R/S hat geschrieben:Wenn dann noch Menschen diese Stellen wörtlich nehmen und andere mit just dieser Bibel zu ihrem Glauben zwingen, blenden Sie dann diese Stellen aus oder wie biegen Sie diese gerade ...

Lieber R/S, ich zwinge doch niemanden zu meinem Glauben. Ich bin einfach davon überzeugt, würde auch gern andere davon überzeugen, aber das liegt nicht in meiner Macht. Doch zwingen - nein, ich bin froh, dass ich hier in meinem Land so frei bin, mich auch frei in dieser Beziehung zu entscheiden und billige solche Entscheidungen jedem Menschen zu.
Ja, dieses Gottesbild im AT gefällt uns überhaupt nicht. Mir auch nicht. So viel mir bekannt ist, hat Gott diesen absoluten Vernichtungsbefehl nur einmal gegeben als das Volk Israel ins "Gelobte Land" Kanaan einzog. Ich habe darüber gelesen, dass es dort gräuliche Sitten und Gebräuche gab. Zum Beispiel wurde kleine Babies lebendig ins Feuer geworfen, um die Götter milde zu stimmen. Das wissen Sie sicherlich auch. Es gab andere schreckliche Dinge, die diese Menschen taten. Es wurde u. a. furchtbar gefoltert und bestialisch gemordet. Gott wollte - mit meinen dürren Worten ausgedrückt - die ganze Sache mit Stumpf und Stiel ausrotten. Man hat ihm aber damals nicht völlig gehorcht, wie Sie sicherlich auch wissen ...
Wir sehen das heute als ganz furchtbar an und das ist es auch. Götter anderer Nationen waren noch grausamer als uns heutzutage GOTT erscheint. Ich will nicht auf die Sitten und Gebräuche weiter eingehen, aber die Götter Afrikas, Asiens oder Amerikas waren auf lange Zeit und sind es zum Teil bis heute - durchgehend ziemlich blutdürstig und sehr, sehr grausam.
Wir machen uns als Menschen ein Bild von Gott. Er muss so sein, wie wir es uns vorstellen. Er muss das tun, was uns gefällt. Tut er es nicht, dann klagen wir ihn an und fordern Rechenschaft über sein Tun. Oder wir suchen uns ein Gottesbild, das uns besser gefällt.
Meiner Meinung nach ist Gott souverän und absolut unabhängig von unserem Denken und Wollen. ER darf tun, was ER will - wir werden es niemals ändern können. Wir können sein Tun missbilligen noch und nöcher oder sagen, das ist nicht mein Gott - ich baue mir einen anderen, der mir besser gefällt. Das ändert m. M. nach nichts an den Tatsachen über Gottes einmalige und von Menschen nicht zu beurteilende Souveränität in allen Bereichen des Lebens hier oder sonstwo.
Wissen wir denn, was in den nächsten 5 Minuten geschieht? Oder ob wir morgen noch gesund sind oder noch leben? Das weiß keiner von uns, keiner. Deshalb verlasse ich mich ganz auf meinen Gott, von dem ich nun weiß, dass er mich durch seinen Sohn Jesus Christus erlöst und frei gemacht hat, mich liebt, und glaube daran, dass er mich an meinem irdischen Ende zu sich nehmen wird.
Was für Elend wir Menschen erdulden mussten und noch müssen - m. M. nach lässt sich alles Ungemach besser hinnehmen, wenn ich weiß, es hat einmal ein gutes Ende, spätestens wenn ich bei Gott sein darf. Ich kann mit oder ohne meinen Glauben doch nichts ändern an meinem persönlichen Leid oder dem Leid anderer Menschen; ich kann es nur besser ertragen mit meinem Glauben.
Ja, das Ende der Zeiten ist auch so ein Begriff, der für den "Wissenschaftler" nicht erklärbar sein kann. Ich glaube nicht nur daran, für mich ist es eine Gewissheit.