Gott liebt Kinder nicht

Christliche Ethik
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Rolf

Re: Gott liebt Kinder nicht

#541 Beitrag von Rolf » 17.04.2014, 22:14

Wat den Eenen sin Uhl', ist den Annern sin Nachtigall.

De een, de kiekt ut Gitter rut, de anner hett een Rittergut.... :mrgreen:

Ambrosia

Re: Gott liebt Kinder nicht

#542 Beitrag von Ambrosia » 17.04.2014, 22:36

Rolf hat geschrieben:Wat den Eenen sin Uhl', ist den Annern sin Nachtigall.

De een, de kiekt ut Gitter rut, de anner hett een Rittergut.... :mrgreen:
Beides Vögel der Nacht ... die eine schreit Uhu Uhu in die dunkle Nacht ,,, die andere zwitschert fröhlich dem Morgen zu ... und singt sogar noch am Tag ....

Rolf

Re: Gott liebt Kinder nicht

#543 Beitrag von Rolf » 17.04.2014, 22:59

Das sind zwei Rezepte gegen das Lagerdenken …

minna

Re: Gott liebt Kinder nicht

#544 Beitrag von minna » 18.04.2014, 10:24

Comment hat geschrieben:
ich glaube eben nicht, dass Gott den Lebensweg eines jeden Menschen, der Menschheit
marionettenhaft vorbestimmt hat.
Ich glaube an eine gewisse Handlungs -und Entscheidungsfreiheit, die Gott dem Menschen schenkt

minna,

auf den Punkt möchte ich noch einmal zurückkommen, weil er mir elementar erscheint. Ich kenne die Sicht aus der Neuap. Kirche, und ich kann mich erinnern, dass der frühere Stammapostel Dr. Leber in einem Artikel zum Ausdruck gebracht hat, dass alles in Gottes Händen liege, Details seiner Kinder ebenso wie die Geschichte der Menschheit. Letzteres besagt doch, dass bei allem nur denkbaren freien Willen und komme, was da wolle, die entscheidenden Entwicklungs-/Lebenssituationen der Menschen von diesen nicht selbst gestaltet werden. Ob man solches gleich 'marionettenhaft' für die Menschen nennen kann, will mich mal dahinstehen lassen, die Bewertung wäre mir zu weitgehend, würde vielleicht auch solch vollkommen triviale Dinge wie das Naseputzen als von Gott vorbestimmt einbeziehen. Darüber müssen wir uns aber nicht austauschen.

Ich persönlich glaube das auch nicht mit der göttlichen detaillierten Vorbestimmung des Ablaufs der Menschheitsgeschichte, wozu auch beispielsweise Kriege gehören . Aber ich wiederhole: die christlichen Kirchen lehren das m.W. so, ohne natürlich die Kriege zu nennen. Und wenn Sie persönlich das ebenso anders sehen, dann, Entschuldigung, distanzieren Sie sich m.E. von solcher für die Kirchen sehr bedeutsamen Lehraussage. Man sieht daran, dass wohl jeder seinen eigenen Glaubensweg versucht zu gehen. Die dementsprechend vorhandene Vielfalt sollte für jeden Anlass sein, die Diskussionen hier offener zu führen, meine ich.

FG
Com.


PS. Sie kennen doch sicher die Jesuworte: Matth. 10,29: Kauft man nicht zwei Sperlinge für einen Groschen? Dennoch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne euren Vater. . Ich denke, darauf beziehen sich die Kirchen, wenn sie ... s.o.!
Zu Recht?

Hallo Comment,

Dein Problem mit gewissen höchst eigenwilligen Lehren und Auslegungen der frohen Botschaft Jesu, wie sie von
diversen christlichen Kirchen traditionell bereits seit Jahrhunderten praktiziert werden, kann ich nachvollziehen.

Aber nur weil mir diese Interpretationen teilweise nicht gefallen, ich die Ur-Idee des Christentums darin nicht wiederfinde,
negiere oder verwerfe ich nicht den Glauben an sich.

