Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

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Manuela

Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

#1 Beitrag von Manuela » 10.04.2014, 14:26

Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?
Wie wäre die Geschichte des Christentums – beziehungsweise die Weltgeschichte als solche – ohne die Hinrichtung von Jesus Christus im Weiteren verlaufen? Gedanken zur Zeit ...

Manuela

Re: Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

#2 Beitrag von Manuela » 10.04.2014, 15:09

An der Notwendigkeit der Kreuzigung scheiden sich bekanntlich die Geister. Betrachten wir sie gemeinsam im Wandel der Zeiten ...

Querdenkermicha

Re: Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

#3 Beitrag von Querdenkermicha » 10.04.2014, 16:43

Manuela hat geschrieben:Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?
Wie wäre die Geschichte des Christentums – beziehungsweise die Weltgeschichte als solche – ohne die Hinrichtung von Jesus Christus im Weiteren verlaufen? Gedanken zur Zeit ...
Die Menschen hätten sich statt Jeschua ben Joseph jemand anderen gesucht und ihre Wünsche und Sehnsüchte auf diesen projiziert, so wie sie das schon zuvor mit unzähligen Propheten, Heiligen, Gurus etc. getan haben und wohl auch solange es Menschen gibt tun werden.


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http://rationalearmeefraktion.wordpress.com
"Sand im Getriebe des Fundamentalismus"

Manuela

Re: Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

#4 Beitrag von Manuela » 11.04.2014, 09:33

@Querdenkermicha:
Das halte ich für relativ unwahrscheinlich. Wie ich vorhin an anderer Stelle schrieb, ist davon auszugehen, dass die einstigen polytheistischen Gottheiten (der Römer und Griechen beispielsweise, die ja im Prinzip nur Teilaspekte, Facetten verkörperten) im Zuge der Monotheisierung zu Engeln geworden sind; man wollte auf diese Weise ein unblutiges Konvertieren gewährleisten. Aus diesem Grunde ist es auch nur logisch, dass Gott einen (zur damaligen Zeit) relativ unbekannten Wanderprediger als Messias sandte – der im Übrigen bereits alttestamentarisch an verschiedensten Stellen angekündigt worden war –, nämlich um weitere religiöse Streitigkeiten zu vermeiden ...
Gemeinsam singen wir "O Mensch, bewein' dein' Sünde groß!":
http://www.youtube.com/watch?v=rjYxFHKMGt4 ...

Manuela

Re: Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

#5 Beitrag von Manuela » 14.04.2014, 11:50

@Querdenkermicha > Wie man den Messias erkennt:
http://www.jesus-jesus.de/christus-messias.html ...

Manuela

Re: Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

#6 Beitrag von Manuela » 19.04.2014, 09:43

Was bisher geschah:
Einige von uns werden sich in den letzten Tagen, Wochen, Jahren mit der Passionsgeschichte eingehend beschäftigt haben. Doch was geschah eigentlich gestern wirklich? Da standen drei Kreuze auf Golgatha, von denen wir eins im Folgenden etwas genauer betrachten wollen ...
Projektion und Beichte, ein Gegensatz?
Drei Kreuze stehen auf Golgatha, an einem hängt ein Unschuldiger. Doch wie gehen wir mit Schuld um? Ich spreche bewusst von Schuld, denn unter Sünde verstehe ich nicht das Übertreten einzelner Gebote, sondern die vollständige Abkehr von Gott. Mit Schuld aber geht der Mensch auf ganz unterschiedliche Weise um: Er behält sie für sich, bis sie ihn krank macht; er projiziert sie auf seine Mitmenschen, eine Kettenreaktion entsteht; er projiziert sie auf Satan und verstärkt dessen Macht; er projiziert sie auf Christus und forciert die Apokalypse, den Zorn Gottes? Vielleicht ist die Projektion von Schuld auf Gott oder Christus von Gott aber sogar gewollt gewesen ... Und genau an diesem Punkt erhält die Beichte entscheidende Bedeutung: Die Beichte eröffnet die Möglichkeit eines Neuanfangs. Wir kennen die gemeinsame, kollektive Beichte sowie die Einzelbeichte. Zur Vorbereitung auf die Beichte bedenken wir die zehn Gebote, das Doppelgebot der Liebe, den Psalm 139 oder die sieben Bußpsalmen. Das Beichtgeheimnis genießt den Schutz des Staates. Auch andere Christen dürfen, unter Verpflichtung zur Verschwiegenheit und Wahrung des Beichtgeheimnisses, die Beichte abnehmen. Zur Beichte gehören Eingeständnis und Lossprechung – und selbstverständlich der Dank an Gott! Nun meine Frage: Wird auch unbewusste Schuld vergeben? Projizierte oder ererbte Schuld?
Der Kreuzestod Christi als Voraussetzung für Vergebung auch unbewusster Schuld:
Kehren wir zurück nach Golgatha. Wir befinden uns in der Finsternis zwischen der sechsten und neunten Stunde, ja, am Ende der neunten Stunde; Jesus ruft: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Jetzt geht es um das Ganze, denn jetzt ist Jesus ganz Mensch, in seinem Schmerz und in seiner Verlassenheit, in seiner Angst. Doch was macht Gott? Ja, Gott ließ das eigentlich Unglaubliche geschehen, die Verschmelzung von Gottheit und Menschheit zur Einheit. Nun begibt ER sich in die tiefsten Abgründe menschlicher Existenz, menschlicher Seele. Der Vorhang im Tempel reißt, die Erde erbebt, Felsen spalten sich, selbst Gräber werden aufgetan. Der römische Hauptmann am Kreuz spürt diese Wirkung: "Wahrhaftig, dieser war Gottes Sohn!" Sind wir nun noch dieselben, die wir zuvor gewesen sind?
Was wird noch geschehen?
Die Erlösungstat ist vollbracht. Der wahre Neuanfang ist gemacht. Doch was hat sie verändert? Ja, Jesus wohnt nun in uns, ist Bestandteil unserer Seele geworden, hält Herberge in uns, unser Körper ist zum Tempel Gottes geworden, ein Tempel ohne Opferungen und Handel. Doch ist uns das wirklich bewusst geworden? Bleiben wir also gespannt, wie die Geschichte weitergeht. Sehen wir entspannt den Ereignissen entgegen, die da noch kommen werden. Vielleicht geschieht es ja am frühen Ostermorgen, dass der Herr auch in uns aufersteht und wir aus tiefstem Herzen sagen können: "Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden, auch in mir!"

