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von Comment » 10.09.2013, 17:09
Werter Johannes,
in etwa kann ich jetzt Ihre Empfindungen nachvollziehen, die Sie, der Sie noch mit der NAK verbunden sind, beim Lesen des einen oder anderen Postings haben können. Immerhin gibt es hier sehr kritische Beiträge, die sich auf diese Kirche schlechthin, auf ihre Lehre und auch auf die Amtsträger der NAK beziehen. Die dahinter stehenden Menschen haben sicher ihre Gründe dafür, dass sie sich so äußern, wie sie es tun. Auffällig ist, dass die Kritiken sich nicht gleichmäßig darstellen, und demgemäß zeigen sich die unterschiedlichsten Schwerpunkte dabei. So differenziert die Kritiken somit ausfallen, so unterschiedlich treffen sie auf Akzeptanz, Gleichmut oder auch Ablehnung durch die Leser - je nachdem wie diese die in den Kritiken behandelten Themen aufgrund eigener persönlicher Erfahrungen in der Kirche sehen. Die Ablehnung wiederum zeigt bei näherer Betrachtung bekanntlch auch kein einheitliches Bild, etwa so: Leser A lehnt die Kritik am NAK-... ab, doch sieht er sich oder seinen persönlichen Glauben dadurch nicht selbst in der Kritik, Leser B lehnt die Kritik ebenfalls ab, ist aber innerlich betroffen, fühlt sich evtl. sogar wegen seines nach wie vor unerschütterlichen Glaubens an das Kritisierte durch die Worte des Kritikers beleidigt oder in seinen religiösen Gefühlen tief verletzt. Auch hier hat jeder Leser seine persönlichen Gründe, die nicht klein geredet werden können. So ist es nun mal, die Skala der Befindlichkeiten ist unter den Menschen groß. Sagen lässt sich dazu nur: das Aufeinandertreffen dieser unterschiedlichsten Meinungen zur Kirche auf der einen Seite und der daraus bei Schreibern und Lesern resultierenden Emotionen, Empfindungen auf der anderen Seite ist typischerweise im Forum zuhause, das lässt sich nicht verhindern, sehe ich grundsätzlich nicht negativ.
Eines will ich jedoch ausdrücklich sagen: Sachlichkeit in der Abfassung der Meinungen und Gegenmeinungen ist unabdingbar. Es darf nicht sein, dass jemand das Forum benutzt, um andere Menschen persönlich zu diffamieren, zu beleidigen, in ihrer Ehre herabzusetzen. Ich möchte aber auch sagen, dass wir als Leser nicht in den Fehler verfallen dürfen, eine hier gepostete Sachaussage auf dem Gebiete der Religion als eine persönliche Attacke gegen sich oder evtl. andere Menschen zu interpretieren, weil die Sachmeinung des Schreibers dem eigenen Glauben absolut nicht entspricht.
Leider, werter Johannes, kann es auch einmal, wie bei uns Beide geschehen, durch die Verwendung eines bestimmten Begriffs, den jemand so und ein anderer ganz anders versteht, dazu kommen, dass Schreiber und Leser aneinandergeraten und Emotionen hoch kochen (ich hatte in unserem Fall , wie Sie lesen konnten, Sie ausdrücklich um Entschuldigung gebeten!). Das hat etwas damit zu tun, dass Begriffe aus den verschiedensten Gründen, manchmal sind es landsmannschftliche Gründe oder es beruht auf familiärer Übung etc.pp., keineswegs von allen Menschen, die dieselbe Sprache sprechen, auch gleich verwendet werden. Aber etwaige Missklänge kann man ja ansprechen, um sie auszuräumen. Diese Dinge haben nichts mit persönlichen Attacken oder persönlichem Angehen gegen den Anderen oder gegen etwa andere davon Betroffene zu tun. Ich hoffe, Sie sehen das auch so.
Ansonsten will ich noch anmerken: ich bin ja kritisch zur NAK eingestellt, verhehle das auch nicht. Leider lässt sich nicht vermeiden, dass hier und da auch die Repräsentanten der Kirche und ihr Handeln ins Blickfeld geraten und dass das eine oder andere Wort zwecks Klarheit gesagt sein muss, damit der Leser versteht, was gemeint ist. Das ist ja in unserem Alltag nichts Außergewöhnliches, denken wir nur einmal an den derzeitigen Wahlkampf. Menschen, die in der Öffenlichkeit oder in einem System im Blickpunkt stehen, sind nun mal auch deftiger Kritik ausgesetzt - der zulässige Rahmen ist in unserem Lande durch die Rechtsprechung sehr weit gesteckt. Mancher Bürger mag diese oder jene Äußerung eines Kritikers gegen einen Repräsentanten einer Partei oder Kirche für despektierlich oder gar für verletztend, beleidigend, herabsetzend halten - er muss sich aber ggf. sagen lassen, dass die Meinungsfreiheit höher gewertet ist als seine persönliche Befindlichkeit, die die Äußerung bei ihm ausgelöst haben mag.
Damit möchte ich meine Meinungsäusserung zum Thema beenden; sie ist etwas lang geworden. Sei's drum, mir kommt es darauf an, dass hier im Forum ein angenehmes Klima herrscht. Erfreulicherweise ist solches, wie ich finde, weitgehend vorhanden - trotz aller Meinungsverschiedenheiten. Ich möchte auch den Moderatoren des Forums danken, dass sie bislang eine gute Arbeit gemacht haben.
Freundliche Grüße
Com.