: Was kann man tun, wenn man an sich selbst feststellt, dass die Begeisterung nicht mehr so recht da ist?
Johanning: Ein allgemeingültiges Rezept gibt es auch hier nicht. Manchem hilft es, wenn er seine Probleme mit einem Amtsträger seines Vertrauens bespricht, für andere, die in ihrer Gemeinde ihren Glauben gar nicht mehr freudig leben können, kann auch ein Gemeindwechsel eine Lösung sein. Auf jeden Fall würde ich erst einmal mein schlechtes Gewissen ablegen. Schlechtes Gewissen macht Menschen unzufrieden und frustriert. Ich würde in die Kirche gehen, weil ich in die Kirche gehen will.
Johanning, so immer mehr mein Eindruck, hat schlicht und einfach keine Ahnung und nicht das geringste Gespür dafür, wie es sich in seiner Kirche wirklich verhält!
„Schlechtes Gewissen“ überhaupt, ist der Motor, der diese Sekte noch einigermaßen zusammenhält! Und schon immer zusammenhielt.
Ich konnte noch nicht richtig laufen, da war dieses „schlechte Gewissen“, diese stete und immer in mir wache furchtbare Angst, vor Gott und in den Augen dieser Sekte zu versagen, etwas falsch zu machen, nicht genug treu zu sein, falsch zu glauben, nicht genug zu beten, nicht oft genug in die Kirche rennen usw. so brutal indoktriniert, dass es viele, viele Jahre nach meinem Ausstieg gebraucht hat, bis ich es los wurde. Selbst heute noch stelle ich manchmal verwundert einen Anflug davon fest.
Auch hier, bei der Beantwortung der Frage, warum die Begeisterung für (den neuapostolischen) Glauben nicht mehr recht da ist, macht Johanning das, was sie schon immer am besten konnte: Er schiebt die Schuld den Gläubigen zu, und sieht ihre Frust und die Unzufriedenheit allein „von innen“ kommend, und nicht vom dem ausgelöst, was eben von „außen“, von der NAK verursacht wird.
Spirit: Und wie kann man reagieren, wenn man spürt, dass sich jemand aus der Gemeinde zurückzieht?
Johanning: ich habe einmal in einer Gemeinde einen Vortrag über Ökumene gehalten. Plötzlich ging die Tür auf und es kam ein Mann mittleren Alters mit löchriger Jeans, Lederjacke und Pferdeschwanz herein und ging nach vorne in die erste Reihe. Ich unterbrach meinen Vortrag und hieß ihn willkommen. Da drehte er sich zur Gemeinde um und sagte: „Wisst ihr eigentlich noch, wer ich bin? Ich war vor 30 Jahren Mitglied dieser Gemeinde und ihr habt mich abgelehnt, weil ich eine evangelische Frau geheiratet habe.
Dieser junge Mann“ - er zeigte auf einen Jugendlichen - „hat mich für heute Abend eingeladen und gesagt: Da kommt einer und erzählt etwas über Ökumene, das hat es vor 30 Jahren nicht gegeben, das solltest du dir mal anhören.“ ich habe ihn mit Tränen in den Augen umarmt. Jetzt hörte ich, dieser Mann komme regelmäßig in die Gottesdienste. Das Erlebnis hat die Geschwister emotional wohl so berührt, dass sie sich diesem Mann zugewendet haben. Das wäre vielleicht ein Tipp: Die Gemeinde muss eine offene Tür, offene Herzen haben. Dann brauche ich kein schlechtes Gewissen haben, dann bin ich immer willkommen.
Man diese rührende Geschichte glauben oder nicht. Für einen wie mich, der mit so vielen rührenden Geschichten hereingelegt worden ist, sei es vom Altar herunter (wenn dem Priester die Jenseitigen begegneten und ihm Anweisungen fürs Diesseits gaben), sei es durch die damaligen Wächerstimme, Unsere Familien und Jugendzeitschriften, wo ständig unfassbar rührige G’schichtle standen, die, wie sich immer wieder herausstellte, schlicht erfunden waren (ich erinnere mich noch an eine, wo ein Junge seinen Hausschlüssel verloren hat und ihm in einer kalten Winternacht plötzlich ein fremder Mann erschien, der im dem Weg zum Schlüssel wies. Später erfuhr er, dass es der Vater des Vorstehers gewesen ist, der schon viele Jahre tot war.), überwiegt das tiefe Misstrauen, das – nicht ich verursacht habe, sondern eben die NAK u.a. mit vielen solchen erfunden G’schichtlen.
