Wer oder was ist Gott?

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AnnemiesGeisteskind

Re: Wer oder was ist Gott?

#11 Beitrag von AnnemiesGeisteskind » 14.10.2014, 18:23

Das ist sehr schön!

Werde einer von uns, dann wird dich der große Geist segnen.

Wenn ich könnte, würde ich dir ein Studium anbieten.

Sag, wo wohnst du?

Pagan

Re: Wer oder was ist Gott?

#12 Beitrag von Pagan » 14.10.2014, 20:31

Nun, ich würde vorschlagen, dass ihr zwei eure überaus eindrücklich uninteressante Diskussionsrunde in den Bereich "Forentrolliges" verlegt ...

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tosamasi
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Re: Wer oder was ist Gott?

#13 Beitrag von tosamasi » 14.10.2014, 20:33

So trollig bin ich nun auch wieder nicht. :D
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

AnnemiesGeisteskind

Re: Wer oder was ist Gott?

#14 Beitrag von AnnemiesGeisteskind » 14.10.2014, 21:16

Ich finde aber schon.

Boris

Re: Wer oder was ist Gott?

#15 Beitrag von Boris » 15.10.2014, 09:05

Pagan hat geschrieben:... Boris, was ist daran so falsch? ...
Lieber Pagan,
tatsächlich glauben Christen an denselben Gott. Wohl auch noch andere ... .

Ich halte es für ausgeschlossen, dass ein einzelner Mensch den Gott richtig definieren/beschreiben kann. Ähnlich verhält es sich mit Grundeigenschaften.
Es werden immer Versuche bleiben, den Gott zu beschreiben, mit Attributen zu versehen. Aus Christensicht konnte das nur Jesus Christus.
Leider sind die Worte der jeweiligen Sprecher in der Bibel erst lange Zeit nach dem Aussprechen niedergeschrieben worden. Und die Formulierungen sind angepasst worden etc. ....

Das ist eigentlich Allgemeinwissen.

Immer wird aber mit den Worten Liebe, Vergebung, Versöhnung usw. jongliert. Grundwerte eines Christen.
Es stellt sich mir die Frage:
Wo wir Christen doch alle wissen, dass so viele Auslegungsmöglichkeiten der Bibel bestehen: Warum fällt es uns dann so schwer, andere Meinungen und Glaubensansichten zu akzeptieren.
Für eine Sache brennen finde ich in Ordnung. Meine Meinung als alleingültig zu erklären ist intolerant.

Du hattest es ja zu Beginn des Threads geschildert:
3 Christen - 3 verschiedene Ansichten.

So etwas entsteht nun mal aus Glauben und nicht genau wissen/beweisen können.

LG Boris

Pagan

Re: Wer oder was ist Gott?

#16 Beitrag von Pagan » 15.10.2014, 11:05

Boris hat geschrieben:Immer wird aber mit den Worten Liebe, Vergebung, Versöhnung usw. jongliert. Grundwerte eines Christen.
Es stellt sich mir die Frage:
Wo wir Christen doch alle wissen, dass so viele Auslegungsmöglichkeiten der Bibel bestehen: Warum fällt es uns dann so schwer, andere Meinungen und Glaubensansichten zu akzeptieren.
Mir scheint, du gibst Gott und Bibel der völligen Beliebigkeit preis nach dem Motto "Soll doch jeder glauben, was er will. Es wird schon richtig sein." Ich erkenne nicht, dass das die Ansicht Jesus und auch nicht diejenige eines Paulus ist.

Die Bibel, die ja für Christen konstituierend sein sollte (sie wird ja nicht umsonst heilige Schrift genannt) macht doch deutliche Aussagen zu Gott. Sagte nicht beispielsweise der Engel zu Maria "Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich." und Jesus zu den Jüngern "... denn alle Dinge sind möglich bei Gott.", bestätigten also Gottes Allmacht?

