Ich wage mal...KEINE Vision

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
Nachricht
Autor
Meggy

Re: Ich wage mal...KEINE Vision

#91 Beitrag von Meggy » 18.11.2017, 17:18

Danke :)

gläubiger

Re: Ich wage mal...KEINE Vision

#92 Beitrag von gläubiger » 19.11.2017, 13:09

tosamasi hat geschrieben:
Grizzlydame hat geschrieben:@ tosamasi:

Der Begriff "Zuchtbulle" wird von meinem Mann und mir verwendet, wenn sich wieder ein Jüngling in der Gemeinde nach dem vorgegegeben Bild entwickelt. Nach "oben hin" fast militärisch "Jawoll" und demütig und mit Tränen in den Augen zum Vorangänger aufblickend. Das ist von der Kirchenführung sehr gewollt. Und immer wenn sich ein neuer Knabe in diese Richtung entwickelt, nennen wir ihn so. Das hat nichts mit natürlicher Zeugungskraft zu tun 8) , sondern: Aha, da ist wieder Einer im Sinne der Kirche großgezogen worden, der mit Goldkettchen an der Krawatte zu allem Ja und Amen sagt, was die Kirche vorgibt. Er ist also erfolgreich hoch gezüchtet worden. Daher meine Wortwahl.


Ich habe schon oft gesagt, manche Jungs werden im schwarzen Anzug geboren... :wink:
Leider ist es so, dass in dem aktuell vorhandenen "Amtserwählungs- und Auswahlverfahren" in der NAK viel von dem in den o.a. Beiträgen geschilderten Dingen wahr ist. Das schockiert mich auch immer noch und immer wieder, wie weit es die (Entschuldigung für die drastische Wortwahl) Arschkriecher, Stiefellecker, Schleimer und 100%-radikal-neuapostolischen Brüder bringen. Dass die Oberen für solche Menschen anfällig sind, macht es nicht besser. Stap. Schneider hat da in seinen neuerlich gemachten Ausführungen bereits erkennen lassen, dass es künftig Anforderungsprofile geben soll, die dieser Misswirtschaft entgegenwirken sollen. Was mich auch betroffen macht, ist der Umstand, dass es viele junge, gut gebildete Menschen gibt, die derart radikal und fundamentalisitsch neuapostolisch sind, dass es einem bei der Predigt fast schwarz vor Augen wird. Vor kurzem wieder erlebt: "was brauchen wir die Wissenschaft, wir haben den Glauben!" : :roll: :roll: :roll:

tosamasi

Re: Ich wage mal...KEINE Vision

#93 Beitrag von tosamasi » 19.11.2017, 13:21

Was mich auch betroffen macht, ist der Umstand, dass es viele junge, gut gebildete Menschen gibt, die derart radikal und fundamentalisitsch neuapostolisch sind, dass es einem bei der Predigt fast schwarz vor Augen wird. Vor kurzem wieder erlebt: "was brauchen wir die Wissenschaft, wir haben den Glauben!"
Gläubiger, da gebe ich dir recht, diese Erfahrung kann ich auch immer wieder machen.

Was die Wahl der At betrifft: ich kenne einen persönlich, der es schon seit Jahren ablehnt, Priester zu werden und lieber Diakon bleiben will, obwohl er in unserer -inzwischen geschlossenen- Gemeinde die besten Predigtbeiträge lieferte und ich kenne auch welche, die sich lange gesträubt haben, überhaupt ins Amt zu kommen oder die erste Gelegenheit (Umzug z.B.) genutzt haben, sich des Amtes wieder zu entledigen. Es ist bestimmt nicht jeder scharf auf ein Amt.

