Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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fridolin

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#351 Beitrag von fridolin » 06.10.2017, 21:38

@centura
Um es klarzustellen. Ich persönlich brauch diese Naherwartung überhaupt nicht mehr. Es kommt wie es kommt.
Aber zu behaupten ohne die NAK-Apostel gäbe es diese Facette nicht und wäre das Evangelium verloren, ist schon recht dreist.
Es entbehrt jeglicher Grundlage und ist von den NAK-Herren erstunken und erlogen.
Und daraus eine Berechtigung für die NAK-Apostel abzuleiten ist für mich völlig absurd.
Klartext ohne Wenn und Aber.

Hermine Breithaupt

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#352 Beitrag von Hermine Breithaupt » 06.10.2017, 22:02

Brombär hat geschrieben:...Wenn Bezirks-Elster ... diese Glaskugelerfordernis ins Spiel bringt, so empfinde ich das so, wie wenn man Frau Merkel eine Glaskugelverwendung zugestehen wollte, um die Folgen massenhafter, illegaler Zuwanderung von Migranten zu erkennen.
Hört, hört, dann bist du anscheinend in Besitz einer solchen Zukunft offenbarenden Glaskugel? Oder hast du die Gabe des "zweiten Gesichts", oder woraus speist sich deine wage angedeutete düstere Zukunfts-"Erkenntnis"?
Bezirks-Elster hat geschrieben:Ich bin auch der Meinung, dass im Parlament eine CDU, eine SPD, die Linken, die AfD usw. vertreten sein sollten. Denn sie korrigieren sich im Idealfall selber. Sobald es nur noch "das Richtige" gibt - z.B. die Sozialistische EInheitspartei Deutschlands - wirds ungemütlich, finde ich.....
Das sehe ich auch so - bunte, (idealerweise versöhnte) Verschiedenheit ohne Populismus, Fundamentalismus, Ausgrenzungen, Bevormundungen etc. in der Politik, innerhalb der Religionsgemeinschaften und untereinander, in zwischenmenschlichen Beziehungen überhaupt. Nak geprägt und nach Überwindung derer Dogmen sollte man eigentlich gefeit und resistent sein gegenüber dogmatischem, fundamentalistischem, populistischem, rechthaberischem und wahrheitsbeanspruchendem Gebaren. Ich jedenfalls kann das einfach nicht mehr hören (lesen).

:wink:

Bezirks-Elster

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#353 Beitrag von Bezirks-Elster » 06.10.2017, 22:37

So, ich konnte nach Feierabend die Beiträge mal in Ruhe lesen und innerlich bewegen. Ist viel Substanz und viele gute Gedanken drin. Da sich ja viele ANtworten auf mich beziehen, will ich nochmal antworten.

@ R/S Ende der Zeiten, Ewigkeit / Wiederkunft Christi...
Sehe vieler Ihrer Argumente sehr ähnlich. Wie gesagt, die "Vokabeln" sind mir bekannt und vertraut, auch wenn ich mir immer weniger darunter vorstellen kann. Wenn der Kinderglaube weicht, ist nicht immer der passende Erwachsenenglaube präsent. Oft ist nur noch eine Leere da. In das "Ende der Zeiten" oder in die "Wiederkunft Christi" einen Sinn und eine Logik reinzupacken, verwehre ich mich. Da weiss ich schon im Vorfeld, dass ich mit meinen Gedanken scheitern werde....

@ Brombär 2 Berichte
Danke, die waren sehr lesenswert. Und anscheinend noch gar nicht alt
"....Bezirks-Apostel-Konzils in Nizza, vom 22. bis 24. 9. 2004.......Wo bitte ist aber ein wiederaufgerichtetes Apostelamt in der Heiligen Schrift bezeugt? "

