Bischof Heininger NAK Tübingen, 10.04.2017: "keine Notwendigkeit mehr für die neuapostolische Kirche im Jahr 2030."

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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R/S

Re: NAK 2030

#41 Beitrag von R/S » 16.12.2017, 15:01

Lieber Brombär,
gestatten Sie bitte, dass ich einige Ihrer Gedanken aus meiner Sicht weiterflechte:
was Sie hier darlegen, ist genau das „Schmidt´sche Gift“ der Verschwiegenheit, welches aber im wahrsten Sinn eine verheerende Langzeitwirkung zeigt. Schmidt hat mit seinem Maulkorb-Erlass tatsächlich mindestens die erste Generation der möglichen „Aufarbeiter“ zum Schweigen gebracht und das mit einleuchtendem Grund. Bei einer ehrlichen Bestandsaufnahme wäre man sehr schnell auf die Unvereinbarkeit der na. Endzeitapostolizität mit dem Bischoff-Tod gestoßen und wäre somit gezwungen gewesen, dieselbe als obsolet zuzugeben.
Das, was Sie als Schmidtsches Gift bezeichnen, ist m.E. eine vielleicht typisch menschliche, vor allem aber systemimmanente Eigenschaft. Nehmen Sie analog dazu die Langzeitwirkung der Nazi-Ideologie. Auch sie war eingebrannt worden in die Köpfe und Herzen der Menschen und von da an nicht mittels Ausschalter zum Schweigen zu bringen. Erst die Kulturrevolution der 1968er-Generation (wie in der Nachbarthematik aufgeführt) hat dieser Ideologie langsam die eigentliche Grundlage - nämlich das krankhafte Autoritäts- und Hierarchiedenken - entzogen. Dieser Vorgang läuft m.E. im Augenblick auch in den geheiligten Mauern des Werkes Gottes neuapostolischer Provenienz ab.
Egal welcher Stammapostel zu welchem Zeitpunkt auch immer was „klarstellen“ will, die Offenbarungsstätte des Heiligen Geistes im na. Apostelamt hat seit JGB. jegliche Berechtigung verwirkt.
Im Grunde war die mehr oder minder heftig geglaubte oder gewünschte Offenbarungsstätte des Heiligen Geistes schon zu Beginn der NAK (Ende der 1890er Jahre) obsolet. Die Auseinandersetzungen zwischen Krebs und der niederländischen Fraktion hat seit dem Tod von Ap. Schwarz deutlich gemacht, was an dieser Offenbarungsstätte offenbar wird. Und 60 Jahre zuvor war's im Grunde nicht anders, nur war damals das Prophetenamt dafür zuständig.
Wie Sie sehr richtig schreiben kann die heutige Generation diesen finalen Wendepunkt neuapostolischer Lehre nicht nachvollziehen, weil die damalige Generation zum Schweigen verdonnert war und somit nicht aufgeklärt hat. Das Unverständnis ist somit erklärbar.
Ich würde dies als EINE Erklärung betrachten - es gäbe auch andere. Wie erwähnt, es ist schon fraglich, ob es überhaupt der finale Wendepunkt war. Er ist uns m.E. nur ob seiner zeitlichen Nähe und seines Umfangs so heftig in Erinnerung.
Aber unabhängig davon, Unverständnis hat wie Verständnis mit Verstand zu tun und der kann vielleicht ausgeschaltet, aber nicht zum Schweigen verdonnert werden. Und selbst das Ausschalten wird im entsprechenden Umfeld nur sehr sporadisch gelingen. Keiner ist alleine auf die Aufklärung der Eltern oder Älteren angewiesen. Wer neugierig ist, der forscht und wer forscht, der klärt sich letztlich selber auf. Was wirklich gefehlt hat, war m.E. mehr die Freiheit der Neugierde und die Freiheit des Redens und Denkens. Wenn ich an meine Elterngeneration im Amtskörper denke, so war damals ein Hinterfragen jeder Art von Obrigkeit ein völliges Tabu. So waren diese Leute und hier vor allem die militaristisch konditionierten Männer erzogen worden. Beispiel: Als Diakon sagte mein Onkel in den 1950er Jahren: Wenn mein Vorsteher sagt, ich solle die Stühle heute verkehrt rum aufstellen (in den Mietlokalen der damaligen Zeit mussten vor dem Gd. erst noch die Stühle aufgestellt werden), dann mach ich das eben. Führer befiehl, wir folgen dir ...
Irgend eine Sache, und sei sie noch so gering, am Werk Gottes in Frage zu stellen, war außerhalb des Denkhorizonts der meisten dieser Menschen. Freilich, es gab auch andere und sie geben beredtes Zeugnis dafür, dass es auch anders gegangen wäre - und das betrifft die Bischoff-Diktatur genauso wie die Nazi-Diktatur ...
Was die letzten verbliebenen Zeitzeugen betrifft, so sind diese nach m.M. eher müde denn vergesslich.
Das ist sehr verständlich und ich habe den Verdacht, dass die KL auch darauf baute ... :evil:

