Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Johannes

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#241 Beitrag von Johannes » 04.09.2017, 11:15

h.e. hat geschrieben:http://www.nak.org/de/glaube-kirche/nak ... otwendigk/
Ich finde, dass diese Erläuterungen der NAK wenig Spielraum bezüglich der Fragestellung heilsfördernd oder heilsnotwendig lassen.
Die Erläuterungen der NAK international sind auch insofern falsch, dass Jesus kein Amt gestiftet und auch keine Kirche gegründet hat. Vielleicht könnte hier eine Fortbildungsveranstaltung der Apostel über die ersten drei Jahrhunderte Kirchengeschichte nach Christus Aufklärung schaffen.
Ich muss zugeben, dass ich diese Definition in ihrer Eindeutigkeit nicht kannte. Die ist zwar diskussionswürdig, lässt aber in der Tat so gut wie keinen Interpretationsspielraum zu.

gläubiger

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#242 Beitrag von gläubiger » 04.09.2017, 16:35

@ Johannes
Ich vertrete (jedenfalls im Moment noch) eine sehr ähnliche Haltung wie Sie zur Ausführung meiner ehrenamtlichen Tätigkeit in der NAK.
Allerdings würde für mich dann eine rote Linie seitens der NAK-KL überschritten werden, wenn von mir - wie in anderen Fällen bedauernswerter Weise geschehen - eine schriftliche Aussage zur Bestätigung meiner "Linientreue" gefordert werden würde. In den Fällen, die mir bekannt sind, war eine schriftliche Aussage u.a. zur Heils-Exklusivität des Apostolats gefordert worden (vgl. auch die Blankenese-Fälle). Das würde ich SO ganz sicher nicht unterschreiben und es wäre für mich ein Grund, mein Amt definitiv zurückzugeben!

Die Inhalte der NAK von A-Z Homepage sind mindestens kritisch zu betrachten und sollten dringend überarbeitet werden. Weiß jemand, wann diese Infos dort eingestellt wurden?

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Andreas Ponto
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Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#243 Beitrag von Andreas Ponto » 04.09.2017, 19:01

gläubiger hat geschrieben:...
Allerdings würde für mich dann eine rote Linie seitens der NAK-KL überschritten werden, wenn von mir - wie in anderen Fällen bedauernswerter Weise geschehen - eine schriftliche Aussage zur Bestätigung meiner "Linientreue" gefordert werden würde. .... schriftliche Aussage u.a. zur Heils-Exklusivität des Apostolats gefordert worden....

Die Inhalte der NAK von A-Z Homepage sind mindestens kritisch zu betrachten und sollten dringend überarbeitet werden. ....
Lieber gläubiger,

hier habe ich ein Verständnisproblem.

Wenn NAK-Apostel, die in der Einheit mir dem NAK-Stammapostel stehen, von einem Amtsträger X schriftlich eine Erklärung zur Heilsnotwendigkeit des Apostolats einfordern, dann gilt das doch implizit für alle Amtsträger gleichermaßen. Das ist dann doch etwas, was ausnahmslos von jedem Amtsträger gefordert ist! Ob schriftliche Erklärung eingefordert oder nicht?! Wo ist da die Solidarität untereinander? Da geht ein Amtsträger drauf und alle anderen ducken sich weg? Hoffentlich werde ich nicht um eine schriftliche Erklärung ersucht? Warum nicht mit diesem armen Schwein zusammen aufstehen und solidarisch und unter Protest gehen!?

Und ja, die Aussage auf der Hompage ist eindeutig. Was hat das mit dem Alter der Veröffentlichung zu tun? Schwingt da eine leise Hoffnung mit, das könnte outdatet sein?
Hier muss ich nun Comment ohne wenn und aber zustimmen. Warum macht ihr euren Mund nicht auf und bekennt ganz offen und kollektiv euren Glauben und eure Überzeugung vor euren NAK-Aposteln!?!

Und noch eine Nachfrage: Sollte das irgend wann einmal outdatet sein, werdet ihr euch dann dafür einsetzen, dass eure ehemaligen Mitbrüder rehabilitiert werden? Oder war dann 1990 das NAK-Apostelamt heilsnotwendig und 2030 ist es dann halt nicht mehr so, weil Gott seinen Plan geändert hat? Nur die Brüder hatten halt das Pech zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein und nach einer schriftlichen Erklärung gefragt worden zu sein?!?

Das ist die Macht der "Großen", dass die "Kleinen" sich ihrer Macht nicht bewußt sind.

LG
Centaurea

Johannes

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#244 Beitrag von Johannes » 05.09.2017, 08:44

Werter Centaurea.