Aus meiner Sicht sind die Schriften nach mündlichen Überlieferungen mal aufgeschrieben worden. Der Fokus lag auf das, was wichtig erschien. Vielleicht war der In-die-Zukunft-Blick gar nicht ausgeprägt, so, dass gar nicht wichtig war, dass das Apostel"amt" mal eine Periode inaktiv sein würde und einer Wiederaufrichtung bedürfen wird?
Dann kenne ich aus Konfirmandenschulzeiten noch die Bibelstelle mit dem Früh- und Spatregen, der wurde gern für die Neuauflage der Apostel zitiert.
".... NAK am 6.Juli 1960 eine konsequente Kehrtwende ihrer Lehre angehen müssen ..."
Sowas kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen (auch wenn ich um 1960 noch nicht gelebt habe)
Kurz nach dem Trauma eines Weltkrieges, devotes Verhalten auch unter Bischoff, die 68er Revoluzzer noch in weiter Ferne....
Wo soll die Sozialkompetenz hergekommen sein? Fernstudium? 2017er-Future-Brille? Die Haltung eines Bonhoeffer (danke, Detlef Streich) zählen wir mal zur Minorität. Selbst seine Vision hat sich nicht durchsetzen können.
Eine Zeit der Stille und Wahrheitssuche setzt ein großes Selbstbewusstsein und Gottvertrauen vorraus. Und es ist völlig offen, wo´s hingeht...
"Die Entwicklung des Christentums wurde von Jesus auf seine Jünger übertragen. Von IHM wissen wir von keiner Bevollmächtigung einer Apostelrufung der Endzeit. Diese Sache ist zuallererst einmal unbiblisch. "

Wenn die Jünger die nach-jesuanischen Manager sind, können sie doch berufen, wen und was sie wollen, oder? Wenn die Manager der x. Generation plötzlich meinen, wir gehen zurück zu den Wurzeln, ("warum haben wir eigentlich keine Apostel?") (in einer säkularen Welt, nach der französischen Revolution und dem Kirchenkampf) dann ist das doch völlig OK. Wenn die Bibel von Apsoteln spricht, fände ich es unbiblisch, wenn keine da wären.

@ R/S Bewertungsmaßstab / Falsifikation / Glauben vs. Aberglauben / gefährliche Religionspraktiken / Vernunft
Sehr interessanter Post!! WIe kann ich denn Aberglauben vom Glauben auseinanderhalten? Was ist in diesem Fall die römische Marienverehrung? Mal aus der Christenecke raus: Buddhismus, vier edle Wahrheiten (Leben ist Leiden, Verlangen schafft Leiden, ...), Achtfacher Pfad (rechte Einsicht, rechte Gesinnung, rechte Rede, ...) Glauben? Aberglauben?
Ist es vernünftig, über Wasser zu gehen? Nach einer durchfischten, ergebnislosen Nacht, die Netze auf die andere Bootsseite auszuwerfen? Aus meiner Glaubenspraxis hat Glauben eben ganz viel mit Nicht-Vernunft zu tun.
Und gefährliche Religionspraktiken finden sich leider auch in dem Buch, was bei mir und bei Ihnen im Schrank steht. Abraham will seinen Sohn opfern und hebt das Messer (BTW, er wird auch Stammvater genannt, und viele träumen, dermaleinst in seinem Schoß zu ruhen)
Zum Schluss noch paar Statements der Psalmisten: "Wohl dem, der deine jungen Kinder nimmt und sie am Felsen zerschmettert!" (Psalm 137,9) & "Ach Gott, wolltest du doch die Gottlosen töten! ..." (Psalm 139,19)
Ich gehe mal davon aus, dass es sich bei den Psalmen um Gebete von Menschen handelt, die auch Wut, Angst, u.ä. ausdrücken, also keine Glaubensdogmen.....

@ centaurea
"Aber zu behaupten ohne die NAK-Apostel gäbe es diese Facette nicht und wäre das Evangelium verloren, ist schon recht dreist. Es entbehrt jeglicher Grundlage und ist von den NAK-Herren erstunken und erlogen. Und daraus eine Berechtigung für die NAK-Apostel abzuleiten ist für mich völlig absurd."

Ich denke, du zielst hier auf das Selbstdefinition der Männer ab. Will mich davon nur distanzieren. Das Christentum hat Höhen und Tiefen durchlebt. Ebenso meiner Meinung die Apostel 2.0. Apostel können (nicht, müssen) eine zusätzliche Färbung reinbringen.
Das Papsttum war im Mittelalter tief am Boden. Luther stellte es in Frage. Mit Benedikt XVI hatten wir einen beredten Theologen, mit Franziskus jemanden nah am Menschen. Warum soll nicht jede Blume im bunten Blumenstrauß ihre Berechtigung haben?

R/S

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#354 Beitrag von R/S » 07.10.2017, 12:00

Bezirks-Elster:
Wie kann ich denn Aberglauben vom Glauben auseinanderhalten?