fridolin

Re: NAK 2030

#42 Beitrag von fridolin » 16.12.2017, 15:30

So waren diese Leute und hier vor allem die militaristisch konditionierten Männer erzogen worden. Beispiel: Als Diakon sagte mein Onkel in den 1950er Jahren: Wenn mein Vorsteher sagt, ich solle die Stühle heute verkehrt rum aufstellen (in den Mietlokalen der damaligen Zeit mussten vor dem Gd. erst noch die Stühle aufgestellt werden), dann mach ich das eben. Führer befiehl, wir folgen dir ...
Teilweise ist das heute noch. Noch gar nicht lange her, dass ein Geschwist sagte: Wenn mein Apostel sagt, dass ist schwarz, dann ist das schwarz, auch wenn es weiß ist.

R/S

Re: NAK 2030

#43 Beitrag von R/S » 16.12.2017, 15:41

Fridolin: Wenn mein Apostel sagt, dass ist schwarz, dann ist das schwarz, auch wenn es weiß ist.
Im umgekehrten Fall, aber der gleichen systemischen (Un)Logik folgend, passiert das dann:
Ein Priester bittet seinen Vorsteher, doch den Versöhnungsgottesdienst zwischen NAK und VAK wenigstens am schwarzen Brett bekannt zu machen. Darauf der Vorsteher: Das kann ich nicht entscheiden. Da muss ich erst Rücksprache mit dem Bezirksvorsteher und u.U. mit dem Apostel nehmen ... :? :?
Ein Bezirksvorsteher schlug den Wunsch einer universitär ausgebildeten Musikerin nach einem kleinen Konzert anlässlich der Einweihung der damaligen neuen Kirche mit den Worten aus:
Gemeinden sind keine autonomen Entitäten. Wir spielen nur das, was vom Apostel genehmigt worden ist ... (und das passiert im 3. Jahrtausend n.Chr. und nach 300 Jahren Aufklärung...)
Nachtrag:
Aber es folgt noch viel mehr aus dieser Denke, wie der Rückblick von LINDD zeigt:
Obwohl StAP Schneider in unterschiedlichen Kontinenten mehrfach darauf hingewiesen hat, dass die Kirche gravierende Fehler begangen hätte, die aufgearbeitet werden müssten und dass früher den Glaubensgeschwistern gedroht worden wäre, bei ihrem derzeitigen Lebenswandel nicht „am Tag des Herrn“ dabei sein zu können, hat sich aus Vereinssicht nichts Entscheidendes getan. Unverständlicherweise gab es aber auch Äußerungen von ihm, wie z. B. die Aussage, dass die älteren Glaubensgeschwister die Jungen nicht mit ihren Altlasten „belästigen“ sollten. Vom Vorstand darauf angesprochen, gab er keine direkte Antwort. Es sei ihm bewusst, dass es Glaubensgeschwister gäbe, die unter der alten praktizierten Lehre leiden würden und dass man für diese beten würde. Darüber hinaus würden sich die jeweiligen Apostel um diese kümmern.

Brombär

Re: NAK 2030

#44 Beitrag von Brombär » 16.12.2017, 23:52

Hallo werter RS,

Zitat von mir:

Egal welcher Stammapostel zu welchem Zeitpunkt auch immer was „klarstellen“ will, die Offen-barungsstätte des Heiligen Geistes im na. Apostelamt hat seit JGB. jegliche Berechtigung verwirkt.

Sie antworteten:

Im Grunde war die mehr oder minder heftig geglaubte oder gewünschte Offenbarungsstätte des Heiligen Geistes schon zu Beginn der NAK (Ende der 1890er Jahre) obsolet. Die Auseinandersetzungen zwischen Krebs und der niederländischen Fraktion hat seit dem Tod von Ap. Schwarz deutlich gemacht, was an dieser Offenbarungsstätte offenbar wird. Und 60 Jahre zuvor war's im Grunde nicht anders, nur war damals das Prophetenamt dafür zuständig.

