Der geistliche Weg als Weg der Wandlung

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abendstern_
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Der geistliche Weg als Weg der Wandlung

#1 Beitrag von abendstern_ » 19.08.2012, 12:44

ich möchte auf folgenden Artikel hinweisen, der vielleich den einen oder anderen von uns genau dort trifft, wo er gerade ist (mir ist es heute so ergangen).

Der geistliche Weg als Weg der Wandlung

PS Admin bitte den Link korrigieren, da ich es nicht besser hinkriege... danke! :oops:


agape

Re: Der geistliche Weg als Weg der Wandlung

#3 Beitrag von agape » 20.08.2012, 16:59

Welcher Gedanke hat dich bei diesem Artikel besonders berührt?

Philippus

Re: Der geistliche Weg als Weg der Wandlung

#4 Beitrag von Philippus » 21.08.2012, 12:11

agape hat geschrieben:Welcher Gedanke hat dich bei diesem Artikel besonders berührt?
Dieser hier:
"Christwerden heißt demnach Erwachsenwerden auch in der Beziehung zu Gott. Gott lässt die Menschen „von seinen Armen herab und gewöhnt sie daran, auf eigenen Füßen zu gehen. Dabei verspüren sie etwas ganz Neues, denn für sie hat sich alles auf den Kopf gestellt."

Dieser Gedanke und der darauf folgende Absatz erinnern mich an längst vergangene Zeiten, wo der Alles-heile-mache-Liebe-Gott ja ständig verfügbar zu sein und seine neuapostolischen Kinder auch ja würdig zu machen hatte. Wir wurden nicht müde, zu singen: 'Mache mich würdig, und lehre mich danken, und in die Herrlichkeit möchte ich ja auch noch gehen.'

Heute bitten wir um den heiligen Geist, singen ein Eingangslied und beten einen Psalm, danach singt die Gemeinde: 'Ehre sei Gott in der Höhe', um danach zu bitten 'Herre Gott erbarme dich.' Dann heißt es noch 'Ehre sei Gott in der Höhe' und wir hören das Evangelium, beantworten dasselbe mit einem 'Halleluja' und beten alle gemeinsam das apostolische Glaubensbekenntnis. Zwischen den Liedern Begrüßung, Gebet und Votum etc..
Danach singt die Gemeinde ein Lied und erst dann kommt die Predigt.
Bis dahin kann soviel passieren ... !

Derartiges Gottesdiensterleben habe ich bislang nicht gekannt.
(Mir gehts aber auch sonst doch noch ganz gut. :roll: )

PS: Sollte sich jemand daran stören, daß ich nicht mit der Gemeinde singe; ich habe an der Orgel genug zu tun ... :wink:

agape

Re: Der geistliche Weg als Weg der Wandlung

#5 Beitrag von agape » 22.08.2012, 12:37

Danke, für Deine Antwort. :- )

abendstern_
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Re: Der geistliche Weg als Weg der Wandlung

#6 Beitrag von abendstern_ » 26.08.2012, 09:55

Liebe Esther,
es hat ein wenig gedauert, bis ich Zeit zur Antwort finde.

Ich versuche mich kurz zu fassen:
Als erstes, es gibt verschiedene Sprachen in der christlichen Landschaft, darunter Sprachen die mich eher abstoßen oder lähmen oder zumindest fragend zurück lassen und es gibt auch eine Sprache, die mich ermutigt, mich anzusehen, meinen Weg, meinen momentanen Standpunkt, meine Wegweiser, meine Bickrichtung und wo nötig Korrekturen vorzunehmen. Dieser Artikel gehört für mich zur letzteren Kategorie, er "spricht zu mir", ich erkenne ich darin wieder. Er ist Balsam, weil er mir zeigt, das ich auf meinem Weg richtig bin, dass ich gute Gründe für gerade diesen Weg habe, für meine Sicht auf Gott, auch wenn sie oft genug vernebelt ist und es mir wie Hermann Hesse geht, wenn er im Nebel wandert. Andere (sicher gut meinende) christliche Sprachen sind stark appelativ, sie zeigen mir das Ideal auf und sagen "so musst du werden, dann gefällst du Gott" und "das musst du glauben, nur dann bist du auf der richtigen Seite". Diese Sprachen verstehe ich zwar aus der Erfahrung heraus nur zu gut, aber sie prallen inzwischen an mir ab, ich empfinde sie als zu einer Phase in meinem Leben gehörend, die ich hinter mir gelassen habe.

