Was eigentlich besagt das Christentum? Drewermann

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agape

Re: Was eigentlich besagt das Christentum? Drewermann

#2 Beitrag von agape » 08.02.2017, 23:03

Schön, noch einmal einen neueren Vortrag von Drewermann zu hören.
Ja, Drewermanns Einlassungen sind immer brisant und (glücklicherweise) nicht immer oppurtun!

glasperle

Re: Was eigentlich besagt das Christentum? Drewermann

#3 Beitrag von glasperle » 09.02.2017, 07:53

Ich kann einige von drewermanns Büchern " fadt auswendig" trotzdem entdecke ich immer wiede für mich neu relevantes, wenn ich mich aus gegebenem Anlass ganz besonders auf ein bestimmtes Thema einlasse. Seine Verknüpfung von Psychologie und Theologie finde ich einfach genial und hilfreich, was fast noch wichtiger ist.

Brombär

Re: Was eigentlich besagt das Christentum? Drewermann

#4 Beitrag von Brombär » 09.02.2017, 12:54

Glasperle,

vielen Dank für den Link zum Vortrag des Herrn Drewermann.

https://m.youtube.com/watch?v=c5FbRjU2bU0

Ich muss gestehen, dass mich diese Fülle von Drewermanns Erkenntnissen etwas belastet. Nicht dass ich ihnen prinzipiell widerstrebte, sondern weil sie für mich derart konzentriert sind, dass ich sie tatsächlich Aussage für Aussage verdauen muss; also sozusagen nur löffelchenweise verkosten kann.
Dazu ist mir ein Vortrag, wie ihn Eugen Drewermann hier hält, viel zu schnell. Ich brauche Zeit, um nachzudenken, um zu erspüren, wie ich zu Drewermanns Erkenntnissen stehe und ob ich letztendlich vergleichbare Erfahrungen gemacht habe.
Es wäre mir sehr geholfen, wenn ich ein Typoskript zur Verfügung hätte. Damit wäre es möglich, ohne elektronische Abhängigkeit an einem stillen Ort zu sinnieren. Vielleicht gibt es ja sowas? Kann jemand weiterhelfen?

glasperle

Re: Was eigentlich besagt das Christentum? Drewermann

#5 Beitrag von glasperle » 09.02.2017, 13:20

Hier ein Vortrag von drewermann. Nicht genau der, aber ein ähnlicher
http://www.fromm-gesellschaft.eu/images ... E_2007.pdf

Brombär

Re: Was eigentlich besagt das Christentum? Drewermann

#6 Beitrag von Brombär » 09.02.2017, 13:33

Vielen Dank, werte Glasperle.

Bb.

Boris

Re: Was eigentlich besagt das Christentum? Drewermann

#7 Beitrag von Boris » 10.02.2017, 15:51

Brombär hat geschrieben:... Ich muss gestehen, dass mich diese Fülle von Drewermanns Erkenntnissen etwas belastet. Nicht dass ich ihnen prinzipiell widerstrebte, sondern weil sie für mich derart konzentriert sind, dass ich sie tatsächlich Aussage für Aussage verdauen muss; also sozusagen nur löffelchenweise verkosten kann.
Dazu ist mir ein Vortrag, wie ihn Eugen Drewermann hier hält, viel zu schnell. Ich brauche Zeit, um nachzudenken, um zu erspüren, wie ich zu Drewermanns Erkenntnissen stehe und ob ich letztendlich vergleichbare Erfahrungen gemacht habe. ...
Erst einmal Danke an glasperle für den Link.
Das muss ich auch erst einmal "sacken lassen" ...
Es erscheint mir als eine interessante und logische Erklärung für die generellen Probleme der christlichen Kirchen und Glaubensgemeinschaften.
Dabei hilft ihm seine (Drewermanns) professionelle Kenntnis in der Psychotherapie. Er zeigt meiner Meinung nach so schön auf, was Kirche oft macht, was Christus tatsächlich meinte und was die Menschen in der Kirche eigentlich brauchen.
Das ganze Predigen von der Liebe Gottes, von christlicher Nächstenliebe etc. steht meist so signifikant im Widerspruch zum Handeln der Christen, dass es kaum zu ertragen ist. Deshalb sind soviel Gläubige immer wieder enttäuscht.

