Hallo, der reutlinger,
also, die beiden Ausarbeitungen von D.Streich sind und waren nur
das I-Tüpfelchen zu der Findung meines neuen Weges. Basis des Ganzen war und ist die Seite
www.nak-info.de die mir die Augen geöffnet haben. Dann kamen noch dazu die Glaubens-und Lebensgeschichte von den Ex-Apostel G.Sepers und dem ehem. Stammapostelhelfer Kuihlen. Dann die Seiten mediasinres.net und Christ im Dialog. Alles dies und dann im direkten Kontext mit meinem eigenen 5 Jahrzehnten NAK (1957-1990). dies Alles war dann die Grundlage für meine Entscheidung.
Der Mensch ist immer ein Produkt seines sozialen Umfeldes und so kam es das ich in den neuapostolischen Glauben hineingeboren worden bin , geprägt von einer erzkonservativen Erziehung verstärkt durch den ultra-konservativen Apostelbezirk Steinweg in Berlin-West. Der Sonntag war stets verplant, kein Raum mehr für Freizeit, Alles drehte sich um die NAK und den Glauben und das war nachher so schlimm, daß außer dem Samtag, alle Tage der Woche komplett verplant waren und damals wurde vom Altar wirklich gepredigt, wenn Du Eines ausläßt oder nicht machts, dann bist du nicht dabei wenn der Herr kommt, das war wirklich so, daß kannst Du mir ruhig abnehmen !Davon bin ich geprägt bis tief in die 80 und 90er Jahre hinein. Danach folgte komplette Passivität und Gleichgültigkeit gegenüber der NAK was darin gipfelte,daß ich die GD der NAK nicht mehr besuchte, dies blieb so bis 2000. In diesem Jahr änderte sich in meinem Leben sehr viel, danach besuchte ich sporadisch die GD der NAK und versuchte wirklich ernsthaft die NAK-Dogmen zu verstehen, ich betete auch zu Gott, ermöge mir die Augen öffnen, damit ich ein treues Gotteskind bin und alles verstehe und in der rechten AT-Nachfolge stehe. Es kam aber anders. Die erbetende Sicht eröffnete sich mir nicht.
Ganz im Gegenteil, ich erkannte, daß die NAK eine falsche Lehre predigt. Der Rest ist bekannt. Ich gebe Dir aber Recht, daß nicht Alles schlecht ist in der NAK, ich hatte auch gute Zeiten, aber das ist prozentual so wenig und auch die so oft benannten Glaubenserlebnisse, womit viele Mitgeschwister prahlten, erschlossen sich mir nicht, das lief Alles an mir vorbei.Ich ziehe vor allen NAK-Christen aber den Hut meiner Hochachtung, die trotz dieses komplizierten Glaubens-und Lehrkonstruktes, künstlich produziert durch die NAK,bestehend aus einem Konstrukt von heilsnotwendigen Aposteln,noch einen heilsfördernden Aspekt herauspicken können um dann noch die Kraft zu besitzen, Jesus, entgegen dieser Kirche, an erster Stelle in der Seele zu setzen. Wer das schafft, ist in meinen Augen ein Glaubenskünstler !
So hat nun jeder seine eigene soziale und auch kirchliche Prägung.
Ich muß verstehen lernen,das ich die Welt nicht verändern kann, auch wenn es verdammt schwer fällt. Das System der NAK widert mich an, aber ich kann und will das nicht auf den einzelnen NAK-Christen übertragen. Deshalb sind das für mich "Opfer" nämlich Opfer des Systems, Opfer der Indoktrination nach NAK-Lesart...das ist halt sehr schwierig, das zu tolerieren. Von meiner Seite kann ich nur gegenüber der NAK zur Vorsicht mahnen !
Ich muß lernen cool zu bleiben und nicht nur durch meine direkten Handlungsweisen im reellen Leben Glaubenstoleranz zu üben, sondern auch in meinen Worten, jedoch wird das ein sehr langwieriger Lernprozeß, dass geht nicht Heute auf Morgen. Dieser Lernprozeß kann bei mir nur unter der großen hoffnung gedeihen, daß die NAK sich, zumindest in Deutschland, selbst so reduziert (durch Austritte/Amtsniederlegungen/...kann im Übrigen enanito mehr als gut verstehen!), daß sie zur Unbedeutsamkeit mutiert. Zur Zeit ist sie ja noch die 3.größte Kirche in Deutschland .Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Wenn ich nun einerseits von einem notwendigen Lernprozeß bei mir selbst sprach, so mahne ich auch einen notwendigen Lernprozeß der NAK-Führung an. Wer Pamphlets in Richtung VAG und VAC und ACK als wissentschaftlich fundierte Geschichtsaufbereitung "verkaufen" will, muß sich fragen lassen, ob er ernst genommen werden will und ob das ein Akt der Versöhnung war oder eher einem Türzuschlagen glich. Auch muß sich eine Lernbereitschaft der NAK darin beweisen, das man im sog. Selbstbildnis Jesus Christus an erster Stelle und als zentralen Mittelpunkt des Glaubens und der Lehre, die man vertreten will, tellt, dann könnte ich das als christlich ansehen und wenn dann noch das Apostelamt als nicht heilsnotwendig, sondern als heilsfördernd bezeichnet würde, und dann im Anschluß die Geschichtsaufarbeitung wirklich umfassend stattfinden würde, ja, dann wäre ich wirklich im Erklärungsnotstand und müßte wirklich meine eigene Position scharf überdenken und es wäre vielleicht sogar die entscheidenden Schritte, die dazu führen könnten, das ich in die NAK zurückkehre.
das meint Wolfgang !