Eine gute Frage, BE und hier - aus unterschiedlichen Gründen - sicherlich nicht vollumfänglich zu beantworten.
Einer der Gründe ist die mannigfaltige Deutbarkeit von Sprache. Hier haben Sie mich denn auch auf dem falschen Fuß erwischt, einfach, weil ich wider besseres Wissen davon ausging, dass man den Begriff Aberglauben doch gar nicht missverstehen könnte usw. ...
Lassen Sie mich vorab aller Erklärungen also den Begriff definieren, so wie ich ihn verstanden wissen wollte.
Im Gegensatz zum Glauben als persönliche Gottesbeziehung, die einem Menschen u.a. hilft, in seinem irdischen Leben mit Problemen, Ängsten und Nöten etc. besser zurecht zu kommen, beschreibt Aberglauben (meist als Ausdruck unterschwelliger Ängste) ein Wahrnehmungs- und Deutungsverhalten von Menschen, welches wider rationale Vernunft und wissenschaftliche Erkenntnis dazu neigt, Dinge (a) durch irrationale oder überirdisch-mystische Kräfte etc. veranlasst oder gar gesteuert und (b) gleichzeitig in Abhängigkeit vom eigenen Verhalten zu sehen.
Diese von mir gemeinte Form des Aberglaubens kann im Prinzip zwei Formen annehmen. Einerseits eine für den Glaubenden wie für seine Umwelt im Normalfall völlig ungefährliche Form (z.B. der Glaube an bestimmte Zusammentreffen mit schwarze Katzen, an Horoskope oder an bestimmte gefährliche Datumsangaben etc.) und andererseits Formen, die persönlichen oder gesellschaftlichen Schaden hervorrufen können (z.B. das Abschlachten von Tieren aus mystischen oder anderen wissenschaftlich völlig unhaltbaren Gründen, körperliche Beschneidung, vor allem von Frauen, Opfer für Wettergötter o.ä., statt wissenschaftliche Agrarkenntnisse usw., usw.). Ich denke, es ist klar, worauf ich hinaus will.
Nun geben Sie u.a. ein Beispiel unmittelbar aus der christlichen Religion. Vom Prinzip her gilt auch hier (wie auch für alle anderen Religionen) die genannte Zweiteilung. Aus meiner Sicht allerdings mit der Einschränkung, dass auch die ungefährlichen Formen des Aberglaubens (Sie nannten Marienverehrung) nicht dogmatisiert oder anderweitig unter Glaubenszwang gestellt werden dürfen. Solange sie zum privaten Inventar des Einzelnen gehören und nicht verallgemeinert oder gar als Mittel zum Zwecke kirchlicher Machtausübung etc. missbraucht werden, kann jeder sein Steckenpferd reiten wie er will. Nur darf sein Aberglaube ihm nicht vorgaukeln, andere davon überzeugen oder sie missionieren zu müssen bzw. alle, die seinen Glauben als Aberglauben ablehnen oder als solchen brandmarken, zu beschimpfen oder gar schlimmeres zu planen (siehe die derzeitige Islamdebatte).
Interessant ist u.U. die Tatsache, dass echter Glaube sich im Grunde jeder Diskussion stellen kann. Beim Aberglauben oder anderweitigen Irrglauben funktioniert das eher nicht.

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Andreas Ponto
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Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#355 Beitrag von Andreas Ponto » 07.10.2017, 12:09

Bezirks-Elster hat geschrieben:... Warum soll nicht jede Blume im bunten Blumenstrauß ihre Berechtigung haben?
Liebe Bezirks-Elster,

"Die größten Kritiker der Elche, waren früher selber welche." Das könnte man mir unterstellen.

Ich sehe es aber etwas differenzierter. Alles was einengt, bigott macht, Menschen in Abhänigkeit und Angst führt, an gläubigen Menschen geistigen Missbrauch betreibt und sich von der offenen Gesellschaft abgrenzt, ist für mich nicht mit dem Evangelium vereinbar.

Inzwischen lehne ich daher strikt alles evangelikale, pfingstlerische, pietistische und ja auch die NAK ab.
Für mich sind das Sekten, Sondergemeinschaften oder sektenhafte Strukturen innerhalb der Volkskirche.

Da wird zum Beispiel in Deutschland und vor allem in der Evangelischen Kirche "Weihnachten im Schuhkarton" oder deutlicher "Geschenke der Hoffnung" propagiert. Wir haben so viel im Überfluss und müssen doch den armen Kindern davon abgeben, einen Schuhkarton packen, der Organisation auch noch 8,- EUR beilegen, damit diese die Logistik und den Overhead bezahlen kann.

