Ist das nicht immer so, dass das Scheißwetter von heute die gute alte Zeit von übermorgen ist?agape hat geschrieben:Im "neuen Land", im "Neu-Land" sprechen viele über ihre alte Heimat, auch wenn es die "kalte Heimat" war. Und mancher singt trotzdem anfallsweise wie von Sinnen: "Heimat, Heimat glanzumflossen".
DAS MASS IST VOLL...
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Philippus
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Dieter
Liebe agape,agape hat geschrieben:Wer kümmert sich um Schwerverwundete? (Damalige, jetzige oder zukünftige Weggenossen?) Wo kommt der Mut her, einen neuen Weg gehen zu können?
wer kümmert sich um Schwerverwundetet? Diese Aufgabe können ehemalige Weggenossen kaum bewältigen. Sie sind in dem System verhaftet, das manchen mehr oder weniger stark verwundet hat und das man aus diesem Grund verlassen hat. Ich denke, keiner wurde rausgeworfen. Aber viele haben den Entschluß für sich gefaßt, zu gehen. Alte Weggenossen bleiben zwangsläufig zurück. Sie könnten nur helfen, wenn man wieder zurückwollte. Auf dem neuen Weg werden sie immer unerreichbarer bzw. man wird für sie unerreichbarer.
Jetzige Weggenossen können auch nur bedingt helfen, denn sie kennen die geistigen Zwänge nicht einordnen, denen man ausgesetzt war. Hilfe von dort zu erwarten, wäre vermessen, weil es sie überfordern würde. Schau Dir nur mal Cempers Argumentation zu StAp Bischoff an. So kann nur jemand argumentieren, der nie in dieser Mühle gesteckt hat. Hilfe für einen Betroffenen kann man mit dieser Argumentation nicht leisten, auch wenn sie noch so gut gemeint sein mag.
Zukünftige Weggenossen? Nun ja, die Zukunft bringt vieles, wieso auch nicht Hilfe von diesen. Aber darauf zu bauen?
Wenn jemand Hilfe leisten kann, dann doch letztlich nur derjenige, der denselben Weg schon gegangen ist und die Stolpersteine und Fußangeln kennt, in denen man sich verfangen hatte. Und der den Mut hatte, den alten Weg zu verlassen. Und genau das ist meiner Ansicht nach die Ursache, warum sich in diesem Forum, das sich primär dem christlichen Dialog und Austausch verschrieben hat, sich trotzdem soviele NAK-Spezifikas offenbaren. Die meisten User hier haben einen NAK-spezifischen "Migrationshintergrund". Und der wird sich noch in vielen Jahren nicht verleugnen lassen. Aber genau deswegen denke ich, fühlen sich hier manche gut aufgehoben, weil sie Verständnis für ihre Situation sehen.
Mag dieses Forum auch etwas einseitig ausgerichtet sein, es bleibt einem jeden überlassen, sich in JEDE Richtung zu engagieren. Fühlt man sich dabei etwa ausgegrenzt (ich hoffe Micha fühlt das nicht) dann bleiben für ein entsprechendes Engagement ja auch noch andere, größere und breiter angelegte Foren.
Liebe Grüße
Dieter
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tergram
Manchmal ist es viel einfacher, bodenständiger, pragmatischer:agape hat geschrieben:Wo kommt der Mut her, einen neuen Weg gehen zu können? (Braucht man ein Spiritual oder wartet man auf Gott oder sucht nach einem Zeichen von oben oder die eigene direktive Vernunft ?
Der alte Weg wird nach und nach unter den Füßen weggespült und einigermassen fassungslos schaut man zwischen morsch gewordenen Balken in die Tiefe. Der scheinbar in Fels gehauene schmale Weg verwandelt sich in eine riskante Hängepartie. Wer da nicht Flügel hat, dem bleibt doch nur, einen anderen Weg zu suchen und mutig zu gehen. Manchmal mit dem Mut der Verzweiflung, manchmal schlicht mit dem Mut der Alternativlosigkeit.
Was dabei hilft? Oftmals ein diskreter Seitenblick auf andere Wanderer, die ebenfalls den alten Weg verlassen haben und sich auf den neuen Wegen offenbar pudelwohl fühlen. Und die berechtigte Hoffnung "Was die können, kann ich auch."
So viele (Aus)Wanderer, so viele (Aus)Wege. Ein schöner Satz dazu: Ich setzte den Fuß in die Luft - und sie trug.
P.S.: Was meinst du mit "Spiritual"? Ich kenne den Begriff nur aus Priesterseminaren der RKK. Vermutlich meinst du etwas anderes..
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42
Das endete damals bei Dr. Heinrich Hoffmann boese:
Noch ein Schritt! und plumps! der Hans
Stürzt hinab kopfüber ganz! -
Die drei Fischlein sehr erschreckt
Haben sich sogleich versteckt.
Was den Begriff "Auswanderer" angeht: ich denke, dass selbst die, welche schliesslich in der neuen Heimat "angekommen" sind, die alte nicht vergessen. Erst die naechste Generation hat sich dann wirklich etabliert. Insofern finde ich, die Analogie traegt.
Tergram findet einfach immer die besseren Worte.
Noch ein Schritt! und plumps! der Hans
Stürzt hinab kopfüber ganz! -
Die drei Fischlein sehr erschreckt
Haben sich sogleich versteckt.
Was den Begriff "Auswanderer" angeht: ich denke, dass selbst die, welche schliesslich in der neuen Heimat "angekommen" sind, die alte nicht vergessen. Erst die naechste Generation hat sich dann wirklich etabliert. Insofern finde ich, die Analogie traegt.
Tergram findet einfach immer die besseren Worte.
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tergram
Da hat der Hans wohl nicht genug42 hat geschrieben:Noch ein Schritt! und plumps! der Hans stürzt hinab kopfüber ganz!
- O geglaubt,
O gebetet,
O geopfert
Frotzelmodus aus.
Sich auf den neuen Weg wagen, hat weniger mit Mut, sondern mehr mit Vertrauen zu tun. Mit Gottvertrauen und mit Selbstvertrauen.
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tergram
Danke Cemper.
Aus ihnen wird nie ein richtiger Neuapostole. Nie.
Ich durfte schon als Kind lernen, dass Nachfolgen besser ist, als Nachdenken.
(Aber damit sind wir schon wieder beim Vollmaß des Maximin, dessen Unmut wir nicht weiter erregen wollen. Was macht man übrigens mit vollen Maßen? Austrinken, vermutlich.)
Ich durfte schon als Kind lernen, dass Nachfolgen besser ist, als Nachdenken.
(Aber damit sind wir schon wieder beim Vollmaß des Maximin, dessen Unmut wir nicht weiter erregen wollen. Was macht man übrigens mit vollen Maßen? Austrinken, vermutlich.)
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Anne
Liebe agape,agape hat geschrieben:Vielleicht kann jeder mal in sich gehen und sich fragen, wie er wieder FREI werden kann, im Kopf und in der Seele.
ich glaube, dass eine wirkliche Hilfe darin liegen könnte, wenn (ehemalige) Neuapostolische sich - ja, tatsächlich - denken könnten.
Mensch muss nicht nur fühlen, mensch muss sich auch denken können. Dann wird er klar(er). Und da das "System NAK" auf ein Übermaß an Emotionen gebaut ist und diese permament beansprucht und bedient, könnte das (Über- oder Be-)Denken derselben beruhigen. Und klären. Und befreien...
Nur mal so.
Und mit einem lieben Gruß.
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evah pirazzi