Mir fallen ein paar Details von Johannings Geschicht'le geradezu in die Augen, die schon immer an den Haaren herbeigezogen wurden, wenn die Altvorderen nicht mehr weiter wussten: Schaut her! Sogar ein Hippie (oder wahlweise Rocker) mit löchriger Jeans!!! Und Lederjacke!!! Und Pferdeschwanz!!! Und so mutig und bestimmt auftretend, dass er sich gleich in die erste Reihe setzte, obwohl er zu spät kam!!
Und schaut! Der hat Tränen vor Ergriffenheit in den Augen, weil ich, der große Johanning jetzt in der Ökumene einen Vortrag halte, was es seit 30 Jahren?? (warum nicht seit 100 oder 200??) nicht gegeben hat! Wir ändern uns! Seht Ihr alle das! Wir halten jetzt Vorträge in der Ökumene und bekehren sogar unsere einstigen Erzfeinde durch unsere Willkommenskultur!
Und schaut! Dieser Rocker in löchrigen Jeans, mit seiner Lederjacke und seinem Pferdeschwanz ist nun fortan das treuste Gotteskind und kommt regelmäßig in den Gottesdienst!
Hallo! Geht’s noch???!!!Immer noch rein gar nichts dazugelernt??!!
Johanning: Ursprünglich meint Migration den Wechsel von einer aktiven Rolle innerhalb der Gemeinde hin zu einer inaktiven. Mittlerweile wird der Begriff innerkirchlich oft verwendet, wenn Mitglieder die Gottesdienste nicht mehr besuchen.
Das stellen sich mir die Nackenhaare bei solch einer schäbigen Interpretation!
Es würde bedeuten, dass „ursprünglich“ zum Beispiel Glaubensgeschwister, die z. B. nicht mehr im Chor mitgesungen haben, zu (abwertend!) „Migranten“ wurden. Oder verdiente Amtsträger, die ihr Amt nicht ausübten. Und streng genommen, sind dann alle, die eben „nur“ die Gottesdienste besuchten und still zuhörend auf den Bänken saßen, „Migranten“ gewesen.
Immer wieder schimmert nach meinem Empfinden das tatsächliche menschenverachtende Wesen dieser Sekte durch. Worte können so verräterisch sein!
Verpflichtet sein
spirit: Wie ist denn die Relation zwischen Kirchenmitgliedern und Gottesdienstbesuchern?
Johanning: Weltweit besuchen ein Drittel der Mitglieder regelmäßig die Gottesdienste. In Deutschland gibt es Gegenden, da liegen wir unter 30 Prozent und es gibt Gegenden, da liegt die Gottesdienstbesucherzahl an einem Sonntag bei 50 Prozent. Darauf können wir eigentlich stolz sein, aber wir hätten gern 100 oder wenigstens 70 Prozent. Jetzt liegen wir bei 30 und die Tendenz ist sinkend und wir fragen uns, was hat das mit meiner Kirche zu tun, was hat das mit meiner Gemeinde zu tun? Der Vorsteher, der Bezirksvorsteher fragt sich, was hat das mit mir zu tun? Wir nehmen das persönlich und sehen nicht, dass sich in Wirklichkeit das gesellschaftliche Leben in andere Richtungen entwickelt. Die Menschen sind mobiler. Die Menschen wollen mal ein Wochenende frei haben, wenn sie die ganze Woche unter Strom standen. Eltern mit Kleinkindern kommen nicht mehr selbstverständlich zu jedem Gottesdienst in die Kirche, wenn es für sie und die Kinder zu viel Stress bedeuten würde. Alle diese gesellschaftlichen Entwicklungen berücksichtigen wir nicht genügend.