Und was steht in Wirklichkeit dahinter?
Samaritan's Purse, eine Organisation die aus Amerkia alles steuert und massiv u.a. Trump unterstütz.
Graham, das "Maschinengewehr Gottes" und diese Kinder erhalten mit dem Schuhkarton ein Heftchen mit biblischen Geschichten, werden zu Glaubenskursen eingeladen, um diese dann in genau diese engen Strukturen zu ködern. Mich kotzt das an!
Das Geschenk als Köder für evangelikalen geistichen Missbrauch... Ich verzichte freiwillig. Die katholische Kirche in Trier ist das sehr deutlich. Und aus meiner Sicht zu Recht.

Die NAK mit ihrer "Nur-durch-Apostel-Exklusivität", ihrer "Totenzwangsbeglückung" und ihrer "Nur-durch-Apostel-volles-Heil" ist nichts anderes.

Bunter Blumenstrauss?!
Um mich deiner anschaulichen Bildersprache zu bedienen: Tollkirschen im Obstsalat.

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Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#356 Beitrag von Heidewolf » 07.10.2017, 15:03

Lieber centaurea,
du bist jetzt sehr hart im Umgang mit der NAK.
Ist dir bewusst, das neben einer grossen Schar von Verführten nur eine geringe Anzahl von Verführern gibt. Und eine gewisse Anzahl, denen es dämmert, dass da so manches nicht stimmt. Und die werden auch mehr.

Ich persönlich suche meinen Weg in der Ökumene.
Ohne Konfession. Ich wüsche mir da auch keine Konfession.

Mein Beispiel und Vorbild ist Jesus Christus, der eigentlich immer den einzelnen Menschen angesprochen hat. Und anhand der Geisteshaltung den Weg gezeigt hat.
Lass uns doch einfach den Weg zu Gott durch Jesus Christus gehen. Und natürlich dabei immer den Heiligen Geist um die Wahrheit bitten.
So wie es auf dem NAK-Kirchentag 2014 gesungen wurde 'Gott ist nah...' Und das anders verstehen, als es die Kirchoberen vielleicht gerne hätten, die sich dazwischen stellen wollen.
Ich wünsche allen ein gesegnetes und friedevolles Wochenende, auch mit Gott.
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

Friedrich Rückert

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Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#357 Beitrag von Andreas Ponto » 07.10.2017, 16:12

Heidewolf hat geschrieben:.... nur eine geringe Anzahl von Verführern gibt. ....
Es gibt neben Verführten und Verführern in der Masse sogenannte Mitläufer als manipulative Masse.
Und das ist nicht minder schlimm, wie wir im Moment in politischer Hinsicht leider mal wieder sehr deutlich sehen können, wenn wir wollen.

Mir geht es um das Bennenen von Verführern und dem von diesen errichteten System(en), darum Macht- und Missbrauchsstrukturen offenzulegen.
Mir geht es darum, dass hinterher niemand sagen kann:
- ich wusste doch von nichts, bin doch dort hineingeboren
- ich war doch nur unwissender Mitläufer, bin doch dort sozialisiert
- es war doch so schön in der Jugend und in der Gemeinschaft, im Kreis der Lieben und beim Kaffekränzchen.
Mir geht es darum den Verführten die Möglichkeit zu geben, sich zu informieren.
Mir geht es darum ihnen Mut zu machen, im Bedarfsfall aufzustehen und in eine selbst gewählte, bewusst gelebte, aber auch selbst verantwortete Freiheit zu gehen.

Wir alle, die gesamte Gesellschaft wird davon profitieren.

detlef.streich

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#358 Beitrag von detlef.streich » 07.10.2017, 16:44

Bezirks-Elster hat geschrieben:
... Warum soll nicht jede Blume im bunten Blumenstrauß ihre Berechtigung haben?

