Schon ist wieder ein Jahr vergangen. Jetzt ist erstmal, weil nichts eintrifft die Ausbildungsverlängerung zum neuen Thema geworden.Neben weiblichem, männlichem und diversem gibt es auch noch ein weiteres, nämlich das fremde Geschlecht der NAK. Gerne auch immer mal wieder besungen: „Gottes Erwählte, vom Geiste geboren, gehn wir, ein fremdes Geschlecht durch die Welt“.
Offensichtlich so fremd, dass nach wie vor gar nicht thematisiert wird, was die Gesellschaft nicht fremden Geschlechts so bewegt.
Was man dem fremden Geschlecht jedoch anerkennen muss ist, das es sich durch seine Ignoranz von relevanten gesellschaftlichen Themen ziemlich mutig und dröhnend als fremdes Geschlecht outet.
Zukunftsperspektiven NAK?
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fridolin
Re: Zukunftsperspektiven NAK?
@denkenistwichtig

Zuletzt geändert von fridolin am 20.01.2022, 14:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Lästerschwester
Re: Zukunftsperspektiven NAK?
Möglicherweise existiert es (das fremde Geschlecht) stark dezimiert noch ein paar Jahre und versammelt sich in einigen hier und da verbliebenen zentralen Gemeinden nach dem Motto: wo zwei oder drei sich in meinem Namen versammeln, da bin ich mitten under ihnen.
Ich war vor ein paar Wochen am Sonntag mal wieder in der hiesigen Gemeinde. Hier stehen ca. 200 Sitzplätze zur Verfügung und die Zahl der Gottesdienstbesucher schätzte ich auf 15 Personen, unter denen ich kaum jemanden unterhalb des Rentenalters verorten konnte. Also die NAK-Ära geht dort definitiv dem baldigen Ende entgegen.
Das fremde Geschlecht hat sich noch weiter verfremdet und geht seinen Weg der ewigen Heimat entgegen. Alles ‚Irdische‘ bleibt völlig außer Acht, dem wird in der ‚Predigt‘ auch keine Bedeutung beigemessen. Stattdessen sind die seit Jahrzehnten ständig wiederholten Phrasen zu hören. Erstaunlich finde ich, dass sich trotzdem immer noch Zuhörer finden und ich frage mich ernsthaft, worin angesichts solcher Predigten die Motivation für Gottesdienstbesuche liegen könnte.
Ich war vor ein paar Wochen am Sonntag mal wieder in der hiesigen Gemeinde. Hier stehen ca. 200 Sitzplätze zur Verfügung und die Zahl der Gottesdienstbesucher schätzte ich auf 15 Personen, unter denen ich kaum jemanden unterhalb des Rentenalters verorten konnte. Also die NAK-Ära geht dort definitiv dem baldigen Ende entgegen.
Das fremde Geschlecht hat sich noch weiter verfremdet und geht seinen Weg der ewigen Heimat entgegen. Alles ‚Irdische‘ bleibt völlig außer Acht, dem wird in der ‚Predigt‘ auch keine Bedeutung beigemessen. Stattdessen sind die seit Jahrzehnten ständig wiederholten Phrasen zu hören. Erstaunlich finde ich, dass sich trotzdem immer noch Zuhörer finden und ich frage mich ernsthaft, worin angesichts solcher Predigten die Motivation für Gottesdienstbesuche liegen könnte.
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fridolin
Re: Zukunftsperspektiven NAK?
Ja die Dezimierung hat stark Fahrt aufgenommen und ist nicht mehr zu übersehen.Möglicherweise existiert es (das fremde Geschlecht) stark dezimiert noch ein paar Jahre und versammelt sich in einigen hier und da verbliebenen zentralen Gemeinden nach dem Motto: wo zwei oder drei sich in meinem Namen versammeln, da bin ich mitten under ihnen.