Das ist ja ein ganz neuer Tenor! Ich habe nie erleben dürfen, dass sich ein Vorsteher fragte, ob es vielleicht mit seiner Person, und damit, wie er gegenüber seinen Schäfchen aufgetreten ist, zu tun hatte, dass sie nicht mehr in die Kirche gingen. Erst recht nicht in der Elite ganz oben.
Wenn Johanning dann ausführt, dass es daran liege, dass die Menschen heute mobiler wären, dann spricht das doch eher dafür, dass die Schäfchen dann gerne 30, 40 km Wegstrecke für einen Gottesdienstbesuch in Kauf nehmen würden. Tun sie aber nicht.
Er schiebt die Schuld auf die „gesellschaftlichen Entwicklungen“, trägt dann aber nicht Rechnung, dass die Menschen eben aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung von einer offenen, transparenten und ehrlichen Glaubensgemeinschaft etwas völlig anderes erwarten, wie es ihnen seitens der NAK vorgesetzt wird.
Spirit: Gibt es bestimmte Altersklassen, bei denen die Migration ausgeprägt ist?
Johanning: In der Altersklasse von 18 bis 35 Jahren verlassen uns sehr viele Gläubige. Viele Jugendliche verlieren nach der Konfirmation den Bezug zur Kirche und besuchen immer seltener die Gottesdienste. Das geschieht vor allem, wenn sie keine Freunde in der Gemeinde haben beziehungsweise nicht durch Aufgaben in die Gemeinde eingebunden sind.
Auch hier verdreht Johanning m. E. die Ursache und die Wirkung: Wenn Jugendliche nach der Konfirmation diese Kirche verlassen, dann deswegen, weil ihnen zuvor schon nicht das glaubensmäßig gegeben wurde, was sie benötigten, um sich langfristig an diese Kirche zu binden.
Auf die Entwicklung bezogen kann man sicher auch sagen, dass ein Mensch im Konfirmationsfähigen Alter von ca. 14 Jahren beginnt mehr und mehr selbstständig und kritischer zu denken. Zuvor, so ist es jedenfalls zu meiner Zeit fast in allen neuapostolischen Elternhäuser gewesen, wurde man „gezwungen“ in die Kirche zu gehen. Gar nicht auszudenken, wenn man seine eigenen Wege gegangen wäre, oder gar an einem Sonntag mal die böse Konkurrenz, die Evangelischen oder Katholiken besucht hätte.
Spirit: Gilt das auch für Geschwister im mittleren Alter? Gibt es Ansätze, wie man sie noch besser einbinden kann?
Johanning: Für die 35- bis 50-Jährigen macht unsere Kirche aus meiner Sicht die wenigsten Angebote. Wir kümmern uns sehr um unsere Kinder, um die Jugendlichen, die Senioren, aber für diese Altersklasse gibt es kaum etwas. Der Mann ist vielleicht im Amt, aber für die Frau bietet die Kirche nichts Adäquates. Zudem gibt es keine außergottesdienstlichen Angebote. Für die Jugendlichen haben wir Jugendfreizeiten, Jugendevents, für die Senioren gibt es ohnehin viele Angebote, das heißt, da wird die Verbindung untereinander auch außerhalb des Gottesdienstes gefördert. Das ist in dieser Altersgruppe nicht der Fall.
Ja, guter Johanning: Die Kirche bietet der Frau nicht Adäquates! Noch immer lautet die neuapostolische Eheregel Nummero 1: Der Mann ist die 1, die Frau ist die 0. Ohne die Frau bleibt dem Mann (dem Amt) immer noch der Wert erhalten. Ohne Mann (Amt) ist die Frau eine Null.
Wieso Frauen das überhaupt mitmachen, habe ich ehrlich gesagt nie verstanden.
Gibt es auch Senioren, die migrieren?
Johanning: Eher wenige. Es gibt Unzufriedene, die vielleicht mit der Lehre, mit der Entwicklung der Kirche nicht mehr zurechtkommen. Bei den meisten von ihnen kann man im Gespräch Verständnis für notwendige Veränderungen wecken.