Wachsam

Re: Ich wage mal...KEINE Vision

#94 Beitrag von Wachsam » 19.11.2017, 14:06

Hallo tosamasi
Deine Beiträge in diesem Forum lese ich immer gern. Sie sind gut durchdacht und sehr ausgleichend. Mit Freude habe ich gestern mehr über deinen Werdegang und deine Einstellung erfahren. Das kommt mir alles bekannt vor. Ich kann nur beipflichten. Das Gefühl von Geborgenheit als Kind in der Kirche - kenne ich. Das Dazugehörigkeitgefühl noch heute - kenne ich. Das Gefühl von Vertrautheit (bei Umzügen) - kenne ich alles. Ich will die Erfahrungen der anderen UserInnen nicht schmälern oder kaputtreden. Es kommt immer auf die eigene Familiensituatiuon und auch auf die Gemeinde an, da gibt es gute und weniger gute. Ich habe keine schlechten Erfahrungen gemacht, habe die Kirche nicht als Zwang erlebt. Die Zeit nach Bischof war für mich damals ziemlich in den Hintergrund gerückt, durch einen fast zeitgleichen Umzug, Schulwechsel, Gemeindewechsel, Veränderungen in der Familie. Da war das ganz normale Leben wichtiger. Tanzschule und Kino war natürlich tabu. Aber sonst?
Als Jugendliche und junge Frau war der Kontakt zur Kirche aus diversen Gründen unterbrochen, ich bin erst später wieder dazugekommen. Was ich an Mitarbeit geleistet habe war freiwillig. Einige Fragen waren mir jedoch immer unklar, z.B. wie Bischofszeit und Botschaft in den Plan Gottes einzuordnen waren, der doch von Ewigkeit zu Ewigkeit fest stand. Vorher wie nachher wurde der Glaube an das Apostelwort als Wort der Wahrheit gepredigt. Dabei hatte sich doch dieses Wort mindestens einmal als falsch erwiesen. Es war mir ein Rätsel, dass mir scheinbar als Einzige diese Ungereimtheit auffiel. Im Geschwisterkreis wurde niemals über diese Dinge gesprochen, nicht privat, nicht im Gottesdienst oder in der Gemeinde untereinander. Heute vermute ich, dass die Zweifelnden alle schon gegangen waren, und die Gebliebenen hat es nicht interessiert. Die Gemeinden hatten sich quasi schon bereinigt; diese Entwicklung hatte ich durch meine Abstinenz verpasst. Die schwarzen Löcher in der Kirchengeschichte haben für mich indirekt Bedeutung bekommen, weil eben Gespräche darüber tatsächlich ausgeblieben sind. Ich musste die Antworten woanders suchen.
Unserer Gemeinde geht (ging?) es nicht ums Wohlfühlen und Würstchenessen (oder gar Besäufnis, wie hier zu lesen war!), das will ich damit nicht sagen. Es gab immer viel anderes zu besprechen. Es ist eine gute Gemeinschaft, obwohl sich die Reihen leeren. Die Jahre sind mit Singen, Putzen und anderen Aufgaben vergangen. Irgendwann wurde es für mich Zeit, meine offenen Fragen über das Internet zu erforschen. Dabei ist vieles zu Tage getreten, was mein Bild der Kirche gerade gerückt hat. (Ohne zu weit abzuschweifen, stimme ich Meggys Post zu. Die ganze Kuhlen-Sache und Versöhnung etc. war mir lange unbekannt.) Nun ist der veränderte Blick aber nicht allein die Schuld des bösen Internets, denn in derselben Zeit hat sich die Kirchenleitung selbst noch genügend Kritikwürdiges geleistet.
Mein heutiges Verhältnis zu den Geschwistern empfinde ich gleich wie vorher, sie sind liebeswert. Eher gibt es da Probleme mit meiner eigenen Inkonsequenz. Ich könnte heute das neuapostolische Glaubensbekenntnis nicht mehr ablegen. Andererseits weiß ich sicher, dass ich keine andere Kirche besuchen würde. Wäre das besser? Das ist die große Frage. So warte ich ab und hoffe, dass die eine oder andere Richtung irgendwann überwiegt.

Mr. X

Re: Ich wage mal...KEINE Vision

#95 Beitrag von Mr. X » 19.11.2017, 14:12

Es gibt leider aber auch AT, die es "schon geil" finden, ein Amt zu haben. Diesen Ausspruch habe ich vergangenes Jahr gehört von unserem alten/neuen VO. Doch er ist nicht in der Lage, selbst was zu entscheiden. Er holt sich erst die Genehmigung vom BÄ oder höher. Somit geht es bei uns wieder rückwärts.
Hier müsste was geändert werden.