Ich war vor ein paar Wochen am Sonntag mal wieder in der hiesigen Gemeinde. Hier stehen ca. 200 Sitzplätze zur Verfügung und die Zahl der Gottesdienstbesucher schätzte ich auf 15 Personen, unter denen ich kaum jemanden unterhalb des Rentenalters verorten konnte. Also die NAK-Ära geht dort definitiv dem baldigen Ende entgegen.
Viele Kirchengebäude sind verkauft und etliche wurden abgerissen und was steht heute dort auf vielen ehemaligen Grundstücken, Wohngebäude und nichts erinnert mehr daran das hier jemals mal eine KIrche des "Werke Gottes" stand.
Der Mittwochsgottesdienst steht nun auch zur Diskussion. Auch in der Lehre vom tausendjährigen Friedensreich ist einiges nicht mehr aktuell. Mal schauen wo alles noch enden wird. Die Zukunftsaussichten der NAK hier auf Erden sehen jedenfalls wenn der Abbau weiter so zügig voran schreitet wie in den letzten Jahren, wahrscheinlich nicht gerade rosig aus.
Der Exklusivtaumel hat ihr zum guten Schluss vielleicht mehr geschadet als eingebracht.
Zuletzt geändert von fridolin am 20.01.2022, 22:32, insgesamt 2-mal geändert.
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diegedankensindfrei
Re: Zukunftsperspektiven NAK?
Gelegentlich werden ehemalige Kirchengebäude auch anderweitig genutzt. So zum Beispiel: https://www.gruseleum.de/
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exAT
Re: Zukunftsperspektiven NAK?
oder so:
https://www.apostolische-geschichte.de/ ... d-Huckarde
frei übersetzt nach biblischen Texten: "Verkaufe alles, was du hast und laß es dir wohlergehen, solange du lebest auf Erden!"
https://www.apostolische-geschichte.de/ ... d-Huckarde
frei übersetzt nach biblischen Texten: "Verkaufe alles, was du hast und laß es dir wohlergehen, solange du lebest auf Erden!"
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anda666luz
- Beiträge: 3
- Registriert: 24.11.2025, 13:42
Re: Zukunftsperspektiven NAK?
... ein paar Akten dazu:exAT hat geschrieben: ↑16.09.2021, 08:31Na, da fallen mir doch ganz spontan drei ganz fette ein:
1. J.G. Bischoff ist unsterblich (falls er das jemals wirklich selbst geglaubt haben sollte, muß m.E. sein Geisteszustand deutlich in Frage gestellt werden)
2. Walter Schmidt ("ehrlich, aufrichtig, gewissenhaft und treu"): "Gott hat seinen Plan geändert" (Da er einen verantwortungsvollen Posten in der Wirtschaft besetzte, steht sein Geisteszustand für mich außer Frage)
3. Das Märchen oder die Lüge von den "abgefallenen" Kuhlen-Anhängern (wie sie zu allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten auch von einfachen Gemeindemitgliedern despektierlich genannt wurden).
Die dramatischen Folgen dieser Lügen wirken teilweise massiv bis in die heutige Zeit, zumal es die NAK ja bis heute - getrieben von den dankenswerterweise ins ("ach so böse") Internet eingestellter und nicht zu leugnender Dokumente - bestenfalls zu halbherzigen, in meinen Augen ausschließlich politisch motivierten Distanzierungen geschafft hat.
Von Demut oder ehrlicher Reue der Institution NAK ist da m.E. gar nichts zu spüren.
Liebe Grüße
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Holger F.
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- Registriert: 06.01.2022, 00:27
Re: Zukunftsperspektiven NAK?
Hallo anda666luz,
Zu 1) Die NAK hat niemals behauptet, Stammapostel Bischoff sei unsterblich, sondern die Wiederkunft Christi geschehe noch zu seiner Lebzeit. Einen solchen Glauben hatte auch Ap. Schwarz. Nicht nur in kleinen Gemeinschaften findet sich dieser Glaube, sondern auch in der Erweckungsbewegung, bei einzelnen evangelikalen Predigern und in der Geschichte der Katholischen Kirche.