Hier, werter RS möchte ich meine Ausführung etwas konkreter machen.

Zunächst möchte ich die von Ihnen angeführten Auseinandersetzungen zwischen Krebs und der niederländischen Fraktion keineswegs in Frage stellen, sehe aber darin eher die „herben Geburtswehen der NAK“ wie dies von Dr. Hutten bezeichnet wurde.

Das Bischoff-Desaster ist von anderer Art.

Die „bischöffliche“ Lehr-Zuspitzung hatte einen finalen Charakter, den es m.M. bis dahin nicht gegeben hat und nach Aussage von St.-Ap. Leber auch nicht mehr geben wird.

Ein Nichteintreffen (was natürlich ausgeschlossen wurde) war selbst lt. JGB. mit dem Ende der NAK verknüpft. Das ist m. M. nach schon eine andere Größenordnung wie die Lehrmeinungs-Differenzen, Organisationsprobleme und das elende Postengeschacher damaliger Zeit. Wenn man dann noch in Betracht zieht, dass JGB. dieses Dogma mit einer persönlichen Offenbarung des Gottessohnes untermauerte, wird vielleicht verständlicher, weshalb ich diesen Punkt so nachhaltig bewerte.

Meine in der NAK früher amtierenden Altersgenossen wissen das, haben es aber - ob ihres Karriere-Denkens und/oder sonstiger Verirrungen nicht aufgearbeitet. Gleichwohl wissen sie um die Toxizität dieses Vorgangs. Nicht umsonst werden Leute wie JLS. dahingehend ausfällig, dass sie Aufklärung mit na. Jugendlichen als „Belästigung“ bezeichnen. Auch das neuerliche Aufbäumen eines emeritierten Hochschullehrers, welcher der Auffassung ist, dass das Bischoff-Desaster niemand mehr interessiere, weist letztlich auf den verheerenden Charakter der Botschaft.

„Ich lasse mir doch mein Spielzeug nicht wegnehmen“. So heißt mein Fazit, egal ob es sich um finanzielle - oder ehrsuchende Interessen handelt. (Auf oberer Leitungsebene vielleicht beides) Und – als ob sie kein Gewissen hätten, sangen diese Menschen nur all zu gern das Lied aus dem alten Gesangbuch „ Gleich wie die schimmernden Sterne verblassen“ wo es in der 2. Strophe heißt: Hast du für Gott und die Wahrheit gestrebet? Wacker gekämpft gegen Sünde und Wahn? Vermutlich haben sie diese Strophe zu keinem Moment mit Tiefgang betrachtet. "Ich lasse mir doch mein Spielzeug nicht wegnehmen, meine Lebensversicherung meine Königswürde! Ich gehöre zum auserwählten Geschlecht. Ich bin seit Kindesbeinen Kronenträger, bin Mitglied der heiligen Schar . . . usw. "

Ihre Ansicht, werter RS wonach meine Darstellung als EINE Erklärung neben weiteren anderen dargestellt wird, ist aus dieser Sicht anders zu bewerten. Die Botschaft – so sehr sie verschwiegen, beschönigt, vernebelt und verleugnet wird, ist der finale Wendepunkt na. Kirchengeschichte.

Ich stehe hier und kann nicht anders .

Einen schönen 3. Advent-Sonntag wünscht Ihnen und allen Forist/innen

der
Brombär

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Andreas Ponto
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Re: NAK 2030

#45 Beitrag von Andreas Ponto » 17.12.2017, 09:08

Brombär hat geschrieben:....

Meine in der NAK früher amtierenden Altersgenossen wissen das, haben es aber - ob ihres Karriere-Denkens und/oder sonstiger Verirrungen nicht aufgearbeitet. Gleichwohl wissen sie um die Toxizität dieses Vorgangs. Nicht umsonst werden Leute wie JLS. dahingehend ausfällig, dass sie Aufklärung mit na. Jugendlichen als „Belästigung“ bezeichnen. Auch das neuerliche Aufbäumen eines emeritierten Hochschullehrers, welcher der Auffassung ist, dass das Bischoff-Desaster niemand mehr interessiere, weist letztlich auf den verheerenden Charakter der Botschaft.

„Ich lasse mir doch mein Spielzeug nicht wegnehmen“.

...
Wie Recht Sie doch haben.

Wie befreiend und reinigend doch ein umfassendes, ehrliches "sich Bekennen" der NAK wäre.

Dazu ist es nie zu spät und würde Heilung und Neuanfang ermöglichen.