Trotzdem stellt sich mir folgende Frage:
Es gibt Menschen außerhalb von Kirchen, die die von Jesus empfohlenen und von den Kirchen geforderten (und nicht geleisteten) Verhaltensweisen erbringen. Einfach aus einem zum teil angeborenen und zum teil erworbenen Charakter. Sie sind fähig, die seelische Not ihrer Mitmenschen wahrzunehmen. Sie wurden dazu aber durch keinen christlichen Lehrer befähigt. Sind teilweise sogar Atheisten.
Wie kommt diese Konstellation zustande? Ist der Mensch so veranlagt, dass er die christliche Lehre nur als Plattform für seine Selbstdarstellung und zur Gestaltung seiner Stellung in der Gesellschaft nutzt? Durch den christlichen Unterricht müssten doch bestimmte Werte im Umgang miteinander Standard sein!
Und immer wieder zeigt sich, dass manche Nichtchristen es trotzdem viel besser können. Der christliche Durchschnittsmensch einfach nichts besser macht.
Zeigt es nicht auch, dass Christsein gar nicht zwingend nötig wäre, um Wärme ... in die gnadenlose Welt und Natur zu bringen?

Wo liegt letztendlich der große Unterschied zwischen Menschen, die einfach aus Charakter christlich handeln; Menschen die durch christlichen Unterricht christlich handeln und dem Rest der Menschen? Wie ist es mit dem "Würdigwerden, In den Himmel kommen", ... nach dem Tod?
Wenn, wie von Drewermann gefordert, tatsächlich so eine Umkehr im Predigen und Handeln der Kirchen stattfinden würde, hätten wir endlich ehrliche Institutionen, die dem Menschen in der gnadenlosen Natur einen Ort der Wärme, Barmherzigkeit, Güte und Liebe böten. Aber auch die Macht einiger Herren beschneiden würde. Denen die Macht der Liebe nicht soviel bedeutet, wie die anderen Machtformen.

Ich wünsche uns mehr Menschen, die für alle Hilfebedürftigen da sind. Es gibt sie. Auch in Kirchen.


LG Boris

glasperle

Re: Was eigentlich besagt das Christentum? Drewermann

#8 Beitrag von glasperle » 10.02.2017, 17:33

Meinst du, dass drewermann meint cjrist sein sei nicht notwendig um Wärme und Hilfe in die kalte Welt zu bringen? Ich mein drewermann meint, dass wir von uns aus dazu nicht fähig sind. Jesuschilftbuns dabei. Darum ist christ sein notwendig im Sinne von Not wendend.
Müssen wir würdig werden der Verheißung? Echt? Nach meinem Verständnis können wir das gar nicht. Darum hat Jesus uns ja erlöst.

Boris

Re: Was eigentlich besagt das Christentum? Drewermann

#9 Beitrag von Boris » 10.02.2017, 22:19

Nach meinem Verständnis zeigt Drewermann das Christsein als eine Möglichkeit, die gnadenlose Natur mit Wärme zu füllen.

Ich habe gedankenverloren einfach drauflosgeschrieben. Deswegen ist es etwas unverständlich geworden.
Ich selbst bezweifle, dass Christsein der einzige Weg ist. Sonst würden ja nur Christen diese Wärme bringen. Und das ist, nach meiner Auffassung, nicht so. Ich habe sehr viel Wärme bei Nichtchristen erlebt, die ich oft bei Christen vermisst habe.

LG Boris

glasperle

Re: Was eigentlich besagt das Christentum? Drewermann

#10 Beitrag von glasperle » 11.02.2017, 02:21

Ja sicher ist christ sein nicht der einzige Weg, aber der leichteste. Es ist oft schwierig in dieser unmenschlichen neoliberalen Welt mensch zu bleiben. Als christ hat man dabei Hilfe. Man steht nicht alleine da.

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