Hier von „Lüge“ zu sprechen, ist unterkomplex. Dass du auf den „Geisteszustand“ von IGB ansprichst, zeigt, dass du weder die Thematik „Naherwartung“ theologisch erfasst hast, noch dich mit den zahlreichen Büchern und Fachartikeln zum Thema „Botschaft“.
Zu 2) Die Deutung der Nichterfüllung der Botschaft durch Stap. Schmidt vorschnell als Lüge zu titulieren, ist ebenfalls deutlich unterkomplex. Wer die Botschaft geglaubt hat, musste sich die Nichterfüllung erklären. Biblisch gibt es unzählige Vorbilder (Mose - Josua, Jona/ Ninive uam.) dafür, dass Gott „seinen Ratschluss geändert hat“. Das muss man nicht glauben (tue ich nicht), aber man kann es - nachsichtig und emphatisch - aus der damaligen Zeit heraus verstehen…
Zu 3) Zwischen der VAG und der NAK ist vor 11 Jahren ein Schlussstrich unter die Botschaftsthematik gezogen worden, an vielen Stellen gibt es zwischen diesen Schwesternkirchen gedeihliche ökumenische Zusammenarbeit. Auch zu diesem Thema gibt es Fachliteratur, die du offensichtlich nicht gelesen hast…
Jedenfalls zeigen deine drei „Lügen“-Beispiele, dass du auf uralten „Kriegs-Pfaden“ wandelst und Positionen „zum Besten gibst“, die seit vielen Jahren weder Weltanschauungsbeauftragte und Fachtheologen, noch die NAK oder VAG vertreten…
Holger F.
Zu 1) Die NAK hat niemals behauptet, Stammapostel Bischoff sei unsterblich, sondern die Wiederkunft Christi geschehe noch zu seiner Lebzeit. Einen solchen Glauben hatte auch Ap. Schwarz. Nicht nur in kleinen Gemeinschaften findet sich dieser Glaube, sondern auch in der Erweckungsbewegung, bei einzelnen evangelikalen Predigern und in der Geschichte der Katholischen Kirche.
Hier von „Lüge“ zu sprechen, ist unterkomplex. Dass du auf den „Geisteszustand“ von IGB ansprichst, zeigt, dass du weder die Thematik „Naherwartung“ theologisch erfasst hast, noch dich mit den zahlreichen Büchern und Fachartikeln zum Thema „Botschaft“.
Zu 2) Die Deutung der Nichterfüllung der Botschaft durch Stap. Schmidt vorschnell als Lüge zu titulieren, ist ebenfalls deutlich unterkomplex. Wer die Botschaft geglaubt hat, musste sich die Nichterfüllung erklären. Biblisch gibt es unzählige Vorbilder (Mose - Josua, Jona/ Ninive uam.) dafür, dass Gott „seinen Ratschluss geändert hat“. Das muss man nicht glauben (tue ich nicht), aber man kann es - nachsichtig und emphatisch - aus der damaligen Zeit heraus verstehen…
Zu 3) Zwischen der VAG und der NAK ist vor 11 Jahren ein Schlussstrich unter die Botschaftsthematik gezogen worden, an vielen Stellen gibt es zwischen diesen Schwesternkirchen gedeihliche ökumenische Zusammenarbeit. Auch zu diesem Thema gibt es Fachliteratur, die du offensichtlich nicht gelesen hast…
Jedenfalls zeigen deine drei „Lügen“-Beispiele, dass du auf uralten „Kriegs-Pfaden“ wandelst und Positionen „zum Besten gibst“, die seit vielen Jahren weder Weltanschauungsbeauftragte und Fachtheologen, noch die NAK oder VAG vertreten…
Holger F.
