Cemper hat geschrieben:[...] Welchen Glauben bekunden Sie, wenn Sie, was neuap. Christen in Gottesdiensten nie tun, ihren Glauben gemäß Text des Glaubensbekenntnisses bekennen und sagen (beten): "Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen ... und an Jesus Christus ...
[...]
Watson, mein Freund,
Sie wissen doch, daß meine Art von Glauben ein klein wenig differenzierter ist, und ich bin da vielleicht etwas altmodisch. Glaube heißt für mich nämlich nicht, irgendwelche abstrakten Aussagen zu glauben, die vom Altar oder der Kanzel herab verkündet werden oder die in der Bibel aufgeführt sind, vielmehr betrachte ich den Glauben als eine Einstellung, als eine Haltung, sozusagen als eine Hingabe an Gott und in Konsequenz ist es auch eine Selbstaufgabe, zumindest im letzten Akt, beim Tod.
»credere
in deum«, also Glauben
auf Gott hin,
in Gott
hinein ... das Glaubensbekenntnis bringt es eigentlich schon zum Ausdruck! Das ist der wahre Glaube, ein Stehen in Gott, und wie ein Stehen nicht ohne
Ver-Stehen sein kann, und ohne ein Wissen kein Vertrauen möglich ist, so ist Glaube niemals ohne Glaubensinhalte denkbar. Aber vordergründig ist Glaube mehr Halt als Inhalt, so wie es Benedikt XVI. mal ganz wunderbar ausdrückte: Glaube ist dem Wesen nach das »Finden eines Du, das mich trägt«.
Aber allzu viele sehen in der Religion heutzutage nur eine »Serie von zu glaubenden Dingen, begleitet von einer Serie von Geboten und Verboten«, so drückte sich dazu mal Henri de Lubac aus. Das ist dann die andere Art von "Glauben", ein Fürwahrhalten von Glaubenssätzen.
Ich denke, im christlichen Glaubensbekenntnis kommt genau dieser Glaube zum Ausdruck, zumindest in Quintessenz: Gott ist das absolut verläßliche unzerstörbare und wahrhafte Du eines jeden Menschens und wenn wir seine Liebe mit Gegenliebe erwiedern, "haben" wir die richtige Einstellung resp. den wahren Glauben.
Was meinen Sie?