Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

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Bedenkenträger

Re: Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

#21 Beitrag von Bedenkenträger » 21.04.2014, 09:16

Noch eins: Beim Gebet geht es ja letztlich nicht nur um den Inhalt, sondern auch und vielleicht vor allem um den Anlaß, die Form, die inneren und äußeren Umstände, sozusagen den ganzen Kontext.

Warum betete Jesus im Garten Gethsemane vor seiner Gefangennahme, wie betete er dort, was war die Situation hier, die Gegebenheiten? Welche Haltung hatte er hierbei?

Wie bereits gesagt, dieser Jesus gibt mir noch immer sehr viele Rätsel auf. Er zeigt mir nämlich, daß er sehr, sehr menschlich war, und dennoch vertraute er Gott letztlich bedingungslos, trotz aller großen Bedenken und Ängste sowie Zweifel. Wie kann dies ein Mensch? Gibt es doch viele und zum Teil recht gute Gründe, Gott nicht zu vertrauen.

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Re: Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

#22 Beitrag von Comment » 21.04.2014, 09:28

Wir kennen allerdings Jesus nur, wie ihn die Schrift darstellt. Aber zeichnet sie den echten Jesus? Alles, was wir von ihm wissen, ging sicher von unmittelbar ihn Hörenden und ihn Sehenden aus, also von Dritten, und von diesen ging's weiter von Ohr zu Ohr, dabei sicher auch glorifiziert oder auch 'entheiligt' über viele Stationen erst ins Schrifttum ein - und die Autoren, wer weiß, was sie noch dazu getan und etwa davon abgetan haben? Und das Schrifttum/die Bibel wurde auch mehrfach 'überarbeitet', d.h. höchstwahrscheinlich auch in Bezug auf den Inhalt. Können wir da sagen: die Bibel beschreibt uns den echten Jesus? Ich wage das zu bezweifeln.

Und vor diesem Hintergrund kann man nur hoffen, dass es bei Jesu Beten so um ihn gewesen ist, wie die Bibel berichtet. Es kann auch ganz anders gewesen sein, will ich damit sagen.

Com.

Bedenkenträger

Re: Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

#23 Beitrag von Bedenkenträger » 21.04.2014, 09:50

Wieso suchen und fragen wir eigentlich nach dem "echten" Jesus? Warum brauchen wir eine Beschreibung und Darstellungen von ihm? Was bringt uns dies? Suchen wir dabei nach einem Halt, einem Stützpfosten, einem starken Pfeiler für unseren Glauben?

Meinen wir vielleicht, wenn wir den authentischen Jesus entdeckt, aus den Schriften freigegraben haben, hätten wir die große Erkenntnis von allem, DIE Offenbarung, die uns selig werden läßt?

Ich verstehe Jesus in den Schriften nicht immer, ich sehe aber, was sie uns hier zeigen wollen. Gott hat sich der Schöpfung und uns Menschen als Heilsbringer offenbart, schlußendlich und unüberbietbar in Jesus Christus als den Höhepunkt, den Höchstpunkt sozusagen, damit alles Vollendung findet, dies ist wohl die Kernaussage der Bibel. Eine schwer zu schluckende Wahrheit.

Würde es auch nur eine Schrift geben, wo wir ganz genau wüßten, daß Jesus selber sie geschrieben hat, würde es die ganze Angelegenheit m.E. nicht einfacher machen, vielleicht sogar noch mehr komplizierter darstellen. Wir hätten ja dann die Wahrheit aus erster Hand. :wink:

tergram

Re: Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

#24 Beitrag von tergram » 21.04.2014, 10:02

"Wahrheit aus erster Hand" scheint mir der Gipfel des Wünschbaren. Wenn's nur mal so wäre...

Bedenkenträger

Re: Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

#25 Beitrag von Bedenkenträger » 21.04.2014, 10:07

Und dann, liebe Schwester?

Wäre es dann einfacher, an alle diese Dinge seine Hoffnung festzumachen, hm? :wink:

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Re: Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

#26 Beitrag von Comment » 21.04.2014, 10:10

Ich gebe Ihnen Recht, was die Suche nach dem 'echten' Jesus angeht. Man wird ja nicht fündig. Doch meine grundsätzlichen Bedenken bleiben, wenn die vorliegenden Texte als 'die Wahrheit' über Jesus, die man in allen dort angesprochenen oder aus dort ableitbaren Facetten zu glauben habe, in den Raum gestellt werden, vor allem dann, wenn dies kirchlicherseits ohne Wenn und Aber geschieht. Ich will darauf hinaus, dass der Leser der Schrift durchaus berechtigt den Gedanken haben kann, dass der Jesus möglicherweise in dieser oder jener geschilderten Situation doch ganz anders fühlte oder dachte, als in dem Buch beschrieben; wer wollte das schon genau wissen? Man sollte einfach nicht so sehr an dem vorliegenden Text kleben und dementsprechend einseitig 'unumstößliche' Erkenntnisse aus selbigem ableiten! Hier können sich auch Irrtümer etablieren. Vielleicht könnten wir uns darauf einigen.

Com.

Bedenkenträger

Re: Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

#27 Beitrag von Bedenkenträger » 21.04.2014, 10:40

Liebe/r "Comment",

wir teilen hier wohl recht ähnliche Bedenken, deshalb fällt es mir nicht schwer, hier anzumerken, daß wir uns in dieser Sache irgendwie einig sind.

Wenn die Heilige Schrift nur dazu dient, irgendwelche Glaubenssätze zu fundieren, dann degradiert man sie zu einer Art Steinbruch, wo man sich die Felsbrocken herausschlägt, die man für seinen Glauben so dringend benötigt.

So sollte man aber mit der Bibel nicht umgehen, führt es doch zu hausgemachten Problemen. Wenn ich die Bibel als das sehe, was sie eigentlich ist, eine große Sammlung von Glaubenszeugnissen, mit Widersprüchlichkeiten und einer Vielfalt, die erschrickt, wo aber dennoch eine Grundlinie erkennbar ist, dem Aufzeigen des Heilswillens Gottes, im Höchstpunkt durch Jesus Christus, und wenn ich sie mir immer wieder als eine Art Spiegel vorhalte, um Wegweisung für mich zu finden und damit klar komme, daß mir dabei oft auch mehr Fragen als Antworten dann entgegenkommen, finde ich vielleicht einen richtigen Umgang mit bzw. Zugang zu den Schriften.

Doch einfacher gesagt als getan. :wink:

Manuela

Re: Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

#28 Beitrag von Manuela » 21.04.2014, 12:01

Geht nicht zu hart mit euch selbst in's Gericht: Die Schale muss springen, sonst wächst der Glaube nicht, wird der Geist nicht frei ...

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Re: Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

#29 Beitrag von Comment » 21.04.2014, 12:08

Ach, Manuela, Verehrteste, ich will Ihnen nicht zu nahe treten, muss Ihnen aber leider sagen, dass doch mit Sprüchen nicht gedient ist, jedenfalls mit nicht. Was Ihr vorstehender Spruch besagt, ist doch: 'lasst die Fragen ruhen, geht ihnen aus dem Weg'. Damit ist doch nicht jeder zufrieden!? Tun Sie mal, wenn Sie wollen und natürlich auch können, etwas Fleisch an die Knochen. :wink:

Com.

Bedenkenträger

Re: Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

#30 Beitrag von Bedenkenträger » 21.04.2014, 12:18

Wieso muß die Schale springen, Manuela? Vielleicht reicht es, wenn wir versuchen, etwas über den Rand der Schale schauen zu wollen? :wink:

Und dies ist schon schwer genug...

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