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Andreas Ponto
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Re: Zukunftsperspektiven NAK?
Doch hat sie und das ist hinreichend dokumentiert Botschaft. So komplex ist das gar nicht.
Wer gelehrt hat, dass der Herr Jesus zu seiner Lebzeit kommt und dann von diesem verwandelt und entrückt wird, sagt nichts anderes, als dass er nicht sterben wird ...
Nein, dem einfachen Geschwist musste das erklärt werden, damit der Machtapparat weiter funktioniert. Das ist ganz simpel. Dazu braucht es keine komplexe Theologie.
Ja, nach Jahrzehnten während derer man sich aufgrund der Botschaft bekriegt hatte. Sonst wäre ja kein Schlussstrich notwendig geworden, um endlich in die ACK als Gastmitglied aufgenommen zu werden. Seine und deine Aussage widersprechen sich nicht, sondern ist in der richtigen Reihenfolge ganz passend.
Alles was du schreibst hört sich für mich an, als wärst du Anwalt der NAK. Hinter alles musst dein Gefasel von "inzwischen haben wir uns alle lieb", "du denkst nicht komplex und theologisch genug", "du bist theologisch nicht belesen und gebildet" und "früher, aber jetzt ist alles anders" gesetzt werden. Wie ein Auftragsschreiber. Nur dass das der verletzten Seele nicht hilft. Dir scheint es nur darum zugehen, dass alles relativiert wird und an der NAK ja nichts hängen bleibt.
@Holger F.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass du entgegen deiner anderlautenden Beteuuerung an anderer Stelle Werkzeug der NAK bist. Nach meiner Ansicht betreibst du Geschichtsklitterung und trampelst dadurch auf verletzten Seelen - Opfern der NAK - herum.
Geschichte wird von den Gewinnern geschrieben - stimmts? Oder man lässt sie schreiben ...
Oder:
"Geschichte wird von Siegern geschrieben, von Helden gelebt, jedoch nur von den Toten ertragen."
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Holger F.
- Beiträge: 97
- Registriert: 06.01.2022, 00:27
Re: Zukunftsperspektiven NAK?
Hallo Andreas,
Zu 1)
IMO verwendest du den Begriff „Unsterblichkeit“ hier theologisch falsch. Christen glauben an die Wiederkunft Christi. Bei der Wiederkunft Christi werden die Lebenden verwandelt. Von Stap. Bischoff wurde behauptet, dass die Wiederkunft Christi zu seiner Lebzeit stattfindet. Deiner „simplen Logik“ folgend, hätte die NAK behauptet, dass ALLE nap. Zeitgenossen Bischoffs „unsterblich“ sind…
Der tiefer sitzende theologische Grund der „Botschaft“ besteht in biblischen Aussagen, die eine „Naherwartung“ nahelegen. Deshalb halte ich eine Aussage wie, „die NAK glaubte an die Unsterblichkeit des Stap. Bischoff“, für irreführend, vor allem deshalb, weil die Spititualisierung und Allegorisierung von Bibelstellen zur Wiederkunft Christ - in der Variante des Prämillenarismus - durch z.B. die Katholische Kirche, die evangelisch-lutherische Kirchen und die reformierte Kirchen das Ergebnis neuzeitlicher Theologie ist…
Aus ökumenischer Sicht wird eben dieser Aspekt einer Naherwartung respektiert, da man das „Zuviel“ zwar bei den endzeitlichen Gruppen erkennt (z.B. auch bei Adventisten und evangelikalen Gruppen), das „Zuwenig“ in der eigenen Kirche aber auch sieht…
Zu 2)
Stap. Schmidts Behauptungen darf man sicher auch als Mittel zum Machterhalt interpretieren. Der alleinige Fokus daraus ist aber unterkomplex, hinzu kommen psychologische Faktoren und biblische, z.B.
