agape hat geschrieben:Hat jemand den Thread verfolgt und könnte kurz zusammenfassen, was die sog. "Überzeugenden Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten", sind?

Werte(r) agape, keine Zusammenfassung, nur meine nicht-nakologische Anregung zur Entscheidungshilfe ( ein Grund am Schluß) :
1. alle nakechetisch sozialisierten, die immer noch Schwierigkeiten haben, sich „am Opferstock vorbeizudrücken“, oder die Opfer-App ( VerAppelung der Gläubigen ) laufend benutzen, weil sie es anders nicht aushalten, machen drei Monate* lang Opferpause, bzw. so lange, bis sie sich in GDen der von ihnen geschätzten AT trotz dieses Frevels wohlfühlen. (Meine Annahme: sie haben sich vorher auch schon gelegentlich dort wohlgefühlt.) Das ersparte Geld sollte in Rücklagen, Geschenke an Ehepartner, Kinder, Lebenspartner, oder vielleicht am besten an wahre bedürftige gehen. Oder für z.B. am Helfer-Syndrom erkrankte an sich selbst ( „gib Dir zuerst“ ). Wenn nach drei bis sechs Monaten* immer noch Angstzustände, Händezucken in der Nähe des Opferstocks, nicht erklärbare Unruhe o.a. auftreten, empfehle ich den psychologischen Dienst. ( bei Bedarf gern Anfrage über PN ). Nach erfolgter Beratung dann erneuter Versuch ( wie vor ).
2. Sobald sich Gefühl und Verstand innerhalb / außerhalb der GD und bei weiter streng durchzuhaltender Opfer-Abstinenz beruhigt und wieder normalisiert haben, hört man in sich hinein: Welches Gefühl hatte ich beim Schenken, oder beim Geldzählen, oder .. Das nenne ich hier Phase 1.
3. Phase 2 ( alle die bereits „trockene“ NAK-Opferer sind, können gleich hier beginnen): Man besucht hin und wieder einen GD in der EKD oder - m.E. weniger empfehlenswert, aber jeder nach Veranlagung - der RKK, oder einer anderen Gemeinde, in welcher z.B. geschätzte Freunde aus der Welt sich wohlfühlen. Anschließend wieder Besuch eines GD in der NAK - natürlich weiterhin - genau - ohne Opfergabe.
4. Nach drei bis sechs Monaten* der Phase 2 befragt man sich selbst - oder man spricht mit seinem Ehepartner etc. über die Wirkungen: Vielleicht freut man sich über zehn bis dreißig Minuten* ersparter Autofahrt pro Sonntag. Oder man stellt fest, dass man auch ohne Opfergabe aus der Predigt begeisternde Gedanken erhalten hat, außerhalb oder innerhalb des NAK-Tempels ....Oder man fühlt sich ganz schlecht, dann bitte wiederholen ab Phase 1 oder 2.
5. Phase 3: man hat an sich eventuell eine „kopernikanische Wende“ oder gar Revolution erlebt: Im Zentrum steht Gott und Sein Sohn, kein Amt, kein Apostel, kein Papst, die „höchsten“ AT sind wie wir selbst nur interstellarer Staub ...
Wenn einem diese Erkenntnis Angst macht, kein Problem. Man kann in der NAK bleiben, seine Opfergaben vielleicht anders aufteilen, oder am besten einstellen ( in die eignen Rücklagen), oder es in Phase 1 nochmals versuchen, oder etwas ganz neues versuchen.....
Ein Vorteil in der NAK: man zahlt keine Kirchensteuer. Allen die jahrelang vielleicht von Jugend auf fast alles „im Glaubensgehorsam“ befolgt, also für den einzelnen erhebliche Beträge für den Brutto-Segen gespendet haben, würden sich vielleicht durch einen späten Austritt benachteiligen: Kinder und Enkel müssten für eine kirchliche Trauung bei anderen Denominationen wahrscheinlich zahlen, usw. Man kann weiterhin GDe abwechselnd in der NAK und anderswo besuchen nach freier Wahl, je nachdem, was näher liegt, ohne dass einem der Himmel auf den Kopf fällt ......
Allen insbesondere jungen Geschwistern wäre zu im obigen Sinne weitgehender Abstinenz zu raten, sodass immer eine gesunde Distanz zur Institution erhalten bleibt....
Da der Glaube die wohl persönlichste Sache ist, muss jeder gute Gründe für seine Entscheidung selbst finden. Die Beiträge hier sind jedoch für mich sehr anregend und hilfreich. Ich danke allen Diskurs-Teilnehmern des Forums und freue mich auf weiteren Gedankenaustausch.
*Zeitangaben ohne Verbindlichkeit individuell zu wählen bzw. gegeben