Morgengruß

Persönliche Wünsche an andere Fories
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Dieter

#401 Beitrag von Dieter » 10.09.2008, 17:31

Hannes (reloaded) hat geschrieben:Und warum die einen Menschen so strahlend und freudig durchs Leben gehen – und die anderen durchs Leben getrieben werden und scheinbar wirklich keine Möglichkeiten haben, ihr Leben positiv zu gestalten und positive Gedanken zu fassen.
Lieber Hannes,

dieser Satz von Dir hat mich beschäftigt. Warum gehen die einen strahelnd durchs Leben? Und warum haben die anderen "scheinbar" keine Möglichkeit, ihr Leben positiv zu gestalten?

Ich - entschuldigt bitte alle - bin der Meinung, JEDER kann strahlend durchs Leben gehen. Ok, ich strahle auch nicht immer. Aber ich versuche, wenn ich trübsinnige Gedanken bemerke, meine Aufmerksamkeit auf freudige zu richten. Ich habe dadurch die Erfahrung gemacht, daß sich Freude "lernen" läßt. Meine Frau sagte früher oft zu mir, ich wäre zu pessimistisch. Zwischenzeitlich sind diese Aussagen von ihr sehr, sehr selten geworden. Und wenn sie einmal noch Berechtigung haben, bin ich ihr dankbar, daß ich meine Aufmerksamkeit auf etwas Freudiges lenken kann.

Ich bin der Meinung, daß negative Gedanken ebensolche Auswirkungen wie ein Magnet anziehen. Aber daß positive Gedanken eben auch wie ein Magnet positive Auswirkungen anziehen. Wenn ich nun die Möglichkeit habe, meine Aufmerksamkeit, meine Gedanken auszuwählen und zu lenken, so tue ich doch gut daran, diese positiv auszurichten und damit Positives in mein Leben zu ziehen.

Ich darf natürlich nur von mir reden und von den von mir gemachten Erfahrungen. Aber ich habe mit dieser Einstellung bisher soviel Positives erlebt, daß es zumindest für mich Realität ist. Ich versuche, auf mein Gefühl (meinen Bauch) zu hören. Habe ich ein gutes Gefühl, so kann ich mich mit diesen Gedanken beschäftigen. ist es negativ, so lasse ich es (oder versuche es zu lassen). Nicht immer fällt dies einfach. Man kann nicht einfach den Schalter umlegen. Aber man kann immer mehr und mehr die Einstellung ändern. Und irgendwann hat man das Negative abgeschaltet.

Dazu muß ich mir aber im Klaren sein, was ich will. Und an das, was ich will, muß ich glauben. Jesus hat zu den Kranken immer gesagt: Dein Glaube hat dir geholfen. Sie wollten nichts anderes als gesund werden und haben ihren ganzen Glauben daran gesetzt, daß sie es auch werden. Und in diesem Glauben sind sie zu ihm gekommen. Und sie wurden geheilt. Solche Wunderheilungen sind ja nicht nur bei Jesus passiert. Sie passieren auch heute. Voraussetzung ist, wenn man die Fälle ansieht, ein felsenfester Glaube daran, daß die Hilfe möglich ist. Und dann kann es auch funktionieren. Jedoch nicht nur bei Krankheit, sondern auch in allen anderen Lebenslagen kann der Glaube an das selbst gesetzte Ziel Wunder bewirken. Was mir an den Wunderheilungen Jesu aufgefallen ist, ist folgendes: Nie hat Jesus gesagt: Dein Glaube an mich oder an Gott hat Dir geholfen. Er sagte immer: Dein Glaube hat dir geholfen. Oder aber: dir geschehe, wie Du geglaubt hast. Es war also, so denke ich, gar nicht der religiöse Glaube dazu erforderlich, sondern die feste innere Überzeugung: Dieser Mann kann mich heilen. Und ich bin überzeugt, es war in Bethesda nichts anderes. Wasser kann nicht allein dadurch heilen, daß sich die Oberfläche kräuselt. Aber es wurden damals Menschen durch diesen vorgang geheilt. In Lourdes werden heute auch Menschen durch ein Wasser geheilt, das aus medizinischer Sicht nichts Besonderes ist. Es heilt auch nicht. Was heilt, ist der Glaube.