Centaurea

Hatikwa

Re: NAK 2030

#46 Beitrag von Hatikwa » 17.12.2017, 11:33

guten Tag,
wer soll denn die NAK reinigen? Sich selbst reinigen kann sie nicht, denn sie weiß nicht, daß sie schmutzig ist. Also, wo Ariel einsetzen?
Sollte ihr das vielleicht mal jemand sagen? --- Die Antwort wäre: "Na, ja, ein wenig schmutzig gemacht haben wir uns so manchesmal hier und dort, aber die "Anderen" ja auch! Und wenn wir zu rein wären, dann gäbe es uns ja nicht mehr!
Und wohin dann mit dem "Knäblein" im Stoßgeschäft?"
Die NAK ist unheilbar krank. Dennoch erträgt sie ihre Krankheit mit nicht bewundernswertem, aber geduldigem breiten "Dauergrinsen". So sei ihr "Heil und Sieg" gewünscht!
Ich danke den Fories für ihre analytischen Beiträge, bes. Jinn, R/S, Brombär, Sverdrup, Florian, Magdalena, Shalom, und allen anderen auch. Aus Mangel an Kenntnissen kann ich dazu nicht viel beitragen.

ich wünsche euch einen schönen Tag --- hatikwa

R/S

Re: NAK 2030

#47 Beitrag von R/S » 17.12.2017, 12:06

Lieber Brombär,

aus der Perspektive, aus der Sie die Ereignisse der Botschaftszeit betrachten, haben Sie sicherlich recht. Es gibt ja immer mehrere Perspektiven, aus der eine Sache zu betrachten ist. Zwei gewichtige Perspektiven sind Ursachen bzw. Motivatoren einerseits und Auswirkungen andererseits. So unterschiedlich der Blickwinkel alleine zwischen diesen beiden sein mag, so wichtig sind beide in der Gesamtanalyse, denn beide gehören zusammen.

Sie sprechen nun im Zusammenhang mit der Botschaft von "finaler Wendepunkt" bzw. dass die Botschaft finalen Charakter habe. Wenn ich Sie recht verstehe, spielen Sie damit auf die Auswirkungen an, nämlich, dass bei Nichteintreffen der Botschaft die NAK am Ende wäre, was entgegen ihres offensichtlichen Fortbestehens heißt: Alle Apostel und damit alle sakramentalen Handlungen usw. sind nach dem Ausbleiben der Botschaft ungültig. So verstehen Sie - wie erwähnt, wenn ich Sie richtig interpretiere - die Auswirkungen der Botschaft als finaler Wendepunkt.

Ich hatte weniger diese Form der Auswirkungen im Blickpunkt, sondern mehr die Ursachen im Sinne ihrer grundsätzlichen Legitimation. Hier zeigt sich m.E., dass der roten Faden, mit dem die NAK ihre Herkunft und damit ihr Sein legitimiert, schon vor der Botschaft zigmale zerschnitten worden war. Beginnend mit (a) dem Wechsel des eschatologischen Motivs bei Irving (wodurch Albury letztlich zerstört wurde), über (b) seinen Rauswurf aus der CaC (was die Apostelherrschaft begründete), über (c) das Schisma von Hamburg und später (d) das Zerwürfnis zwischen Krebs und Geyer, usw., usw. - immer wurde dieser scheinbare Legitimationsfaden zerrissen, sodass die NAK als Kirche oder Glaubensgemeinschaft (samt ihrer Lehre) im Grunde schon am Ende war, noch bevor sie überhaupt das Licht der Welt erblickt hatte. Auch das hat finalen Charakter, indem ihr die Legitimation von Anfang an fehlt (weswegen Kühnle sie nun vom Ende her kommen sehen will ...).

Wenn wir nun beide Legitimationsstränge zusammen nehmen, Ihren finalen Wendepunkt der Botschaft und meine finalen Wendepunkte einer legitimationslosen Herkunft, so ergibt sich als Gesamtbild, dass die NAK wie die apostolische Idee überhaupt bestenfalls ein Sandgebäude ist, das so oder so dem Untergang geweiht sein dürfte.

Brombär

Re: NAK 2030

#48 Beitrag von Brombär » 17.12.2017, 13:08

Lieber RS,

ich bin zufrieden, dass ich mich mit meiner Darstellung zum „ finalen Wendepunkt der NAK-Glaubens-Lehre“ einigermaßen verständlich machen konnte. Vielleicht ist unsere jeweils differenzierte Darstellung dem Umstand geschuldet, dass Sie das Bischoff-Desaster als Historiker bearbeiten, während ich es als direkt Betroffener gewichte. Eine Wertung muss dabei nicht vorgenommen werden. Eben so wenig ein Bezweifeln der Bedeutung der Gesamtanalyse.


