Liebe Magdalena,
Sie sind manchmal so überschäumend, dass Sie sich in Widersprüche verwickeln, die für Ihre Gesprächspartner sehr aufschlussreich sind. Wenn Sie beispielsweise schreiben:
Nun habe ich auch einige Bücher dieser Kreationisten gelesen, und was diese dort z. B. als Gegenentwurf zur Evolution geschrieben haben, hat mir eingeleuchtet.
und gleichzeitig einige Kommentare früher mir gegenüber darauf (übrigens völlig übertreibend

)hinweisen
Solche geistigen Höhenflüge sind mir etwas zu hoch, ganz ehrlich und offen gesagt.
... dann relativieren Sie die Tatsache Ihres "Einleuchtens" doch so erheblich, dass Sie damit kaum punkten können.
Viel offensichtlicher ist in der Tat Ihre eigene Analyse:
Tja, Kunststück, werden Sie sagen, weil ich ja schon in froher Erwartung diese Bücher gelesen habe, dass darin meine Meinung bestätigt würde.
... zeigt sie doch die alte Weisheit, dass jeder die Realität so interpretiert, wie sie in sein Weltbild zu passen scheint.
Nun fragen Sie mich:
Haben Sie schon mal solche Bücher gelesen??? Zum Beispiel von Prof. Gitt oder Prof. Dr. Dr. Dr. Wilder-Smith? Es war für mich etwas kompliziert, Bücher vom letzteren zu lesen, aber Sie würden das mit links verkraften.
Nein, aber ich habe mir – und das ist glaube ich viel aussagekräftiger – Argument und Gegenargument zu Wilder-Smiths Thesen in der Huxley Memorial Debate 1986 (
https://www.youtube.com/watch?v=D4I7znTq0gs) zu Gemüte geführt und kann nur sagen (und ich bin weiß Gott kein Freund oder gar Anhänger von Atheisten wie Richard Dawkins!), dass die Argumente der Kreationisten zum Teil derart lächerlich und irreal sind, dass die dahinterstehende religiöse Ideologie (und genau das ist es!) meilenweit gegen den Wind stinkt. Gerade im Abgleich der Argumente zwischen Kreationisten und Evolutionisten (P.S. ich nehme nicht alles für bare Münze, was die Evolutionstheorie hervorgebracht hat!) kann ich nur sagen: Es ist müßig sich auf den Kreationismus (egal in welcher Form oder Ausprägung) einzulassen. Wer, wie diese Leute, nachweisbare Realität leugnet, hat m.E. kein Recht auf Anhörung.
Zum Schluss stellen Sie die Subjektivität Ihres Glaubens fest wenn Sie sagen:
Ich habe wie wir alle Gott noch nie gesehen oder gehört, aber ich habe ihn vielfältig erleben dürfen. Ohne diese Erlebnisse würde ich vielleicht mal versuchen, den anderen Wolf zu füttern. Das brauche ich aber nicht. Gott ist für mich real und die Bibel heilig und nach wie vor Gottes Wort für mich.
Sehen Sie, auch Menschen, die in Ihren Augen nicht gläubig sind, haben Gott erlebt. Ich erlebe Ihn auf vielfältige Art und Weise immer und immer wieder. Da stellt sich doch die Frage: Wessen Gott ist jetzt real und wessen Gott Fiktion? Denn der Gott, der die Bibel zu glauben einfordert, kann ja nicht der gleiche Gott sein, der für jene erfahrbar ist, welche die Bibel als Heiliges Buch leugnen.
Und was ist mit den Menschen, die z.B. in Ausschwitz umsonst auf gerade diesen Gott hofften? Handelt es sich vielleicht gar um einen sehr willkürlichen Gott, der mal da ist und ein andermal nicht? Die allmächtig genug wäre, um helfend einzugreifen, es aber nicht oder nur sporadisch tut ...?
Denken Sie in einer ruhigen Stunde einfach mal darüber nach und dann sollten wir mal persönlich miteinander quatschen ...
