NAK Dessau Öffentlicher Protest! Stadtrat Dessau:

[Schwäble]

Irgendwo habe ich die Zeit verpennt....
Hatten wir schon den 5. Oktober??

Verschlafene Grüßle vom Schwäble

[Martha]

Hallo Schwäble!

Ein kleines Teufelchen hat sich eingeschlichen.
Diesmal zum Glück nur ein Druckteufelchen...

[Heidewolf]

Oh, ja. Internetseite noch nicht korrigiert. Aber Sachverhalt war vor 11 Monaten.
Immerhin sehr scheinheilig von einer prächtigen Kirche zu sprechen. Und dann fast im gleichen Atemzug, nicht in jedes Haifischbecken zu springen.
Die Pläne für den Abriss waren da ja schon fertig und auf seinem Schreibtisch.
War damit die Dessauer Gemeinde gemeint, ihr lieben Haie. Oder leidet er an Realitätsverweigerung. Wir wissen es nicht.

[Bezirks-Elster]

Seit einem Dreiviertel Jahr wurde in Fortbildungsunterlagen einer Gebietskirche ein Orgelkurs, der von einem Professor der Improvisation (UdK Berlin) in einer NAK-Zentralkirche doziert wird, beworben. Die Teilnehmer sollen den Sonntagsvormittags-GD musikalisch mit ihren neugewonnen Fähigkeiten gestalten. Tolle Idee!
In den Einladungsunterlagen heisst es nun von den Verantwortlichen vor Ort:
"Am Sonntag sollte ursprünglich der Gottesdienst musikalisch durch uns mitgestaltet werden. Hier hat sich eine Terminkollision ergeben: Apostel K(.) hält um 10.30 Uhr in L(.) einen Jugendgottesdienst mit anschließendem Beisammensein. Der Ort bzw. Termin für den Gottesdienst ließ sich leider nicht verschieben. Ich werde mit den Ansprechpartnern vor Ort noch klären, ob und wo wir ggf. am Sonntagmorgen im Gottesdienst mitwirken können."
Für mich wäre es das selbstverständlichste, beide Sachen zu harmonisieren. Der Apostel macht mit den Jugendlichen seinen Jugendgottesdienst und die Teilnehmer machen tolle Orgelmusik dazu. Vielleicht finden sich noch paar Jugendliche, die nach den Erfahrungen des Tages ein Instrument erlernen?
Stattdessen klingt das nach der oben beschriebenen rigiden Hierarchiehörigkeit. Jedenfalls rufen die Zeilen beim Lesen diese bei mir hervor.

Der Fairnis halber hier noch ein kurzes Update.
Der Jugendgottesdienst in Leipzig wurde unter Mitwirkung der Seminarteilnehmer bestritten. Es ist wohl ne Menge an administrativen Dingen im Vorfeld schiefgelaufen. Konnte aber alles noch ins Lot gebracht werden.

Eine Sache, im Grunde nicht spektakulär aber für Elsterchen persönlich wichtig: Einer der Kursteilnehmer spielte zum Wechsel der Co-Predigt eine impressionistische Improvisation. Eine Folge von Septakkorden ohne Auflösung und einer übergelegten, freien Melodie. Im Höhepunkt endete das Stück in C7 mit einem Dreiklang in Fis-Dur und Orgelpunkt als 32-Fuss in C. Kurzum, etwas, was es in einem neuapostolischen Gottesdienst wohl noch nie gegeben hat.

Der mitdienende Bischof Beutz aus Wilhemshaven nahm in seinem Predigtbeitrag nach etlichen Minuten darauf Bezug: ".... Als unser Bruder vorhin das Orgelstück vorgetragen hat, da hast du immer gewartet, dass jetzt irgendwann eine Harmonie kommt.
Entschuldigung, das ist keine persönliche (Ansprache oder Katastrophe....?) , das war sehr spannend und mutig, das vorzutragen. Und dann kam irgendwann dieser Schlussakkord, wo du gewartet hast, jetzt muss es ja gut werden. Und dann wurde es erst so richtig schräg! (Gelächter in der Gemeinde) (Pause)
Das ist genau wie unser Leben. Und es war doch Musik, und es war doch Kunst.
Und wenn dein Leben auch mal nicht harmonisch so läuft und du dieses Gefühl hast, es besteht nur aus Disharmonien, es ist doch göttliche Maßarbeit, es ist göttliche Musik. ......."