Bedenkenträger

Re: Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

#7 Beitrag von Bedenkenträger » 19.04.2014, 11:50

Manuela hat geschrieben:Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?
Wie wäre die Geschichte des Christentums – beziehungsweise die Weltgeschichte als solche – ohne die Hinrichtung von Jesus Christus im Weiteren verlaufen? Gedanken zur Zeit ...
Nun, rettet uns Jesus durch seine Opfertat und wenn wir daran nur unsere Hoffnung festmachen oder rettet uns letztlich das, was er uns damit gezeigt hat und wir für uns umsetzen sollten? Seine Kernbotschaft findet sich m.E. in Mt 10,39. Darüber sollten wir zu Ostern vielleicht mal etwas intensiver nachdenken, wie ich finde.

tergram

Re: Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

#8 Beitrag von tergram » 19.04.2014, 16:51

Bedenkenträger, wovor gerettet? Vor der Rache des unversönlichen Gottes, der mich bei fortgesetzter Sündhaftigkeit in den feurigen Pfuhl zu werfen droht?

Offen gesagt: Ich fühle mich weder besonders sündig noch schuldbeladen. Das Ausmass meiner Verfehlungen hält sich in Grenzen. Vermutlich geht es den meisten durchschnittlichen Zweibeinern ähnlich.

Ist diese dem Menschen eingeredete Schuld nicht eher ein wunderbares Geschäftsmodell nach dem Motto "Schaffe ein Problem und biete gleichzeitig die Lösung an und du bist unbesiegbar"?

Bedenkenträger

Re: Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

#9 Beitrag von Bedenkenträger » 19.04.2014, 18:55

Liebe Schwester, am Ende erwartet uns der Tod, das Nichts, das Dunkle oder wie auch immer man dies bezeichnen möchte, was im Grunde nur heißt: Ich habe aufgehört zu existieren. Wir Christen hoffen jedoch, über unsere irdische Existenz hinaus zu bestehen, in irgendeiner Form, daran machen wir unseren Glauben fest.

Es geht nämlich hier nicht wirklich um die Errettung vor irgendwelchen Sünden o.ä., wie es vielleicht manche Kirchenvertreter - nicht aber die Kirchen an sich! - verkünden und lehren und glauben machen wollen, es geht um unser Heil, das ewige Leben bei Gott, über unseren leiblichen Tod hinaus. Das versuchen auch alle neuzeitlichen Päpste - aber auch andere Religionsvertreter - in ihren jeweiligen Schriften klar zu machen und durch ihre Predigten und Tun und Handeln.

Verzeih mir den Weihrauch, der mich im anderen Thread umhaucht hatte, ich komme gerade aus dem Tabernakel. :wink:

tergram

Re: Die Kreuzigung Christi – eine Erlösungstat?

#10 Beitrag von tergram » 19.04.2014, 19:26

Vielleicht ist die Nicht(mehr)Existenz des Individuums nichts Beängstigendes, weder dunkel, noch erschreckend. Vielleicht ist der Tod das grösste Geschenk, vielleicht ist er finale Freiheit. Und das Beste: Man bemerkt den Tod nicht mal.

Mit dem Tod kann ich leben. :wink:

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