Und so bin ich überzeugt, daß der Glaube an eine Veränderung (nicht der religiöse Glaube) eine solche auch bewirken kann. Leider wird dieser Glaube und der religiöse Glaube meist in einen Topf geschmissen. Und dann entstehen die Aussagen: Weil Du hier oder dort gefehlt hast, kann dir keine Hilfe werden. Oder wenn du diese oder jenes nicht erfüllst, mußt Du diese oder jene negativen Folgen tragen. Und so wird aus der frohen Botschaft: "Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, könntet ihr Berge versetzen" eine Drohbotschaft.

Ich bin der Ansicht, daß man den Glauben an positive Veränderung im Menschen in physischer und psychischer Hinsicht oder im allgemeinen Wohlergehen in keinem Fall mit der Religion verbinden kann. Auch die Religion ist für mich sehr wichtig, denn sie gibt mir Halt und Orientierung. Sie hilft mir aber nicht, meinn persönliches Lebensumfeld positiv zu beeinflussen. Das kann ich nur selbst. Und bei diesem "Selbst in die Hand nehmen" hilft mir dann Gott auch. Davon bin ich überzeugt. Hilf Dir selbst, so hilft Dir Gott. Dieses Sprichwort kommt nicht von ungefähr.

Daher muß ich, wenn ich eine positive Veränderung will, diese alleine selbst herbeiführen. Passives Warten, daß mir "Gutes widerfährt" hilft selten. Aber die Dinge überzeugt, mit einem festen Willen und einem klaren Ziel vor Augen, zu gestalten, hilft eigentlich immer.

So, vor ich nun aus der Leitung fliege, weil meine Online-Zeit vorüber ist, drücke ich nun schnell auf "Senden" und wünsche euch allen noch einen schönen Abend!

Dieter

tosamasi

#402 Beitrag von tosamasi » 10.09.2008, 17:58

Wenn ich in den Medien sehe, wie elend manche Menschen leben, ohne Aussicht auf Besserung ihrer Lebensumstände, dann werde ich klein und dankbar, und nehme mein Kreuz wieder tapfer auf mich.

Tatyana

#403 Beitrag von Tatyana » 10.09.2008, 18:56

Dieter hat geschrieben:
Hannes (reloaded) hat geschrieben:Und warum die einen Menschen so strahlend und freudig durchs Leben gehen – und die anderen durchs Leben getrieben werden und scheinbar wirklich keine Möglichkeiten haben, ihr Leben positiv zu gestalten und positive Gedanken zu fassen.

Ich - entschuldigt bitte alle - bin der Meinung, JEDER kann strahlend durchs Leben gehen. ...

Ich bin der Meinung, daß negative Gedanken ebensolche Auswirkungen wie ein Magnet anziehen. Aber daß positive Gedanken eben auch wie ein Magnet positive Auswirkungen anziehen.

Aber die Dinge überzeugt, mit einem festen Willen und einem klaren Ziel vor Augen, zu gestalten, hilft eigentlich immer.
Dieter, so einfach ist es nicht. Nicht jeder kann strahlend durch Leben gehen. So viel Kraft ist nicht immer. Und positiv denken und Ziele vor Augen haben, dazu bedarf es auch Kraft. Mitunter sehr viel mehr, als grade zur Verfügung steht. Und vor allem bedarf es dann der Erkenntnis von MÖGLICHKEITEN. GANGBAREN Wegen, für einen selbst(!), die offenstehen und auch als solche empfunden werden. Es hilft mir nichts, wenn zweihundert Leute um mich rum wissen, wie ich etwas anfassen oder machen sollte, damit es mir besser geht, sich etwas ändert, etc. Ich muß selbst die Kraft finden, diesen Weg zu gehen. Häufig hört man dann genau solche Sätze, wie von dir: du mußt halt wollen, positiv denken, etc. Aber es gibt Zeiten, da KANN man das nicht. Und will es auch nicht nur, um das Umfeld zufriedenzustellen, damit die bloß nicht zuschaun müssen, wie man leidet. Manchmal muß man seinen Freunden antun dürfen, daß es einem nicht gutgeht.
Schon allein diese Erkenntnis ist ein Schritt weiter, als jemand sieht, der grade am Boden liegt. Der denkt dann häufig noch: ich kann mich den anderen nicht antun. Wie soll jemand, der das denkt, der keinen gangbaren Weg offensieht, sich Ziele setzen können? Und auch noch daran glauben? Er glaubt ja nicht einmal an sich selbst. In so einer allgemeinen Befindlichkeit glauben vielleicht andere an ihn, aber das hilft auch nicht weiter. Vielleicht verachtet er sie gar dafür? Und das Licht am Ende des Tunnels ist wahrscheinlich auch nur ein entgegenkommender Zug...