@ Bezirks-Elster
Weil die NAK aus meiner Sicht keine Blume ist. Du hast den Papst erwähnt. Er bezieht klar Stellung: „Wenn die Kirche sich selbst verkündet, verliert sie ihren Kompass. Die Kirche verkündet Christus! Sie bringt nicht sich selbst zu den Menschen, sondern Christus! ... Nicht ein anderer, der vielleicht noch kommt, nein – er ist es!“ (rv 15.01.2017)

Bereits im Konklave hatte Franziskus eine kurze „Bewerbungsrede“ gehalten, in der ähnliche Punkte sehr markant angesprochen wurden:
2. Wenn die Kirche nicht aus sich selbst herausgeht, um das Evangelium zu verkünden, kreist sie um sich selbst. Dann wird sie krank (vgl. die gekrümmte Frau im Evangelium). Die Übel, die sich im Laufe der Zeit in den kirchlichen Institutionen entwickeln, haben ihre Wurzel in dieser Selbstbezogenheit. Es ist ein Geist des theologischen Narzissmus. … Die egozentrische Kirche beansprucht Jesus für sich drinnen und lässt ihn nicht nach außen treten.
3. Die um sich selbst kreisende Kirche glaubt – ohne dass es ihr bewusst wäre – dass sie eigenes Licht hat. Sie hört auf, das „Geheimnis des Lichts“ zu sein, und dann gibt sie jenem schrecklichen Übel der „geistlichen Mondänität“ Raum … . Diese (Kirche) lebt, damit die einen die anderen beweihräuchern.
4. (…)Vereinfacht gesagt: Es gibt zwei Kirchenbilder: die verkündende Kirche, die aus sich selbst hinausgeht, die das „Wort Gottes ehrfürchtig vernimmt und getreu verkündet“; und die mondäne Kirche, die in sich, von sich und für sich lebt.

Quelle: http://blog.radiovatikan.de/die-kirche- ... arzissmus/

Auf die NAK bezogen würde ich nach Franziskus klar sagen:
Die NAK verkündet sich selbst, weil sie meint, dass Christus in vollkommener Weise nur in ihr zu finden ist. Sie ist ihr eigener Kompass im Geist des theologischen Narzissmus. … Die egozentrische Kirche beansprucht Jesus für sich drinnen und lässt ihn nicht nach außen treten. Sie kreist ständig um sich selbst und verkündet das in ihr zu findende Licht. Sie hört auf, das „Geheimnis des Lichts“ zu sein, und dann gibt sie jenem schrecklichen Übel der „geistlichen Mondänität“ Raum … . Diese (Kirche) lebt, damit die einen die anderen beweihräuchern. Die NAK ist damit eine mondäne Kirche, die in sich, von sich und für sich lebt. Ihre Anhänger folgen lieber einem Blender als gar keine Lichtquelle zu haben! (Wilfried Schmickler)

Schneider hat das NAK- Programm in seiner Co-Predigt an Pfingsten kurz vor seiner Amtseinsetzung selbst wie folgt festgelegt:
"Am letzten Sonntag durfte ich mit dem Stammapostel in einer Gemeinde sein und da haben die Kinder so ihre Kirche und die Gemeinde abgebildet, sie haben einen Zug dargestellt. In den verschiedenen Wagen saßen die Kinder und die Mitglieder der Gemeinde. Ganz vorne war die Lokomotive und darin war unser Stammapostel.
Ja, ein schönes Bild. Aber was geschieht jetzt heute? Ja, der zuständige Lokführer geht in den Ruhestand und ein anderer kommt, ganz simpel, das ist alles. Der Zug fährt weiter, das Ziel ist unverändert. Das Ziel ist das Wiederkommen des Herrn, die ewige Gemeinschaft mit Gott. Der Weg, der dorthin führt, ändert sich nicht. Der Zugführer kann nicht irgendwo hingehen, er muss den Schienen folgen und die Schienen liegen schon dran... Der muss lediglich dafür sorgen, dass der Zug immer weiter vorwärts geht und das wird auch so sein."


Wer in diesem NAK-Zug als amtsbeauftragter Zugbegleiter mitarbeitet – gleich wie offen und „modern“ er selbst ist oder meint zu sein, unterstützt trotzdem als Systemagent den Zugführer Schneider und damit das ganze, den Menschen ignorierende System „NAK“, ob er das wahrhaben will oder nicht. Für mich war das vor über 17 Jahren der Grund, jegliche Tätigkeit für die NAK einzustellen.

Das möchte ich deutlich zu bedenken geben!

h.e.

