Lieben Freunde,
da liegt eine Frau im Kreißsaal (!) und kämpft mit schier unerträglichen Presswehen. Das Ungeborene muss raus und es will raus, weil sein bisheriger Lebensraum für ein Weiterleben nicht mehr ausreicht. Geht dabei etwas schief, dann stirbt das Neugeborene oder die Mutter bzw. alle beide sterben.
Die erfolgreiche Geburt wird am Ende also wahrsten Sinne des Wortes im engen „Geburtskanal“ entschieden. Wie eng ist Ihnen seither ihr seelischer Geburtskanal geworden…?
Machen sie sich mal Gedanken darüber was die Vokabel „entscheiden“ bedeutet. Offensichtlich tun überlebenswichtige „Entscheidungen“ sehr weh. Denn es ist ein sehr enger Weg der hinaus in das wirkliche Leben führt.
Was hat das aber mit unserer Monatslosung zu tun? Auf den ersten Blick absolut nichts. Wirklich nicht…? Lesen sie mal die Monatslosung im Gesamtzusammenhang:
„6:16 Was hat der Tempel Gottes für Gleichheit mit den Götzen? Ihr aber seid der Tempel des lebendigen Gottes; wie denn Gott spricht: "Ich will unter ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein." (2. Korinther 6, 16 / Luther 1912)
So stellt man sich das Reich Gottes vor: „Wohngemeinschaft mit dem Ewigen. Gott sagt zu, mitten unter seinen Leuten zu wohnen.“
Mehr noch! Jesus Christus, Gottes Sohn, sagt: „17:20 Da er aber gefragt ward von den Pharisäern: Wann kommt das Reich Gottes? antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden; 17:21 man wird auch nicht sagen: Siehe hier! oder: da ist es! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch.“ (Lukas 17, 20 + 21 /Luther 1912)
Für mich ist das eine Schlüsselstelle: „...inwendig in euch.“ Wenn man diese Schlüsselaussage in einen Zusammenhang mit unserer Monatslosung stellt, dann müsste uns eigentlich klar sein was es heißt: „Ihr aber seid der Tempel des lebendigen Gottes.“ (2. Korinther 6, aus Vers 16 / Luther 1912)
Sehen Sie, mir begegnen häufig durchaus ehrliche und aufrichtige Menschen, denen jedoch bedauerlicherweise ihr Gottesglauben abhanden gekommen ist. Von denen höre ich beispielsweise solche Klagen:
„Was soll ich sein? Ein Tempel als Aufenthaltsort Gottes? Sie haben ja keine Ahnung was in mir los ist! Von Gott weit und breit keine Spur! Der Preußenkönig meinte bitter: <Je mehr ich von den Menschen sehe, umso lieber habe ich meinen Hund> (Friedrich der Große).
Menschen, denen ich vertraute, die haben mich immer wieder enttäuscht. Man hat mich gemobbt, mich belogen, mich hintergangen und sie waren in Wahrheit nur auf das eine aus, nämlich zu versuchen, mich von ihnen und ihren selbsterdachten Denksystemen abhängig zu machen.
Nein! In mir brodelt eine ziemlich giftige Gefühlssuppe. Das ist ein Gemisch aus Enttäuschungen, Wut, Desillusionierung, Niedergeschlagenheit und Mutlosigkeit. Da ist kein Raum mehr für Ihren Jesus.“
Was würden Sie einem solchen Menschen antworten? Etwa achselzuckend weitergehen mit dem Gedanken: „Ein hoffnungsloser Fall! Schade um jedes weitere Wort! Dem kann keiner mehr helfen…!“
Ich antworte anders: „Hören Sie endlich damit auf, Menschen nachzulaufen. Jesus läuft nämlich Ihnen nach. Er sitzt am Rand ihres staubigen Lebensweges und fragt Sie: „Was willst du das ich dir tun soll?“
Als ich auf dieser staubigen Landstraße meines Lebens unterwegs war und ER mir begegnete und mir diese Frage stellte, da habe ich IHM zwei Antworten gegeben: „Herr, hilf meinem Unglauben. Ich bin nicht würdig, dass du dich um mich kümmerst. Aber sprich nur ein Wort, dann wird meine Seele gesund.“
Ich weiß, in diesem Forum sind einige unterwegs, denen ich mit meinen Jesustexten auf die Nerven falle. Das ist schade, aber ich kann und werde das nicht ändern.
Sehen Sie, da gab es den evangelischen Pfarrer Wilhelm Busch (Essen). Leider ist der schon 1966 einem Herzinfarkt erlegen. Und nun staunen Sie: „Obwohl dieser aufrichtige Gottesmann mittlerweile schon beinahe 50 Jahre mausetot im Grab liegt, erfreut sich sein geistlicher Nachlass (Aufsätze, Bücher, Tonaufnahmen usw.) bis heute großer Beliebtheit."
Auf dem Klappentext seiner Bücher kann man folgendes Lesen: „Wohl kein anderer verstand es so treffend wie Wilhelm Busch, biblische Wahrheiten in zeitgemäßer Sprache wiederzugebeben.“
Ich bin übrigens unverdrossen auf der Suche nach Leuten, die sich, mit ihren geschenkten Talenten, um dasselbe bemühen wie der sel. Pfarrer Wilhelm Busch aus Essen. Ist da jemand…?
Liebe Grüße, landauf und landab, vom alten Maximin