Zitat RS:
Sie sprechen nun im Zusammenhang mit der Botschaft von "finaler Wendepunkt" bzw. dass die Botschaft finalen Charakter habe. Wenn ich Sie recht verstehe, spielen Sie damit auf die Auswirkungen an, dass bei Nichteintreffen der Botschaft die NAK am Ende wäre, was entgegen ihres offensichtlichen Fortbestehens heißt: Alle Apostel und damit alle sakramentalen Handlungen usw. sind nach dem Ausbleiben der Botschaft ungültig. So verstehen Sie - wie erwähnt, wenn ich Sie richtig interpretiere - die Auswirkungen der Botschaft als finaler Wendepunkt.

Richtig, und so wollte sie auch JGB. verstanden wissen !

Was die von Ihnen angesprochene „grundsätzliche Legitimation“ betrifft, sollten wir überlegen, ob wir dieses gewaltige Fass (es ist dessen Inhalt ja unmöglich nur auf die NAK zu begrenzen) noch in der verbleibenden Zeit des alten Jahres angehen sollten. Einen „roten Faden“ darzustellen ist auch bei anderen Denominationen (Konfessionen) sehr, sehr mühsam, häufig zwiespältig und dürftig oft gar nicht zu belegen sein. Zudem bin ich mir nicht sicher, ob wir hier Diskutanten finden, die bereit sind, in die notwendigen Tiefen mit hinabzusteigen. Die NAK-Geschichte ist ja nur ein Bruchteil dessen, was die Geschichtsentwicklung des Christentums mit sich brachte.

V. Kühnle wusste schon, weshalb er die Legitimation vom Ende her betrachtet haben will. :lol:

Gruß
Brombär

R/S

Re: NAK 2030

#49 Beitrag von R/S » 17.12.2017, 14:45

Lieber Brombär,
ich bin schon auch beides - Historiker UND Opfer.
Als Kind hatte ich, vor allem in der ersten Prägephase des Lebens(!), im Grunde genommen keinen Vater. Als Gemeindevorsteher und Evangelist (im Wortsinn, denn er musste dank eines Motorradbesitzes viele Landgemeinden zu Evangelisationszwecken abfahren, wozu er sich schon am Samstagnachmittag auf den Weg zu machen hatte ...) war er für mich außer in den wenigen Urlaubstagen nicht vorhanden. Das letzte Schaf durfte nicht warten und die bestehenden Schafe mussten Abend für Abend kontrolliert werden - 5 Tage die Woche.
Man sparte auch nicht für eine bessere Zukunft und investierte noch weniger bildungsmäßig in sie, denn es war ja nurmehr eine Frage von wenigen Jahren bis der Herr Feierabend gebietet.
Die Folgen waren u.a.:
Ich wurde von den Großeltern "groß" gezogen, d.h., ich spielte den ganzen Tag alleine auf dem Dachboden. Bei der Einschulung wurde ich wegen geistiger Unreife abgelehnt. Darunter litt meine ganze Schulzeit ebenso wie das Selbstbewusstsein. Ich könnte jetzt noch eine Weile so weitermachen, aber das bringt ja nichts. Es sollte nur klar werden, dass auch ich wie so viele danach unter dem Phänomen Botschaft zu leiden hatte, so wie unter der NAK als Gesamtes.

Heinrich

Re: NAK 2030

#50 Beitrag von Heinrich » 17.12.2017, 21:58

Als Kind hatte ich, vor allem in der ersten Prägephase des Lebens(!), im Grunde genommen keinen Vater. Als Gemeindevorsteher und Evangelist .......war er für mich außer in den wenigen Urlaubstagen nicht vorhanden.
Tja, das kommt mir doch sehr bekannt vor. Auch mein Vater war so einer, dem die damalige NAK über alles ging. Meine Mutter, (also seine Ehefrau), meine Schwester, ich als sein Sohn, alles war total egal. Wichtig war einzig und allein der der so genannte Auftrag der NAK.................

Komisch, das ich das jetzt so schreiben muss, immerhin ist mein Vater schon seit 1985 tot. Damit damals viel zu früh verstorben. Und noch heute denke ich, er wollte es dieser NAK recht machen und deswegen - und durch den Druck dieser Kirche - verstarb er viel zu früh.

Gruss, Heinrich

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