
kennt ihr die resignierende Formulierung: "Ich sitze zwischen allen Stühlen" ? Was ist damit gemeint? Was für eine missliche Lage ist das? Nach meiner Lebenserfahrung befindet sich so jemand "zwischen Baum und Borke." Ein Zustand der Unentschiedenheit. Nicht Fisch nicht Fleisch, nicht heiß und auch nicht kalt, sondern lauwarm. Aber ein bisschen schwanger gibt es ebenso wenig wie ein wenig wahrhaftige Entschiedenheit.
Was bedeutet das für einen lebendigen Christenmenschen? Es bedeutet nicht, dass es nur schwarz oder weiß gibt. Es bedeutet, dass ich, auch als Christenmensch, die ganze Farbskala nicht nur zur Kenntnis nehmen, sondern akzeptieren muss, dass die Zwischenfarben Bestandteil der Realitäten sind, die es zu respektieren gilt.
In einer religiösen Frage zu einem Standpunkt gelangt zu sein führt dann in die Irre, wenn man den eigenen Erkenntnisstand zum Maß aller Dinge macht und sie zwanghaft, rücksichtslos und lieblos anderen aufdrücken will. Nur das ist eben keine Einbahnstraße. Will man friedlich miteinander auskommen, dann setzt das Geduld, Toleranz und Achtsamkeit voraus.
Da bleit kein Raum für Häme und agressive Ablehnung. Anderenfalls fällt man nämlich in eigentlich überwunden geglaubte Verhaltensweisen zurück, die schlimmstenfalls in Gewalt ausarten. Nur das ist auch wahr: "Jeder sollte - nein jeder muss - andere Erkenntnisstände stehen lassen können, so wie sie geäußert werden."
Also keine Diskussionen mehr zulässig? Keineswegs! Gedankenaustausch bedeutet doch aber nicht, dass man sich in niederträchtige Scharmützel begiebt, um abweichende Erkenntisstände zu defamieren. Das ist vorerst mal alles...!
Liebe Grüße, landauf und landab, vom Maximin