Mir gefällt der Gedanke, dass alles was wir auf unserem Weg durch Leben erleben, zu unserer Entwicklung gehört. Wir sind unterwegs, auf Pilgerschaft, in verschiedenen Landschaften, die Reiseverhältnisse prägen uns und machen uns zu dem, was wir heute sind. Wir wissen noch nicht, was uns in der nächsten Zeit prägen wird, aber es wird genau so wertvoll, weil wichtig für uns sein. Deswegen kann ich auch relativ versöhnt auf meine gut 30 Jahre NAK zurück blicken, weil auch das ein Teil meines Weges war, der mich geprägt hat (sozusagen meine Säuglingsphase im Glauben).

Jede Glaubensbiografie enthält neben guten Zeiten, wo alles scheinbar glatt läuft (vielleich nur weil man es als normal empfindet und nichts anderes kennt), Brüche, Krisen, Wegkreuzungen an denen man sich entscheiden muss. und auch Phasen der dunklen Nacht oder da Tappen im Nebel. Ich empfinde auch die Phasen, die andere vielleicht als negativ einstufen würden, als zu mir gehörend und wertvoll. Nur dadurch kann Wandlung, Reife entstehen. Gerade in diesen Phasen erlebe ich mich tiefer und erkenne dankbar meinen inneren Reichtum.

Gaby

Re: Der geistliche Weg als Weg der Wandlung

#7 Beitrag von Gaby » 27.08.2012, 21:59

Mir gefällt der Gedanke, dass alles was wir auf unserem Weg durch Leben erleben, zu unserer Entwicklung gehört. Wir sind unterwegs, auf Pilgerschaft, in verschiedenen Landschaften, die Reiseverhältnisse prägen uns und machen uns zu dem, was wir heute sind. Wir wissen noch nicht, was uns in der nächsten Zeit prägen wird, aber es wird genau so wertvoll, weil wichtig für uns sein. Deswegen kann ich auch relativ versöhnt auf meine gut 30 Jahre NAK zurück blicken, weil auch das ein Teil meines Weges war, der mich geprägt hat (sozusagen meine Säuglingsphase im Glauben).

abendstern, genauso sehe ich das auch ... ich wäre ohne meine Vergangenheit nicht die, die ich heute bin ... sie gehört zu mir und deshalb ist es m.E. wichtig, mich mit ihr (der Vergangenheit) zu versöhnen. Meine eigenen und auch die Entscheidungen der anderen zu respektieren als Teil meines Lebensweges ... mir und auch den anderen letztlich zu verzeihen, falls ich mittlerweile der Meinung sein sollte, damals falsch gehandelt zu haben oder mich falsch entschieden zu haben ... das Rad der Zeit läßt sich halt nicht mehr zurückdrehen. Wir leben nicht in der Vergangenheit und auch nicht in der Zukunft sondern im Hier und Jetzt und damit sollten wir uns beschäftigen anstatt immer und immer wieder zurückzublicken oder sich Sorgen darum zu machen, was kommt morgen ... es heißt nicht umsonst: "Ich wünsche mir die Gelassenheit, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Sachen anzunehmen, die ich nicht ändern kann und die Weisheit das eine vom anderen zu unterscheiden."

Die Vergangenheit kann ich nicht mehr ändern, aber die Weichen stellen für mein jetziges Leben ... jetzt kann ich etwas ändern, andere Entscheidungen für mein Leben treffen ... auch auf die Gefahr hin, später vielleicht wieder einmal zu meinen, den falschen Weg eingeschlagen zu haben ... niemand ist schließlich perfekt ... aber:

"Was du erlebt hast, hat dich geprägt
und dir deine unauswechselbare Sicht gegeben.
Deine Entscheidungen, die du getroffen hast,
haben dir Wege eröffnet und dafür andere verschlossen.
Die offenen Türen sind nur für dich.
Nur deine Unentschiedenheit wird sie schließen.
Deinen Beitrag zur Welt wird keiner leisten,
weil niemand die Welt so sieht wie du."

(Ulrich Schaffer)

Vielleicht ist es wirklich wichtig, dass es jemanden gibt, der die Welt ganz genauso sieht wie wir dies tun ...

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