Nach Ende des Gottesdienstes kam auch gleich ein Bezirksältester eines benachbarten Kirchenbezirks zu dem Vortragenden. "Entschuldigen SIe, sind sie neuapostolisch?" Natürlich war er es. Es entwickelte sich ein langes Gespräch, das von Wertschätzung und Interesse geprägt war. Der Älteste bedauerte, das solche, unkonventionelle Musik nicht oft zu hören sei und erklärte seine Traurigkeit, das oft solche fortschrittlichen Ansätze von übergeordneten Amtsträgern ausgebremst werden.

Eine schöne Entwicklung.

[chorus]

Los geht´s.

http://bezirk-dessau.nak-nordost.de/dbc ... -in-Dessau

[tergram]

Dass man sich speziell in der UNESCO-Welterbe-Stadt Dessau architektonisch am Thema "Bauhaus/Gropius" orientiert, ist einleuchtend und freut mich.

Das auf dem Bauschild zu sehende Gebäude erinnert mich aber eher an einen "goldenen Käfig" oder die Kaaba in Mekka (was spätere Nutzung durch andere Religionen leichter machen würde).

Vielleicht hat die Kirchenleitung ja Humor ...

[Lulo]

Der mitdienende Bischof Beutz aus Wilhemshaven nahm in seinem Predigtbeitrag nach etlichen Minuten darauf Bezug: ".... Als unser Bruder vorhin das Orgelstück vorgetragen hat, da hast du immer gewartet, dass jetzt irgendwann eine Harmonie kommt.

Tja, da hat er wohl vergeblich warten müssen. Beutz kirchen-musikalische Prägung stammt sicher noch aus Zeiten des alten Gesangbuchs mit volksliedhaften "Chorälen" möglichst im 3/4- oder 6/8-Takt, (Banknachbarn unterhaken und schunkeln ).
Im neuen Gesangbuch gibt es ein Lied (Titel vergessen), das aus dem alten übernommen, aber ziemlich umgestrickt wurde. Für das harmoniegewöhnte Ohr enthielt es viele schräge Akkorde. Manche meinten auch, dieses Lied sei nun völlig verhunzt worden. Reaktionen ähnlich wie oben.

[Bezirks-Elster]

Ich habe den Predigtbeitrag von Bischof Beutz sehr positiv empfunden, Lulo.
Ich fand, es war auch keine Kritik an dem Orgelstück. Er hat das anschließend noch so formuliert, dass wenn unser ganzen Leben schief läuft (Disharmonien, keine Auflösung), dann wird Jesus da sein und heilen usw....
Wie gesagt, ich war positiv überascht, was musikalisch gegenwärtig schon möglich ist, und wie der Klerus darauf reagiert. (offiziell (per Co-Predigt) und in-offiziell (per 4-Augen-Gespräch)

[gärtner]

Im neuen Gesangbuch gibt es ein Lied (Titel vergessen), das aus dem alten übernommen, aber ziemlich umgestrickt wurde. Für das harmoniegewöhnte Ohr enthielt es viele schräge Akkorde. Manche meinten auch, dieses Lied sei nun völlig verhunzt worden.

aus meiner früheren Tätigkeit als Organist fällt mir dazu das Lied "Immer mutig vorwärts" ein. Im alten GB war das die Nummer 393, im neuen die Nummer 198. Ich weiß noch wie ich die neue Komposition gehasst habe. Schräg ohne Ende. Habe es nie geschafft die neue Melodie fehlerfrei zu spielen. Es gab aber noch weitere Lieder wo mir das Verständnis gefehlt hat was die Verantwortlichen damals aus den Melodien gemacht haben. Viele Melodien haben sich ziemlich katholisch angehört. Zum Glück muss ich mich jetzt nicht mehr damit rum quälen.

[Bezirks-Elster]

Jetzt kommen wir vom eigentlichen Thema (Protestierender Stadtrat in Dessau) etwas weg, aber sei´s drum ....

Melodien .... katholisch .... wäre für mich ein Qualitätssiegel erster Güte
Vielleicht noch gregorianische Weisen ... hhhmmm 800 Jahre alt und in den alten Kirchentonarten .... himmlisch !!!

Nee, die Melodien sind ja gleich geblieben. Zum Glück kamen noch paar Lieder aus den etablierten Gesangbüchern dazu. Damit das Gesangbuch von 2004 nicht zu langweilig wurde...

Aber den Titel "Immer mutig vorwärts" musste mir erstmal im Gotteslob zeigen, lieber Gärtner....

Mag der Feind auch toben, mögen Stürme wehn, mit des Herrn Apostel lasst uns vorwärts gehn!