Trauerarbeit

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Bezirks-Elster

Re: Trauerarbeit

#11 Beitrag von Bezirks-Elster » 19.01.2018, 17:34

So sieht´s aues. Hab die Reissleine gezogen.
Zwei Sachen haben mir geholfen:
a) ich hab mir davor schon ausserhalb der NAK "Neben-spielwiesen" aufgebaut (was mein Vorsteher bei einem Seelsorgebesuch rügte: "Ich finde es nicht gut, dass du in den anderen Kirchen spielst..." - das aber unter vier Augen zu mir, meine Frau sollte es nicht hören)
b) ich habe im Vorfeld sämtliche Szenarien durchgespielt, wie mein Ältester reagieren könnte. So war ich bestens vorbereitet. Dass er so rigide antwortet, hätte ich Mitte der 2010er Jahre allerdings nicht erwartet.

Lulo

Re: Trauerarbeit

#12 Beitrag von Lulo » 19.01.2018, 19:37

Liebe Edda,
danke für Ihre verständnisvollen Worte und Literatur-Tipps. Ich werde mich mal näher mit dem Thema Rezilienz und der Wirkung von Musik befassen.
Edda hat geschrieben:Aber die NAK präsentiert sich fast ausschließlich über Musik, so ist das wirklich ein schwerer Weg nach dem Verlasssen der Gruppe.
Wir haben immer noch unterschiedliche 'seelische Zustände' so will ich es mal ausdrücken, sobald wir die alten Melodien hören.
Was ja auch wirklich kein Wunder ist. Doch dass die Musik Mittel zum Zweck sein könnte, wäre mir damals nie in den Sinn gekommen. Stellen wir uns mal einen GD ohne Chor, ohne Orgel etc. vor. Es bliebe allein das Wort vom Altar. *schnarch*
Bezirks-Elster hat es auf den Punkt gebracht, dass Musikarbeit ganz bewusst zur Bindung der Mitglieder eingesetzt wurde. Bezirks-Elster, verrätst du mir per PN, in welcher min du im Video zu sehen bist?

LG
Lulo

fridolin

Re: Trauerarbeit

#13 Beitrag von fridolin » 19.01.2018, 20:37

b) ich habe im Vorfeld sämtliche Szenarien durchgespielt, wie mein Ältester reagieren könnte.
So war ich bestens vorbereitet. Dass er so rigide antwortet, hätte ich Mitte der 2010er Jahre allerdings nicht erwartet.
Hattest du Angst vor ihm. :D Verzeih ihm.

Ist er ein Hardliner? :D

Bezirks-Elster

Re: Trauerarbeit

#14 Beitrag von Bezirks-Elster » 20.01.2018, 09:44

Moin fridolin,
Angst trifft es nicht ganz. Eher Hörigkeit. Tja, wenn "das Amt" stark in die Erziehung eines Kindes eingebaut wird, dann hat das Auswikungen.... :wink:
Ein Hardliner war er. Ein Hilfegesuch mit den Worten "Ich hab jetzt keine Zeit" und "Es wird für Sie gesorgt, lieber Bruder" und ein Auf-Wiedersehens-Handschlag zu erwidern zeugt auch von wenig Empathie. :cry:

Magdalena

Re: Trauerarbeit

#15 Beitrag von Magdalena » 20.01.2018, 12:19

fridolin hat geschrieben:Tabernacle+choir
https://www.youtube.com/results?search_ ... oir+mormon
Herzlichen Dank, lieber fridolin!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Durch Dich habe ich den Link gefunden, den ich verloren hatte ...

Hier ist er mit lieben Sonntagsgrüßen an alle Fories:

https://www.youtube.com/watch?v=aEplqV0scyo

(Also, das müsste Lord's Prayer sein mit Andrea Bocelli, falls etwas schief gehen sollte ... - ich bin da nicht so firm ..)

Das ist für mich eines der gewaltigsten Musikstücke, die ich je gehört habe - aber ich weiß, die Geschmäcker sind verschieden. :)

Bei jedem verläuft die o. g. Trauerarbeit anders. Meine z. B. war abgeschlossen, als ich erkennen musste, welcher Manipulation, Gehirnwäsche usw. ich über Jahrzehnte hinweg ausgesetzt war und wie bedingungslos ich mich dementsprechend völlig untergeordnet hatte. Als ich innerlich von dieser "Gemeinschaft" weg war, habe ich keine Sekunde mehr getrauert. Ich habe mir heute die von Fridolin unter youtube angeführten NAK-Gesänge angesehen, bei sehr vielen dieser Aufnahmen war ich auch dabei ... Zum Beispiel 1984 ... und auch später. Da ist in mir keinerlei wehmütiges Gefühl mehr aufgekommen, ich habe auch nicht die geringste Lust, mir etwas davon anzuhören - ganz im Gegenteil ...
Aber ich kann auch die verstehen, die immer noch trauern. Ich habe für mich einen Weg gefunden, der für mich passt und auf dem ich glücklich und zufrieden sein darf - mit Gottes Hilfe.

