Reformation - 500 tes Jubiläum

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Grizzlydame

Re: Reformation - 500 tes Jubiläum

#21 Beitrag von Grizzlydame » 01.11.2017, 15:36

hans hat geschrieben:Info bzgl. Opferaufkommen

Quelle NRW Jahresbericht 2016:Neben dem Bezirksapostel sind vier Apostel und zwei Bischöfe bei der Kirche angestellt. Der Aufwand für ihre Gehälter lag 2016 bei rund 610.000 Euro (und Pensionsrückstellungen.)
Das sog. Opferaufkommen wird nicht durch die aktiven geteilt, sondern durch die Gesamtmitgliederzahl der Gebietskirche.
Das mal zur Info für die, die meinen den Führungskräften geht es so schlecht. Sämtliche entstehende Kosten dieser Führungskräfte, vom PKW bis zur Garderobe, zahlt das Kirchenmitglied.
Sehe ich auch so, und da bringen schon kleine Kinder ihre ersten Opfer, im guten Glauben, es für Gott zu tun. Und dann verzockt die KL mal kurzerhand ein paar Millionen Euro durch Spekulationen,etc. Vom Lebenswandel ganz zu schweigen.Diese Leute haben kein Verantwortungsgefühl gegenüber ihren Gemeinden, dann mögen sie auch bitte unterlassen , Opfer-Bettelbriefe verlesen zu lassen vor den alljährichen Erntedanktagen.

chorus

Re: Reformation - 500 tes Jubiläum

#22 Beitrag von chorus » 01.11.2017, 18:47

Wer wird wohl die Kosten für First-Class-Flug und 5-Sterne-Hotel beglichen haben? Den Herren (v.l.n.r.) Knigge (Bischof i.R.), Klingler (Bap i.R.), Schumacher (Bap i.R.) und Leber (Stap i.R.) wurde doch ganz sicher eine nette Seniorenreise vom aktuellen Bap Krause spendiert. Curato...?

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curato

Re: Reformation - 500 tes Jubiläum

#23 Beitrag von curato » 01.11.2017, 18:52

Wer sagt, dass die FirstClass geflogen sind? Wo ist das überhaupt aufgenommen? Braucht man da ein Flugzeug?
Wer sagt, dass da in einem 5-Sterne-Hotel übernachtet wurde?
Fragen über Fragen über wilde, bislang unbelegte, Spekulationen...


curato

Re: Reformation - 500 tes Jubiläum

#25 Beitrag von curato » 01.11.2017, 19:05

Das klärt zumindest den Ort. Und? Hotel? Flugkategorie? Ich warte, chorus.

chorus

Re: Reformation - 500 tes Jubiläum

#26 Beitrag von chorus » 01.11.2017, 19:10

Ruderboot, Campingplatz und Irish Pub. So viel Vorstellungsvermögen sollte man haben.

curato

Re: Reformation - 500 tes Jubiläum

#27 Beitrag von curato » 01.11.2017, 19:20

Ein recht billiges Ausweichmanöver mittels Polemik, werter chorus.

Auch hier gibt es noch was zwischen FirstClass und Ruderboot.

chorus

Re: Reformation - 500 tes Jubiläum

#28 Beitrag von chorus » 01.11.2017, 19:35

Curato, glaubst du im Ernst, dass die abgebildeten Senioren ihren Ausflug aus eigener Tasche finanziert haben?

Grizzlydame

Re: Reformation - 500 tes Jubiläum

#29 Beitrag von Grizzlydame » 01.11.2017, 19:42

curato glaubt das :mrgreen:

Albert

Re: Reformation - 500 tes Jubiläum

#30 Beitrag von Albert » 01.11.2017, 21:33

Persönlich finde ich es tragisch, dass ein Martin Luther sowohl im Jubeljahr von kirchlichen und staatlichen Stellen, aber auch immer wieder von unzähligen einzelnen Gläubigen in den Mittelpunkt von Veranstaltungen und Veröffentlichungen gestellt wird.