Und wieder dieses Abwertende, Verächtlichmachende! „Es gibt Unzufriedene“, die „vielleicht“ mit der Lehre und der Entwicklung der Kirche nicht zurechtkommen.
Herr im Himmel! Dass diese Sekte daran schuld ist, dass es für die alten Geschwister, wie etwa meinen Eltern, nie, niemals nie nicht eine Alternative gab, dass diese Sekte sich über viele Jahrzehnte für unfehlbar hielt, und aufgedeckte Fehler um jeden Preis mit Brachialgewalt, teils mit existenzvernichtenden Maßnahmen unter den Teppich kehrte, darüber denkt der gütige Bischof nicht nach.
Wäre ich heute noch aktive Mitglied dieser Sektenkirche und würde diese vielen Kehrtwendungen miterleben müssen, ich würde mich fragen: Für was braucht die Welt „auch noch“ eine Neuapostolische Kirche? Keine Sau braucht diese Firlefanzsekte!
Spirit: Es gibt wohl noch weitere Gründe für Migration - bei einer Mitgliederbefragung in Nordrhein-Westfalen im November 2012 (siehe spirit 04/13] wurde zum Beispiel das Verhalten leitender Amtsträger genannt. Hat die Kirche auf diese Kritik reagiert?
Johanning: Wir versuchen den Amtsträgern Konfliktmanagement beizubringen. Da, wo Menschen zusammenkommen, treten auch Konflikte auf, und man geht garantiert nicht gut damit um, wenn man sie kleinredet und unter den Teppich kehrt.
Mann, Mann, Mann! Da kann man doch nur noch den Kopf schütteln, über so viel Blind- und Taubheit! Wie wär’s denn einfach mal mit Ehrlichkeit, Herr Johanning? Wie wäre es, wenn die „Wirs“, also diese neuapostolischen Konfliktmanager, von denen er redet, sich an die eigenen Nasen fassen würden, und mal all die grandiosen Fehlleistungen, Irrungen und Wirrungen, die sie ihren unteren Amtsträger vorgelebt und einbetoniert haben, zuallererst einmal offen und ehrlich eingestehen würden, und die vielen Glaubensopfer dieser Sekte um Verzeihung bitten würden?
Wo bleibt der Untersuchungsbericht der Bischof-Ära? Wieso wird auch heute noch eine offene Diskussion, z. B. über die NAK in der DDR und der Nazizeit unterdrückt? Warum werden die Finanzen den Mitgliedern gegenüber nicht ehrlich offen gelegt? Warum erfahren die wenigsten Mitglieder überhaupt von dem derzeitigen Profitierungsgehabe der NAK? Viele Fragen, keine Antworten seitens der „Konfliktmanager“ darauf!
Kein Patentrezept
spirit: Die Befragung ergab auch, dass 70 Prozent der inaktiven Mitglieder immer noch eine Verbindung zur Kirche empfinden. Wie erklären Sie sich das?
Johanning: Das hat damit zu tun, dass sie weiterhin an elementaren kirchlichen Angeboten interessiert sind: Taufe, Konfirmation, Heirat, Beerdigung und so weiter. Auch wenn sie nur an Ostern oder Weihnachten in die Gottesdienste kommen, an den kirchlichen Hochfesten, weil sie das Bedürfnis haben, dann freuen wir uns darüber.
Zu diesem Thema hatte ich vor Kurzem eine Unterredung mit einem – noch ganz offiziellen! NAK-Mitglied, einem sogenannten „Migranten“, der halt nur noch sporadisch in die Kirche geht, auch, weil ihm ohne nichts fehlt. Er sagte mir, dass man sich überhaupt nicht „freut“, wenn „Migranten“ kommen, und eine Hochzeit, ein Begräbnis oder Taufe u.a. einfordern. Oft bekommen die Vorsteher dann kaum einen angemessenen Chor zusammen. Und last, but not least: Money makes the NAK go round
Spirit: Gibt es Konzepte, wie man der Migration begegnen kann?