Nein, nein, keine Sorge, ich bin keine Mormonin geworden. :mrgreen: Das wäre ja noch mehrere Ticks schärfer als NAK! :mrgreen:

Stefan

Re: Trauerarbeit

#16 Beitrag von Stefan » 20.01.2018, 12:32

Lulo hat geschrieben: nicht die Was-Wäre-Wenn-Fragen und die möglichen Antworten darauf stimmen mich traurig, sondern die Tatsache, meinen Glauben verloren zu haben. Das mag sehr pathetisch klingen, aber so ist es.
Hey Lulo, hast du wirklich deinen Glauben verloren oder glaubst du nur nicht mehr an die Le(e)(h)re der NAK? Meinen Glauben habe ich durch meinen zunehmenden Abstand zur NAK nicht verloren. Im Gegenteil, ich habe meinen Glauben noch nie so intensiv und befreiend erlebt wie jetzt. Ich glaube - ohne Angst vor dem strafenden, rächenden Gott - sondern in der Gewissheit und Sicherheit der Nähe des liebenden Gottes. Ich glaube - an das was Jesus Christus uns Menschen an Werten aufgezeigt, geschenkt hat. Ich glaube nur nicht mehr an das, was durch die Apostelleere der NAK daraus gemacht wird. Jesus Christus war authentisch, er lebte was er lehrte und lehrte was er lebte. Daran glaube ich, nach wie vor.

Magdalena

Re: Trauerarbeit

#17 Beitrag von Magdalena » 20.01.2018, 12:39

Danke, lieber Stefan!

Das ist das Dilemma, was sich hier immer wieder neu im Forum zeigt: Wer die NAK verlassen hat, hat zum größten Teil auch seinen Glauben "verlassen" bzw. verloren.

Besser wäre es: Von der Apostel-LEERE zur Jesu-Lehre! Genau!

fridolin

Re: Trauerarbeit

#18 Beitrag von fridolin » 20.01.2018, 14:41

Hi, Magdalena, dir wird geholfen. Linkstart ohne Probleme. :D
https://www.youtube.com/watch?v=aEplqV0scyo

Edda

Re: Trauerarbeit

#19 Beitrag von Edda » 20.01.2018, 15:10

Liebe Lulo,
zur Ergänzung Luise Reddemann hat unter dem Titel "Überlebenskunst" - Hilfe aus eigener Kraft - das o.g. Buch veröffentlicht, erschienen bei Klett-Cotta -Siebte, aktualisierte und erweiterte Auflage von 2013 - ISBN 978-3-608-86041-2. Beigefügt ist auch eine CD.

Auch Eckhard v. Hirschhausen macht seine Programme über die Wirkung von Musik. Also die heilsame Wirkung ist erwiesen, dass Hormon heißt Oxidoxyn und macht auch ein wenig glücklich;-) es gibt Projekte in verschiedenen Kliniken und Reha-Einrichtungen.

By the way: was den Begriff 'glauben' anbetrifft, ist die ehemalige Gemeinschaft eher destruktiv veranlagt. Also Religion wird benutzt, um das mal wieder deutlich zu sagen. Gruppenbindung durch vereinnahmende Techniken. Führt zu Bewußtseinskontrolle und die muß jeder einzelne leider wieder aus seinem Leben herausarbeiten. Glauben ist und war immer ein freiwilliges Geschehen.

LG Edda

Stefan

Re: Trauerarbeit

#20 Beitrag von Stefan » 20.01.2018, 20:38

Das fazinierende an Musik ist ja, das es eine universelle Sprache ist, mit der ich manchmal viel mehr ausdrücken kann, als nur mit Worten. Sie wird überall verstanden. Das trifft auf die schönen alten Choräle zu, auf z.B. russische Folklore die ich gern höre oder auf so etwas

https://www.youtube.com/watch?v=oiPzU75P9FA

Musik überwindet Grenzen, an welchen wir als Menschen manchmal scheitern.
Zuletzt geändert von Stefan am 21.01.2018, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.

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