Vorstellungen von Kirchenvolk und Kirchenleitung

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Heinrich

Vorstellungen von Kirchenvolk und Kirchenleitung

#1 Beitrag von Heinrich » 09.09.2010, 15:21

Unter http://www.merkur.de/2010_32__Die_Junge ... no_cache=1

ist etwas sehr Bemerkenswertes zu lesen:

"75 Prozent beklagen, dass die Vorstellungen von Kirchenvolk und Kirchenleitung auseinanderklaffen. Auf wessen Seite stehen die Priester?"

Mehr als die Hälfte der Pfarrer gibt zu, dass sie selber in wichtigen Fragen mit der Kirchenleitung – ob es die lokale oder die römische Kirchenleitung ist, bleibt offen – nicht übereinstimmen, etwa bei Scheidung und Wiederverheiratung, Ökumene oder der gemeinsamen Eucharistie. Es gibt eine Reihe sensibler Probleme, bei denen die Pfarrer mit ihren Gemeinden das Gefühl haben: Da kannst du nicht mehr auf Reformen von oben warten. Die machen wir gleich selber.

Darin liegt eines der dramatischsten Ergebnisse der Studie: Offenbar läuft die Dynamik der gemeindlichen Entwicklung schneller, als die Kirchenleitung will oder auch gestalten kann. Der Reformstau scheint zunehmend ein Problem der Kirchenleitung zu sein, die offensichtlich, wenn sie zu lange wartet, ihre Gestaltungsmacht verliert.

Interessant, oder ? :D Tja, nicht nur die NAK hat so ihre Probleme :D

Nachdenkliche Grüße,
Heinrich

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Andreas Ponto
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Re: Vorstellungen von Kirchenvolk und Kirchenleitung

#2 Beitrag von Andreas Ponto » 12.09.2010, 18:29

Ja, ich denke das liegt vornehmlich bei streng hierarchisch aufgebauten Organisationen so vor. Die Realität(en) vor Ort wird oben einfach nicht mehr wahrgenommen. Es weren alte Antorten auf neue Problemstellungen und Anforderungen gegeben.

Umso mehr Demokratie und Mitsprache aller gefördert wird, umso mehr kreative und zeitgemässe Antworten gibt es.

Dabei steigt natürlich der Aufwand für qualifizierte Moderation und Entscheidungsfindung.
Der Entscheidungs-Prozess selbst kann dabei sehr langwierig werden, wenn alle unter einen Hut gebracht werden sollen.
Dadurch steigt der Druck zur Pluralität und zu "faulen" und politischen Kompromissen.

Oft zerfallen dadurch die Meinungsgruppen in sich gegenüberstehenden "Parteien" innerhalb der Organisation und haben eine höhere Tendenz zur Spaltung.

Ich persönlich fände es sehr gut, wenn die moderne Technik genutzt würde, um mehr Mitglieder und Funktionsträger, die sich konstruktiv einbringen wollen, aktiv an der Gestaltung der kirchlichen Zukunft teilhaben könnten. Hier wird dem Kirchenvolk zu wenig Kompetenz und Verantwortlichkeit zugetraut.

Weiter ist es immer auch notwendig unabhängige Stimmen aus Forschung, Wisssenschaft und Lehre zu allen relevanten Themen zu hören, um möglichst ideologiefreie Meinungsbildung betreiben zu können. Was nützen die vielen Scheuklappen tragenden Vasallen und hörigen Zuträger, die um einen rumschwirren, wenn man verantwortliche und tragfähige Entscheidungen für die Zukunft treffen soll?!

Heinrich

Re: Vorstellungen von Kirchenvolk und Kirchenleitung

#3 Beitrag von Heinrich » 13.09.2010, 16:57

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