Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Frankfurt

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#291 Beitrag von Frankfurt » 11.09.2017, 18:49

Mit Angst oder Angstbotschaften ist es unmöglich Gott zu lieben, das geht nur ohne Angst. Jesus wünscht sich die Liebe Gottes zu erwiedern und das ganz ohne Furcht und Angst, weil es sonst keine Echte Liebe wäre. In die Predigten gehört mehr Zuspruch und weniger Anspruch an die Gemeinde. Da hapert es leider auch meist noch bei GD der KL und den Leitgedanken

Sverdrup

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#292 Beitrag von Sverdrup » 11.09.2017, 19:54

pathfinder hat geschrieben:Mir ist bewusst, daß dieser Beitrag keinen Frieden und keinen Segen bringt - und das tut mir leid.
Aber er soll verdeutlichen, mit welchen inneren Kämpfen ich jahrzehntelang in der NAK zu tun hatte.
Werter pathfinder, werte Forumsteilnehmer,
pathfinder beschreibt - ich nehme an, als EX-AT - das Problem, welches viele umtreibt / umgetrieben hat. M.E. entsteht es aus der Dogmatik der meisten „Amtskirchen“: Statt aufzurufen, Gott und Seinen Sohn anzubeten und Seiner Lehre nachzueifern, fordert die RKK, die NAK und weitere, dass man dem jeweiligen Kirchen-Welt-Oberhaupt und deren Mitarbeitern „glaubensgehorsam“ sei. Das ist m.E. bereits ein schwerer Fehler. Dazu die Verbrechen der RKK* und die haarsträubenden Irrtümer der NAK ( Überhöhung des StAp/Ap-Amtes, "Endsieg-Vorhersagen" in WK1, falsche Prophezeiungen, Behauptung Gottes Planänderung, Haarerlass, Schmidt's Bannbulle gegen in Scheidung lebende, Aufruf an Mütter von Kleinkindern, diese zum Besuch des Wochengottesdienstes allein zu Hause zu lassen usw. ) Klare Zeugnisse der Untauglichkeit der Kirchenleitung und ihrer Mitarbeiter als System. Es ist m.E. geradezu unverschämt, wenn dieses faschistoide System die von ihm selbst hervorgerufenen Irrtümer und daraus bei den "anvertrauten" Gläubigen entstehende, völlig berechtigte Zweifel, Gewissensbisse und Fragen bekämpft auf die uns allen bekannte Art und Weise: die Verfehlungen liegen immer bei den Gläubigen, niemals bei den Amtsträgern. Wie bekannt, werden historisch erwiesene Irrtümer niemals zugegeben geschweige denn aufgearbeitet.
Scheinbar paradox: auch in diesem System gibt es AT aller Amtsstufen, die vereinzelt, in Gruppen, über einen längeren Zeitraum, immer oder nur hin und wieder sich bemühen, dem Vorbilde Jesu nachzueifern. Auch StAp Bischoff wird vom HG erleuchtete Momente gehabt haben. Gott wird es immer wieder schaffen, überall und in jeder christlichen Kirche die zu versorgen, die Ihn suchen.
Wenn jedoch von System-Aposteln im Brustton des Sendungsbewusstseins geäußert wird (sinngemäß), der Amtsträger ist ein fehlerhafter Mensch, aber das Amt muss heilig bleiben, sollte man sich über das Motiv der Aussage klar sein: es geht ihnen nur um den Erhalt der Macht ( und der damit verbundenen Finanzen ) über die Gläubigen. Wer sich als „ehrenamtlicher“ AT freiwillig diesem Spagat aussetzt, sollte nicht scheuen, Versuche von Dogmatisierung / Predigt-Vorschriften / Denkverbote von „unehrenhaften“ bezahlten Mitarbeitern freundlich zurückzuweisen. Unbestreitbar sind seit 1960 alle StAps, BAps usf. Amts-Nachfolger eines falschen Propheten. Alle NAK-AT sollten sich immer wieder klar machen, dass - m.E. - die meisten unterhalb der BEV/BÄ-Ebene gar nicht voll hinter dem Nakechismus mit seinen vielen KN(a)K-Punkten stehen können, weil vieles daraus unverständlich, biblich nicht belegbar, widersprüchlich ist. - Es besteht auch die Gefahr, dass die apostolischen Denkschablonen langfristig nicht ohne Folgen für den persönlichen Intellekt bleiben, insbesondere bei den AT, die sich eine "kindliche", wahrhaftige, vielleicht gar naive Einstellung erhalten wollen. Sie stehen in großer Gefahr, vom System verheizt, verbrannt zu werden.
Pathfinder und alle in ähnlicher Situation: ich wünsche Ihnen, dass Sie trotz Ihrer schlechten Erfahrungen mit dem System Amtskirche den Glauben an Gott und Christus behalten haben.
*Ich erwähne die RKK, weil gewisse Ähnlichkeiten zur NAK bestehen. Nach Aussage eines Aps steht das Amtsverständnis ( Stand 2011 ) der NAK dem der RKK näher als z.B. dem der Lutherischen / Protestantischen Kirche.

