Was mich interessieren würde: Was stellen Sie sich, lieber curato, unter Heil vor? Ihre Meinung, keine Passage aus dem Katechismus. Jetzt mal im emotionalen Stil. Ist das was jenseitsbezogenes? Ist das, was es jetzt schon in meinem Leben gibt? Wie können Sie "Heil" anfassen?
Sie sagen, "dass er (=Gott) schon am Einhalten von seinen Vorgaben interessiert ist." Wie sind Sie sicher, dass Sie die Meinung Gottes so genau heraushören und -filtern können? Wie spricht er mit Ihnen? Würden Sie diese Stimme auch so hören und interpretieren, wenn Sie keine NAK-Sozialisierung hinter sich hätten?
Hallo Bezirks-Elster,
ich habe auf beide Punkte schon Bezug genommen, Sie finden das unter "Überzeugende Gründe nicht aus der NAK auszutreten".
Aber gern noch einmal kurz: Heil ist die Gemeinschaft mit Jesus Christus. In und mit ihm vereint zu sein. Das gibt es sowohl jenseitsbezogen - beziehungsweise ewigkeitsbezogen- irgendwann in voller und ungetrennter Wesensgemeinschaft aber auch schon hier, wenn ich spüre, dass Jesus Christus in mir regiert, wenn er bei mir ist.
Das kann ich fühlen und in der Hostie sogar anfassen: wenn er sagt- für dich gegeben- dann weiß ich: Jesus ist mein Freund. Dann zieht er in mein Herz ein. Dann will ich auch, dass er dort König allein ist.
Die Frage, ob ich gut so hören würde, wenn ich nicht neuapostolisch sozialisiert wäre, die kann ich so nicht beantworten. Ich kann nur vermuten.
Da ich mich viel mit anderen Christen auseinandergesetzt und den Themenkreis Religion und Religiosität generell spannend finde, hat das schon ein wenig abgefärbt.
Auch wenn mir einige - insbesondere das Damenkränzchen hier - immer und immer wieder unterstellt ich wäre so "typisch neuapostolisch" , sagten mir Freunde aus der NAK oft das Gegenteil, dass ich bei vielen Dingen gar nicht so typisch bin.
Mein BAP sagte mal zu mir, nachdem er einige längere schriftliche Aussagen meinerseits zu kritischen Punkten in der Kirche bekommen hatte: "Bruder curato, Menschen wie Sie brauchen in unserer Kirche einen langen Atem und den wünsche ich Ihnen". Vielleicht zeigt das ein wenig, wie andere mich da wahrnehmen.
Zurück zum Thema: Natürlich höre ich vieles mit neuapostolischen Ohren, aber die sind nicht so viel anders wie die Ohren eines anderen konservativ-dogmatisch denkenden Katholiken oder Lutheraners.
Ich lese die Bibel so, dass ich das schon eine große Menge von Vorgaben Gottes sehe. BTW: ich nehme die Bibel sehr ernst, aber nicht wörtlich. Aber es fängt schon am Anfang an, dass Gott sagt: Tu dies und unterlasse jenes. Für Israel gibt es dann eine solche Menge an Ge- und Verboten, die ich auch für gottgegeben halte, dass sich mein Eindruck auch sehr verstärkt, dass Gott schon Regeln aufstellt. Und zwar recht gute.
Jesus hat dann auch noch mal das ganze bekräftigt.
Gottes Meinung herauszuhören: Tja, da muss man schon mal auch um Antwort ringen und alle möglichen Quellen dazu anzapfen und dann vergleichend das Ergebnis herausfiltern. Es ist aber wirklich oft ein langer Prozess, die Ringen um die Wahrheit.
Aber mich interessiert es, wie Sie zu Ihrer Erkenntnis kommen, dass Christentum nicht exklusiv sei? Wie gehen Sie dann bspw. mit der zitierten Jesusaussage um?