Johanning: Allgemeingültige Konzepte gibt es nicht. Es geht ja auch nicht darum, Menschen in der Kirche zu halten, sondern es muss darum gehen, sie für ihren Glauben zu begeistern. Das kann man nicht strategisch am grünen Tisch planen. Jedoch haben die europäischen Gebietskirchen Strategien entwickelt, die der abzusehenden Entwicklung sowohl quantitativ als auch qualitativ Rechnung tragen. In erster Linie geht es hierbei darum, die Attraktivität der Gemeinden zu fördern. Das kann zum Beispiel bedeuten, kleine, nicht mehr lebensfähige Gemeinden zu fusionieren oder in größeren Gemeinden das musikalische oder unterrichtliche Angebot auszuweiten. Zusätzlich gibt es in einzelnen Gemeinden oder Bezirken Ansätze, die wegweisend sind. Da kommen Geschwister an einem Abend um 8 der Woche zusammen und sprechen miteinander über ihren Glauben. Oder Eltern aus mehreren Gemeinden treffen sich regelmäßig und unterhalten sich darüber, wie sie ihre Kinder im christlichen Glauben erziehen können. Wenn ich als Bischof solche Initiativen mitbekomme, dann finde ich das großartig und unterstütze sie.
Ich kann dazu nur aus meiner eigenen Erfahrung etwas betragen: Ich denke, dass ich im Grunde genommen eher ein spiritueller Mensch bin, bzw. zumindest gewesen bin.
Die Kirche hat mir durch ihre vielen Lügen, durch die unzähligen, unterm Strich wirklich mich schädigenden Verhaltensweisen und „Lehren“ meine Spiritualität geraubt. Ich weiß, dass es höchst ungerecht ist, wenn ich heute jeder anderen Religion und Glaubensrichtung zuallererst mit höchstem Misstrauen gegenüber trete. Aber diese Sekte hat bei mir – und vielen Aussteigern, die ich persönlich kenne – so tiefe Narben hinterlassen, dass ein Mensch nur noch sehr schwer zurück zum Glauben finden kann.
Mir ging es nie um die „Attraktivität der Gemeinde“, um Events, die ja heute reichlich vor allem für die Jugend, bis hin zu Tanzveranstaltungen etc. pp. geboten werden. Mir ging es – für mich ganz allein – um „meinen Glauben“. Dieser Glaube wurde pe a peu zerstört.
Und auch hier ist die Sprache des Herrn Johanning wieder sehr verräterisch: „Das kann zum Beispiel bedeuten, kleine, nicht mehr lebensfähige Gemeinden zu fusionieren oder in größeren Gemeinden das musikalische oder unterrichtliche Angebot auszuweiten.“
Dieser Mann vergisst: Zu meiner Zeit gab es noch Gemeinden, da wurde in der guten Bauernstube am Sonntag und Mittwoch Gottesdienst gehalten, und dazu kam noch der Chor zusammen. Da waren manchmal bestenfalls 10-15 treu glaubende Geschwister, nicht etwa Alte, Gebrechliche, sondern querbeet durch die Familiengenerationen zusammen. Niemand wäre auf die Idee gekommen, sie zu „fusionieren“, ihnen ihren „heiligen Ort“, an dem sie zu Gott beten gelernt hatten, wegzunehmen. Niemand aus dieser Sekte hätte zu dieser Zeit jemals gesagt: „Was? Ihr seid nur 15 Leute? Das lohnt sich nicht.“
Wenn diese Kirche überhaupt noch zu retten wäre, was ich schlicht bezweifle, dann müsste es für sie heißen: Back to the roots! Zurück zur Demut „vor Glauben“. Zurück zu der reinen Jesuslehre, die predigt, dass es ganz egal ist, wie viel oder wie wenig sich in seinem Glauben zusammenfinden, „Gott“ und „der Heilige Geist“ wirkt überall dort, wo sie an ihn glauben.
Es ist doch ein Armutszeugnis, und die Offenbarung der gesamten Religions- und Glaubensunfähigkeit der NAK-Amtsträger, wenn Johanning sich darauf beruft, dass Geschwister außerhalb der Kirche zusammenkommen und über ihren Glauben sprechen. Dazu braucht es keine NAK.