Lulo

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#293 Beitrag von Lulo » 12.09.2017, 17:26

Sverdrup hat geschrieben: Aufruf an Mütter von Kleinkindern, diese zum Besuch des Wochengottesdienstes allein zu Hause zu lassen usw.
Entschuldigung, ich muss mal dazwischen fragen: Gibt es zu o. g. Aufruf irgend etwas Schriftliches?

fridolin

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#294 Beitrag von fridolin » 12.09.2017, 19:11

Ich kann mich erinnern, dass gab es. Der Engelschutz würde nicht versagen. Nach schriftlichem eventuell Google fragen. :D

gläubiger

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#295 Beitrag von gläubiger » 12.09.2017, 21:40

Das gab es ganz sicher. Ich habe es am eigenen Leib erfahren! Und es betraf auch die Singstunde des Gemeindechores.
Der schriftliche Nachweis dürfte schwierig werden, es gab hier im Süden vor einigen Jahren die klare Anweisung bzgl. "Datenschutz". In diesem Zusammenhang wurden sehr viele Unterlagen (Rundschreiben an Vorsteher, interne Mitteilungsblätter, Mitglieder-Karteikarten usw.) vernichtet.

gärtner

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#296 Beitrag von gärtner » 12.09.2017, 23:58

Lulo hat geschrieben:
Sverdrup hat geschrieben: Aufruf an Mütter von Kleinkindern, diese zum Besuch des Wochengottesdienstes allein zu Hause zu lassen usw.
Entschuldigung, ich muss mal dazwischen fragen: Gibt es zu o. g. Aufruf irgend etwas Schriftliches?
ob es da offiziell was Schriftliches gab weiß ich nicht. Was ich aber immer noch weiß, obwohl es nun schon sehr lange her ist, dass auch ich immer beim Wochen-Gottesdienst alleine zuhause bleiben musste und schlafen sollte. Das hat aber nie funktioniert. Mein Betteln doch mitzugehen in den Gottesdienst wurde grundsätzlich abgelehnt da ich noch kein Konfirmand sei. Ich lag immer mit Angst im Bett und wartete bis ich endlich gehört habe bis meine Großeltern die Haustüre aufgeschlossen haben und zu ihrer Wohnung hoch sind. Dann war ich mir sicher dass der Herr nun doch noch nicht gekommen ist und mich zurück gelassen hat. Da mein Vater Amtsträger war kamen meine Eltern immer später. Das habe ich dann aber nicht immer mitbekommen. Jahre später als ich älter war habe ich oft mitbekommen wie besonders mein Vater in seiner Funktion als At oft anderen Eltern mit kleinen Kindern sagte, sie hätten mich auch schon früh immer alleine gelassen. Das hätte gut funktioniert und da wäre er stolz drauf. Deshalb sollen sie das auch so machen und die wertvollen Gottesdienste auskaufen.

So war das damals in den 60er und 70er Jahren. Aus heutiger Sicht möchte ich behaupten, da sind manche kleine Amtsträger in ihrem Eifer manchmal über das Ziel hinaus geschossen. Mit anderen Worten: Geistiger Missbrauch an Kindern war damals sehr verbreitet.

