werter BE,Bezirks-Elster hat geschrieben:Moin Sverdrup.
dass ich seit einigen Jahren weg vom Fenster bin, muss doch nicht dahin münden, dass ich meine Herkunftsgemeinschaft schlecht machen muss.
Ich möchte Gutes gut und Schlechtes schlecht heissen dürfen, egal ob ich in einer Gemeinschaft drin oder draussen bin, ob mein Gesellschaftssystem Sozialismus oder Kapitalismus heisst.....
Dies sind erstmal nur interne Gedankengänge - danach muss ich schauen, ob ich ein offenes System habe oder ob alles um mich herum geschlossen ist. Das hier ist ein offenes Forum, also kann ich, denke ich, offen kommunizieren. Im Staatsbürgerkundeunterricht der ehemaligen DDR werde ich (als Schüler) meine Ausführungen so gestalten, dass der Sozialismus als die eldelste Gesellschaftsform nicht angegriffen wird. Bei einer Christenverfolgung in einer Gladiatorenarena im ersten Jahrhundert unserer Zeit würde ich evtl. mich auch ducken und herauskriechen, um dann mein Engagement voll zu entfalten, wenn die angegriffene Weltanschauung dann Staatsreligion wird (Frage: hätte sich das Christentum sich so ausbreiten können, wenn alle Urchristen "wie ein Mann" für ihre Überzeugung in den Tod gezogen wären?). Und als möglicher Stammapostel - so ich einen klaren Blick hätte - würde ich vermutlich die Sprache der "mir anvertrauten Amtsträger und Geschwister" wählen, um sie abzuholen und weiterzuentwickeln. Wie gesagt, ich bin dankbar, dass ich hier keine Wording-Filter über meine Ausführungen legen brauch und einfach so schreiben kann, wie ich denke.... Ich habe nichts zu verlieren und nichts zu gewinnen. Das ist ein herrliches, freies Gefühl. (ich muss mich nicht mal meinem Ego beugen, wenn ich erkenne, dass es auf die Bühne tritt)
Ihren Ausführungen über dieses Forum und die damit verbundenen Möglichkeiten stimme ich uneingeschränkt zu. - Thema: Herkunftsgemeinde "schlecht" machen: Ich habe in der NAK viel Gutes erleben dürfen und erlebe es nach wie vor von meinen Glaubensgeschwistern. Ziemlich unterschiedlich sind dagegen die Erfahrungen mit der sog. Kirchenleitung: Konflikte und unglaubliche Fehlentscheidungen, bewusste Irreführung einzelner Glieder oder Gemeinden werden erst durch das Internet ( u.a. dieses Forum ) oder durch persönliche Beziehungen den Mitgliedern zugänglich. Die NAK-Kirchenleitung versuchte immer wieder, die Deutungshoheit zu behalten. Ihr eigenes Ansehen und ihre Positionen, Interessen waren ihnen immer wichtiger als das Seelenheil des Kirchenfolgs. Die Gemeinsamkeiten mit der RKK sind frappierend. Hier kann man nicht von "schlecht machen" reden, diese Einstellung und dieses Verhalten hat - meine persönliche Meinung - gar nichts mit der Lehre Jesu gemein. Ich kann viele Gemeindemitglieder nur bewundern, es mag Geduld, Einfalt oder auch nur Angst vor der klaren Erkenntnis und dem Bewusstwerden einer sehr unbequemen Wahrheit sein. Aber ich würde deswegen diese Geschwister nie "schlecht machen" können oder wollen. Meine Kritik gilt wie gesagt der Kirchenleitung.
Interessant finde ich im Zusammenhang mit dem Themenstrang Ihren Hinweis auf ein totalitäres (politisches) System (DDR-Regierung). Es ist ein Merkmal solcher Systeme, dass sich die völlig abgehobene Führung immer wieder als bestmögliche Interessen-Vertreter der Bürger darstellt. Die gerade jetzt aufgeführte Vorstellung einer weiteren Folge des "Tanz um das Goldene Amtskalb"
( shalom ) sehe ich genau so in diesem Zusammenhang wie das knallharte Abräumen von möglichen kritischen Publikationen, unter Androhung von gerichtlichem Vorgehen bei Zuwiderhandeln.
R/S hat die Beweggründe für das Zurückhalten doch sehr gut dargestellt.