Ballast oder Schatz?

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agape

Ballast oder Schatz?

#1 Beitrag von agape » 12.05.2015, 07:48

Ballast oder Schatz? - Evangelische Theologen streiten um das Alte Testament


Der Autor des Textes, Wolfgang Thielmann (* 1954),
studierte Evangelische Theologie und wurde zum Pastor im Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland ordiniert. Von 1978 bis 1992 war er für die Evangelische Nachrichtenagentur idea tätig, zuletzt als stellvertretender Leiter. Er war ab 1992 Pressesprecher der Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband. Von 1999 bis 2010 war er Leiter des Ressorts Christ und Welt des Rheinischen Merkurs. Heute ist er stellvertretender Leiter von Christ und Welt der Wochenzeitung Die Zeit. Von 2004 bis 2013 war er zudem Juror beim Predigtpreis; derzeit Vorsitzender.
Er war u.a. Mitarbeiter am Evangelischen Taschenkatechismus.

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Andreas Ponto
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Re: Ballast oder Schatz?

#2 Beitrag von Andreas Ponto » 12.05.2015, 10:51

Aus meiner bescheidenen Sicht, sind für den, der die Schriften des AT historisch-kritisch liest, diese wesentlich reicher als das NT.

Und ohne deren Geschichte und Tradition sind die Schriften des NT kaum richtig zu verstehen und einzusehen.

Das Christentum hätte sich und der Welt viel Leid erspart, wenn es die Schriften des Ersten Testaments rezipiert und nicht durch die christliche "Exklusiv"-Brille abgewertet und verunglimpft hätte.

Jesus an der Nahtstelle hat sich nach dem was uns überliefert ist intensiv mit dem was darin geschrieben steht auseinandergesetzt und mit den Lehrern in den Sysnagoge über die rechte Auslegung diskutiert und gestritten, aber niemals verworfen, sondern entwickelt.
Das NT gab es da noch lange nicht!!

Für mich ist es beschämend, wenn Theologen sich anmaßen, sie könnten sich mit dem NT über das AT erheben.
Das wirkt auf mich so, wie wenn ein kleiner Kläffer an eine Eiche pinkelt.

Das NT, mag ein zwei wesentliche und umwälzende Schritte vollzogen haben.
Aber im AT sind unendlich viele Schritte bis dorthin gegangen worden.

Diese immer wieder neu nachzuvollziehen und sich neu und aktuell zu erschließen, ist für mich persönlich unerlässlich.

Es könnte uns viel Exklusivismus, Fundamentalismus, Rechthaberei und Fanatismus erspart bleiben, wenn man den Schatz der Schriften in der Breite und der Tiefe heben und den vielstimmigen Diskurs wagen würde.

Centaurea

agape

Re: Ballast oder Schatz?

#3 Beitrag von agape » 13.05.2015, 10:18

Ich danke Dir für Deine Einlassung.

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Heidewolf
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Re: Ballast oder Schatz?

#4 Beitrag von Heidewolf » 13.05.2015, 14:40

Es könnte uns viel Exklusivismus, Fundamentalismus, Rechthaberei und Fanatismus erspart bleiben, wenn man den Schatz der Schriften in der Breite und der Tiefe heben und den vielstimmigen Diskurs wagen würde.
Ja, centaurea, das haben ja schon vor über 150 Jahren die englischen Apostel versucht. Davon ist einiges beim Netzwerk apostolische Geschichte einsehbar.
Allerdings hat dass ja, wie man wohl feststellen kann, auch nicht immer zu den richtigen Schlüssen geführt. Schade drum.

Das Christentum sollte wohl doch mal daran denken, intensiver um die Wirksamkeit des Heiligen Geistes zu bitten.

H.
Das sind die Weisen,
Die durch Irrtum zur Wahrheit reisen.
Die bei dem Irrtum verharren,
Das sind die Narren.

Friedrich Rückert

johnnelsonjun

Re: Ballast oder Schatz?

#5 Beitrag von johnnelsonjun » 14.05.2015, 06:59

"Worum es in der Berliner AT-Debatte geht" - man möchte noch ein "eigentlich" hinzufügen: Klick!

Sehr geehrte Professores! ... Reißen Sie sich zusammen! Klick!
Zuletzt geändert von Andreas Ponto am 14.05.2015, 08:11, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Link in externen Link gewandelt.

johnnelsonjun

Re: Ballast oder Schatz?

#6 Beitrag von johnnelsonjun » 18.06.2015, 15:15

An der HU Berlin wird es im Juli die von den Studenten verlangte Disputation zu dieser Frage geben: Klick!

Außerdem hat die EZW Berlin einen Artikel dazu veröffentlicht, der hier gelesen werden kann: Klick!

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Andreas Ponto
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Re: Ballast oder Schatz?

#7 Beitrag von Andreas Ponto » 18.06.2015, 15:34

Vielen Dank!

Der EZW-Artikel gefällt mir persönlich gut!

Er könnte ein Anfang zur Auseinandersetzung mit den Schriften und ihrer Relevanz für Theologie und Glauben sein.
Gerne auch ohne diese Heißsporne der Berliner HU.

Centaurea

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