Gestatte dass ich da auf deinen Einwand antworte. Das, was du hier beschreibst, setzt voraus dass die Kirche und die jeweiligen Verantwortlichen sich überall gleich verhalten. Ich habe schon mehrmals betont, dass ich das Glück habe, meine kirchliche Tätigkeit in einem liberalen Umfeld durchführen zu können, und dass ich das in einem anderen Bezirksapostelbereich wahrscheinlich in dieser Art und Weise nicht könnte. Es gibt diese vielitierte und vielgerühmte Einheit innerhalb der Apostel, der Bezirksapostel nicht, auch nicht in der Lehre. Und wenn in einem Bereich so etwas eingefordert wird, wird das woanders toleriert. Ja, diese Ungerechtigkeit macht mich wütend und traurig. Wie so manches, was von der Kirchenleitung kommt. Soll ich deswegen mein Amt auch zurücklegen? Darüber habe ich lange nachgedacht. Die Amtsrückgabe ist ein einmaliger Schritt, würde wahrscheinlich Aufsehen erregen, würde eventuell auch Unverständnis erregen, aber nach einem halben Jahr würde kaum noch wer darüber reden. Es wäre also ein Effekt, der sehr schnell verpuffen würde. Und da bin ich für mich zur Überzeugung gekommen, dass so ein Schritt zwar vielleicht der moralisch Richtige wäre, aber kaum etwas bewirken würde. Und da glaube ich eben, dass ich mehr bewirken kann, wenn ich innerhalb der Kirche bleibe.
Ungerechtigkeit gibt es überall, in jeder Kirche, in jedem Verein.

Johannes

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#245 Beitrag von Johannes » 05.09.2017, 08:55

Zur Definition der Heilsnotwendigkeit auf der Homepage, für mich persönlich ist dieses Statement nicht tragbar, wird, da stimme ich mit Gläubiger überein, bald geändert werden. Ich kann damit leben, ich habe schon dargelegt, dass ich nicht mit allen Glaubensmeinungen der Kirche übereinstimme, aber so würde es mir in jeder Kirche gehen, und so geht es IMHO jedem, der in einer Kirche ist. Glauben an Gott ist etwas individuell erlebbares, ein Weg, den schlussendlich jeder für sich selbst finden und gehen muss, und kann nicht durch Thesen, die zu glauben sind, vorgeschrieben werden.
Wen kümmert es im Endeffekt, ob das Apostelamt heilsnotwendig ist oder nicht? Ich kenne Apostel, die wunderbare Menschen sind, die mir viel geholfen haben in meiner glaubensmäßigen Entwicklung, die würde ich schon als „heilsnotwendig“ für mich persönlich bezeichnen. Ebenso wie andere Amtsträger. Es gibt aber auch das Gegenteil. Ich wurde als Kleinkind versiegelt, vielleicht mache ich es mir leicht, aber deshalb habe ich mir nie Gedanken über die Notwendigkeit der Versiegelung gemacht. Ich bin überzeugt davon, dass der Heilige Geist in mir und durch mich wirken kann, ist das jetzt eine Auswirkung der Versiegelung? Möglich. Ist es nur durch die Versiegelung möglich? Das bezweifle ich.
Irgendwie kann ich jetzt nicht so wirklich das ausdrücken, was ich sagen möchte. Heilsnotwendigkeit kann nicht vorgeschrieben werden, und es gibt nicht die notwendigen Schritte, die unbedingt erforderlich sind. Ich weiss schon, dass da in der NAK anderes gepredigt wurde und wird, aber das ist eben mein Glaube und meine Überzeugung. Und wer mich fragt, dem sage ich das auch so. Allerdings würde ich meine Überzeugung niemand aufzwingen wollen, sollte jemand das Apostelamt als heilsnotwendig erachten, habe ich kein Problem damit und lasse ihn dabei.

Albert

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#246 Beitrag von Albert » 05.09.2017, 11:11

Meiner Ansicht nach wird da einfach nur um den heissen Brei herumgeschlichen.

Es ist doch simpel: Wenn ein Gebäude aussen als NAK angeschrieben ist und ich dort als treues Mitglied eben dieser NAK einen GD besuche - bekomme ich dann innen tatsächlich auch NAK geboten? Nein? Dann ist es, wenigstens meiner Ansicht nach, doch Etikettenschwindel, der hier zu legitimieren versucht wird.

Wenn ich einen GD hören will, der
a) jesuszentrierter ist als in der NAK und
b) in dem kein bibelwidriges Entschlafenenwesen zelebriert wird und
c) wo auch Apostel wirken, die sich jedoch nicht vor Jesus hinstellen,
dann gehe ich doch naheliegenderweise einfach in eine VAG-Gemeinde. Ich bin überzeugt, die AG nimmt sogar gerne freudige, jesuszentriert predigende Amtsträger aus der NAK bei sich auf.

