Kirche und Gesellschaft in Deutschland

Antworten
Nachricht
Autor
tergram

Kirche und Gesellschaft in Deutschland

#1 Beitrag von tergram » 29.12.2014, 17:16

...und diese, aus kath.net:

"Die Spätzeit des Christentums hat begonnen"

(Zitat) In Deutschland hat die Spätzeit des Christentums begonnen. Diese These vertritt der Journalist Markus Günther in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. In vielem gleiche die Kirche in Deutschland heute der späten DDR – „sieht stabil aus, steht aber kurz vor dem Kollaps“. Und wie in der späten DDR machten sich viele Pfarrer und Bischöfe etwas vor. Sie sähen blühende Landschaften, wo längst Wüste sei, schreibt Günther.

Bei der Selbsttäuschung hülfen die glänzenden Fassaden der Kirchen und die stabilen Strukturen. So gebe es in Deutschland 45.000 Kirchengebäude. In diesem Jahr nähmen die beiden großen Kirchen so viele Steuern ein wie nie zuvor. Die deutsche Kirchenmusik sei die beste der Welt und die Kirchen seien der zweitgrößte Arbeitgeber in Deutschland. Allerdings könne eine Kirche weder als Arbeitgeber noch als Stütze des Sozialsystems ernst genommen werden, sondern nur als Glaubensgemeinschaft, so der Autor.

Die gemeinsamen Glaubensinhalte aber hätten sich weitgehend in Luft aufgelöst. So glaube nur ein Drittel der Deutschen an die Auferstehung Jesu von den Toten, obwohl laut Statistik zwei Drittel Kirchemitglieder sind. Aber es sei noch viel schlimmer: Selbst unter den Gläubigen würden zentrale Inhalte der christlichen Botschaft massenhaft abgelehnt. So glaubten 60 Prozent nicht an ein ewiges Leben. Günther: „An Ufos glauben zwischen Flensburg und Oberammergau mehr Menschen als an das Jüngste Gericht.“ (Zitatende)


(Quelle:) http://www.kath.net/news/48831/print/yes

Benutzeravatar
Andreas Ponto
Site Admin
Beiträge: 2340
Registriert: 18.03.2010, 17:55

Re: Profanierte Kirchen!

#2 Beitrag von Andreas Ponto » 29.12.2014, 23:15

Ob bei Herrn Dr. Markus Günther der Wunsch Vater des Gedankens ist?!

Oder wohl eher die Verzweiflung über seine Katholische Kirche in Deutschland? Kritik eines Katholiken an seiner Kirche?

Oder die Verzweiflung über die (Un-)Gläubigen: Liebe als Ersatzreligion.

Oder das Bedauern über den Verlust der absoluten Wahrheit: Religion muss absolute Wahrheiten in Anspruch nehmen können

Hier das Original: Das Christentum in Deutschland ist ideell bankrott.
Und Achtung!
Herr Dr. Günther redet über die Kirchen in Deutschland, genauer über seine Katholische Kirche in Deutschland: "Die katholische Kirche steht in Deutschland vor dem Kollaps"!

Ich lese in diesem Artikel von einem Mann, der davor Angst hat seinen traditionellen Glauben zu verlieren und den Kirchen, besser seiner Katholischen Kirche oder noch präziser den Theologen dafür die Verantwortung geben möchte.

Er fordert absolute Wahrheiten, sehnt sich nach den guten alten Glaubenszeiten, als die Glaubenswelt noch eindimensional und in Ordnung war, zurück und alle brav in den sonntäglichen Gottesdienst gingen.
Ich lese in dem Artikel von Dr. Günther große, platte Polemik und verzweifelte Ratlosigkeit.
Mehr nicht.

Ein etwas differenzierterer Blick wäre wünschenswert.

Hier zum Protestantismus: Wer sind wir und wie viele?
"Anmerkungen zur Zukunft des Protestantismus aus Sicht der Weltanschauungsarbeit."
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Über den Autor

Nach dieser Lektüre sieht die christliche Welt in Deutschland, zumindest aus protestantischer Sicht, schon etwas vielschichtiger, wesentlich offener und ganz und gar nicht determiniert, aus.
Dieser Text zeigt, nach meiner Einschätzung, fundiert die aktuelle Situation, deren Risiken, aber eben auch die Möglichkeiten auf, die in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklung liegen.

Das Christentum (und mit ihm die Kirchen) steht in Deutschland vor einer entscheidenden Herausforderung.
Und das ist gut so!

Meine Antithese:
Die Kirche hat bisher viel zu wenig
- die Theologie und deren Arbeiten rezipiert,
- ihren Gläubigen nahegebracht, geschweige denn dadurch und mit diesen
- in den gesellschaftlichen Diskurs eingebracht.

Vielmehr liebäugelt sie auf sträfliche Art und Weise rückwärtsgewandt mit den konservativen, frömmelnden evangelikalen und exklusiven Kräften.
Das rächt sich jetzt bitter!

Und dabei verpasst sie
- die gesellschaftliche Realität,
- ihren Anschluss daran und damit
- ihren normativen Einfluss darauf.

Meint, wie so oft ganz spontan

Centaurea

Benutzeravatar
Andreas Ponto
Site Admin
Beiträge: 2340
Registriert: 18.03.2010, 17:55

Re: Kirche und Gesellschaft in Deutschland

#3 Beitrag von Andreas Ponto » 05.01.2015, 22:22

Eine katholische Erwiderung von Andreas Püttmann: Kurz vor dem Kollaps?

Antworten

Zurück zu „Christ in der Gesellschaft“