Aber natürlich, man das immer auch richtig interpretieren, nicht wahr? Nur: Was ist denn richtig interpretiert? Eigentlich gibt es doch nur einen einzigen heiligen Geist, der das richtige Verständnis bewirken sollte, und trotzdem trifft man immer wieder auf unzählige Auslegungsvarianten von (meiner Ansicht nach oft durchaus klaren und unmissverständlichen) Bibelworten ...

Wer derart fundamentale, essentielle und sein Gottsein überhaupt erst konstituierende Merkmale des christlichen Gottes wie eben diese Allmacht, seine Allwissenheit und seine Allgüte u.a.m. in Frage stellt, der muss konsequenterweise den christlichen Gott beerdigen und darf sich meiner Ansicht nach nicht mehr länger Christ nennen. Dass es die meisten trotzdem tun, macht das Christentum und seine Lehren und Dogmen nicht glaub-, sondern fragwürdiger.

Tja, um auf deine Frage "Warum fällt es uns dann so schwer, andere Meinungen und Glaubensansichten zu akzeptieren" zurückzukommen: Weil manche Gläubige noch das glauben, was das Christentum nahezu 2000 Jahre lang ausmachte!

AnnemiesGeisteskind

Re: Wer oder was ist Gott?

#17 Beitrag von AnnemiesGeisteskind » 15.10.2014, 14:02

Eins sollte man nicht vergessen, alles was in der Bibel steht, ist von Gott inspiriert.
Allerdings gab es in der Geschichte des Christentums genug Leute, die eine falsche Wahrheit in die Bibel hinein interpretiert haben und diese gibt es heute immernoch.

Ob man nun Christ sein will oder nicht, ist eine individuelle Geschichte.
Die Bibel sagt mehrfach, dass sowohl Gott als auch wir Menschen einen freien Willen haben.
Ein Christ, der andere Gläubige diskriminiert, erniedrigt, schädigt oder gar tötet, ist kein wahrer Christ, denn er verstößt gegen die Lehren der Bibel.

Und das sollten sich mal einige Foristen beherzigen!

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Andreas Ponto
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Re: Wer oder was ist Gott?

#18 Beitrag von Andreas Ponto » 15.10.2014, 17:20

AnnemiesGeisteskind hat geschrieben:Eins sollte man nicht vergessen, alles was in der Bibel steht, ist von Gott inspiriert. ....
Eine ernst gemeinte Frage: Woher nimmst du dieses "Wissen"!?

Nach meinem Erkenntnisstand ist die Bibel von den verschiedensten Autoren aus den verschiedensten (Überlieferungs-)Traditionen zusammengestellt und mehrfach und oft in vielen Schichten durchkomponiert. Es handelt sich um eine Sammlung von unterschiedlichen Schriften. Es werden darin z.B. die verschiedensten Gottesbilder gepflegt und die unterschiedlichsten Theologien vertreten. Im neuen Testament selbst sind "Streit"gespräche in guter jüdischer Tradition dokumentiert. Bsp: Es gibt eine Auferstehung der Toten vs es gibt diese nicht; es gibt ein Weiterleben nach dem Tod vs. es gibt kein Weiterleben nach demTod.

Ich denke, dass das aktueller Wissensstand ist. Wie kann das von Gott inspiriert sein?!

Kannst du nicht höchstens für dich in Anspruch nehmen, dass du gegen dieses, so meine Behauptung, gesicherte Wissen, deinen Glauben an eine göttliche Inspiration ins Feld führst, ohne auch nur den Hauch eines Beweises dafür zu haben?

Ich möchte dir deinen Glauben nicht nehmen und ich möchte die Bedeutung der Bibel unter keinen Umständen schmälern.

Aber gerade darum sollte man die Bibel in seiner Gestalt, seiner Tradition und seinem Inhalt ernst nehmen und nicht ins unberührbar Heilige verklären und entrücken.
Die offene Auseinandersetzung mit den Schriften und dem eigenen Selbst mag manchmal schmerzen, aber sie ist gleichzeitig unglaublich bereichernd, anregend und lohnend.

LG

Centaurea

AnnemiesGeisteskind

Re: Wer oder was ist Gott?