Kirchen sind Institutionen. Gegründet und verwaltet von fehlbaren Menschen, die oft die ursprüngliche Intention, die
Seele des Gründungsgedankens schnell vergessen , nicht mehr erkennen oder zu eigenen Zwecken und Absichten umdeuten
oder missbrauchen.
Das kann man freilich nicht der ursprünglichen Botschaft anlasten, die verzerrt und eigennützig umgemünzt wird.

Wir finden Beispiele dafür ja überall, auch fern jeglicher Religion.
Ich persönlich halte die Grundideen des Kommunismus und des Sozialismus für durchaus ernsthaft überdenkenswert,
was jedoch real daraus geworden ist, diese Beispiele rufen in mir teilweise ein Gefühl der Abscheu hervor.

Noch mal, für mich bedeutet Gott Freiheit. Unabhängigkeit. Auch von sämtlichen Päpsten oder Stammaposteln.
Das eigenständige Glauben und Denken können die mir nicht abnehmen.

Und das Gleichnis von den Sperlingen? Man kann es so und so deuten. Ich deute es so: der Mensch selber kann
schlussendlich kein, gar kein Leben kaufen, nicht einmal das von Sperlingen.
Er kann den Sperling kaufen, ihn fliegen lassen oder töten, er kann sich als Herr über Leben und Tod aufspielen, doch
schlussendlich fällt selbst jedes kleine unscheinbare Vögelchen zurück in Gottes Hand.

Die Evolution? Erkläre damit mal die Liebe ... warum ist sie eine so starke Macht?
Unsichtbar, unerklärlich, unvernünftig, oft völlig gegen jeden nachvollziehbaren Sinn aus Sicht der Evolutionsbiologen.
Warum kriegen die "Starken, Schönen" nicht die meisten Kinder? Warum existiert Homosexualität, die ja absolut nicht
auf Weitergabe der Gene gerichtet ist?
Wieso erlischt weiblicher Geschlechtstrieb nicht nach einer gewissen Anzahl von Kindern, spätestens jedoch nach der
Menopause?
Warum wollen die wenigsten Männer pausenlos Kinder zeugen und suchen nicht ständig nach "geeigneten Weibchen"?
Wieso verlieben sich nicht alle in die äußerlich attraktivsten oder reichsten Personen?
Klar sind solche Menschen oft sehr begehrt - doch häufig geht es in lediglich nach solchen Kriterien ausgewählten
Beziehungen eher um Status und um einen gewissen Vorzeigeeffekt. Mit Liebe hat das wenig zu tun.
Was also ist Liebe?

Fragen über Fragen. Und keine schlüssige Antwort. Man muss eben daran glauben, an die Liebe und an Gott.
Für mich gehört beides untrennbar zusammen. :wink:

Comment

Re: Gott liebt Kinder nicht

#545 Beitrag von Comment » 18.04.2014, 18:30

Hallo minna,

Sie haben es auf den Punkt gebracht: es gibt Fragen über Fragen, und häufig fehlt's an nachvollziehbaren Antworten. Das sehe ich auch so. Wir haben damit zu leben. Der Glaube an Gott kann (!) eine Hilfe sein, keine Frage. Jeder sucht sich seinen Weg; Ihnen zustimmend sage ich: es muss nicht ein kirchlich vorgegebener Glaubensweg sein. Und richtig: die Liebe aber sollte immer da sein!

Ich danke Ihnen.

FG
Com.

Bedenkenträger

Re: Gott liebt Kinder nicht

#546 Beitrag von Bedenkenträger » 19.04.2014, 12:38

Comment hat geschrieben:Hallo minna,

Sie haben es auf den Punkt gebracht: es gibt Fragen über Fragen, und häufig fehlt's an nachvollziehbaren Antworten. Das sehe ich auch so. Wir haben damit zu leben. Der Glaube an Gott kann (!) eine Hilfe sein, keine Frage. Jeder sucht sich seinen Weg; Ihnen zustimmend sage ich: es muss nicht ein kirchlich vorgegebener Glaubensweg sein. Und richtig: die Liebe aber sollte immer da sein!