Schmetterling40

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#297 Beitrag von Schmetterling40 » 13.09.2017, 07:13

Für mich sind das noch mehr überzeugende Gründe AUS Der NAK auszutreten...

kurz zu meiner Geschichte. Ich musste von klein auf bei Wind und Wetter in jeden Gottesdienst. Wir hatten sehr lange Fußwege (Minium 45 Minuten, wenn wir schnell liefen). Und wehe ich hatte eine Hose an oder kam durch nässt in der Kirche an, dann musste ich in der Garderobe bleiben.
Es fuhren so viele mit den Großen Autos - auch vor allem die Pinguine extra - wo uns hätten mitnehmen können..
Aber stattdessen wurde meine Mutter immer als gutes Beispiel herangeführt, im Gegensatz zu denen, wo sich erlaubten mit ihren Kindern zuhause zu bleiben.

MisterBean
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Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#298 Beitrag von MisterBean » 13.09.2017, 13:24

Lieber Gärtner,

wir gehören wohl der selben Generation an. Ich kann deinen Erlebnisbericht nur ganz dick unterstreichen.
Diese grauenhafte Angst, die sogenannte Bluthochzeit mutterseelenallein durchleiden zu müssen, oder
bestenfalls als sogenanntes Sonnenweib für dreieinhalb Jahre in die Wüste deportiert zu werden, während
der Rest der Familie im sogenannten Hochzeitssaal glücklich lebt, wirkt trotz besseren Wissens bis heute in
vielfältigen Erscheinungsformen nach.

Und noch etwas scheinen wir gemeinsam zu haben: da dein Vater sein "Modell" so gelobt hat, hast du deine Ängste
offensichtlich nicht aussprechen können. Hast du dich deiner Gedanken und Ängste geschämt, sie in deiner Psyche
eingekapselt - so wie ich? Du brauchst nicht zu antworten.

Lulo

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#299 Beitrag von Lulo » 13.09.2017, 18:37

@fridolin: Google schweigt zu diesem Thema. :wink:

Auch meine Eltern ließen uns allein, um in den GD und zur Chorübungsstunde zu gehen. Doch da wir (meine Geschwister und ich) zu dritt waren, hatten wir keine Ängste, wie Gärtner und MisterBean sie beschreiben - im Gegenteil. Wir haben darauf gewartet, endlich sturmfrei zu haben. Kaum war die Wohnungstür ins Schloss gefallen, sprangen wir aus den Betten, haben gespielt und oft Unfug angestellt. Einmal brach sich mein Bruder beim Herumtoben das Schlüsselbein. Das wurde dann im Nachhinein als Engelschutz bezeichnet. Wenn ich heute daran zurückdenke, wundere ich mich, dass nicht schlimmere Dinge passiert sind.

Es muss schon eine riesige Portion Gottvertrauen dazugehört haben, seelenruhig in der Kirche zu sitzen, während die kleinen Kinder allein zuhause waren. Da das bis auf wenige Ausnahmen alle machten, herrschte sicher auch ein gewisser Gruppenzwang. Heute wären das alles Fälle fürs Jugendamt.

fridolin

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#300 Beitrag von fridolin » 13.09.2017, 18:58

Wir haben darauf gewartet, endlich sturmfrei zu haben. Kaum war die Wohnungstür ins Schloss gefallen, sprangen wir aus den Betten, haben gespielt und oft Unfug angestellt.
Wir waren auch mehrere. Wenn die Eltern zum Gottesdienst waren haben wir die Bude auf den Kopf gestellt.
Sturmfreie Bude. :D
Glücklicherweise ist uns nichts passiert. Kurz bevor sie wieder kamen haben wir
versucht Ordnung schaffen. Klappte nicht immer. Dann gab's Schelte und nicht zu wenig.
Aus meiner heutigen Sicht war das von der Kirche unverantwortlich zu verlangen die Kinder alleine zu lassen, um zum Gottesdienst zu eilen.
Den Lieben Gläubigen wurde eingeredet jeder mutwillig versäumte Gottesdienst ist eine fehlende Stufe auf der Himmelsleiter.
Da herrschte mit Sicherheit ein gewisser Gruppenzwang. :D

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