tergram hat geschrieben:Wunderbar! Vollkommene Ahnungslosigkeit, verborgen hinter einem Schleier aus theologischem Geschwurbel und wortreichem Gestammel.
DAS ist es, was der suchende Mensch in den Wirrungen des Lebens braucht. *Ironiemodusaus* Und genau dieses abgehobene Gebrabbel ist es, was die Menschen in Scharen aus den Kirchen treibt.
Gut so.
Nehmt eure Seligkeit in die eigenen Hände und befreit euch von denen, die euch ihre eigene Unwissenheit als finale Weisheit verkaufen wollen. Amen.
Nun, Schwesterlein, was die Menschen scharenweise aus den Gotteshäusern treibt, ist wohl weniger theologisches Geschwätz, denn dort, in den Kirchen, wird ja nicht wirklich doziert, sondern vielmehr recht untheologisch und sehr naiv und volkstümlich über Gott gepredigt, und dies ist doch wohl eine der Hauptursachen davon, das sich viele von den Kirchen letztlich abwenden.
Was bekommt man dort denn oft geboten? Zumeist folgendes:
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Nach allem, was ich von der Bibel verstehe, und dem, was sie über Gott aussagt, widerstrebt mir die naive Rede von der Liebe Gottes. Vielleicht ist Gott gar nicht die Liebe, wie wir uns das vorstellen. Woher wissen wir denn, dass ausgerechnet dieses Etikett auf den unergründlichen Ursprung alles Seienden, den Herrn über Sein und Nichtsein, den Allmächtigen passt? Was wissen wir denn schon von IHM? Die Heilige Schrift nähert sich Gott mit äußerster Distanz, mit Erschrecken vor dem ganz Anderen. Zunächst einmal ist Gott heilig. Heilig, das heißt erschütternd, befremdlich, gefährlich, in die Knie zwingend, groß und unfassbar. Und ein Abglanz von Gottes Heiligkeit sind die Gesetze der Natur, und mit denen haben wir es zumeist bei solchen Katastrophen zu tun.
Ein Großteil der professionellen der Vermittler des Glaubens - Pfarrerinnen und Pfarrer, Theologen, Religionslehrer - gehen heute mit einem erschreckend platten Gottesbild hausieren. Gottes Liebe ist "wie Gras und Ufer" (wie es in einem gerne gesungenen modernen geistlichen Lied heißt), Gottes Liebe ist absolut grenzenlos. Einige Strömungen feministischer Theologie verstärken das noch. Und so hat Gott mehr und mehr die Züge eines fordernden Vaters verloren und stattdessen die einer bisweilen ziemlich klischeehaften zärtlichen Mutter angenommen, die ihren Kindern jederzeit Zuflucht bietet und ihnen alles immer wieder verzeiht. Gott als Gummiwand universalen Verzeihens. Man hat bisweilen den Eindruck, mit diesem phraseologischen Abklatsch von "Gott" kann man wirklich alles machen. Mit dem kann man ruhig ganz locker und in ewig kindlicher Selbstbezogenheit umgehen. Es ändert sich nichts und niemand; es kommt nur eine fromme Sauce namens "Liebe" über jegliches Gericht. Dieser Gott nimmt nichts krumm. Der ist einfach immer nur lieb. So einen Gott braucht man tatsächlich nicht mehr fürchten.
Aber den braucht auch niemand mehr wirklich ernst zu nehmen. [...] Wenn wir den Herrn über Leben und Tod [...] immer nur auf "Liebe" reduzieren, dann vermitteln wir bewusst oder unbewusst das Bild von einem Gott, der "nichts tut". Erstens ... nichts, was uns gefährlich werden, was uns Schmerzen zufügen oder uns völlig aus der Bahn werfen könnte. Zweitens: ... nichts, was helfen könnte gegen das Übermaß der Bedrängnis in dieser Welt. Was sollte den ein bloß lieber Gott gegen die Bosheit in uns und um uns herum ausrichten können? Vielleicht ist er deshalb für viele völlig belanglos geworden.«
Klaus Berger: Jesus, 2004; Pattloch Verlag
Oh, Sorry, ist ja schon wieder bloß theologisches Geschwafel...
Dann nochmals "Querdenkermicha", ganz untheologisch hierzu:
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Viele Menschen basteln sich ihr eigenes Gottesbild zurecht, ohne dabei großartig auf Stringenz und Bibelkompatibilität zu achten. Natürlich ist das ihr gutes Recht, aber dann müssen sie sich auch nicht wundern, als "Scheinchristen" etc. tituliert zu werden, die einem oft diffusen Wischiwaschi-Glauben, womöglich an eine wie auch immer geartete "göttliche Energie", anhängen.
Mit dem Gott der Bibel hat das dann oft nur sehr marginal etwas zu tun.«