Frei werden
spirit: Was kann man tun, wenn man an sich selbst feststellt, dass die Begeisterung nicht mehr so recht da ist?
Johanning: Ein allgemeingültiges Rezept gibt es auch hier nicht. Manchem hilft es, wenn er seine Probleme mit einem Amtsträger seines Vertrauens bespricht, für andere, die in ihrer Gemeinde ihren Glauben gar nicht mehr freudig leben können, kann auch ein Gemeindwechsel eine Lösung sein. Auf jeden Fall würde ich erst einmal mein schlechtes Gewissen ablegen. Schlechtes Gewissen macht Menschen unzufrieden und frustriert. Ich würde in die Kirche gehen, weil ich in die Kirche gehen will.
Johanning, so immer mehr mein Eindruck, hat schlicht und einfach keine Ahnung und nicht das geringste Gespür dafür, wie es sich in seiner Kirche wirklich verhält!
„Schlechtes Gewissen“ überhaupt, ist der Motor, der diese Sekte noch einigermaßen zusammenhält! Und schon immer zusammenhielt.
Ich konnte noch nicht richtig laufen, da war dieses „schlechte Gewissen“, diese stete und immer in mir wache furchtbare Angst, vor Gott und in den Augen dieser Sekte zu versagen, etwas falsch zu machen, nicht genug treu zu sein, falsch zu glauben, nicht genug zu beten, nicht oft genug in die Kirche rennen usw. so brutal indoktriniert, dass es viele, viele Jahre nach meinem Ausstieg gebraucht hat, bis ich es los wurde. Selbst heute noch stelle ich manchmal verwundert einen Anflug davon fest.
Auch hier, bei der Beantwortung der Frage, warum die Begeisterung für (den neuapostolischen) Glauben nicht mehr recht da ist, macht Johanning das, was sie schon immer am besten konnte: Er schiebt die Schuld den Gläubigen zu, und sieht ihre Frust und die Unzufriedenheit allein „von innen“ kommend, und nicht vom dem ausgelöst, was eben von „außen“, von der NAK verursacht wird.
Spirit: Und wie kann man reagieren, wenn man spürt, dass sich jemand aus der Gemeinde zurückzieht?
Johanning: ich habe einmal in einer Gemeinde einen Vortrag über Ökumene gehalten. Plötzlich ging die Tür auf und es kam ein Mann mittleren Alters mit löchriger Jeans, Lederjacke und Pferdeschwanz herein und ging nach vorne in die erste Reihe. Ich unterbrach meinen Vortrag und hieß ihn willkommen. Da drehte er sich zur Gemeinde um und sagte: „Wisst ihr eigentlich noch, wer ich bin? Ich war vor 30 Jahren Mitglied dieser Gemeinde und ihr habt mich abgelehnt, weil ich eine evangelische Frau geheiratet habe.
Dieser junge Mann“ - er zeigte auf einen Jugendlichen - „hat mich für heute Abend eingeladen und gesagt: Da kommt einer und erzählt etwas über Ökumene, das hat es vor 30 Jahren nicht gegeben, das solltest du dir mal anhören.“ ich habe ihn mit Tränen in den Augen umarmt. Jetzt hörte ich, dieser Mann komme regelmäßig in die Gottesdienste. Das Erlebnis hat die Geschwister emotional wohl so berührt, dass sie sich diesem Mann zugewendet haben. Das wäre vielleicht ein Tipp: Die Gemeinde muss eine offene Tür, offene Herzen haben. Dann brauche ich kein schlechtes Gewissen haben, dann bin ich immer willkommen.
Man diese rührende Geschichte glauben oder nicht. Für einen wie mich, der mit so vielen rührenden Geschichten hereingelegt worden ist, sei es vom Altar herunter (wenn dem Priester die Jenseitigen begegneten und ihm Anweisungen fürs Diesseits gaben), sei es durch die damaligen Wächerstimme, Unsere Familien und Jugendzeitschriften, wo ständig unfassbar rührige G’schichtle standen, die, wie sich immer wieder herausstellte, schlicht erfunden waren (ich erinnere mich noch an eine, wo ein Junge seinen Hausschlüssel verloren hat und ihm in einer kalten Winternacht plötzlich ein fremder Mann erschien, der im dem Weg zum Schlüssel wies. Später erfuhr er, dass es der Vater des Vorstehers gewesen ist, der schon viele Jahre tot war.), überwiegt das tiefe Misstrauen, das – nicht ich verursacht habe, sondern eben die NAK u.a. mit vielen solchen erfunden G’schichtlen.