#19 Beitrag von AnnemiesGeisteskind » 15.10.2014, 22:32

Ich verstehe, was du meinst.

Du vergißt jedoch, dass die Anbetung Jehovas über 6000 Jahre alt ist.
Viele Völker haben Jehova verehrt zB. die alte Nation Israel und später das europäische Christentum.
Wenn man die Bibel und deren Wurzeln verstanden hat, ist klar, dass die Bibel von Gott inspiriert ist und nur ein Gottesbild, eine Weltanschauung und Todeswirklichkeit hat.
Allerdings ist in der Bibel auch immer wieder die Rede von Vielgötterei, Gottlosigkeit und Götzenkult.

Auch wenn ich mich so anhöre, ich bin kein Christ, sondern ein Annemiesist.

Pagan

Re: Wer oder was ist Gott?

#20 Beitrag von Pagan » 16.10.2014, 05:06

centaura hat geschrieben:Ich denke, dass das aktueller Wissensstand ist. Wie kann das von Gott inspiriert sein?!
Nun, im Katechismus der mit Abstand grössten und ältesten Fraktion der Christenheit ist tatsächlich von der heiligen Schrift als "inspiriert" die Rede:
'[i]Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche[/i]' hat geschrieben:18. Warum lehrt die Heilige Schrift die Wahrheit?

101-102
105-108

Weil Gott selbst ihr Urheber ist: Die Heilige Schrift wird darum als inspiriert bezeichnet und lehrt ohne Irrtum jene Wahrheiten, die zu unserem Heil notwendig sind. Der Heilige Geist inspirierte nämlich die menschlichen Verfasser, die das aufgezeichnet haben, was er uns lehren wollte. Der christliche Glaube ist jedoch nicht eine „Buchreligion“, sondern die Religion des Wortes Gottes, „nicht eines schriftlichen, stummen Wortes, sondern des Mensch gewordenen, lebendigen Wortes“ (hl. Bernhard von Clairvaux).

Auch die DEA (Deutsche Evangelische Allianz) geht von der Inspiration der Bibel aus:
"Die DEA bekennt sich mit ihrer Glaubensbasis "zur göttlichen Inspiration der Heiligen Schrift, ihrer völligen Zuverlässigkeit und höchsten Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung". Ehrfurcht vor und Liebe zur Bibel ist Voraussetzung evangelikaler Theologie."

Die Konferenz Bibeltreuer Ausbildungsstätten (der u.a. die Freie Theologische Akademie Gießen angehört), vertritt ebenso klar die Position "Wir glauben und bekennen die göttliche Inspiration und die Unfehlbarkeit der ganzen Heiligen Schrift" und anerkennt die auch in der Weltweiten Evangelischen Allianz unter ihrem Präsidenten Thomas Schirrmacher grundlegende Chicago Erklärung, worin es u.a. heisst
'[i]Chicago Erklärung[/i]' hat geschrieben:Artikel VI
Wir bekennen
, daß die Schrift als Ganzes und alle ihre Teile bis zu den Worten des Urtextes von Gott durch göttliche Inspiration gegeben wurden.
Stützen tun sich die "bibeltreuen" (fundamentalistischen) Kreise natürlich auf biblische Aussagen wie z.B. "Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre ..." (2.Tim 3,16).

Wie man unschwer erkennen kann, sind es gerade diejenigen Kreise, die mit einem solchen Bibelverständnis ihre heilige Schrift gegen einen rationalistischen (historisch-kritischen) Zugang zur Bibel erfolgreich zu verteidigen wissen und den liberalen reformiert-evangelischen Kirchen und zunehmend liberalen katholischen Kreisen die Schäfchen (meiner Beurteilung nach) überaus erfolgreich abspenstig machen.

Ich frage dazu einfach: Christen, wisst ihr eigentlich, was ihr glaubt oder glauben wollt? Ihr seid euch ja nicht einmal einig darüber, was eure einzige und eigentlich konstituierende heilige Schrift überhaupt ist.

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