Luther war, das sollte doch langsam überall bekannt sein, eine extrem umstrittene Persönlichkeit. Immerhin gilt Luther als geistiger Vater der Judenverfolgung durch die Nazis. Äusserst niederträchtig und entwürdigend äusserte er sich u.a. über Frauen, Hexen, Täufer, Behinderte ("Wechselbälger" oder auch "Fleischmasse, das keine Seele besitze."!!), Bauern und andere mehr.

Meiner bescheidenen Ansicht nach hat ein solcher Mann, egal welche Verdienste er sich allenfalls erworben haben sollte, keinerlei Verehrung verdient. Wer sich ein Bild über diesen Mann machen will, dem sei Hubertus Mynareks "Luther ohne Mythos" oder Peter Henkels "Schluss mit Luther" als nicht ganz kleine Bettlektüre empfohlen.

Auch die Verdienste, die Luther zugeschrieben werden, sind zu relativieren. Die Luther-Bibel war keinesfalls die erste deutsche Bibelübersetzung. Solche Übersetzungen gab es schon lange vor Luther, wie curate weiter vorn richtig einfliessen liess. Eine althochdeutsche Übersetzung des MT-Evangeliums gab es beispielsweise bereits im 9. Jahrhundert. Ebenfalls lange vor Luthers Übersetzung waren schon Dutzende deutscher Bibelübersetzungen bekannt, auch wenn manche davon nur Teilübersetzungen (z.B. nur das NT) waren. Andere dagegen waren bereits Übersetzungen der ganzen Bibel. Auch Zwinglis Komplett-Übersetzung, heute als Zürcher Bibel bekannt, war Jahre vor Luthers Übersetzung fertig. Luther konnte also damals von diesen vielen anderen oft schon 100 Jahre und mehr vorliegenden Übersetzungen "abkupfern".

Auch war Luther natürlich weder der einzige noch der erste und auch nicht der einzige bedeutende Reformator. John Wyclif beispielsweise trat rund 150 Jahre vor Luther als harter Kritiker der Kirche auf. Seine Ideen und Schriften dienten später dem tschechischen Reformator Jan Hus als Vorbild. Dessen Ideen wiederum machte sich Luther, wie er selber öfters erwähnte, rund 100 Jahre später zu eigen.

Eine immens bedeutende Figur neben und nach Luther war auch Philipp Melanchthon, von dem das heute bei der Pfarrerordination immer noch hochaktuelle Augsburger Bekenntnis stammt. Luthers "Erfolg" ist zu einem sehr grossen Teil in Wirklichkeit Melanchthons Verdienst. Ohne Melanchthon als Helfer und Einflüsterer an seiner Seite und Stellvertreter in vielen Gesprächen und Verhandlungen wäre Luther wohl nie zu der grossen Bekanntheit gekommen. Melanchthon war die eigentliche graue Eminenz hinter Luther, aber auch gegen aussen "Chefdiplomat" der Reformation und nach Luthers Tod Anführer/Fortführer der Reformation. Über Melanchthon, der ausgezeichnete Griechisch-Kenntnisse besass, urteilte auch Luther: "Dieser kleine Grieche übertrifft mich sogar in der Theologie."

Neben diesen genannten Männern gibt es natürlich noch viele weitere bedeutende und einflussreiche Reformatoren, so beispielsweise Zwingli, Calvin, Bullinger, Erasmus von Rotterdam, Müntzer, Bucer, Bugenhagen und wie sie alle hiessen.

Fazit: Luther wies nicht nur dämonische Charakterzüge auf und stiess brutalste Hetzreden und Verdammungen gegen verschiedenste Menschen und Menschengruppen aus, auch seine Bedeutung als Reformator war/ist wohl nicht wirklich so gross, wie sie ihm heute vorwiegend von evangelischer Seite untergeschoben wird.

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