Mir fallen ein paar Details von Johannings Geschicht'le geradezu in die Augen, die schon immer an den Haaren herbeigezogen wurden, wenn die Altvorderen nicht mehr weiter wussten: Schaut her! Sogar ein Hippie (oder wahlweise Rocker) mit löchriger Jeans!!! Und Lederjacke!!! Und Pferdeschwanz!!! Und so mutig und bestimmt auftretend, dass er sich gleich in die erste Reihe setzte, obwohl er zu spät kam!!
Und schaut! Der hat Tränen vor Ergriffenheit in den Augen, weil ich, der große Johanning jetzt in der Ökumene einen Vortrag halte, was es seit 30 Jahren?? (warum nicht seit 100 oder 200??) nicht gegeben hat! Wir ändern uns! Seht Ihr alle das! Wir halten jetzt Vorträge in der Ökumene und bekehren sogar unsere einstigen Erzfeinde durch unsere Willkommenskultur!
Und schaut! Dieser Rocker in löchrigen Jeans, mit seiner Lederjacke und seinem Pferdeschwanz ist nun fortan das treuste Gotteskind und kommt regelmäßig in den Gottesdienst!
Hallo! Geht’s noch???!!!Immer noch rein gar nichts dazugelernt??!!
Re: Kirchenaustritte weiter auf hohem Niveau - Kirchen reden sich die Zahlen schön?!
Hallo Jinn,
Vielen Dank für diesen Beitrag, du sprichst mir aus dem Herzen.
Einige punkte möchte ich aus meiner Erfahrung verstärken.
Ich erinnere mich an Urlaube in Bayern wo man begeistert war in einer Wohnungsgemeinde
GD erleben zu können 10-15 Personen mit Chor und Heimorgelbegleitung und zuhause hat man sich dann über die eigene große Gemeinde umso mehr gefreut.
Zum Thema schlechtes Gewissen, ich erinnere mich heute wie es mir peinlich war bei der Verabschiedung gefragt zu werden „na wo warst du denn letzten Mittwoch?“
Je nach Dominanz des Priesters war das schon Stress vor allem wenn man der „Welt“ gefrönt hat.
Oder mit einem Seelsorger zu sprechen wenn man Sorgen hat. Ich habe die meisten „Seelsorge“ Besuche als Plauderstunden erlebt bei denen der geistliche Inhalt kurz vor dem Gebet eingeschoben wurde. Mittlerweile weiss ich auch warum, die meisten Amtsträger die ich kennengelernt habe hatten als Grundlage nur die Leitgedanken und die UF und natürlch frisches „ Apostelbrot“ theologische Fragen wurden mit aso sagt es der Stammapostel beantwortet.
Ich habe den Glauben an die Aufrichtigkeit der Kirchen komplett verloren.
Vielen Dank für diesen Beitrag, du sprichst mir aus dem Herzen.
Einige punkte möchte ich aus meiner Erfahrung verstärken.
Ich erinnere mich an Urlaube in Bayern wo man begeistert war in einer Wohnungsgemeinde
GD erleben zu können 10-15 Personen mit Chor und Heimorgelbegleitung und zuhause hat man sich dann über die eigene große Gemeinde umso mehr gefreut.
Zum Thema schlechtes Gewissen, ich erinnere mich heute wie es mir peinlich war bei der Verabschiedung gefragt zu werden „na wo warst du denn letzten Mittwoch?“
Je nach Dominanz des Priesters war das schon Stress vor allem wenn man der „Welt“ gefrönt hat.