Was hilft? Nur, wenn derjenige für SICH SELBST erkennen kann, wofür es sich lohnen würde, weiterzukämpfen. Einen gangbaren Weg für sich finden kann, sich erst einmal lohnende und erreichbare Ziele zu setzen. Jemand, der unkonditionell da ist. Gar nichts tut, einfach nur da ist. Und aushält.

Steppenwolf

#404 Beitrag von Steppenwolf » 10.09.2008, 19:45

Zuletzt geändert von Steppenwolf am 18.11.2008, 09:17, insgesamt 1-mal geändert.

Tatyana

#405 Beitrag von Tatyana » 10.09.2008, 20:12

Wer mit einer Elefantenhaut "gesegnet" ist, lebt sicherlich manchmal einfacher, er sieht viele Dinge einfach nicht, die einen anderen fast zerbrechen lassen. Andererseits wird er auch nicht viel zu geben haben, schon gar kein Verständnis. Und oft nicht einmal Wärme.

"Morgengruß" war das Thema. Wie oft scheint der Morgen nie zu kommen, die Nacht endlos zu dauern. Und wie oft fürchtet man fast das Kommen des Morgens, weiß man doch nicht, wo die Kraft für noch wieder einen Tag herkommen soll...und dann kommt ein Morgen, der scheint einfach nur klare Ruhe zu atmen, ein Lichtstrahl bricht durch dichte Wolkendecke und Nebel und verwandelt die ganze Welt...jeder weiß, daß so ein Moment schnell vorübergeht. Aber für einen Augenblick war die Welt ein wenig heller.

Tatyana

#406 Beitrag von Tatyana » 11.09.2008, 05:52

Allein sein zu müssen ist das schwerste, allein sein zu können das schönste.

Hans Krailsheimer

Maximin

#407 Beitrag von Maximin » 11.09.2008, 06:00

Irgendwann gelang es mir, mit der Vergangenheit Frieden zu schließen. (Micha)

Hannes

#408 Beitrag von Hannes » 11.09.2008, 07:30

Kann man eigentlich auch mit der Zukunft Frieden schliessen ... :roll:

tergram

#409 Beitrag von tergram » 11.09.2008, 07:35

Aus einem besonderen Anlass für einen besonderen Menschen:

91. Psalm
Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest.Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht, vor den Pfeilen, die des Tages fliegen, vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt. Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen. Ja, du wirst es mit eigenen Augen sehen und schauen, wie den Gottlosen vergolten wird. Denn der HERR ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht. Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Hause nahen. Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. Über Löwen und Ottern wirst du gehen und junge Löwen und Drachen niedertreten. »Er liebt mich, darum will ich ihn erretten; er kennt meinen Namen, darum will ich ihn schützen. Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören; ich bin bei ihm in der Not, ich will ihn herausreißen und zu Ehren bringen. Ich will ihn sättigen mit langem Leben und will ihm zeigen mein Heil

abendstern_

#410 Beitrag von abendstern_ » 11.09.2008, 08:05

Tatyana hat geschrieben:Allein sein zu müssen ist das schwerste, allein sein zu können das schönste.

Hans Krailsheimer
Danke!

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