[...]
Ich denke, das Christentum ist keine Antwort auf irgendwelche Fragen, der christliche Glaube ist im Kern ein Weg, der nur eine Wahrheit, ein Geheimnis offenbart: Gott selbst hat sich an seine Schöpfung hingegeben. Dies ist unglaublich und wirft halt so viele Fragen auf und muß auf viele Ablehnungen stoßen und unweigerlich zu Problemen führen.

Nun, der christliche Glaube ist halt nicht billig zu haben. Gott gibt sich der Schöpfung selbst hin, insbesondere den Menschen, und dies im Kern seiner Selbst, als Liebe und Wahrheit. Dies ist nun mal eine sehr schwer verdauliche Kost. Er kommt selber in die Geschichte und sucht Gemeinschaft und letztlich Vereinigung mit uns. Das ist das Geheimnis des christlichen Glaubens in seinem Kern.

Eigentlich recht simpel, wir müssen es nur erkennen und unser Leben danach ausrichten. Und dies ist halt das Problem - das Erkennen und danach handeln. Ach wie schön wäre es, würde der christliche Glaube für alle unsere Fragen Antworten parat haben... :wink:

Comment

Re: Gott liebt Kinder nicht

#547 Beitrag von Comment » 19.04.2014, 16:22

Ach wie schön wäre es, würde der christliche Glaube für alle unsere Fragen Antworten parat haben...
Ja, Bedenkenträger, aber wichtiger noch, wie ich meine: Lösungen ! Und zwar solche, die den Menschen wirklich helfen.

Com.

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tosamasi
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Re: Gott liebt Kinder nicht

#548 Beitrag von tosamasi » 19.04.2014, 16:31

Dass Gott IN Jesus auf die Erde kam wird ja gerne im Sinne der Dreieinigkeit und der damit verbundenen latenten Bezweiflung des Monotheismus der christlichen Lehre behauptet, aber er sprach von seinem Vater und mit seinem Vater, bedeutet, Gott war zu dieser Zeit nicht IN ihm, sonst hätte Jesus ein Selbstgespräch geführt.
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

tergram

Re: Gott liebt Kinder nicht

#549 Beitrag von tergram » 19.04.2014, 16:45

Hmmm.... wenn das Christentum keine Antworten gibt und schon gar keine Lösungen, wie Bedenkenträger richtig schreibt, was gibt es dann? Außer einer spirituellen Innerlichkeit...

minna

Re: Gott liebt Kinder nicht

#550 Beitrag von minna » 19.04.2014, 17:44

Das Christentum gibt keine allgemeingültigen Antworten. Christus gibt sie.
Ganz schlicht und einfach - und unglaublich schwierig ...

Und allen denen, die Gott so sehr für das, was er angeblich tut oder nicht tut, zulässt oder
verhindert, wir alle, die so gern verurteilen, behaupten, man wäre so viel weiser und humaner als dieser
angebliche Gott der Grausamkeiten, wir alle, die sich mit ihren Klagen und Anklagen so weit aus dem Fenster lehnen,
könnten tagtäglich zeigen, beweisen, dass wir es besser machen könnten als dieser Gott.
Wir besitzen so sehr viel Macht über Schöpfung und Geschöpfe. Wie Gott über uns ...

Wir könnten uns also sehr viel verantwortungsbewusster zeigen, erweisen, als dieser, ach so ferne, stumme
Gott ... einfach, in dem wir mehr an Barmherzigkeit geben, als wir immer und immer nur für uns jammernd verlangen.

Doch das ist wohl viel zu unbequem. Nicht einzusehen, aus dieser völlig einseitigen armen Opfermentalität heraus?
Was scheren mich andere? Menschen? Tiere?
Deren Tod, Elend und Verrecken interessiert mich nur als Gegenstand, lediglich als Argumentationshilfe
meiner einseitigen Anklage gegenüber Gott.
Ein völlig pervertierter Ansatz -ein Missbrauch des Elends und der Leidenden.

http://www.aerztefuertierschutz.ch/de/index.html?id=17

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