A) Im Buch Nahum Kapitel 2 wird davon gesprochen, dass der Stadt Ninive der Untergang prophezeiht wurde, allerdings taten die Einwohner der Stadt Buße und so wurde die Stadt verschont. (Vgl. Buch Jona)
B) Der Propheten Jesaja musste König Hiskia die traurige Botschaft übermitteln, dass er sterben würde. Allerdings wandte er sich unter Tränen und Gebeten an Gott. Dieser schenkte ihm daraufhin 15 weitere Lebensjahre…
Seit knapp 20 Jahren vertritt die NAK diese Auffassung ausdrücklich nicht mehr:
„Ich möchte betonen: Die Neuapostolische Kirche hält heute nicht mehr daran fest, dass es sich bei der Botschaft von Stammapostel Bischoff um eine göttliche Offenbarung gehandelt hat. Die Frage der Bewertung der Botschaft bleibt offen; es steht jedem frei, sich sein eigenes Urteil darüber zu bilden. Die Neuapostolische Kirche wird auch nicht mehr von der Begründung Gebrauch machen, der Herr habe seinen Willen geändert. [...] Im Gegensatz dazu war die Botschaft eine Verheißung, deren Nichterfüllung keinen erkennbaren Grund hatte. Somit müssen wir feststellen, dass die These, Gott habe seinen Willen geändert, sich an der Heiligen Schrift nicht belegen lässt. Fraglich ist auch, wie sie mit unserem Gottesbild zu vereinbaren ist, denn Gott ist für uns der Allmächtige, Allwissende, der treu zu seinen Verheißungen steht.“ (Stap. Leber)
Zu 3)
„Raus aus der Sektenecke“ und Herstellung der Ökumenefähigkeit sind sicherlich Gründe für den neuapostolischen Richtungswechsel, aber - so höre ich es bei dir (leider) heraus - nicht die einzigen. Ich zweifle nicht daran, dass ein Großteil der NAK-Entscheidungsträger nicht aus purem Macherhalt, sondern aus tiefer Überzeugung den Richtungswechsel vorgenommen haben, der ja nun mit der Vollmitgliedschaft in der ACK „gekrönt“ wird (seit 2024 Vollmitglied in der ACK in Nordrhein-Westfalen und Hessen-Rheinhessen, seit November 2025 Vollmitglied in der ACK Südwest, Vollmitgliedschaften in Niedersachsen, Sachsen, Hamburg, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen). Die Mitgliedskirchen der ACKs hätten nach einem 20jährigen Prozess nicht für die Mitgliedschaft gestimmt, wenn sie nicht von der Ökumentauglichkeit überzeugt wären…
…
Ich bin weder „Anwalt“ noch „Werkzeug“ der NAK. Im Gegenteil, nämlich vor 25 Jahren ausgetreten und aktiv in der größten Kirche Deutschlands. Allerdings verfolge ich mit Wohlwollen die Entwicklung der NAK, in der der Grundstein meines christlichen Glaubens gelegt wurde. Und lass es mich ehrlich sagen: Immer wenn ich Artikel oder Beiträge lese, die undifferenziert NAK-kritische Plattitüden perpetuieren, habe ich den Eindruck, dass der Ablösungsprozess bei den Autoren noch nicht gelungen ist…
Ich kann gut nachvollziehen, dass man sich nicht gerne unterkomplexes Denken, theologische Unbildung und Unbelesenheit vorhalten lässt und ebensowenig unhistorisches Denken. Aber dies sind nun einmal keine guten Voraussetzungen für eine differenzierte Sichtweise, die zum wirklichen Verstehen der damaligen Ereignisse führen können.
