Lieber Hannes,Hannes (reloaded) hat geschrieben:Und warum die einen Menschen so strahlend und freudig durchs Leben gehen – und die anderen durchs Leben getrieben werden und scheinbar wirklich keine Möglichkeiten haben, ihr Leben positiv zu gestalten und positive Gedanken zu fassen.
dieser Satz von Dir hat mich beschäftigt. Warum gehen die einen strahelnd durchs Leben? Und warum haben die anderen "scheinbar" keine Möglichkeit, ihr Leben positiv zu gestalten?
Ich - entschuldigt bitte alle - bin der Meinung, JEDER kann strahlend durchs Leben gehen. Ok, ich strahle auch nicht immer. Aber ich versuche, wenn ich trübsinnige Gedanken bemerke, meine Aufmerksamkeit auf freudige zu richten. Ich habe dadurch die Erfahrung gemacht, daß sich Freude "lernen" läßt. Meine Frau sagte früher oft zu mir, ich wäre zu pessimistisch. Zwischenzeitlich sind diese Aussagen von ihr sehr, sehr selten geworden. Und wenn sie einmal noch Berechtigung haben, bin ich ihr dankbar, daß ich meine Aufmerksamkeit auf etwas Freudiges lenken kann.
Ich bin der Meinung, daß negative Gedanken ebensolche Auswirkungen wie ein Magnet anziehen. Aber daß positive Gedanken eben auch wie ein Magnet positive Auswirkungen anziehen. Wenn ich nun die Möglichkeit habe, meine Aufmerksamkeit, meine Gedanken auszuwählen und zu lenken, so tue ich doch gut daran, diese positiv auszurichten und damit Positives in mein Leben zu ziehen.
Ich darf natürlich nur von mir reden und von den von mir gemachten Erfahrungen. Aber ich habe mit dieser Einstellung bisher soviel Positives erlebt, daß es zumindest für mich Realität ist. Ich versuche, auf mein Gefühl (meinen Bauch) zu hören. Habe ich ein gutes Gefühl, so kann ich mich mit diesen Gedanken beschäftigen. ist es negativ, so lasse ich es (oder versuche es zu lassen). Nicht immer fällt dies einfach. Man kann nicht einfach den Schalter umlegen. Aber man kann immer mehr und mehr die Einstellung ändern. Und irgendwann hat man das Negative abgeschaltet.
Dazu muß ich mir aber im Klaren sein, was ich will. Und an das, was ich will, muß ich glauben. Jesus hat zu den Kranken immer gesagt: Dein Glaube hat dir geholfen. Sie wollten nichts anderes als gesund werden und haben ihren ganzen Glauben daran gesetzt, daß sie es auch werden. Und in diesem Glauben sind sie zu ihm gekommen. Und sie wurden geheilt. Solche Wunderheilungen sind ja nicht nur bei Jesus passiert. Sie passieren auch heute. Voraussetzung ist, wenn man die Fälle ansieht, ein felsenfester Glaube daran, daß die Hilfe möglich ist. Und dann kann es auch funktionieren. Jedoch nicht nur bei Krankheit, sondern auch in allen anderen Lebenslagen kann der Glaube an das selbst gesetzte Ziel Wunder bewirken. Was mir an den Wunderheilungen Jesu aufgefallen ist, ist folgendes: Nie hat Jesus gesagt: Dein Glaube an mich oder an Gott hat Dir geholfen. Er sagte immer: Dein Glaube hat dir geholfen. Oder aber: dir geschehe, wie Du geglaubt hast. Es war also, so denke ich, gar nicht der religiöse Glaube dazu erforderlich, sondern die feste innere Überzeugung: Dieser Mann kann mich heilen. Und ich bin überzeugt, es war in Bethesda nichts anderes. Wasser kann nicht allein dadurch heilen, daß sich die Oberfläche kräuselt. Aber es wurden damals Menschen durch diesen vorgang geheilt. In Lourdes werden heute auch Menschen durch ein Wasser geheilt, das aus medizinischer Sicht nichts Besonderes ist. Es heilt auch nicht. Was heilt, ist der Glaube.
Und so bin ich überzeugt, daß der Glaube an eine Veränderung (nicht der religiöse Glaube) eine solche auch bewirken kann. Leider wird dieser Glaube und der religiöse Glaube meist in einen Topf geschmissen. Und dann entstehen die Aussagen: Weil Du hier oder dort gefehlt hast, kann dir keine Hilfe werden. Oder wenn du diese oder jenes nicht erfüllst, mußt Du diese oder jene negativen Folgen tragen. Und so wird aus der frohen Botschaft: "Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, könntet ihr Berge versetzen" eine Drohbotschaft.
Ich bin der Ansicht, daß man den Glauben an positive Veränderung im Menschen in physischer und psychischer Hinsicht oder im allgemeinen Wohlergehen in keinem Fall mit der Religion verbinden kann. Auch die Religion ist für mich sehr wichtig, denn sie gibt mir Halt und Orientierung. Sie hilft mir aber nicht, meinn persönliches Lebensumfeld positiv zu beeinflussen. Das kann ich nur selbst. Und bei diesem "Selbst in die Hand nehmen" hilft mir dann Gott auch. Davon bin ich überzeugt. Hilf Dir selbst, so hilft Dir Gott. Dieses Sprichwort kommt nicht von ungefähr.
Daher muß ich, wenn ich eine positive Veränderung will, diese alleine selbst herbeiführen. Passives Warten, daß mir "Gutes widerfährt" hilft selten. Aber die Dinge überzeugt, mit einem festen Willen und einem klaren Ziel vor Augen, zu gestalten, hilft eigentlich immer.
So, vor ich nun aus der Leitung fliege, weil meine Online-Zeit vorüber ist, drücke ich nun schnell auf "Senden" und wünsche euch allen noch einen schönen Abend!
Dieter