Der Papst und die Frauen. Wieder mal. Immer noch.

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tergram

Der Papst und die Frauen. Wieder mal. Immer noch.

#1 Beitrag von tergram » 23.11.2015, 17:13

(Zitat) Hinter der Güte in Person dieses Papstes, wie sie uns Tag für Tag von den Medien in aller Welt aufgetischt wird, steckt eine erstaunliche Eiseskälte gegenüber den Frauen, die ihre volle Gleichberechtigung der Geschlechter in der Kirche verlangen. Volle Gleichberechtigung, das bedeutet, dass die Frauen alle Rechte, die der Mann in der Kirche hat, zugestanden bekommen, also auch das Recht, sprich das absolute Herrschaftsprivileg, Priester zu werden. (Zitatende)

Weiterlesen: http://hpd.de/artikel/12447

Frau fragt sich, ob der Papst neuapostolisch ist. Oder sind die Neuapostolischen katholisch? Frauenfeindlich sind beide allemal.

Zu dumm, dass man ihnen den Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes nicht um die Ohren hauen kann. Weil die Kirchen die Vorteile aus dem GG für sich in Anspruch nehmen dürfen, die vermeintlichen Nachteile aber nicht gegen sich gelten lassen müssen. Im 21. Jahrhundert... :evil:

Mein Lieblingssatz: "Katholische [neuapostolische] Frauen, die noch einen Funken Stolz in sich tragen, können diesen Stolz und damit ihren aufrechten Gang nur dadurch bestätigen, bekräftigen, beweisen, dass sie den entschiedendsten Schritt tun, die einzig schlüssige Konsequenz ziehen, nämlich aus der Kirche austreten, aus jener Kirche, in der die Frauen stets nur zweite Klasse sind und auch Papst Franziskus [J. L. Schneider] trotz aller schönen Worte und Gesten sie höchstens in der zweiten Liga spielen lässt."


tergram

Re: Der Papst und die Frauen. Wieder mal. Immer noch.

#3 Beitrag von tergram » 25.11.2015, 10:39

Nein, werter johnnelsonjun, das sind keine Ausnahmen.

Das ist die angelikanische Kirche, nicht die römisch-katholische. Etwas eigenes, etwas anderes. Man könnte sonst auch die evangelische Kirche mit ihrer seit langem bestehenden Frauenordination als "Ausnahme" bezeichnen.

Eine Ausnahme wäre eine einzelne innerhalb der RKK geweihte Frau. Aber davon scheinen die Katholiken ähnlich weit weg wie der Papst vom Doppelbett.

johnnelsonjun

Re: Der Papst und die Frauen. Wieder mal. Immer noch.

#4 Beitrag von johnnelsonjun » 25.11.2015, 10:55

Hallo tergram,

meine Verlinkung, das hätte ich vielleicht noch dazu schreiben sollen, bezog sich auf diese Aussage von Dir:
tergram hat geschrieben:Weil die Kirchen die Vorteile aus dem GG für sich in Anspruch nehmen dürfen, die vermeintlichen Nachteile aber nicht gegen sich gelten lassen müssen. Im 21. Jahrhundert... :evil:
- Fettung von mir -

Ich habe Dein "die Kirchen" nicht nur auf die RKK und die NAK bezogen, sondern allgemein verstanden (was bzgl. der Vorteile aus dem GG ja auch Fakt ist, sie betreffen m. W. alle Religionsgemeinschaften, die KdöR sind). Darum mein Hinweis, dass es zum Glück - wenn auch leider nur wenige - Ausnahmen gibt.

Im Übrigen teile ich Deine Kritik am bzw. Skepsis gegenüber dem Papst und zwar nicht nur bzgl. der "Frauenfrage". Mich stört die ständig betonte Bescheidenheit, die - jedenfalls nach meiner bisherigen Beobachtung - keine praktischen Folgen zeitigt. Es reicht m.E. nicht, wenn der Papst mit einem Billig-PKW fährt, die von ihm geführte Kirche sich aber nicht von dem ihr eigenen überbordenen Reichtum zugunsten der Bedürftigen trennt. Sage niemand, diese Veränderung sei zu schwierig. Dieser Mann ist weltweit so populär, dass es sich m. E. keine Gruppierung innerhalb der RKK leisten könnte, dagegen aufzustehen. Aber das ist ja nicht Thema dieses Threads und deswegen will es auch nicht vertiefen.