Wenn nun aber ein AT seinen persönlichen Glauben, seine persönliche Interpretation der Bibel als derart wert befindet, ohne irgendwelche kirchliche Dogmen und Lehrmeinungen vermittelt zu werden, warum gründet er nicht seine eigene kleine Hausgemeinde und hält GD im Wohnzimmer, ganz nach dem Bibelwort: "Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen." (Mat 18, 20).

fridolin

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#247 Beitrag von fridolin » 05.09.2017, 12:18

Oder war dann 1990 das NAK-Apostelamt heilsnotwendig und 2030 ist es dann halt nicht mehr so, weil Gott seinen Plan geändert hat? Nur die Brüder hatten halt das Pech zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein und nach einer schriftlichen Erklärung gefragt worden zu sein?!?
Die NAK verfolgt seit ihrer Entstehung 1897 eine wundersame "Planänderung Gottes" nach der anderen. Planänderungen Gottes sind ihre Begleitumstände. Wie lange das noch funktionieren kann, liegt alleinig nur an den Gläubigen und Amtsträgern unterhalb der Apostelschar. Wenn die die Reißleine ziehen ist Feierabend. :D

Albert

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#248 Beitrag von Albert » 05.09.2017, 15:25

Johannes hat geschrieben:Ich bin überzeugt davon, dass der Heilige Geist in mir und durch mich wirken kann
Jeder Theologe, jeder Prediger, der etwas auf sich hält, will natürlich a) unbedingt vom Heiligen Geist berufen und b) von eben diesem Geist erfüllt und geleitet sein.

Dass die Christenheit selbst in grundlegenden Glaubensfragen uneins, ja in manchen Punkten auch völlig zerstritten ist, stellt dem Heiligen Geist und seiner Wirksamkeit kein wirklich gutes Zeugnis aus. Kann er es nicht besser oder will er nicht? Oder gibt es ihn nicht, ist er nur das Gespenst der Theologie, wie manche sagen? Oder ist er einfach ein Spassvogel, der sich ob dem von ihm verursachten Tohuwabohu in der Christenheit schadenfreudig die Hände reibt?

Ich denke, es ist in Anbetracht solcher Gegebenheiten nicht vermessen, dich zu fragen: Wie genau wirkt denn der Heilige Geist in dir, woran erkennst du konkret, dass tatsächlich er es ist, der dich so predigen und handeln lässt, wie du das tust? Woher weisst du, dass der AT, der im Gegensatz zu dir die Heilsnotwendigkeit der NAK-Apostel freudig und tief überzeugt predigt, nicht von eben diesem Heiligen Geist getrieben sein sollte, so zu predigen, während dich ein "fremder Geist" davon abhält, Gleiches zu tun?

Johannes

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#249 Beitrag von Johannes » 05.09.2017, 16:43

Natürlich möchte jeder, dass der heilige Geist durch ihn wirkt. Wenn die Auswirkungen unterschiedlich sind, dann liegt es nicht am Heiligen Geist, sondern wie weit eben dieser Geist in einem Menschen wirksam sein kann.
Ich spüre den Heiligen Geist sicher in meiner Amtstätigkeit. Aber die Wirksamkeit des Geistes auf die Predigt zu beschränken, wäre zu wenig, dann könnten ja nur predigende Amtsträger den Geist spüren und alle übrigen Gläubigen nicht. Ich spüre den Heiligen Geist in meinem Leben, dass er mir in meinem Denken hilft, mich immer mehr zu Jesus zu orientieren, dass er mich an die Worte Jesu erinnert, dass er mir hilft, Entscheidungen im Sinne Jesu zu treffen.
Und jetzt musst du mir weiterhelfen, wo habe ich behauptet, dass jemand, der anderes predigt als ich, nicht aus dem Geist wirkt?

h.e.

Re: Überzeugende Gründe, NICHT aus der NAK auszutreten

#250 Beitrag von h.e. » 05.09.2017, 17:13

Albert,
erzähle Du doch erst einmal, wie der Heilige Geist durch Dich gewirkt hat, als Du noch hinter dem Altar gestanden warst. Das könnte hier vielleicht den Einen oder Anderen auch interessieren. Oder war Alles nur Geschwätz, was Du einmal als Gottes Wort verkündet hast?
Was sollen Deine Bemerkungen über Theologen? Ich würde mich an Deiner Stelle erst einmal kompetent mit Theologie beschäftigen. Ich hatte Dir an anderer Stelle schon Tips gegeben. Aber Du hattest ja keine Lust dazu. Dann würdest Du z.B. finden, dass der Hauptgegenstand der Theologie nicht Gott ist- wie du einmal behauptet hast- sondern der Mensch. Lies einmal, was z. B. Melanchthon über Theologie schreibt. Ein weiterer Schwerpunkt der Theologie ist die Beschäftigung mit dem Sündenbegriff und der Gnade.
Du fragest nach dem Heiligen Geist. Hier kann Dir geholfen werden: https://www.youtube.com/watch?v=W5eUfLC90pw

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