Oder mit einem Seelsorger zu sprechen wenn man Sorgen hat. Ich habe die meisten „Seelsorge“ Besuche als Plauderstunden erlebt bei denen der geistliche Inhalt kurz vor dem Gebet eingeschoben wurde. Mittlerweile weiss ich auch warum, die meisten Amtsträger die ich kennengelernt habe hatten als Grundlage nur die Leitgedanken und die UF und natürlch frisches „ Apostelbrot“ theologische Fragen wurden mit aso sagt es der Stammapostel beantwortet.
Ich habe den Glauben an die Aufrichtigkeit der Kirchen komplett verloren.
-
- Beiträge: 209
- Registriert: 29.07.2016, 09:24
Re: Kirchenaustritte weiter auf hohem Niveau - Kirchen reden sich die Zahlen schön?!
Zitate Berlin Brandenburg weiterhin Schönfärberei in den offiziellen Zahlen:
Am Samstag, 11. November 2017, fand der jährliche Vorstehertag der Gebietskirche Berlin-Brandenburg in der Seminar- und Begegnungsstätte Neukölln statt. Neben 120 Gemeindevorstehern … (http://www.nak-bbrb.de/aktuelles/meldun ... stehertag/)
Mitteilung 9/2014 Zitat: 97 Gemeinden in Berlin und Brandenburg. (http://www.nak-bbrb.de/aktuelles/meldun ... rgestellt/ )
Offizielle Statistik 2017: Berlin-Brandenburg: 115 Gemeinden (http://www.nak.de/zahlen.html)
Was soll man damit anfangen?
Zahl der Gemeinden laut aktueller Liste liegt die Gemeindezahl in den 6 Kirchenbezirken unter 90 Gemeinden … (http://www.nak-bbrb.de/gebietskirche/kirchenbezirke/)
Am Samstag, 11. November 2017, fand der jährliche Vorstehertag der Gebietskirche Berlin-Brandenburg in der Seminar- und Begegnungsstätte Neukölln statt. Neben 120 Gemeindevorstehern … (http://www.nak-bbrb.de/aktuelles/meldun ... stehertag/)
Mitteilung 9/2014 Zitat: 97 Gemeinden in Berlin und Brandenburg. (http://www.nak-bbrb.de/aktuelles/meldun ... rgestellt/ )
Offizielle Statistik 2017: Berlin-Brandenburg: 115 Gemeinden (http://www.nak.de/zahlen.html)
Was soll man damit anfangen?
Zahl der Gemeinden laut aktueller Liste liegt die Gemeindezahl in den 6 Kirchenbezirken unter 90 Gemeinden … (http://www.nak-bbrb.de/gebietskirche/kirchenbezirke/)
-
- Beiträge: 3036
- Registriert: 05.02.2011, 20:10
Re: Kirchenaustritte weiter auf hohem Niveau - Kirchen reden sich die Zahlen schön?!
Das angebliche Erlösungswerk hat augenscheinlich arge Schwierigkeiten.
Die Mitglieder schwimmen buchstäblich weg. Die Zeiten sind vorbei wo es lautete, keine Fragen, ja nicht hinterfragen, nur glauben ist oberstes Gebot.
Heute kommen durch das Internet Sachen ans Licht, die nicht hervorragend waren.
Die heutige Gesellschaft hat gelernt vieles kritisch zu beleuchten und auch richtig hart zu hinterfragen.
Schönfärberei hilft bei der heute kritisch hinterfragenden Klientel nicht weiter.
Die KL.müsste in Klausur, sich demütig beugen. Dann vor den Geschwistern eingestehen wir haben bei vielem versagt. Vergebt uns.
Die Mitglieder schwimmen buchstäblich weg. Die Zeiten sind vorbei wo es lautete, keine Fragen, ja nicht hinterfragen, nur glauben ist oberstes Gebot.
Heute kommen durch das Internet Sachen ans Licht, die nicht hervorragend waren.
Die heutige Gesellschaft hat gelernt vieles kritisch zu beleuchten und auch richtig hart zu hinterfragen.
Schönfärberei hilft bei der heute kritisch hinterfragenden Klientel nicht weiter.
Die KL.müsste in Klausur, sich demütig beugen. Dann vor den Geschwistern eingestehen wir haben bei vielem versagt. Vergebt uns.