Nein! Das Kernstück ihrer Argumentation hier läuft ins Leere. Weil sie den gesamten neuap. Kontext vernachlässigen, der diese Botschaft erst zum Skandalon gemacht hat. Es geht überhaupt nicht darum, ob Herr Bischoff die Botschaft wirklich geglaubt hat, empfangen zu haben, ob er sie geträumt hat oder was immer. Darum kann es nicht gehen, weil das für die Auswirkungen, die es hatte, damals völlig irrelevant war und heute noch ist. Es geht um historisch belegbare Fakten, die zeigen, dass Bischoff im Laufe der Zeit auf massive Kritik an seiner Botschaft gestoßen ist. Ich nenne stellvertretend nur Peter Kuhlen. Es geht somit um die Frage, wie er die angebliche Botschaft als Stammapostel durchsetzen konnte und was er damit in Gang setzte, also um die Machtfrage und um innerkirchliche Richtungskämpfe, um die Legitimation von Bischoff, eine derart religiös radikale und für das Leben seiner gläubigen Anhänger einschneidende Lehre in den Stand der Unangreifbarkeit zu erheben. Denn hier handelte es sich nicht um irgendeinen religiös trunkenen Hansel der NAK, sondern um ihr von allen als geistliches Oberhaupt anerkanntes Medium - zu Gott direkt. Daher seine große Autorität. Sein Wort wurde verglichen mit Gottes Wort. Die Botschaft war also verbindlich für Neuapostolische, die "dabei sein" wollten. Sie, Herr Cemper, hätten wenigstens den Versuch machen können, nachzuvollziehen, was das für gläubige NAK'ler in der damaligen Zeit bedeutete. Davon hing nämlich für sie "ewiges Leben" oder "ewiger Tod" ab. Daher tragen ihre Überlegungen leider nichts zum Kern der Sache bei! Weil sie einer falsch verstandenen Neutralität aufsitzen, wenn ich mal spekulieren darf. Denn wer die Fakten kennt, die ihnen so am Herzen liegen, für den ist die Herkunft der Botschaft, bzw. ein eventuell möglicher Nachweis der Herkunft, nicht von Interesse, sondern die teilweise desaströsen Folgen für das persönliche (Glaubens)-Leben der Anhänger der neuap. Glaubenslehre. Nicht durch Beten und Bitten und womöglich weitere Erkenntnisse wurde die Botschaftskritik damals abgetan, sondern durch nackte Macht, die sich teilweise dem Schachern um Stimmen für Mehrheiten verdankte.Niemand kann mit Sicherheit die Grundlagen dieser Botschaft als Tatsachenbeschreibung erläutern. Es ist nicht möglich zu sagen, dass Herr Bischoff eine Offenbarung empfangen hat. Es ist auch nicht möglich zu sagen, dass er keine Botschaft empfangen und nur geträumt hat. Es ist auch nicht möglich, Herrn Bischoff psychologisch zu untersuchen. Es kann nur „spekuliert“ werden. Dabei muss es jedem überlassen bleiben, ob er diese Geschichte so oder so sieht. Für Herrn Dr. Leber - der ausdrücklich von seiner „persönlichen Meinung“ spricht - ist die Botschaft eine Offenbarung. Gegen eine solche persönliche Meinung kann niemand etwas sagen. Herr Leber und andere haben - und das ist Konsequenz der Religionsfreiheit - das Recht, die „Botschaft“ als Offenbarung zu verstehen und sogar trotz aller faktischen Ungereimtheiten bis heute an eine Botschaft zu glauben.[Fettung von mir-Pritze]
Herrn Leber kann es natürlich überlassen bleiben, wie er die Botschaft sieht. Aber niemals Herrn Stammapostel Leber, der von den schrecklichen Folgen der Botschaft Kenntnis hat und der als verantwortlicher Leiter der NAK die Chance hätte, mit dem Zirkus (hier können sie wieder Polemik reklamieren) um Bischoff aufzuräumen!
Herr Cemper, lesen sie doch mal die Dokumente auf quo-vadis-nak.de, wenn ihnen die Hintergründe der Diskussion um Bischoff so wenig bekannt sind, dass sie ihre Zeit auf unwichtige Nebenschauplätze ("wie empfing Herr B. die Botschaft?""Kann man sie als Offenbarung ansehen?") verschwenden. Es geht bei der Botschaftsproblematik weder um Meinungsfreiheit, noch persönliche Erlebnisse, sondern vor allem um das, was ein unverantwortlich handelnder Kirchenführer bei Tausenden angerichtet hat und was das für das Selbstverständnis und die Glaubwürdigkeit der NAK bedeutet, die sich ganz über ihr Apostelamt versteht und definiert.
Wenn man die Botschaft in die damalige Zeit einordnet und den damaligen Zustand der NAK mitbedenkt, darüber hinaus noch die Eschatologieproblematik vieler Sekten miteinbezieht, ist die Botschaft keineswegs die ungeklärte und unerklärliche Sache, für die sie sie halten. Man muß sich allerdings Bewertungen zutrauen und sich nicht nicht hinter Wissenschaftlichkeit verstecken. Sie erinnern mich lebhaft an die Argumentation von Dr. Leber, der auf verwandtschaftliche Bindungen Rücksicht nehmen muß. Sind sie mit netten, evtl. höheren AT's aus der NAK befreundet? Würde ich niemandem übelnehmen, bei ihnen würde das allerdings einiges erklären.
Gruß Pritzebilsky