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#359 Beitrag von h.e. » 07.10.2017, 17:36

Mir geht es darum den Verführten die Möglichkeit zu geben, sich zu informieren.
Wer braucht diese Information heute noch? In meinem NAK-Umfeld kenne ich keine Uninformierten. Diejenigen, die bei der NAK geblieben sind, wollen die NAK mit ihren Aposteln genau so wie sie ist. Und die NAK befriedigt ihre Bedürfnisse. Ich habe über Gott und Gnade eigentlich schon immer anders gedacht und geglaubt als es in der NAK der Fall war. Insofern war ich aus eigenem Verschulden in der falschen Kirche. Aufgrund meines ansprechenden NAK-Umfeldes und der sakramentalen Handlungen wie Heiliges Abendmahl mit Sündenvergebung, die für meinen Glauben eigentlich von Bedeutung sind, habe ich bis vor ein paar Jahren noch Gottesdienste in der NAK besucht und einen Sinn darin gesehen. Nachdem aber, wahrscheinlich um das eigene Profil zu schärfen, der ganze "Apostelquark" in den NAK-Predigten in meinem Bezirk eher zugenommen hatte, habe ich die Konsequenzen gezogen. Die Gemeinden in meinem Bezirk sind auch mittlerweile um exakt 50% geschrumpft. Der zuständige Bezirksälteste wird im Dezember in Ruhestand gehen. Koberstein wird seine Verdienste für das Werk Gottes in bekannter Weise würdigen. Wenn willst Du, lieber Centaurea, bei diesem Sachverhalt aufklären?
Um die Gesellschaft vor Macht- und Missbrauchsstrukturen zu warnen, müsstest Du sie fairerweise auch vor Lidl, Aldi, Amazon und Google warnen. Das kann man nicht nur auf Kirche beziehen.

R/S

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#360 Beitrag von R/S » 07.10.2017, 17:45

3. Die um sich selbst kreisende Kirche glaubt – ohne dass es ihr bewusst wäre – dass sie eigenes Licht hat. Sie hört auf, das „Geheimnis des Lichts“ zu sein, und dann gibt sie jenem schrecklichen Übel der „geistlichen Mondänität“ Raum … . Diese (Kirche) lebt, damit die einen die anderen beweihräuchern.
In diesem Zusammenhang höre ich viele Nakis sagen: "Aber Jesus hat doch zu seinen Aposteln gesagt, dass sie das Licht der Welt seien..." (Mt 5,14ff.)
Hier sollte man genauer hinschauen. Jesus verglich in dieser Perikope seine Jünger (alle Jünger!!!) mit dem Salz der Erde und dem Licht der Welt. Er tat dies einerseits in Hinblick darauf, dass er einmal nicht mehr bei ihnen sein würde, und andererseits in der Absicht, sein Licht (er war das eigentliche Licht der Welt, vgl. Joh. 8,12) weiter verbreitet zu sehen.
Das Bild des Lichts ist das Bild der Erkenntnis und göttlichen Weisheit. Diese sollten Verbreitung finden in einer Zeit und Welt, in welcher der Irrglaube und der Aberglaube noch ganz eigenartige und nicht selten gefährliche Blüten trieb. Wer in seiner Lebensphilosophie aufging, der würde Licht werden und seinen jeweiligen Zeitgenossen den Spiegel vorhalten, so wie dies in D. Streichs Zitat von Papst Franziskus deutlich wird. Dieses Licht ist einzig und allein an die Bereitschaft gebunden, göttliches Leben in sich wachsen zu lassen - nicht an Amt (das gab's damals ohnehin nicht), oder an Status oder an Herkunft oder Geschlecht oder was auch sonst immer.
Insofern hat keine Kirche und auch kein Klerus das Licht, sondern das Licht ist in der Herzen derer, die Gott in sich wirken lassen. Licht geht vom Menschen zum Menschen und lässt sich weder institutionalisieren noch anderweitig einfangen und züchten (z.B. in irgendwelchen selbstgestrickten Ordinations- oder Weiheriten).
Außerdem hat das Licht eine ganz wunderbare Eigenschaft: Es erleuchtet alle, die sich ihm aussetzen.
Wer sich den NAK-Aposteln ausgesetzt hat, weiß, wie wenig Licht da leuchtet, sondern im Gegenteil wie heftig danach getrachtet wird, dieses Licht in den eigenen klerikalen Kreisen zu halten und nur hier und da eine angebliche Erleuchtung nach außen zu lassen (die sich dann im Laufe der Zeit ohnehin meist wieder als Irrlicht entpuppt ...).

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