Der Grund für die ganze Problematik - insbesondere auch in der "Frauenfrage" - besteht m.E. in dem Klerikalismus (nicht nur der RKK), der sich biblisch nicht belegen lässt und dem ganz eindeutig vom Neuen Testament vertretenen Priestertum aller Gläubigen eindeutig widerspricht.

FG,
JNj.

tergram

Re: Der Papst und die Frauen. Wieder mal. Immer noch.

#5 Beitrag von tergram » 25.11.2015, 12:28

Wir sind uns einig, johnnelsonjun, :D bis auf die kleine Einschränkung, dass die Angelikanische Kirche, soweit sie nicht auf deutschem Boden stattfindet, nicht unserem Grundgesetz unterworfen ist.

Was die Einschätzung des derzeitigen Papstes betrifft, kann ich mich dir nur anschliessen.

Bedenkenträger

Re: Der Papst und die Frauen. Wieder mal. Immer noch.

#6 Beitrag von Bedenkenträger » 03.04.2016, 12:58

:arrow: KLICK

Kleine Gesten und Schritte. Ein Papst ist halt kein Revolutionär, aber dieser ist eindeutig etwas in der Kirche am verändern und viele solcher kleinen Veränderungen wirken sich letztlich auch auf das Große und Ganze aus.

Gerlinde

Re: Der Papst und die Frauen. Wieder mal. Immer noch.

#7 Beitrag von Gerlinde » 16.03.2017, 07:12

Ein Papst ist halt auch nur ein Mann! :mrgreen:
Ich habe im Zuge eines Manuskriptes über die Mormonen auch viel über Frauen und das Priesteramt erfahren, weshalb mich die Einstellung der RKK dazu etwas verwundert. Frauen waren in der Urkirche (die es so nie gab), zumindest im ersten Jahrhundert vollkommen gleichberechtigt. Frauen waren Diakoninnen (von der RKK für Frauen laut Norbert Greinacher im 6. Jahrhundert abgeschafft) gründeten und leiteten Gemeinden, tauften, und waren sogar Apostelinnen (Junia aus Römer 16:7), die im 12. Jahrhundert zu einem Junias umgeschrieben wurde). In Zeiten und Ländern von Diktatoren gab es Frauen in der RKK als Priester (Petra Preunkert-Skálová, siehe Link).
http://universaar.uni-saarland.de/journ ... le/731/776

glasperle

Re: Der Papst und die Frauen. Wieder mal. Immer noch.

#8 Beitrag von glasperle » 16.03.2017, 07:39

Ja, im ehemaligen Ostblock gab es katholische Priesterinnen, in Ermangelung mutiger Männer. Nach der Öffnung wurden diese Priesterinnen vom polnischen Papst natürlich nicht bestätigt.
Zaubern kann Papst franziskus natürlich auch nicht. Besser gesagt um das Wort zaubern zu vermeiden, er bespricht sich mit seinen Kardinälen u d lässt auch diese zu Wort kommen. d.h. Er diktiert nichts, das noch nicht verstanden wird, obwohl er theoretisch könnte.
Man bedenke die un Konvention zur Gleichberechtigung der Frau ist erst ngefähr hundert Jahre alt. Österreich hat sie vor 80 Jahren ratifiziert u d bis heute nicht zur Gänze umgesetzt. ( gleicher Lohn für gleiche Arbeit) der wieder aufgeflammte Streit um die " großen Söhne" ( ein Lieblingsthema der rechtspopulisten, die bewusst die Strophe mit den töchtetn nach dem alten Text singen......in der bundeshymne.

Gerlinde

Re: Der Papst und die Frauen. Wieder mal. Immer noch.

#9 Beitrag von Gerlinde » 16.03.2017, 14:53

Die Katholen haben den Fortschritt schlicht verpennt!

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