@gläubiger
Ich kann nur hoffen, dass sich noch mehr bei dir melden um etwas zu bewegen.

tosamasi

Re: Ich wage mal...KEINE Vision

#96 Beitrag von tosamasi » 19.11.2017, 14:28

Ich könnte heute das neuapostolische Glaubensbekenntnis nicht mehr ablegen.
Was meinst du damit, liebe Wachsam?
Es war mir ein Rätsel, dass mir scheinbar als Einzige diese Ungereimtheit auffiel. Im Geschwisterkreis wurde niemals über diese Dinge gesprochen, nicht privat, nicht im Gottesdienst oder in der Gemeinde untereinander. Heute vermute ich, dass die Zweifelnden alle schon gegangen waren, und die Gebliebenen hat es nicht interessiert.
Ich kann dazu von mir aus nur sagen, dass ich lange nicht daran rühren wollte und nicht gerührt haben wollte. Mein Mann, der aus dem Kuhlen-Bezirk stammt, hat die ganzen Kämpfe hautnah miterlebt und belegte mich mit "Zweifelsgedanken". Ich wollte aber nichts darüber wissen, ich war verwurzelt und wollte nun ganz ohne Druck weiter neuapostolisch sein, meine geistige Heimat also keinesfalls verlieren.

Auch heute gibt es in meiner Bekanntschaft und Verwandtschaft noch Gläubige, die darüber nichts hören wollen, bzw. darauf verweisen, dass Stap. Leber sich entschuldigt habe, etc. Dass das nichts zum Grundproblem der Glaubwürdigkeit sagt, will keiner wissen.

Für mich gilt, dass es überall menschelt und dass überall Fehler gemacht werden. Über die Predigten als Gottes Wort -was ja auch schon halbherzig relativiert wurde- habe ich meine eigene Meinung und sage sie auch. Ansonsten "schau'n mer mal".

Wachsam

Re: Ich wage mal...KEINE Vision

#97 Beitrag von Wachsam » 19.11.2017, 15:34

tosamasi hat geschrieben:
Ich könnte heute das neuapostolische Glaubensbekenntnis nicht mehr ablegen.
Was meinst du damit, liebe Wachsam?
Ich stehe innerlich nicht mehr zu den Glaubensartikeln, die die Notwendigkeit des Apostelamts hervorheben. Artikel 4, 5, 8, 9. Ich könnte nicht mit gutem Gewissen sagen "ich glaube das" Punkt. Natürlich fragt keiner öffentlich. Aber ich empfinde das als Zwiespalt.

tosamasi

Re: Ich wage mal...KEINE Vision

#98 Beitrag von tosamasi » 19.11.2017, 15:45

Da stimme ich dir zu. Für mich sind auch nur die ersten drei GA verbindlich. Aber seit meinem Konfi-Unterricht hat mich auch keiner mehr nach den GA gefragt. :wink:

Mr. X

Re: Ich wage mal...KEINE Vision

#99 Beitrag von Mr. X » 25.11.2017, 13:13

http://www.jugendtag.nak-nordost.de/db/ ... nover-Sued

Wenn man sich die Bilder so anschaut, wie leicht man sich verblenden lassen kann. Ein Pop-Spektakel für "neuapostolische Christen". Bei den Jugendlichen funktioniert das mit der rosa Brille noch. Und die Götzen (BAP...) werden weiterhin gehuldigt.

Grizzlydame

Re: Ich wage mal...KEINE Vision

#100 Beitrag von Grizzlydame » 25.11.2017, 13:21

Mr. X hat geschrieben:http://www.jugendtag.nak-nordost.de/db/ ... nover-Sued

Wenn man sich die Bilder so anschaut, wie leicht man sich verblenden lassen kann. Ein Pop-Spektakel für "neuapostolische Christen". Bei den Jugendlichen funktioniert das mit der rosa Brille noch. Und die Götzen (BAP...) werden weiterhin gehuldigt.

Und genau darum geht es doch, den BAPsen wird weiter gehuldigt, die Jugendlichen werden bei der Stange gehalten, da wird Kandiszucker pfundweise in den.... geschoben, der finanzstarke Opferer- Nachwuchs soll mit allen Mittelchen bei Laune gehalten werden. Das neue Gerede von den "coolen neuapostolischen Christen", alles so easy, ist pure Augenwischerei..

Zurück zu „NAK - Neuapostolische Kirche“