Dein Vorwurf, ich sei ein „Auftragsschreiber“, ist witzig und liegt etwa auf derselben Ebene wie der Vorwurf des „Putinverstehers“, dem man sich aussetzt, wenn man zu erklären versucht, dass der Russland-Ukraine-Krieg eine Vorgeschichte hat…
Was die „verletzten Seelen“ betrifft: Da gilt das, was mir selber geholfen hat und ich jedem anrate, der nach 25 Jahren noch immer seine „mißratene Kindheit“ für alles verantwortlich macht: eine gute Therapie, manchmal kann ein guter Seelsorger ebenfalls weiterhelfen. Nach meiner Erfahrung hilft es „verletzten Seelen“ auf Dauer nicht, sie nur in ihrem Schmerz zu bestärken…
„Geschichte wird von den Gewinnern geschrieben“ - das trifft auf die Botschaft bzw. die NAK-Geschichte nicht zu. Die wird bisher fast ausschließlich von den Aussteigern geschrieben. Ich erspare mir hier die Publikationsliste… Die „Schlagseite“ bzw. Zeitgebundenheit solcher Texte ist unübersehbar. Erst in letzter Zeit gibt es das eine oder andere wirklich methodisch gut gearbeitete Buch über die NAK-Geschichte (Karl-Peter Krauss: Inszenierte Loyalitäten? - NAK in der NS-Zeit)
Grüße
Zu 1)
IMO verwendest du den Begriff „Unsterblichkeit“ hier theologisch falsch. Christen glauben an die Wiederkunft Christi. Bei der Wiederkunft Christi werden die Lebenden verwandelt. Von Stap. Bischoff wurde behauptet, dass die Wiederkunft Christi zu seiner Lebzeit stattfindet. Deiner „simplen Logik“ folgend, hätte die NAK behauptet, dass ALLE nap. Zeitgenossen Bischoffs „unsterblich“ sind…
Der tiefer sitzende theologische Grund der „Botschaft“ besteht in biblischen Aussagen, die eine „Naherwartung“ nahelegen. Deshalb halte ich eine Aussage wie, „die NAK glaubte an die Unsterblichkeit des Stap. Bischoff“, für irreführend, vor allem deshalb, weil die Spititualisierung und Allegorisierung von Bibelstellen zur Wiederkunft Christ - in der Variante des Prämillenarismus - durch z.B. die Katholische Kirche, die evangelisch-lutherische Kirchen und die reformierte Kirchen das Ergebnis neuzeitlicher Theologie ist…
Aus ökumenischer Sicht wird eben dieser Aspekt einer Naherwartung respektiert, da man das „Zuviel“ zwar bei den endzeitlichen Gruppen erkennt (z.B. auch bei Adventisten und evangelikalen Gruppen), das „Zuwenig“ in der eigenen Kirche aber auch sieht…
Zu 2)
Stap. Schmidts Behauptungen darf man sicher auch als Mittel zum Machterhalt interpretieren. Der alleinige Fokus daraus ist aber unterkomplex, hinzu kommen psychologische Faktoren und biblische, z.B.
A) Im Buch Nahum Kapitel 2 wird davon gesprochen, dass der Stadt Ninive der Untergang prophezeiht wurde, allerdings taten die Einwohner der Stadt Buße und so wurde die Stadt verschont. (Vgl. Buch Jona)
B) Der Propheten Jesaja musste König Hiskia die traurige Botschaft übermitteln, dass er sterben würde. Allerdings wandte er sich unter Tränen und Gebeten an Gott. Dieser schenkte ihm daraufhin 15 weitere Lebensjahre…
Seit knapp 20 Jahren vertritt die NAK diese Auffassung ausdrücklich nicht mehr:
„Ich möchte betonen: Die Neuapostolische Kirche hält heute nicht mehr daran fest, dass es sich bei der Botschaft von Stammapostel Bischoff um eine göttliche Offenbarung gehandelt hat. Die Frage der Bewertung der Botschaft bleibt offen; es steht jedem frei, sich sein eigenes Urteil darüber zu bilden. Die Neuapostolische Kirche wird auch nicht mehr von der Begründung Gebrauch machen, der Herr habe seinen Willen geändert. [...] Im Gegensatz dazu war die Botschaft eine Verheißung, deren Nichterfüllung keinen erkennbaren Grund hatte. Somit müssen wir feststellen, dass die These, Gott habe seinen Willen geändert, sich an der Heiligen Schrift nicht belegen lässt. Fraglich ist auch, wie sie mit unserem Gottesbild zu vereinbaren ist, denn Gott ist für uns der Allmächtige, Allwissende, der treu zu seinen Verheißungen steht.“ (Stap. Leber)
Zu 3)
„Raus aus der Sektenecke“ und Herstellung der Ökumenefähigkeit sind sicherlich Gründe für den neuapostolischen Richtungswechsel, aber - so höre ich es bei dir (leider) heraus - nicht die einzigen. Ich zweifle nicht daran, dass ein Großteil der NAK-Entscheidungsträger nicht aus purem Macherhalt, sondern aus tiefer Überzeugung den Richtungswechsel vorgenommen haben, der ja nun mit der Vollmitgliedschaft in der ACK „gekrönt“ wird (seit 2024 Vollmitglied in der ACK in Nordrhein-Westfalen und Hessen-Rheinhessen, seit November 2025 Vollmitglied in der ACK Südwest, Vollmitgliedschaften in Niedersachsen, Sachsen, Hamburg, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen). Die Mitgliedskirchen der ACKs hätten nach einem 20jährigen Prozess nicht für die Mitgliedschaft gestimmt, wenn sie nicht von der Ökumentauglichkeit überzeugt wären…
…
Ich bin weder „Anwalt“ noch „Werkzeug“ der NAK. Im Gegenteil, nämlich vor 25 Jahren ausgetreten und aktiv in der größten Kirche Deutschlands. Allerdings verfolge ich mit Wohlwollen die Entwicklung der NAK, in der der Grundstein meines christlichen Glaubens gelegt wurde. Und lass es mich ehrlich sagen: Immer wenn ich Artikel oder Beiträge lese, die undifferenziert NAK-kritische Plattitüden perpetuieren, habe ich den Eindruck, dass der Ablösungsprozess bei den Autoren noch nicht gelungen ist…
Ich kann gut nachvollziehen, dass man sich nicht gerne unterkomplexes Denken, theologische Unbildung und Unbelesenheit vorhalten lässt und ebensowenig unhistorisches Denken. Aber dies sind nun einmal keine guten Voraussetzungen für eine differenzierte Sichtweise, die zum wirklichen Verstehen der damaligen Ereignisse führen können.
Dein Vorwurf, ich sei ein „Auftragsschreiber“, ist witzig und liegt etwa auf derselben Ebene wie der Vorwurf des „Putinverstehers“, dem man sich aussetzt, wenn man zu erklären versucht, dass der Russland-Ukraine-Krieg eine Vorgeschichte hat…
Was die „verletzten Seelen“ betrifft: Da gilt das, was mir selber geholfen hat und ich jedem anrate, der nach 25 Jahren noch immer seine „mißratene Kindheit“ für alles verantwortlich macht: eine gute Therapie, manchmal kann ein guter Seelsorger ebenfalls weiterhelfen. Nach meiner Erfahrung hilft es „verletzten Seelen“ auf Dauer nicht, sie nur in ihrem Schmerz zu bestärken…
„Geschichte wird von den Gewinnern geschrieben“ - das trifft auf die Botschaft bzw. die NAK-Geschichte nicht zu. Die wird bisher fast ausschließlich von den Aussteigern geschrieben. Ich erspare mir hier die Publikationsliste… Die „Schlagseite“ bzw. Zeitgebundenheit solcher Texte ist unübersehbar. Erst in letzter Zeit gibt es das eine oder andere wirklich methodisch gut gearbeitete Buch über die NAK-Geschichte (Karl-Peter Krauss: Inszenierte Loyalitäten? - NAK in der NS-Zeit)
Grüße